Das erste Treffen
So es geht weiter, dieses mal wieder von Liv. Viel Spaß euch.
Ich ließ mich einfach etwas erschöpft auf mein Bett fallen. Eigentlich wollte ich ja erstmal alles in Ruhe verdauen, was ich gerade von Deidara erfahren habe, aber dies ging gerade nicht wirklich. Denn der 'Spaß' von meinem Bruder und Naruto war nicht gerade zu überhören. Ständig hörte ich ein Stöhnen oder andere Geräusche, die beim Sex nun mal entstehen und dann zu hören sind.
Genervt seufzte ich und holte meine schalldichten Kopfhörer aus meinem Nachtschrank, wenn ich die aufsetzte höre ich wirklich rein gar nichts. Oh man, war das angenehm, diese Stille. Ich schaltete etwas Musik an und machte es mir dann auf meinem Bett bequem. Leise Musik hörend schloss ich die Augen und ließ mir die Worte des blonden Kunststudenten noch einmal ganz genau durch den Kopf gehen. Manches entsetzte mich schon ziemlich, durfte man wirklich so mit einem anderen Menschen umgehen? Langsam wurde ich auch etwas eifersüchtig, warum nur er? Ich möchte ihn auch so berühren dürfen, nicht gewaltsam, sondern liebevoll. Irgendwann, komplett in Gedanken an den Blonden schlief ich dann ein. Selbst im Traum verfolgte mich das was ich heute erfahren hatte. Ich träumte davon wie Deidara mit Sasori gewisse Dinge tat und er dabei von dem rothaarigen geschlagen und verletzt wurde. Ständig sauste erneut eine Hand auf die Haut des blauäugigen Schönlings oder eine Faust knallte in dessen verboten schönes Gesicht. Unbedingt wollte ich Deidara helfen, aber ich kam einfach nicht vom Fleck. Es war grausam, einfach nur grausam mit ansehen zu müssen, wenn der den man liebte, geschlagen wurde und der der ihn schlug auch noch Spaß dabei zu haben schien.
Erschrocken wachte ich endlich aus diesem furchtbaren Traum auf, ich schwitzte ein wenig und mein Shirt klebte leicht an mir. Ein Blick auf mein Handy verriet mir das es kurz nach 3Uhr war. ich war noch in meinen Alltagsklamotten im Bett eingeschlafen, die Kopfhörer saßen schief auf meinem Kopf und meine Haare lagen zerzaust auf meinen Schultern, da sich das Haarband gelöst hatte. Total verpeilt rieb ich mir über meine Augen und streifte mir die Kopfhörer vom Kopf. Schließlich stand ich auf und suchte etwas verzweifelt mein Zopfgummi. Oh, ich hasse es ja so wenn meine Haare offen sind und überall lose herum fusseln. Ich schüttelte die Bettdecke und das Kopfkissen aus, in der Hoffnung das das kleine Ding dort irgendwo herausfällt. "Wo ist dieses Scheißteil denn?" fluchte ich leise vor mich hin, bis mir auffiel das es noch in einer Haarsträhne von mir hing. Mit einer Hand fischte ich es dort heraus, kämmte schnell mit den Fingern einmal meine Haare durch und fixierte diese dann wieder mit dem Gummi. Schlafen konnte ich jetzt nicht mehr, also ging ich runter in die Küche, schnappte mir einen Jogurt aus dem Kühlschrank und einen Löffel aus der Besteckschublade und setzte mich auch einen Stuhl an den Tisch. Immer noch etwas verschreckt von dem Traum aß ich dem Jogurt mit Erdbeergeschmack und starrte einfach nur an die Wand. Ein leises Knarren der Treppe holte mich in die Wirklichkeit zurück, Sasuke tapste in einem schwarzen Schlafanzug die Treppen hinunter und kam zu mir in die Küche. Etwas müde setzte er sich auf einen Stuhl neben mich und rückte mit diesem dichter zu mir, sodass wir nun fast Schulter an Schulter saßen.
Keiner sagte ein Wort, Sasuke nahm sich einfach meinen noch nicht ganz aufgegessenen Jogurt und steckte sich einen gefüllten Löffel davon in dem Mund. "Was ist los?" fragte ich ihn schließlich und brach somit das Schweigen. "Konnte nicht mehr schlafen und du?" murrte der jüngere Uchiha und schob den leeren Becher des Jogurt von sich. "Konnte auch nicht mehr schlafen", gab ich ihm die Antwort und lehnte mich in meinem Stuhl zurück, damit war das Gespräch auch schon wieder beendet und wir schwiegen uns weiter an.
Nach einiger Zeit spürte ich dann etwas Warmes an meiner Schulter. Mein Bruder hatte seinen Kopf an meine Schulter gelehnt und seine Augen geschlossen. Er war wohl doch zu müde, um zu dieser Zeit wach zu sein. Ich betrachtete ihn eine kleine Weile, er sah ja so unschuldig und liebenswert aus, wenn er schlief. Dann hob ich ihn im Brautstyle hoch, löschte das Licht in der Küche und trug meinen schlafenden kleinen Bruder die Treppen nach oben in sein Schlafzimmer. Den Joghurtbecher ließ ich einfach auf dem Tisch stehen. Leise öffnete ich die Zimmertür, ging leise zu seinem Bett und legte Sasuke behutsam zurück zu Naruto in sein Bett. Dieser kuschelte sich sofort wieder an Sasuke und ich nahm einen Arm meines Bruders und legte diesen behutsam um seinen Freund. Zufrieden blickte ich auf das schlafende Paar hinab, bevor ich den Raum verließ und die Tür leise hinter mir schloss.
Ich beschloss mich ebenfalls wieder hinzulegen und zu schlafen, schließlich habe ich mich ja in ein paar Stunden mit Deidara verabredet, er kommt so gegen 12Uhr vorbei, und ich wollte nicht komplett übermüdet sein. Sogar zügig driftete ich wieder ins Land der Träume ab und träumte diesmal auch nicht von diesem gruseligen Dozenten wie er Deidara wehtat.
So gegen 10 Uhr wachte ich langsam auf und erschrak leicht das. Mist, ich hatte nur noch knapp zwei Stunden bis Deidara auf der Matte stehen würde. Fix huschte ich ins Bad, entledigte mich meiner Kleidung und hüpfte unter die Dusche. Bevor ich den Vorhang zuzog, warf ich noch schnell mein rotes Zopfgummi zu meinen Klamotten, die auf dem Boden zerstreut lagen und lies anschließend das warme Wasser auf meinen Körper prasseln. Extra für heute wusch ich mir sogar noch die Haare gründlich.
So nach ungefähr 20 Minuten stellte ich das Wasser wieder ab, stiegt aus der Dusche und band mir ein einfaches weißes Handtuch um die Hüfte. Mit einem weiteren trocknete ich mir meine Haare leicht ab, bevor ich dann zum Föhn griff und sie komplett trockenföhnte. Nun begann die nächste Herausforderung: das Klamottenheraussuchen. "Oh man, was ziehe ich bloß an?" fragte ich mich selbst während ich mir meine Haare zusammenband "Warum mache ich mir da überhaupt so Gedanken drüber? Es ist doch nur ein ganz normales Treffen und kein Date oder so. Nein, kein Date! Nein, nein, nein, nein, nein" brabbelte ich leise vor mich hin und holte ein neues Kleidungsstück nach dem nächsten aus meinem riesigen Kleiderschrank. Mein Handy empfing einen Anruf, als ich auf dem Display blickte und sah das meine Mum war, nahm ich den Anruf entgegen. "Du Mum, ich kann gerade echt nicht" "Hallo Mama, schön, dass du anrufst, wie geht es dir? Mir geht es gut Itachi, danke der Nachfrage" "Tut mir leid. Hallo Mama, schön dass es dir gut geht, warum rufst du an?" "Ich rufe an, da ich mir ein wenig Sorgen mache ob meine Söhne auch das Haus stehen lassen. Naja egal, und du triffst dich heute mit wem? Mit Deidara? Oder warum hast du keine Zeit mit deiner Mutter zu telefonieren? „Ein undefinierbarer Laut verließ mich der wahrscheinlich so viel wie woher zum Teufel weißt du das nun schon wieder? Ich meine wir telefonieren verdammt nochmal gerade ausdrücken sollte. „Hihi, also habe ich recht.", kicherte meine Mutter. "Zieh einfach das an was du normalerweise auch in der Uni oder auf der Straße anziehen würdest. Männern ist das Outfit ihres Dates meistens so gut wie egal. „Hat sie gerade 'ihres Dates' gesagt? ' „Es ist kein Date! Einfach nur ein ganz normales Treffen unter Studenten. Aber danke Mum.", protestierte ich woraufhin sie wieder kicherte. „Ja ja, das sagen sie alle, aber bitte schön, Itachi. „Ich muss jetzt aber auch wirklich Schluss machen, Tschüss" „Tschüss"
Kurz nachdem ich aufgelegt hatte, schnappte ich mir eine einfache schwarze Jeans und ein etwas engeres dunkles Shirt aus dem Schrank, dann ging ich runter in die Küche, wo schon Sasuke und Naruto saßen. Jedoch bemerkten sie mich nicht gleich, denn der blonde Uzumaki saß auf dem Schoß meines Bruders und sie steckten sich mal wieder gegenseitig die Zunge in den Hals. Endlich wurde ich auch mal wahrgenommen. "Oh Itachi, du siehst ja mal gut aus.", meinte mein liebenswerter Bruder so gleich und grinste mich frech an. "Ja ja, sein bloß still.", murrte ich und ging zum Kühlschrank. Ich glaube nicht, dass er mich noch gehört hatte, denn Sasuke hat schon wieder angefangen seinen Freund gierig zu küssen. Na, das kann ja noch spaßig werden.
Als meinen täglichen Kaffee gab es bei mir heute mal einen fertigen Eiskaffee aus dem Supermarkt. Diesen goss ich mir in ein Glas, bevor ich mir ein Brötchen aufschnitt, eine Scheibe Käse, ziemlich unliebe voll wohl bemerkt, drauf warf und mich an den Tisch setzte. Keiner der beiden Verliebten neben mir war auf die Idee gekommen mal den Johghurtbecher von heute Nacht wegzuwerfen und ich hatte jetzt auch keine Lust dies zu tun, also würde dieser noch eine weitere Weile auf dem Tisch stehen bleiben. Ich hatte jetzt noch genau eine Stunde, bis es um 12Uhr war, also räumte ich mein benutztes Geschirr, nachdem ich aufgegessen und ausgetrunken hatte, ordnungsgemäß in den Geschirrspüler und verließ die Küche. Noch einmal machte ich mich auf den Weg ins Bad, um meine Zähne zu putzen und um noch ein kleines bisschen Parfum aufzutragen, das ich meinem Dad einmal kurz aus dem Spiegelschrank stibitzte.
Nur noch 50 Minuten, schoss es mir durch den Kopf und ich tigerte noch mehrmals durch das komplette Haus, um zu gucken ob wirklich alles ordentlich und aufgeräumt aussah. Nur das Zimmer von Sasuke lies ich sicherheitshalber aus. Punkt 12Uhr klingelte es an der Haustür. Mein Herz begann sofort schneller zu klopfen und meine Handflächen wurden etwas schwitzig. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich zur Tür ging, sie öffnete und Deidara vor mir stand. Seine Haare waren wie immer zu einem Zopf gebunden, aber heute trug er mal keinen oversized Hoodie, sondern ein enges dunkles Shirt und darüber eine dünne, schwarze Adidas Jacke. Und wenn ich mir das so angucke, hat er ganz schön Muskeln. Auch sein blaues Auge schien deutlich besser geworden zu sein, doch wenn ich jetzt seine Augen genauer betrachte, wirkten sie etwas rot, so als hätte er geweint.
"Bist du bald fertig mit anstarren?", riss mich Deidara aus meinen Gedanken. Verwirrt schüttelte ich mich einmal. "Äh ja sorry, komm doch rein."- "Danke, Achso... das ist für dich.", bedankte er sich und überreichte mir leicht schüchtern ein selbst gemaltes Bild. "Wow, das ist wunderschön, danke.", meinte ich ehrlich und wir gingen ins Wohnzimmer. Das Bild zeigte einen Hafen bei Nacht über dem ein Feuerwerk leuchtete. Dieses Bild legte ich nun auf den kleinen Couchtisch und setzte mich dann auf der Couch. Der blonde Künstler setzte sich zu mir, ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihm in seine blauen, leicht geröteten Augen. "Was ist los? Hast du geweint?", fragte ich ihn etwas besorgt. "Ich? Geweint? Ach quatsch, wie kommst du darauf? Und warum denn auch?", wehrte er sofort ab und schaute weg. „Deine Augen sind leicht rot, also was ist passiert?"- "Du wirst nicht lockerlassen, solange ich nicht mit der Sprache rausrücke, oder?" -"Ja, richtig erkannt." "Oke, also...", fing er an zu erzählen und seine Augen wurden sofort wieder etwas feucht. "Gestern, kurz nachdem du gegangen bist, bin ich nochmal schnell einkaufen gegangen, ich weiß es war schon spät, aber ich hatte wirklich nichts mehr im Haus und auf dem Weg zum Supermarkt habe ich Sasori gesehen. Sasori, wie er sehr vertraut mit einem blonden Typen geredet hat. Dass sie sich miteinander unterhalten haben, war ja nicht sonderlich schlimm, aber er hat ihn auch berührt."- "Wie berührt?"- "Naja, er hat diesem Typen über die Wange und über die Arme und sonst noch worüber gestreichelt und sie standen sich sehr nahe."- "Wie nahe denn?", harkte ich nach und kam mir beinahe wie in einem Verhör vor. Deidara schien meine Nachfragerei aber nicht zu stören, denn er stand auf, zog mich zu sich hoch und stellte sich wirklich sehr dicht an mich. Er stand so dicht bei mir das ich seine Wärme spüren und seinen Geruch riechen konnte und das ließ mich rot werden. „ÖH, okay.", meinte ich leise und setzte mich zurück auf das Sofa. Der Blonde setzte sich zu mir, nickte und seine Augen füllten sich mit Tränen. "Du liebst ihn also doch? Sonst würde dich das doch nicht so mitnehmen.", fragte ich ihn direkt hinaus und zwang ihn wieder mich anzusehen, indem ich meine Finger an sein Kinn legte und dieses sanft, aber bestimmt in meine Richtung drückte. Traurig blickte er mich an und antwortete dann leise auf meine Frage "Es ist nicht wirklich lieben, ich meine er sieht schon gut aus und ist auch süß, aber Liebe ist das nicht eher so ein bisschen verknallt".
Diese Erklärung versetzte mir ein Stich in mein Herz, er schlief nicht nur mit ihm, sondern hatte sogar Gefühle für diesen... diesen Mistkerl. Ich lies sein Kinn los und blickte zu Boden, ich wusste einfach nicht was ich dazu sagen sollte und war auch ein wenig traurig. Jedoch schob ich meine Gefühle jetzt erstmal beiseite, denn bei Deidara kullerte bereits das erste Tränchen. Erschrocken und auch ein wenig überfordert, was ich denn jetzt tun sollte, blickte ich wieder zu ihm. "Öhm, warum weinst du denn jetzt? Tut mir leid, wenn ich was falsch gemacht habe oder ist es wegen diesem Mistk-/ wegen diesem Sasori?", etwas panisch sah ich ihn an, ich hatte so etwas noch nie wirklich gemacht, ich meine irgendwen getröstet, wenn wer weint. Ich tat nun das was ich für am sinnvollsten hielt und auch was Shisui immer gemacht hat, wenn ich traurig war. Deshalb legte ich meine Hand auf seine Schulter und streichelte mit meinem Daumen darüber.
Er lächelte mich traurig an, wischte dann mit seinem Handrücken die Tränen weg und stand dann auf. "So, was machen wir jetzt? Ich habe Hunger auf Eis, lädst du mich in die Eisdiele ein?", fragte mich der Kunstliebhaber nun schon wieder fröhlicher. Glücklich darüber das es ihm schon wieder besser zu gehen schien, lächelte ich ihn an und erhob mich ebenfalls vom Sofa.
Noch kannte ich mich hier in Iwagakure noch nicht so gut aus und wusste somit auch nicht, wo es hier eine Eisdiele gab, aber Deidara schien zu wissen, wo es hier Eis gibt. Voller Vorfreude hopste der niedliche blonde Kerl voran und führte mich zu einem kleinen, gemütlich aussehenden Eiscafé, in das wir uns ganz hinten an einen Tisch mit einer kleinen Sitzbank und noch einem weiteren Stuhl. Wir beide setzten uns, Deidara auf die Sitzbank und ich auf den Stuhl, sodass wir uns gegenübersaßen. Ein Kellern brachte uns zwei Karten, in die der Blonde aber gar nicht mehr hineinsehen musste, da er wahrscheinlich schon wusste was er für einen Eisbecher essen wollte. Plötzlich wurde seine aufgedrehte, freche Art zu einer leicht schüchternen und seine Wangen färbten sich dezent rot. "Du Itachi, also... ich... ähm... naja, ich esse eigentlich immer den 'Carneval in Rio', aber der ist ziemlich groß und ich schaff den wahrscheinlich nicht allein. Würdest du den vielleicht mit mir... mit mir teilen?", fragte er mich leise und blickte mich schüchtern an. Er ist ja wirklich zuckersüß, wenn er so schüchtern ist. Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, aber ich nickte dann und hob die Hand, um einem Kellner Bescheid zu sagen das wir gerne bestellen würden. "Einmal den Carneval in Rio, bitte, aber bitte mit zwei Löffeln.", sagte ich dem Kellner freundlich, dieser nickte lächelnd und meinte dann. "Ein Date auf die ganz alte Art: Eis essen. Schön". Meine Wangen wurden heiß und ich versicherte ihm das es keins war "Oh nein, das ist kein Date, wir teilen uns den Becher nur weil der so groß ist". Auch Deidara war leicht rot geworden und versicherte dem Kellner nochmals mit einem heftigen Nicken, das das was ich gesagt habe, stimmte. Der Mann der uns bediente lachte einmal, aber ging dann um unser Eis zuzubereiten.
"Bist du öfter hier?", fragte ich den Blonden, während wir auf das Eis warteten. Dieser nickte "Ja, ist mein Lieblings Eiscafé.", meinte er und pulte an der Haut um seinen Fingernagel herum. Sasuke macht das auch immer und das kann ich gar nicht leiden, also beugte ich mich etwas zu ihm und nahm je eine Hand von ihm in je eine Hand von mir und umschloss diese, sodass er jetzt nicht mehr an seinen Fingern rum pulen kann. Sofort versuchte er sich aus meinem Griff zu befreien, doch ich ließ das nicht zu und meinte ernst. "Solange du nicht aufhörst, deine hüb-/ deine Finger zu ruinieren lasse ich deine Hände los.". Oh Mist, ich hoffe er hat überhört das ich fast 'hübsch' zu seinen Fingern gesagt hätte. "Ich hör ja schon auf, aber jetzt lass bitte meine Hände los."- "Okay, bitte schön"- "Oh, guck mal, unser Eis kommt.", sagte Deidara und nickte mit seinem Kopf in die Richtung, aus der der Kellner mit unserem Eis kam. „So, bitte schön, ein Carneval in Rio mit zwei Löffeln. Lasst es euch schmecken.", meinte dieser, lächelte freundlich und ging zu zwei Mädchen, um diese zu bedienen, die gerade gekommen sind und sich an einen Tisch gesetzt haben. Nun schenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Eis. Es war wirklich ein Riesenbecher, mit verschiedenen Eissorten und ganz vielen unterschiedlichen Früchten. Auf den ersten Blick konnte ich die Früchte Ananas, Erdbeere, Heidelbeere, Trauben und Melone erkennen. Außerdem war der Eisbecher noch mit Sahne verziert, über die eine Fruchtsoße gegossen und karamellisierter Krokant gestreut wurde. Als Highlight steckte in dem Meisterwerk noch ein buntes Schirmchen. "Der sieht echt gut aus", meinte ich zu meinem Gegenüber und nahm mir einen der zwei Löffel, die auf einem kleinen extra Teller lagen. Deidara nickte, lächelte mich erneut an, nahm sich ebenfalls einen Löffel, den er sogleich mit Eis und Sahne befüllte und sich genüsslich in den Mund schob. Für seine normalen Verhältnisse lächelt er mich heute ungewöhnlich viel an.
Als auch ich mir nun den ersten Löffel mit Eis in den Mund steckte, tropfte etwas davon auf meine Unterlippe. Mit meiner Zunge leckte ich darüber und obwohl es echt nicht so aussehen sollte, muss es schon etwas lasziv ausgesehen haben, denn der Blonde sah mich mit großen Augen und leicht geröteten Wangen an. Ich wurde ebenfalls etwas rot, da es mir schon ziemlich peinlich war, es sollte nämlich echt nur ganz normal aussehen. Während wir diesen riesigen Eisbecher verputzten, unterhielten wir uns viel über unser Studium und was wir so in unserer Freizeit machten. Irgendwann erzählte ich dann auch ein wenig über meine Familie und das ich froh bin mal weg zu sein, da der Freund meines Bruders gerade zu Besuch sei. "Wenn wir gerade beim Thema schwul und Sexualität sind.", fing Deidara an, als ich meinen letzten Satz beendet hatte. "Du meintest doch das du nicht mehr mit Mädchen ausgehst und du glaubst das du auch nicht mehr auf welche stehst... bist du auch... schwul?". Ich musste einmal laut auflachen. "Was glaubst du denn?", fragte ich ihn lachend. Der blauäugige fand das ganze anscheinend nicht so lustig, denn ich glaube ihm war das schon ziemlich unangenehm mich nach meiner Sexualität zu fragen. "Ja was weiß ich, vielleicht bist du ja Aromatisch oder so.", verteidigte er sich, weswegen ich schmunzeln musste."Nein, bin ich nicht. Ich bin schon schwul, aber noch nicht lange, jedenfalls habe ich es erst vor kurzem bemerkt."- "Oh, wie hast du es denn herausgefunden? Wenn ich fragen darf?"- "Alles gut, frag ruhig so viel wie du willst. Ich habe mich vor ein paar Monaten in meinem besten Freund verliebt, Shisui heißt er. Kurz vor unserem Umzug hierher habe ich ihm dann meine Gefühle gestanden, aber er hat mich sozusagen abblitzen lassen. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört und wir haben auch seit meinem Geständnis kein Wort mehr miteinander geredet."- "Das tut mir leid."- "Muss es dir nich.t"- "Bist du denn schon über ihn hinweg?"- "Ja, ich denke schon".
Mit meinem Löffel kratzte ich den letzten Rest Eis aus dem Glasbecher und schob ihn mir in den Mund. Erneut hob ich die Hand um den Kellner zu uns zurufen, dieser kam sofort und brachte sogleich die Rechnung mit. Ich fischte mein Portemonnaie aus der Tasche, nachdem ich auf den Betrag geschaut habe, und zahlte dann. Der Kellner bedankte sich für unseren Besuch und verabschiedete sich. Deidara und ich erhoben uns von unseren Plätzen, als ich ihn ansah musste ich wieder schmunzeln, denn an seinem Mundwinkel klebte noch etwas Eis. Schnell griff ich nach einer Serviette, die noch auf dem Tisch lag und tupfte ganz vorsichtig das süße Zeug weg. Seine Augen weiteten sich etwas und auf seinen Wangen erschien ein leichter Rotschimmer. "Danke.", murmelte er und zog mich mit sich aus der Eisdiele. "Und was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag?", fragte mich der Blonde, der seine kurz verlorene Fassung schnell zurückerobert hatte. "Hast du Lust auf Kino? Ich bin heute gut drauf und würde dich auch dazu einladen.", gab ich ihm als Antwort, dieser nickte und wir gingen uns unterhaltend in Richtung S-Bahn-Station. "Was für eine Art Film möchtest du denn gucken?", stellte ich die Frage, als wir auf die Bahn warteten. Deidara schüttelte mit dem Kopf "Nein, habe ich nicht. such du was aus," Verschmitzt musste ich grinsen, denn ich wusste schon genau was wir gucken. Nach einer entspannten Bahnfahrt standen wir vor einem Kino in der Innenstadt. "So, ich würde sagen ich besorge die Eintrittskarten und du gehst Popcorn und was zum Trinken holen. Hier sind 20€, ich denke das reicht.", meinte ich, drückte Deidara das Geld in die Hand und ging in Richtung Eingang.
Ich stellte mich an der Schlange an, die sich vor der Kasse, an der man die Tickets bekam, gebildet hatte. Nach ungefähr 10 Minuten war dann auch ich an der Reihe und kaufte zwei Karten für einen Horrorfilm. Schnell machte ich mich auf den Weg zu Deidara der mit Popcorn und Cola beladen schon ungeduldig auf mich wartete. "Da bist du ja endlich"- "Tut mir leid, war ziemlich viel los.", entschuldigte ich mich und nahm ihm die Getränke ab. "Wir müssen in den Kinosaal 5.", meinte ich und ging voran. Jedoch stoppte ich, da der Kleinere noch nicht die Anstalten gemacht hatte sich in Bewegung zu setzen. "Deidara? Ist alles in Ordnu-/", wollte ich fragen, brach aber ab als ich sah, wo er hinstarrte. "Sag mal, starrst du mir gerade auf den Hintern?", stellte ich eine neue Frage und musste bei dem Gedanken das er mir auf den Arsch starrte leicht grinsen. Die Hitze schoss dem Blonden ins Gesicht, er schaute hoch rot zu Boden und stotterte. "W-was? I-ich wü-würde dir d-doch nicht auf d-den P-Po schauen."- "Na wenn du das sagst. Und jetzt komm endlich, sonst fängt der Film noch ohne uns an."- "J-ja, ich k-komm ja schon."
Immer noch etwas rot kam Deidara schnell zu mir und wir gingen gemeinsam zu Saal 5. Unsere Plätze lagen in Reihe A, also ganz oben, Sitz 10 und 11. "Was gucken wir jetzt eigentlich?", wollte Deidara wissen, als er sich neben mich auf einen der bequemen Sitze setzte. Stumm gab ich ihm eine Karte. "Ei-einen Ho-Horrorfilm?", stotterte der sonst so taffe junge Mann ängstlich. "Ja, hast du ein Problem damit? Wir können auch was anderes gucken, wenn du möchtest."- "N-nein, gar nicht. Wie lange geht der denn?"- "Ungefähr vier Stunden."- "Vier Stunden?!"Um nicht laut los Lachen zu müssen presste ich meine Lippen aufeinander, aber ein leises Kichern konnte ich mir nicht verkneifen. Es ist ja so niedlich wie er versucht stark zu bleiben. Nach ein paar Minuten startete der Film und ich blickte gespannt, was kommen würde, zur Leinwand.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie Deidara angespannt auf seinem Platz saß und etwas ängstlich ebenfalls nach vorne sah. In einem Moment erschrak er sich so sehr, dass er sich vor Schreck an meinen Arm krallte. "Deidara? Ist alles okay mit dir?", fragte ich ihn etwas besorgt, dieser nickte nur, lies meinen Arm aber dennoch nicht los. Im Gegenteil, er presste meinen Arm noch mehr an seine Brust, sodass ich spürte wie sehr sein Herz hämmert. Ich konnte nicht anders und sah diesem wunderschönen Jungen in die Augen und dieser blickte in meine. Fuck, erneut verspürte ich den Drang diesen verdammt hübschen Kerl zu küssen und ich konnte mich einfach nicht dagegen wehren. Vorsichtig näherte ich mich seinem Gesicht, immer nur ein Stückchen und ganz langsam, um zu gucken, ob er es nicht wollen würde oder mich im nächsten Moment wegdrückt. Aber nichts, er blickte mich einfach nur an und mir kam es sogar so vor als käme er mir etwas entgegen. Fast berührten sich schon unsere Lippen und ich konnte seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren, da schrie jemand im Film. Deidara quiekte vor Schreck einmal auf und auch ich zuckte etwas zusammen, aber eher wegen Deidaras quieken und nicht wegen dem Schrei im Film. Erst jetzt realisierten wir wirklich was wir gerade tun wollten und wir beide wurden wie schon so oft heute rot im Gesicht. Verlegen schaute ich schnell wieder nach vorne und meine Aufmerksamkeit galt nun wieder komplett dem Film.
Nachdem der Horrorfilm vorbei war und das Licht wieder im Kinosaal anging, war der Blonde sichtlich froh darüber, dass er es endlich überstanden hatte, denn er konnte gar nicht schnell genug nach draußen kommen. Amüsiert folgte ich ihm, es war kurz nach 17Uhr und ich bot dem blauäugigen an ihn nach Hause zu bringen. Die Stimmung war etwas gedrückt als wir zur S-Bahn liefen, ich wusste nicht, ob es an dem fast geschehenden Kuss lag oder eher daran das der Kunstfanatiker immer noch etwas verschreckt von dem Film war. Ich fand es voll süß das er bei gruseligen Filmen so schreckhaft war und auch sein quieken war richtig niedlich gewesen, auch wenn ich mich im ersten Moment deshalb etwas erschrocken habe. Ich hätte nämlich nie gedacht das ein erwachsener Mann so einen Ton von sich geben kann.
So nach einer halben bis Dreiviertelstunde Bahnfahrt standen wir dann vor dem Haus in dem Deidara lebte, ich brachte ihn noch hoch, bis zu seiner Wohnungstür, wo wir dann noch kurz stehen bleiben und uns unterhielten. "Also von mir aus können wir das gerne wiederholen.", meinte ich, während mein heimlicher Crush die Tür aufschloss. "Jap, war eigentlich voll schön heute. Naja, bis auf den Horrorfilm...", stimmte mir dieser zu und kratzte sich dann, mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht, am Hinterkopf. Ich lachte leise "Na dann, werde ich mal gehen. Bis Montag in der Uni". Als ich mich schon umgedreht hatte und gehen wollte, ergriff Deidara nochmal meine Hand und zog mich zaghaft zu sich zurück. Abwartend sah ich ihn an, wieder in diese wunderschönen blau-grauen Augen. "Du bist wunderschön, Deidara.", flüsterte ich. Langsam im Klaren darüber werdend was ich gerade von mir gegeben hatte wurde ich knallrot. Auf die Wangen des blonden Schönlings hatte sich wieder ein leichter Rotschimmer gelegt und er umfasste meine Hand nun fester. Dann stellte er sich ein wenig auf die Zehenspitzen und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. Dadurch wurde ich noch eine Spur röter, doch Deidara lächelte nur und winkte mir zum Abschied. Ich winkte ihm auch noch einmal zu bevor ich dann, noch völlig in Trance, die Treppen hinunter zum Ausgang ging. Auf dem Weg nach Hause konnte ich immer noch nicht ganz glauben was gerade passiert war, aber ich war glücklich, einfach nur glücklich.
Zuhause schloss ich die Haustür auf und lauschte erstmal, ob irgendein Geräusch zu hören war, das darauf hindeutete das mein Bruder und Naruto mal wieder Sex hatten. Aber nein, wahrscheinlich brauchten die zwei Pubertiere mal eine Pause und lagen einfach nur irgendwo zusammengekuschelt herum.
Dei PoV.
Als Itachi weg war ging ich ins Wohnzimmer und ließ mich auf das Sofa fallen. Das war ein Tag.... ständig wurden wir rot, wir hätten uns erst fast geküsst und dann habe ich ihn auf die Wange geküsst und ich habe so ein merkwürdiges leichtes Kribbeln im Bauch, wenn ich an ihn denke. Es hat sich einfach richtig angefühlt diesen Uchiha zu küssen. Das erste Mal für heute, seit ich zu Itachi bin, schaute ich auf mein Handy und erschrak leicht. Ich hatte 6 Nachrichten auf WhatsApp und 7 verpasste Anrufe von Sasori. Wenn ich den ignoriere, bin ich dran, der legt mich übers Knie. Scheiße, ich bin am Arsch.
Ok, lasst euch überraschen, wie es weiter geht ;). Danke an Liv
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