[4.] Unerwarteter Besuch
Mehrere Tage sind seit der Aufnahmeprüfung vergangen. Bisher durfte ich noch keine Aufträge erfüllen, geschweige denn bei Besprechungen dabei sein. Noch vertrauten sie mir nicht.
Es war 14:00 Uhr als Kisame und Itachi von ihrer letzten Mission zurückkamen. Sie waren fast eine Woche weg. Was ihr Auftrag war, wusste ich nicht. Deidara schien es auch nicht zu wissen, denn er sagte mir nichts.
«Shira, komm mal bitte mit» Itachi forderte mich auf ihm zu folgen. Er hat nicht einmal seinen Mantel ausgezogen. Ich folgte ihm ein ganzes weites Stück bis zu einer Brücke. Wenige Meter davor blieb er stehen und holte etwas aus seiner Manteltasche.
Es war eine bräunlich, schimmernde Schriftrolle. »Pain denkt, dass du in der Lage wärst innerhalb einer Stunde dieses Jutsu zu meistern« Er überreichte mir die Schriftrolle.
Ein Test also. Ich öffnete die Schriftrolle. Sie musste sehr alt sein, denn auf diesen Pergament wurde mit einer uralten Feder geschrieben. Das erkenne ich an der Art und Weise, wie die Zeichen nach jedem Punkt heller werden.
Itachi setzte sich vor einem umliegenden Baum und beobachtete mich mit seinen rötlichen Augen. Es musterte mich so genau, dass ich nicht anders kann, als ihn zu fragen.
«Bin ich in deinem Gen-Jutsu gefangen?» fragte ich. Daraufhin lachte er. «Nein, ich versuche nur zu verstehen wie du lernst»
Ich blickte wieder zur Schriftrolle. Das Jutsu war ein verbotenes Jutsu. Kaguaya erzählte mir davon, damit konnte man das Blut in den Adern der Gegner steuern. Das hieß auch man könnte die Blutzufuhr stoppen und denjenigen so töten.
Ich schluckte, tat ein paar Bewegungen, sodass es aussehen würde, dass ich übte. Um ehrlich zu sein, strengte ich mich nicht einmal an. Ich wollte es nicht können, deshalb war es mir egal. Itachi musterte mich weiterhin. Was er sich wohl dachte?
«Du erinnerst mich an wen« sagte er, während er mich betrachtete.
«An wen denn?» fragte ich neugierig. Mit welchen starkem Ninja vergleicht er mich wohl!?
«Kakashi Hatake» sagte er trocken «Aber nur vom Aussehen, nicht von den Kampftechniken. Ihr habt dieselbe Haarfarbe«
Entgeistert starrte ich ihn an. Hätte er wenigstens gesagt, ich sei so stark wie er , dann wäre es ein großes Kompliment gewesen. Aber die Behauptung wir hätten die selbe Haarfarbe war schon sehr weit hergeholt. Außerdem war Kakashi ein paar Jährchen älter als ich.
»Du ähnelst auch wen, den ich mal kannte« sagte ich lächelnd.
Überrascht schaute er mich an. Seine Augen wurden auf einmal schwarz. Zum ersten Mal sah ich ihn ohne das Sharingan. Er ist eigentlich echt hübsch. Aber nur eigentlich!
»An wen?«
»Krasobi« antwortete ich.
»Wer ist das?«
Meine Lippen formten sich zu einem breiten Grinsen. »Das war bei mir Zuhause unser Schwein«
Er funkelte mich böse an. Ich konnte nicht anders, als in Lachen auszubrechen. Tränen kullerten mir vor Lachen meine Wangen hinunter.
Dann auf einmal in einem Moment meiner Unachtsamkeit schoss ein Pfeil in die Luft und traf direkt in meinen Bauch. Verdammt das war meine Rippe! Blut strömte hervor und ich fiel zu Boden.
Itachi stand plötzlich neben mir und fing mich auf, bevor ich ganz auf dem harten Gestein aufschlug. Er zog mich zu sich heran und sprang mit mir in seinem Arm auf einen Baum.
«Was tust du da?» wimmerte ich
Meine Frage schien ihn zu überraschen. «Dich retten was denkst du»
Der Schmerz stach mehr zu und ich biss mir auf die Lippe, um nicht loszuschreien.
Ich wagte einen Blick nach unten und erkannte die Gestalt eines Mannes. Er hatte lange schwarze Haare und Reptil ähnliche Augen.
»Orochimaru« murmelte Itachi.
»Wie ich sehe, hast du eine Freundin gefunden« lachte der Angreifer.
Ich wollte hinunter schreien, dass ich nicht seine Freundin bin, aber dafür war ich im Moment zu schwach.
Meine Selbstheilungskräfte begannen zwar langsam zu arbeiten, aber waren immer mit dem Risiko verbunden mich selbst zu vergiften.
»Soll ich dich wieder besiegen?« fauchte Itachi ihn an.
Orochimaru verzog sein Gesicht. Jetzt schaute er sichtlich böse. «Ich weiß, dass du mit deinem Sharingan einen weit aus größeren Vorteil hast, aber du bist nicht das was mich interessiert«
Er deutete auf mich»Das in deinen Händen ist viel interessanter«
Ich musterte den Angreifer erneut. Er starrte unentwegt auf meine Kette am Fuß.
Verdammt, er weiß es. Er weiß von dem Dämonengeist.
Langsam merkte ich wie sich meine Rippe wieder in ihrer normalen Position bogen. Jetzt brauchte ich eine Ablenkung.
Itachi hatte mich immer noch fest in seinen Händen und musterte Orochimaru feindselig. Meine Chance!
Ich rollte mich zur Seite und löste mich von seinen Händen, um auf den Boden zu landen.
»Sieh einer mal an. Sie hält es wohl nicht länger bei dir aus und kommt freiwillig zu mir« lachte Orochimaru.
»Das du dich da mal nicht täuscht« mit meinen Kunai- Messer rannte ich auf ihn los. Er wich geschickt wie eine Schlange aus. »Deine Selbstheilungskräfte sind faszinierend« staunte er.
Mist, ich darf meine besonderen Jutsus nicht einsetzen, solange mich Itachi von oben aus beobachtet.
Gerade als ich einen weiteren Angriff starrten wollte, erschien Itachi neben mir. Er kämpfte mit dem Feind und schien jeden seiner Schritte im Voraus zu wissen. Seine Art und Weise zu kämpfen zog mich so in den Bann, dass ich nicht merkte wie ein weiterer Pfeil auf mich zugeschossen kam.
Diesmal traf es nicht meine Rippen, sondern meine Lungen. Meine Kehle schien wie durch geschnürt. Schnappend versuchte ich nach Luft zu ringen. Als ich Blut spuckte wurde mir der Ernst der Lage Bewusst.
Orochimaru gab auf und verschwand. Itachi kam auf mich zu. Ich hörte wie es laut donnerte und Blitze am Himmel zuckten. Itachi hatte wieder diese roten Augen. Er nahm mich in seine Arme. Ich sah ihm tief in die Augen. Die Welt um mich verblasste.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro