[9.] Die Wahrheit
Wie eine große, goldene Kugel erschien die Sonne weit hoch am Himmel. Die Taube erreichte am frühen Morgen die Wüste. Deidara steuerte das Tier zu einem Berg hin und wartete. Er meinte, wir würden uns hier noch mit jemanden treffen.
Also setzte ich mich auf den Boden aus Sandstein. Der Wind wehte ab und zu ein bisschen Sand in meine Richtung.
Ich nahm den Sand in meine Hand und ließ ihn zerbröseln. Sand. Ich liebte den Sand. Den Wind. Die gesamte Gegend hier. Weit vorne erblickte ich das Tor von Sunagakure. Wie lange es her war, als ich zuletzt hier war, daran wollte ich nicht denken.
Sunagakure war schon immer ein Stück Heimat. Der Ort, an dem ich meine Kindheit verbrachte. «Da ist er ja» Deidara riss mich aus meinen Gedanken.
Vor uns tauchte jemand in seinem Akatsuki Mantel auf. Er trug einen langen Hut. Welche Figur der Type auch immer hatte, sie war komisch. Ich konnte nicht einmal darauf wetten, ob er ein Mensch war.
«Sasori» begrüßte Deidara ihn.
«Bevor du fragst, er ist entwischt» knurrte Sasori wütend. Sofort wusste ich, dass er den Bijuu meint und war froh über die Tatsache nicht erkannt worden zu sein.
«Das ist Shira, ein neues Mitglied bei uns» Deidara deutete auf mich.
«Hallo» sagte ich daraufhin
«Welche besonderen Fähigkeiten hast du?» wollte Sasori wissen.
«Viele. Ich lerne schnell Jutsus und bin eine gute Strategien» antwortete ich.
«Klingt vielversprechender, als der Haufen, den der als Kunst bezeichnet» Sasori deutete auf die Taube. Er und Deidara fingen sich an zu zanken.
Das wird mir zu blöd. Lange hielt ich es nicht mehr aus. Die Verstärkung aus Konoha war noch nicht hier und von meiner jetztigen Position aus, konnte ich nicht einschätzen, ob Suna schon ihre Wachposten verstärkt hatte.
«Jutsu der Zeitkabsel» ich sprang in die Luft und ging die Reihenfolge der Fingerzeichen nach. Es war lange her, als ich es zuletzt verwendete.
Sobald ich den Sand unter meinen Füßen spürte, merkte ich den erstarrten Sasori und Deidara. Bis ich das Jutsu löse, würden sie so verharren.
Im selben Moment lief ich los in Richtung des Dorfes. Meine Heimat.
Ich kam vor einem geschlossenen Tor an. Die Waffen richteten ihre Sperre und Waffen nach mir. Wenige Meter vor mir erkannte ich Mahamoki. Er war einer meiner Jugendfreunde.
«Mahamoki, sag nicht du bist einer der Wache-ninjas geworden» sagte ich stolz. Seine braunen Augen wurden größer.
«Shira?» fragte er zögerlich. Ich nickte, daraufhin fiel er mir in die Arme.
«Wie lang ist es her? 9 Jahre? Wie hübsch du geworden bist» sagte er freudig.
«Oha, schau mal wie groß du auf einmal geworden bist» lächelte ich «Leider kann ich nicht länger mit dir quatschten. Ich muss unbedingt mit Gaara sprechen»
Mahamokis Gesichtszüge wurden ernst. «Ja, geh in die Stadt herein, da bist du sicher vor dem Angriff» Er hob seine Hand und das große Tor öffnete sich. Schnell flitzte ich hindurch.
Gut, sie wussten dank Konoha schon von dem Angriff Bescheid.
«Warum trägst du ein Konoha Stirnband?» schrie er mir nach, aber ich antwortete nicht, dafür hatte ich keine Zeit.
Während ich Richtung Kazekage Hauptsitz rannte, erkannte ich Kankurou vor einem Haus stehen. Er hatte mich noch nicht gesehen.
Gott, wie groß er geworden ist. Wahnsinn!
Absichtlich rempelte ich ihn an.
«Hey!»schimpfte er, dann wurde sein Gesicht blass. Das merkte ich trotz seiner lilafarbigen Bemalung.
Mit großen, dunklen Augen starrte er mich an.
»Dummi, ich bin kein Geist« grinste ich.
»Shira, bist du es wirklich?« stammelte er.
Ich boxte ihm in den Arm.
»Oke, du bist es wirklich« lachte er daraufhin »Aber warum trägst du ein Konoha Stirnband?»
«Bring mich bitte zu deinem Bruder. Ich hab ehrlich gesagt echt keine Zeit alles zu erklären..»
«In Ordnung komm mit» Er sprang von Dach zu Dach und ich folgte ihm.
Gaara saß alleine in einem Zimmer. Wohl sein Büro. Auch er hatte sich seitdem wir uns zuletzt sahen, sichtlich verändert. Der kleine Knirbs von damals ist jetzt Kazekage. Das entlockte mir schon ein Lächeln.
«Kankurou, lass mich bitte mit Gaara unter vier Augen sprechen» Er nickte und verschwand.
Ich kletterte durch das Fenster. Erschrocken sprang er von seinem Stuhl, als er mich erkannte, entspannten sich seine Gesichtszüge.
«Shira» mit seinen hellen Augen sah er mich lächelnd an, als er mein Stirnband sah, wurde er baff.
«Das erklär ich dir später» ich deutete auf das Konoha Stirnband. «Wir müssen unbedingt reden»
Gaara war einer der Wenigen, denen ich von meiner Kindheit aus vertraute. Ohne zu zögern erzählte ich ihm von der Mission, die mir Tsunade gab und dem Plan von Akatsuki.
Natürlich hatte ich schon eine Strategie aufgestellt ihnen entgegenzuwirken. Gaara war davon begeistert. «Wenn es ganz schlimm, um dich steht, schick mir ein Zeichen, dann rette ich dich»
«Dazu wird es nie kommen, Shira» entgegnete mir der Kazekage ernst. «Wer weiß» murmelte ich.
Bevor ich wieder zu den beiden Akatsuki Mitglieder zurückkehrte, hatte ich noch eine Sache zu tun. Auf dem Weg zum Tor, kehrte ich in einer Gasse ein und klopfte an einem bestimmten Haus.
Eine Frau öffnete die Tür. Sie hatte strahlend blaue Augen und lange braune Haare.
Als sie mich sah, sammelten sich Tränen in ihren Augen. «Shira»
«Mam» ich umarmte sie ganz fest.
«Wie war es in Kirigakure? Hast du viele Freunde gefunden? Ach komm erst mal rein, bevor ich dich mit Fragen durchlöchere« ihre Stimme war immer so schön und sanft.
»Ich kann nicht bleiben« sagte ich traurig »Du und Großmutter müsst euch verstecken. Es wird zu einem großen Kampf kommen«
Mit Angst erfüllten Augen schaute sie mich an und nahm meine Hand. »Shiranuj, pass bitte auf dich auf»
«Ach Mam, das kann ich. Ich bin doch in Kirigakure zu einer Kunoichi ausgebildet worden» versuchte ich sie zu beruhigen.
«9 Jahre...ist es her. Mein Mädchen ist schon so groß und hübsch» sie wirkte sehr stolz.
«Ich komme dich irgendwann wieder besuchen» ich umarmte sie und verschwand Richtung Tor.
»Wo willst du hin?« fragte mich Mahamoki, als er mich über die Mauer springen sah.
»Strategie« rief ich ihm zu.
Er grinste daraufhin. Natürlich wusste er, was ich damit meinte.
Das Wort Strategie benutzten wir als Kinder immer, wenn jemand eine brillante Idee für etwas hatte.
Die Sonne ging langsam unter, als ich zu meinen versteinerten Kollegen traf. Irgendwie lustig wie beide mit einem wütenden Gesicht erstarrten.
Vielleicht konnte ich das Jutsu noch die ganze Nacht lang aufrechterhalten. Ich beschloss dies zu tun, so hatte die Verstärkung aus Konoha eine größere Chance rechtzeitig einzutreffen.
Bevor ich aber schlafen ging, beschloss ich Tsunade noch einen kleinen Besuch abzustatten.
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