Kapitel 6
Mein Blick wanderte nach rechts, von wo ich ganz deutlich die Schritte hörte. Sie kamen in meine Richtung und seltsamerweise kamen mir sie bekannt vor. Es waren keine federnden Schritte, wie es bei Elben üblich war. Es waren große, schwere Schritte und nebenbei auch das Klackern von etwas auf dem Boden.
"Gandalf", rief ich erfreut, als der weiße Zauberer um die Ecke getreten kam und so in meinem Blickfeld lag. Ich freute mich riesig den Zauberer zu sehen, auch wenn er vor zwei Tagen noch im Düsterwald gewesen war.
"Kiana", begrüßte er mich erfreut und lächelte freundlich.
"Du hast Legolas also begleitet?", fragte er. Ich antwortete zuerst nur mit einem Nicken, überlegte es mir dann aber noch anders.
"Ja. Schließlich sind Haldir und Jane gute Freunde von mir", erklärte ich dem Zauberer, der für mich immer noch wie ein Vater war, trotz das ich meinen leiblichen Vater noch hatte. Ich besuchte meine Eltern sehr oft und auch meine kleine Schwester Eriel. Am Anfang hatten wir so viel zu bereden gehabt. Ich musste ihnen alles von meinem Leben nach der Entführung erzählen.
Gandalf setzte sich neben mir auf die Holzbank und lehnte sich gemütlich nach hinten. Ithiliel glotzte ihn aus ihren großen blauen Augen an und gluckste erfreut. Mit der einen Hand hatte sie den Stoffelch umklammert. Sie würgte ihn gerade etwas, aber das war ja zum Glück nur ein Stofftier. Die andere streckte sie dem Zauberer entgegen, der sie belustigt in seine große Männerhand legte und somit vollständig umschloss.
"Aber sag, mein Kind, was sitzt du hier draußen alleine und bist nicht bei Legolas?", fragte Gandalf mich nach einiger Zeit. Ich seufzte.
"Ithiliel hatte Hunger und da bin ich lieber allein, außerdem brauchte ich kurz mal meine Ruhe", flüsterte ich und schaute den Zauberer neben mir an. Dieser nickte zustimmend.
"Ich hasse einfach das Gefühl nichts tun zu können", murrte ich leise und seufzte erneut. Gandalf neben mir lachte leise und erntete einen bösen Blick von mir.
"Du warst schon immer so. Den ganzen Tag auf der Suche nach Abenteuern. Saruman und mich hat das in den Wahnsinn getrieben. Immer wieder mussten wir dich wieder einfangen, weil du sonst weggelaufen wärst", erzählte Gandalf mir.
"Ohh", meinte ich verwundert und wurde ganz rot.
"Das hast du mir nie erzählt", beschwerte ich mich, kicherte aber leise.
"Es gibt vieles, dass du noch nicht weißt", meinte der Zauberer und schmunzelte. Ich grinste breit wurde dann aber wieder ernst.
"Bist du schon dahinter gekommen, warum sich das Portal wieder öffnet?", fragte ich Gandalf. Dieser seufzte nur traurig und schüttelte entschuldigend den Kopf.
"Nein. Tut mir Leid, aber ich weiß auch nicht mehr als Herr Elrond und Frau Galadriel", erklärte er mir noch.
"Und wüsstest du vielleicht einen Grund warum die Menschen des Nordens eine Gruppe reisender Elben angriff?", fragte ich leise und schaute Gandalf neben mir an. Sein Kopf schoss in meine Richtung und seine Augen weiteten sich.
"Wieso fragst du das? Haben euch etwa Menschen angegriffen? ", fragte dieser besorgt. Ich antwortete mit einem Nicken und Seufzer.
"Euch ist doch hoffentlich nichts passiert? ", fragte er.
"Nein, wir haben nur zwei Elben verloren", berichtete ich dem weißen Zauberer.
"Kiana? Meleth nín?"
fragte plötzlich die Stimme von Legolas in meinem Kopf.
"Ja?"
erwiderte ich daraufhin.
"Wenn Gandalf draußen bei dir sitzt und ich weiß, dass er das tut, schick ihn doch bitte rein. Wir wollen noch mit ihm sprechen"
erklärte mir mein Mann. Ich grinste breit, bevor uch mich an den Zauberer nrben mich wand.
"Wir werden dort drinnen erwartet", sagte ich zu ihm und erhob mich von der Bank. Verwirrt schaute Gandalf zu mir hoch, schien dann aber zu verstehen und stand ebenfalls auf.
"Nach dir", sagte er und lächelte breit. Ich grinste breit.
"Aber gerne doch", erwiderte ich und drückte die Türklinke herunter. Die Augenpaare von vier Elben schauten zur Tür, als ihre feinen Ohren das Klacken der Tür vernahmen. Wie Gandalf es wollte ging ich voraus zum Tisch und setzte mich wieder zwischen Elrond und Legolas an den Tisch. Gandalf nahm auf dem Stuhl Platz, auf dem zuvor Orophin gesessen hatte.
"Ich hab den dreien noch gesagt, dass die Menschen das Zeichen eines heulenden Wolfes trugen"
hörte ich Legolas sanfte Stimme in meinem Kopf. Ich nickte schwach, dass ich verstanden hatte.
"Wussten sie, was es zu bedeuten hat?"
fragte ich ebenfalls über Gedanken. Legolas schüttelte bloß den Kopf und schaute etwas traurig drein. Ich seufzte und blickte bedrückt zu Boden.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Knie, die es behutsam und aufmunternd streichelte.
"Wir werden es schon herausfinden, genauso wie wir Haldir und die anderen wiederfinden werden"
versprach Legolas mir. Ich nickte wieder nur, bis sich plötzlich jemand am Tisch räusperte. Überrascht schaute ich auf und in das breit grinsende Gesicht eines Zauberers und dreier Elben.
"Ich finde es ja echt schön, dass ihr euch gefunden habt, aber teilt eure Gedanken doch auch mit uns, wenn es wichtig ist", sagte Gandalf. Elrond grinste verschmitzt, während Celeborn leicht schmunzelte.
"War nicht so wichtig, Gandalf", sagte ich schnell. Ithiliel regte sich in meinen Armen und schmiss ihren Stoffelch auf den Boden. Mit großen Augen starrte sie ihn an und ballte die Hände zu Fäusten.Sie war kurz davor loszubrüllen.
Bevor ich den Stoffelch aufheben konnte, hatte Elrond dies schon getan und drehte den Elch in seinen Händen. Ithiliel folgte gebannt seinen Bewegungen und wimmerte leicht.
"Willst du den wiederhaben?", fragte Elrond leise und hielt den Stoffelch breit grinsend vor Ithiliel in die Luft. Ihre Augen funkelten und sie streckte ihre Arme nach vorne vor Freude glucksend.
Elrond grinste frech und nahm den Elch wieder zurück. Sofort fing Ithiliel an leise zu jammern.
"Das ist nicht gerade nett", meinte ich, stand auf und ging auf Elrond zu. Vorsichtig setzte ich ihm die kleine Ithiliel auf seinen Schoß und setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Elrond schaute mir ziemlich überfordert hinterher, während Ithiliel sich den Stoffelch zurücknahm und damit auch auf Elronds Schoß recht zufrieden war.
"Mithrandir habt ihr etwas neues herausgefunden?", fragte Legolas, nachdem auch er entzückt unsere Tochter ein paar Minuten beobachtet hatte.
"Nein nicht wirklich", meinte Gandalf entschuldigend.
"Haldir oder gar einer der Menschen wurde nirgends gesehen. Ich sprach mit dem Fürsten der Adler. Auch sie haben bisher nichts ungewöhnliches gesehen, aber sie werden ein Auge offen halten und uns sofort Bescheid geben, wenn sie etwas ungewöhnliches sehen", erklärte der weiße Zauberer den Anwesenden. Nicht nur ich seufzte enttäuscht.
"Das heißt uns bleibt nichts anderes übrig, als zu warten bis jemandem etwas ungewöhnliches auffällt", fasste ich alles zusammen.
"Ja", sagte Gandalf mit einem Seufzen.
"Wir könn...." Gandalf wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen.
"Ja", ließ Frau Galadriel ihre liebliche Stimme hören. Wir alle schaute zur Tür und warteten darauf, dass sie geöffnet wurde.
Langsam wurde die Klinke herunter gedrückt und eine der Wachen betrat den Raum. In den Händen hielt sie einen Brief mit rotem Siegel.
"Es traf ein Brief ein", sprach die Wache und überreichte den Brief an Frau Galadriel. Zuletzt verbeugte sie sich und verließ den Raum wieder.
"Er ist an Euch gerichtet, Prinz Legolas", meinte Celeborn und überreichte den Brief an Legolas.
"An uns beide", flüsterte ich, als ich meinen Namen auf dem Briefcover entdeckte. Legolas legte den Brief auf den Holztisch und schaute einmal in die Runde.
"Es ist das Siegel des Zwergenreiches vom Erebor", sagte Legolas und schaute mich an.
"Öffne ihn schon", meinte ich aufmunternd. Legolas nickte und löste vorsichtig den rote Siegel von dem Umschlag. Er öffnete den Umschlag und stoppte kurz um uns alle nach einander anzuschauen.
Erst dann nahm er den Zettel aus dem Umschlag, faltete ihn auseinander und begann zu lesen. Je weiter er las, desto größer wurden seine Augen und schlussendlich klappte ihm selbst sein Mund auf.
"Was steht in dem Brief?", fragte Elrond, während er Ithiliel auf seinem Schoß hoch und runter wippen ließ. Legolas schwieg und reichte den Brief an mich weiter.
Laut begann ich vorzulesen.
Tut mir echt so Leid, dass nur so wenig von mir kommt, aber ich habe gerade sehr viel mit Schule zu tun. :/
Ab nächster Woche habe ich aber erst mal zwei Wochen Ferien :))
Laura
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