Schwarz trifft auf Blau
Dies ist eine Partnerarbeit. Wir werden die Kapitel dazu jeweils im Wechsel schreiben und sie bei mir, sowie bei ihr jeweils veröffentlichen. Wir hoffen, ihr habt Spaß.
Die Regentropfen prasselten nur so gegen die Autoscheiben.
Gelangweilt sah ich aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft, an der wir vorbeifuhren. Ich saß schon eine ganze Weile mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder im Auto auf dem Weg nach Iwagakure.
Wir zogen um, vorher haben wir in Konohagakure gewohnt und das schon unser ganzes Leben lang. Deshalb war ich froh auch mal wo anders zu sein. Außerdem konnte ich so auch Abstand von Shisui halten. Seit unserer Kindheit waren wir beste Freunde, doch dann begann ich mich in ihn zu verlieben. Ein paar Tage vor unserer Abreise habe ich ihm meine Gefühle gestanden. Leider hatte ich Pech und er meinte das er absolut hetero sei und wenn er schwul oder bisexuell wäre, wäre ich auch absolut nicht sein Typ. Das hat mich schon ziemlich getroffen und bis jetzt hatte ich seit dem Geständnis keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich hoffe sehr das ich, wenn ich ihn nicht sehe, über diese Gefühle hinweg zu kommen. Die Stimmung im Auto war echt Bombe, Sasuke war komplett stinkig, weil er jetzt eine Fernbeziehung mit Naruto führen musste, meine Mum las still in einem Buch und mein Dad brüllte die ganze Zeit andere Autofahrer an, ob die ihren Führerschein im Lotto gewonnen haben. Ich seufzte und band mir meine Haare neu zusammen. Da begann Sasuke mit mir zu reden, naja eher zu motzen "Dir kommt das mit dem Umzug doch gerade recht, oder? Schließlich warst du doch derjenige der von Shisui abgewiesen wurde."
Okay, wenn er Streit wollte, dann konnte er den gerne haben "Nur weil du jetzt total pisst bist, weil du jetzt eine Fernbeziehung führen musst, musst du mich nicht an motzen. Aber ja, ich freue mich halbwegs. Es kann ja nicht jeder so ein perfektes Leben haben wie du" "Pah, im Moment habe ich ja wo-/" "Jungs!" unterbrach unsere Mutter uns "Wenn ihr nicht sofort aufhört zu streiten könnt ihr zu Fuß nach Iwa laufen". Sofort waren wir still und ich vertiefte mich wieder in die Aufgabe aus dem Fenster zu schauen.
Nach ein paar Stunden waren wir dann auch endlich da, noch länger hätte ich es echt nicht mehr ausgehalten. Als wir aus dem Auto stiegen stand vor uns ein riesiges, teuer aussehendes Haus. Ich möchte wirklich nicht wissen wie teuer das Haus war. Es hatte einen riesigen Vorgarten und mindesten drei Stockwerke. "Oh wow, das sieht ja wunderschön Fugaku! Nicht war Sasuke? Itachi?" staunte unsere Mutter und sah uns fragend an. Ich nickte einfach nur und Sasuke motzte sofort wieder los "Also ich fand unser Haus in Konoha schöner, ich finde es allgemein voll scheiße hier". Mutter sah ihn bemitleidend an "Sasuke, immer noch wegen Naruto? Ich habe dir schon so oft gesagt das er so oft und so viel kommen kann wie er möchte und vielleicht kannst du ja auch mal bei Itachi mit wenn er Shisui besuchen fährt". Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust und reckte eingeschnappt die Nase in die Luft. "Na der wird Shisui wahrscheinlich eh nicht so schnell besuchen. Wo ist mein Zimmer? Ich habe keine Lust mehr mich mit euch abzugeben" meinte er dann noch und marschierte Richtung Haustür.
Meine Mum sah mich fragend an, ich zuckte jedoch nur mit den Schultern und murmelte "Pubertät halt". Gerade wollte ich die Nachricht, die mein Handy erhalten hat, lesen und darauf antworten, da brüllte mein Vater mir aus dem Umzugswagen zu "Itachi!! Hilfst du mir bitte bei den Möbeln?" "Jaaaa, ich komme ja schon".
Am Abend war ich fix und fertig, den ganzen Tag haben wir Möbel geschleppt und angefangen das Haus einzurichten. Die Zimmer von Sasuke und mir waren schon fertig. Jedenfalls waren die Möbel schon drin. Müde lies ich mich aufs Bett fallen und schloss meine Augen. Dabei musste ich jedoch wieder an Shisui denken. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen nicht mehr so oft an ihn zu denken und endlich diese blöden Gefühle für ihn loszuwerden, doch so einfach war das nun mal nicht. Beim Sachen ausräumen vorhin ist mir ein altes Foto von uns beiden in die Hände gefallen. Das eine so lange Freundschaft durch ein Liebesgeständnis so kaputt gemacht werden kann...
Durch eine Stimme wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Sasuke riss meine Zimmertür auf und brüllte mich an, obwohl er eigentlich direkt vor mir stand, "Itachiiii". Genervt verdrehte ich meine Augen und fragte "Was ist?" "Hast du mein Ladekabel???" "Bestimmt nicht, wir haben nicht mal das gleiche Handy". Daraufhin knallte er, ohne noch etwas zu sagen, die Tür zu. War ich auch so schlimm in diesem Alter gewesen? Wenn ja dann R.I.P an unsere Eltern.
Ich freute mich schon echt auf Montag, dann müssen wir uns den Tag über nicht sehen und wenn wir dann zuhause sind, sind wir beide wahrscheinlich mitlernen beschäftigt. Trotzdem hatte ich ein wenig schiss vor der Uni, ich kannte keinen und musste mich so komplett allein zurechtfinden. Ich glaube auch nicht das ich mich so schnell mit wem anfreunden werde oder so. Denn ich bin nicht so der Mensch, der auf Andere zugeht und gerne redet, eher der still und allein in einer Ecke sitzt und lieber lernt als mit Anderen etwas zu machen.
Und wie würden wohl die Leute und Lehrer dort sein? Ich hoffe die Dozenten meiner Kurse sind einigermaßen okay. Wenn ich jetzt nicht sofort aufhöre darüber nachzudenken werde ich noch wahnsinnig! Das wird schon alles funktionieren.
Am Montag
Die Präfektur Iwagakure war zum Glück nur so weit entfernt das ich dort hinlaufen konnte und nicht immer gefahren werden musste. Bei jedem Schritt, mit dem ich der Uni näherkam, wurde ich nervöser und mein Tempo verlangsamte sich zunehmend. Wieder musste ich daran denken das ich wahrscheinlich der Student war der lieber lernte, anstatt zu reden, nicht das mich das wirklich stören würde, aber vielleicht wäre es ja auch praktisch nicht ganz allein zu sein.
Ich war angekommen. Nun stand ich vor dem riesigen Gebäude der Präfektur Iwagakure.
Langsam ging ich zur Eingangstür und öffnete sie mit einem Ruck. Als ich über die Schwelle trat stockte ich erstmal. Es war stickig und laut, überall waren Studenten, die miteinander redeten.
Dabei entstand eine Lautstärke...
Ich löste mich aus meiner Starre und bewegte mich auf die Menschenmasse zu. Aus meiner Tasche kramte ich einen Grundriss der Schule heraus, um mich wenigstens ein wenig zurechtzufinden und nicht hilflos durch die Gänge zu irren. Mit dem Plan in meiner Hand ging ich los und machte mich auf die Suche nach dem Raum, in den ich musste. Völlig in das Stück Papier in meiner Hand versunken lief ich den Flur entlang. Nur einmal sah ich hoch. Es war nicht geplant, aber ich sah direkt in die blau-grauen Augen eines blonden Jungen.
Schwarz trifft auf blau.
Dieser Junge, er war echt hübsch, seine langen blonden Haare wovon ein Teil zu einem hohen Zopf zusammengebunden waren und seine blau-grauen Augen die mich....
Immer noch anschauten!
Schnell sah ich weg, als ich merkte das wir uns immer noch anblickten. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass er wegen meiner Aktion anfing zu grinsen. Verlegen schaute ich wieder auf meinen Plan und ging schnell weiter. Ich musste in einen Hörsaal, da ich gleich als Erstes eine Vorlesung hatte.
Als ich den Saal betrat waren schon ein paar weitere Studenten dort die sich miteinander unterhielten. So wie eigentlich immer hatte ich auch jetzt nicht sonderlich Lust auf irgendwen zuzugehen. Also, vernünftig wie ich nun mal war, setzte ich mich auf einen freien Platz und wartete brav bis der Dozent kam und die Vorlesung beginnen konnte. Ich hatte vor in meiner ersten Vorlesung schon positiv aufzufallen, aber so gut ich auch versuchte mich zu konzentrieren, klappte es nicht so ganz wie ich es wollte. Die ganze Zeit war ich nur zur Hälfte anwesend, ständig drifteten meine Gedanken ab. An diese blauen Augen. Es war magisch gewesen, dieser Blick ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. "Ist alles in Ordnung mit Ihnen?" fragte mich plötzlich der Dozent und sah mich etwas besorgt an. Ich hatte gar nicht mitbekommen das ich mein Gesicht in meine Handflächen vergruben hatte und einfach nur wie ein Häufchen Elend zu sein schien. Verwirrt sah ich ihn an und setzte mich wieder vernünftig hin "Ähh, j-ja" antwortete ich dann und strich mit der Hand durch meine Haare.
Den Rest der Vorlesung schaffte ich es auch endlich mich zu konzentrieren. Ich passte von nun an auf und machte mir auch ordentlich Notizen. Nach den 1 1/2 Stunden, die wie Ewigkeiten schienen, verließ ich schnell den Saal und machte mich auf den Weg zu meinem nächsten Kurs. Auf dem Flur lies ich mein Blick über die anderen Studenten schweigen und sah ihn wieder, jedoch sah ich nur ihn und er nicht mich. Er unterhielt sich nämlich angeregt mit einem rothaarigen Dozenten. Ich mochte diesen Dozenten jetzt schon nicht, keine Ahnung warum, aber ich mochte ihn nicht. Naja, konnte mir ja auch egal sein mit wem er redete und ob ich ihn mochte oder nicht. Denn soweit ich weiß, unterrichtet dieser Kunst und keiner meiner Kurse hat etwas mit Kunst zu tun.
Nach einem anstrengenden ersten Tag an der Präfektur Iwagakure hatte ich mir noch einen Kaffee aus der Mensa geholt. Zwar habe ich gehört, dass der wirklich ekelhaft schmecken soll, aber ich brauchte jetzt dringend ein wenig Koffein. Mit dem Pappbecher, in dem sich das Getränk befindet, in der Hand ging ich aus diesem wirklich riesigen Gebäude. Geschafft machte ich mich auf den Weg nach Hause. "Bäh" machte ich und war kurz davor dieses scheußliche Getränk wieder auszuspucken, als ich den ersten Schluck Kaffee genommen habe. Der schmeckte ja wirklich eklig. Eigentlich war eklig gar kein Ausdruck. Kurz überlegte ich noch irgendwo hinzugehen, da ich echt keine Lust hatte mich von meinem Bruder nur vollmotzen zu lassen und von meinem Vater nur angebrüllt zu werden. Jedoch erinnerte ich mich dann wieder daran, wie müde ich doch war und dass ich vorm Abendessen noch unbedingt etwas schlafen wollte, damit ich nachher nicht mit der Stirn den Tisch küsste.
Zuhause angekommen begrüßte mich meine Mutter freundlich und begann gleich zu fragen, wie es denn so war. Doch ich murmelte einfach nur "Hallo, ich gehe jetzt noch bisschen pennen" und ließ sie stehen. Oben in meinem Zimmer lies ich mich aufs Bett fallen und schloss müde die Augen. Bis zum Essen schlief ich durch, ein Wunder, das ich von Sasukes kleinen Wutausbrüchen nicht aufgewacht bin. Es war so angenehm zu schlafen, doch leider wurde ich ziemlich unsanft aus meinem Schlaf gerissen.
"Itachi! Essen! Steh auf!" rief mein Bruder, als er die Tür aufriss. Als ich nicht die Anstalten machte aufzustehen schnappte sich Sasuke eiskalt meine Decke und schmiss sich auf mich. "Boah geh runter von mir! Ich komme ja schon", meinte ich genervt und schubste ihn von mir herunter.
Beim Abendessen kamen die Gedanken an den blonden Studenten wieder hoch und meine Gedanken drifteten ab. Geistlich war ich komplett abwesend. "Na sieh mal einer an, erst ein Tag an dieser neuen Uni und schon bist du verliebt, großer Bruder." neckte mich mein Bruder und grinste. Neugierig sah meine Mutter von ihrem Teller auf und mein Vater verschluckte sich etwas an seinem Getränk. "Ach ja? Wer ist es denn? Geht ihr zusammen in einen Kurs?" fragte mich meine Mutter und lächelte mich mit so einem leicht neugierigen Blick an. Oh Sasuke, das wirst du sowas von bereuen dachte ich mir und warf ihm einen bitterbösen Blick zu. "Da gibt es niemanden, ehrlich." versuchte ich mich herauszureden, doch ich hatte irgendwie das leichte Gefühl, das mir nicht wirklich geglaubt wurde.
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