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☄️ 𝑪𝒉𝒂𝒑𝒕𝒆𝒓 𝟑 ☄️

Am Montag um Punkt 15 Uhr saß ich schon in dem Café, dass Liv gemeint hatte. Nervosität kribbelte in meinen Fingerspitzen und ließ mich nicht stillsitzen. Das letzte Mal, als ich noch nervös war mit Liv zu sprechen, war bei unserer ersten Begegnung.

Brook war diejenige, die mir Olivia vorstellte, weil sie fand, dass ich dringend meine erste Beziehung eingehen müsse. Damals – wie auch heute – war ich introvertiert und vermied es neue Leute kennenzulernen, so wie mich in Menschenmassen zu begeben – nicht, dass ich hätte gehen können. Brook hatte sie mir mit dem Vorwand vorgestellt, dass Liv mir mit seiner sozialen Phobie helfen könne und ich auch andere Freunde brauchte, nicht nur sie.

Ich konnte noch klar vor meinem inneren Auge sehen, wie Liv mir grinsend gegenüberstand und die Hand entgegenstreckte. Sie trug einen senfgelben, bauchfreien Pullover, kombiniert mit einer blauen Jeans und Sandalen mit Socken. Ihre smaragdgrünen Augen und die Grübchen fielen einem sofort auf. Schon ab dem ersten Moment fand ich sie hübsch, außerdem hatte sie so wie Brook etwas Geheimnisvolles an sich, dem ich auf die Spur gehen wollte.

-Bis auf ihre Sandalen mit Socken. Von Brook konnte sie sich eine zehnminütige Beschwerde anhören, dass sie nie wieder Sandalen mit Socken anziehen sollte.-

Zuerst war ich Liv gegenüber sehr verschlossen und konnte nicht mit ihr allein in einem Raum sein, ohne anzufangen zu schwitzen und zu zittern. Doch über die Monate hinweg wurde es besser, wir kamen uns immer näher und irgendwann fragte sie mich aus dem Nichts, was denn meine sexuelle Orientierung wäre. Ich antwortete ihr zögerlich, doch sie grinste ihr typisches Grinsen und fragte, ob ich mit ihr auf ein Date gehen wolle. Bis heute konnte ich mir nicht erklären, wie sie es geschafft hatte mich so, um ihren Finger zu wickeln und vor allem wie wir es geschafft hatten uns so offensichtlich in der Gesellschaft zu verhalten.

Liv hatte noch nie ein Problem ihre Sexualität offen zuzugeben, sie erklärte mir immer, dass sie stolz war, ihresgleichen zu lieben. Ich hingegen sah es um einiges verklemmter. Meine Eltern waren strenggläubig und hatten mir von Anfang immer wieder eingetrichtert, dass es verboten wäre dasselbe Geschlecht zu lieben.

Als ich mich vor ihnen geoutet hatte, hatte ich zwar enttäuschte Gesichter erwartet, aber nicht, dass mein Dad so sehr tobte und mich in binnen 10 Minuten vor die Tür warf und mich mir selbst überließ. Meine Mutter konnte es in diesem Moment nicht weniger kümmern, was nun mit mir geschah.

Sie sprachen es zwar nie laut aus, aber ich denke, es wäre ihnen lieber gewesen, wenn ich eines plötzlichen Todes gestorben wäre.

Zum ersten Mal musste ich mich zu diesem Zeitpunkt allein gegen die Welt stellen, zumindest empfand ich es als dies.

Als Brook davon erfuhr, nahm sie mich sofort bei sich Zuhause auf und schrie meine Eltern für satte, schreibe und lese drei Stunden an. Trotzdem hatten sie ihre Meinung nicht geändert. Die Kirche war für sie wichtiger als eine  »Sünderin« in ihrem Haushalt, die ihr restliches Leben in der Hölle verbringen musste

Brook hatte sich um mich gekümmert und trotz meiner anhaltenden miesen und depressiven Laune nie irgendwelche Anzeichen gemacht, dass sie genervt war. Bis heute war ich meiner besten Freundin dankbar.

Nachdem sich alles wieder etwas beruhigt hatte, fingen Liv und ich an zu daten. So entwickelte sich diese zehn Jahre lange Beziehung. Wir hatten mit 16 zueinander gefunden und mussten mit 26 wieder auseinandergehen, was ich jedoch nicht zuließ. Nicht ohne um sie gekämpft zu haben.

"Hey." Liv riss mich aus den Gedanken und als ich ihr in die Augen blickte, hatte ich das Gefühl, dass die Welt für einen kurzen Moment stehen blieb. Augenblicklich wurde ich nervös und fing an zu zittern. Seit wann ließ sie mich so unglaublich ungemütlich fühlen?

"H-hey!", stotterte ich nervös.

"Ich bin dir eine Erklärung schuldig, nicht?" Ich nickte zögerlich und sank auf meinem Stuhl zusammen, versuchte so klein wie möglich zu werden, obwohl dies unmöglich war.

Eine Bedienung kam zu unserem Tisch und Liv bestellte sich einen Espresso. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, denn selbst nach 10 Jahren trank sie für ihr Leben gern Espresso.

Wir warteten geduldig auf ihr Getränk, die Stille zwischen uns mehr als nur angespannt.

"Ich habe mich von dir getrennt, weil ich jemand neues kennengelernt habe. Ich dachte mir, bevor ich dir schlimmere Schmerzen zufüge, als das, was du gerade fühlst, beende ich es sofort. Ich wollte dir nicht etwas vorspielen, was schon lange nicht mehr vorhanden war. Ich dachte, es wäre das Beste mich einfach von dir zu entfernen und Freiraum zu geben...", erklärte sie, die Augen auf den Tisch gerichtet.

Meine Augen waren geweitet und ich brachte keinen Ton zustande. Je mehr sie redete, desto mehr änderte es sich.

Und plötzlich klang Livs Stimme für mich nicht mehr zuckersüß.

Alles was sie hinterließ, nachdem sie das Café verließ, war ein bittersüßer Nachgeschmack.

Weit entfernt konnte ich wahrnehmen, wie ich Geld auf den Tisch legte und das Café mit großen und schnellen Schritten verließ. Ihre Worte hallten gespenstisch in meinem Kopf umher.

»Ich habe jemand Neues kennengelernt.«

»Ich wollte dir nicht etwas vorspielen, was schon lange nicht mehr vorhanden war.«

Meine Hände zitterten unaufhörlich, als ich versuchte meine Wohnung aufzusperren. Ich spürte wie meine Sicht anfing zu verschwimmen, ein brennen in meiner Kehle und wie meine Atmung schnappartiger wurde.

Immer panischer versuchte ich in meine kleine sichere Zone zu gelangen, doch ich hatte keine Chance gegen mich selbst zu gewinnen.

Eine Hand legte sich plötzlich beruhigend auf meine zitternden, nahm mir sanft den Schlüssel weg, sperrte die Wohnung auf und führte mich hinein. Eine Hand blieb auf meinem Rücken und die Person begleitete mich zu meinem Wohnzimmer.

Als ich die Couch sah, brach der Damm.

Meine Beine brachen weg und ich sank zu Boden. Mein Körper wurde brutal von Schluchzern geschüttelt und die Tränen nahmen mir meine Sicht. Ich hatte meine Atmung nicht mehr unter Kontrolle und versuchte panisch Luft zu bekommen.

Die Person neben mir hatte mich auf dem Boden auf ihrem Schoß gezogen und wisperte während sie mir langsam über den Rücken strich, beruhigende Worte ins Ohr. Als sie bemerkte, dass ich Probleme hatte zu atmen, sah sie mir fest in die Augen.

"Cathy, versuche dich auf meine Atmung zu kontrollieren. Einatmen", sie atmete ein, hielt es für drei Sekunden und atmete wieder aus, "und ausatmen. Toll, machst du das", lobte sie mich.

Dies wiederholten wir einige Male, bis ich wieder Kontrolle hatte und leise in ihr T-Shirt wimmerte und schluchzte. Mein Herz fühlte sich an, wie als wäre es am Bluten und eine Tiefe Leere breitete sich in mir aus. Mein Körper rührte sich nicht mehr und meine Gedanken waren zum ersten Mal seit ein paar Wochen still.

Ich hörte nur das Rauschen meines Blutes, sonst nichts.

Ich bekam am Rande ab und zu mit, dass die Person – die sich als Brooklyn entpuppte – mir ein Bad einließ, die Haare wusch, mich abtrocknete und mir mein Lieblingsnachthemd anzog. Schließlich kuschelte sie sich in meinem Bett an mich und streichelte meinen Kopf, während ihre andere Hand kleine Kreise auf meinem Bauch malte. Sie wisperte sanfte Worte in mein Ohr und mein gesamter Fokus lag darauf.

Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, dass der bittersüße Nachgeschmack den Liv hinterlassen hatte, von einem anderem ersetzt wurde. So süß uns flüssig wie Honig. Honigweich. So honigweich wie Brooks Stimme.

Es dauerte nicht lange und mein erschöpfter Körper wurde von Brooks honigweicher Stimme in den Schlaf gelullt.

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