Der Hokage erwählte natürlich, um die Mission weiterhin geheim zu halten, den Jonin Kakashi für den Part des Schattendoppelgängers aus. Während ich mich mit seinem Doppelgänger auf den Weg zur Höhle machte, wurde es mir ein wenig mulmig zu mute.

Wer wusste schon, was mich hier in den nächsten Tagen erwarten würde.
Während der Reise habe ich mit Kakashis Doppelgänger eine Strategie zusammengestellt, die sich echt sehen lässt.

»Sei ja nicht nachsichtig zu mir« sagte ich grinsend. Der Doppelgänger lächelte nur.
Kurz vor der Höhle blieben wir stehen, das musste sie wohl sein. Inmitten eines Gebirges lag eine Felswand, die im Gegensatz zu „normalen" Felswänden eine bräunlichere Farbe trug. Hätte ich nicht die Sehstärke eines Adlers, wär es mir wohl nicht aufgefallen.

Der Eingang der Höhle war nicht freigegeben, das bedeuten musste, dass sie nur von Innen geöffnet werden kann.

Neben der Felswand blieb ich stehen und machte bestimmte Fingerzeichen. Kakashis Doppelgänger tat dies ebenso und so fingen wir beide an zu kämpfen. Ich sprang absichtlich immer wieder gegen die Felsen, um ja laut genug zu sein.

Es dauerte nicht lange und ich bemerkte wie ein Teil des Felsen sich löste. Zwei Gestalten in schwarzen Mänteln, auf denen rote Wolken waren, beobachteten meinen Kampf. Ich tat so, als würde ich sie nicht bemerken.

Kakashis Doppelgänger war wirklich gut. Mit dem Kunai Messer rammte ich in die Schulter des Doppelgängers, dieser ging daraufhin zu Boden.
Ich benutzte Fingerzeichen, um das Feuerversteck zu entfachten. Auf einem Anhieb stand der unechte Kakashi in Flammen.

Und wurde innerhalb weniger Sekunden zu Staub. Es war Kakashis Idee, das Feuer zu verwenden, um zu vertuschen, dass es sich eigentlich um einen Doppelgänger handelte.

Erleichtert seufzte ich und warf meine langen, silbernen Haare nach hinten. „Das war ja leicht» sagte ich laut und selbstsicher. Natürlich tat ich nur so, damit meine Beobachter neugieriger werden.

Plötzlich hörte ich ein lautes Klatschen hinter mir. Sofort drehte ich mich in die Richtung und erkannte einen Jungen mit einem blonden Pferdeschwanz und blauen Augen. Hinter ihm stand noch jemand, aber dieser war im Schatten, sodass ich ihn nicht erkannte.

«Nicht schlecht» der blonde Junge ging auf mich zu und musterte mich. «Wer bist du?»

«Ich bin jetzt wohl ein Nukenin» stellte ich mich vor.
Der Junge lachte daraufhin «Du gefällst mir. Ich bin Deidara und das ist Kisame» Er deutete auf die Person im Schatten.

«Sehr erfreut» Ich lächelte. «Mein Name ist Shira»

«Shira» Deidara kam näher auf mich zu »Du hast soeben den Kopierninja getötet«

»Kakashi« ergänzte ich nickend.

»Erstaunlich. Er ging mir schon seit längerem auf die Nerven«sagte Deidara.

«Ich musste ihn töten» sagte ich »Nachdem ich von Konohagakure verbannt wurde, schwor ich mir jeden dieser Jonin zu töten»

Deidaras Augen leuchteten. «So eine eiskalte Kunoichi würde uns noch fehlen. Möchtest du Akatsuki beitreten?»

Ich biss mir auf die Unterlippe, wenn ich das Angebot sofort annehmen würde, schöpfen sie wohl verdacht. «Was ist Akatsuki?» fragte ich stattdessen.

«Komm mit rein. Ich zeigs dir» Deidara verschwand zusammen mit Kisame im Inneren der Felswand. Bevor ich ihnen folgte, prüfte ich noch einmal kurz die Kette an meinem Fußgelenk. Nicht das noch jemanden das Versieglungszeichen auffällt.

Das Versteck glich nicht im Geringsten einer Höhle, aber es sah auch nicht aus wie eine Schurkenbasis. Mit Totenköpfen, Folterkammern und Kerkern- so schlimm stellte ich es mir vor.

In Wahrheit wirkte sie wie eine gemütliche Hütte im inneren eines Felsen. Es roch sogar nach Speck. «Kocht da wer?" fragte ich verwundert.

«Pain müsste bald mit dem Abendessen fertig sein» erklärte mir Kisame mit einem Grinsen im Gesicht.

Wow, das hatte ich nicht von einer Schurkenbande erwartet.

Deidara zeigte mir alle Räume. Sie hatten ja tatsächlich einen Gemeinschaftsraum und eine große Halle, in der sie manchmal übten. Er stellte mir Pain vor. Und da sah ich es.

Er kochte nicht wirklich ein Abendessen, so wie Kisame es mir sagte. Seine Hände umhüllte eine orangefarbige Macht. Chakra.

Mit Fingerzeichen ließ er es in ein Gefäß nahe der Wand hinein leiten. «Shira, wenn du wirklich so stark bist wie Deidara behauptet, könntest du am meisten profitieren von der gewaltigen Menge an Chakra.» Ich sah ihn wie ein Uboot an, weil ich keine Ahnung hatte, was er meinte.

«Diese Macht gehört dem Zweischwänzigen Dämonengeist. Wir haben ihn erst letztens gefangen und nun gehört uns seine Macht.»

«Was ist mit der Person passiert, in der der Geist drin war» ich versuchte meine Stimme neutral wie möglich zu halten.

Pain lächelte und verschwand in einen der Gänge. Ich glaubte die Antwort bereits zu kennen und schluckte.

«Komm mit. Die anderen müssten bald kommen» Deidara zerrte mich zum Eingang.

Ich stellte mich neben ihm und wartete ebenso geduldig auf die anderen Mitglieder. Keine Minute später und schon traten zwei Gestalten hinein. Der erste den ich sah, war groß. Sehr sogar. Er trug eine Waffe bei sich, die wie eine Sichel aussah.

Hinter ihm trat ein Junge hervor. Er hatte schwarze Haare. Die Hälfte seines Gesichts versteckte er in seinem Mantel. Seine Augen waren besonders- Sie waren rot. Doch dann fiel mir wieder ein, was es war. Das Sharingan.

Er musste ein Uchiha sein. »Hidan und Itachi» stellte mir Deidara die Beiden vor.

Itachi legte seinen Mantel ab und ich konnte sein Gesicht genauer erkennen. Als ich ihn so beobachtete, schaute er plötzlich in meine Richtung. Sofort schaute ich zu Boden- das war jetzt schon ein bisschen peinlich.

«Wer ist sie?" fragte Hidan skeptisch.
«Unser neustes Mitglied, Shira« antwortete Deidara.

«Unser neustes Mitglied auf Probe» Pain erscheint im Raum und schaute mich genauer an. «Morgen zeigst du mir deine Fähigkeiten und dann werde ich entscheiden, ob du bleiben darfst»

Ich nickte zustimmend.

Deidara zeigte mir mein Zimmer. «Fühl dich wie Zuhause und wenn du was brauchst meld dich» mit den Worten verschwand er.

Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen. Für den morgigen Tag musste ich gut ausgeschlafen sein. Wenn ich in Pains Augen nicht gut genug bin, ist meine Mission vorbei und das darf nicht sein!

Die Nacht über konnte ich nicht schlafen. Ich beschloss aufzustehen und in der Küche etwas zu trinken zu holen.

Als ich wieder zurück in mein Zimmer gehen wollte, musste ich kurz überlegen.
Welcher Gang war es gleich noch einmal?

Mein Orientierungssinn verließ mich manchmal.
Im Dunklen tapste ich den Flur weiter entlang und öffnete langsam die Tür zu meinem zugewiesenen Zimmer.
Es war still und ruhig.

Ich legte mich wieder ins Bett hinein und zog die Bettdecke näher heran, damit es schön warm wird.

Plötzlich spürte ich einen Atemhauch neben mir. Die Bettdecke schien auch weniger, als vorher zu sein. Erschrocken ließ ich einen Schrei los und sprang aus dem Bett.

«Was machst du in meinem Zimmer?«eine Gestalt erhob sich aus dem Bett. Die Stimme kannte ich noch nicht. Die Person machte eine Kerze an und dann sah ich ihn.

Itachi stand Oberkörperfrei vor mir. Trotz des spärlichen Lichts konnte ich seine Muskeln am Bauch erkennen. Uhh, er hatte tatsächlich einen Sixpack.

Von der Tatsache geblendet, dass ich im falschen Zimmer war, wurde ich ganz rot im Gesicht. Am liebsten wäre ich im Boden versunken.

»Ich...ich .. es war so dunkel« stotterte ich. Er kam näher auf mich zu. Sein Atem war mir ganz Nahe. »Pass auf wo du dich hier rumtreibst, du bist das einzige Mädchen hier«
Mit diesen Worten ging er zur Tür und öffnete diese. »Hast du Angst? Soll ich dich zu deinem Zimmer begleiten?«

Ich schnaubte. Was war das denn bitte für ein arrogantes Verhalten. »Ich komme alleine klar« ohne ihn anzuschauen, ging ich mit erhobener Körperhaltung nach draußen. Sobald ich im Flur stand, schloss ich blitzschnell die Tür hinter mir.

Man, wie peinlich bin ich denn!

Im Flur war es immer noch stockfinster und ich musste zugeben, dass ich Angst vor der Dunkelheit hatte.

Auf einmal entdeckte ich im hinteren Teil des Flurs eine gruselige Gestalt. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, aber ich bekam trotzdem Angst. Mein ganzer Körper zitterte.

Schnell öffnete ich die Tür hinter mir und ging wieder in Itachis Zimmer zurück. Jetzt sah ich ihn mit einem breiten Grinsen neben mir stehen. Er hatte noch immer die Kerze in der Hand, als hätte er gewusst, ich käme zurück.

»Ich hab keine Angst« sagte ich, meine Stimme war zittrig.

»Natürlich nicht» Itachi grinste noch mehr. »Ach komm mit« er packte mich leicht am Handgelenk und führte mich nach draußen.

»Hier. Ich halte das Licht, geh immer geradeaus«

Zögerlich schaute ich ihn an. Er war dicht hinter mir. »Keine Angst. Ich geh mit dir mit«

Mit diesen irgendwie trösteten Worte begleitete er mich bis auf mein Zimmer. Als wir angekommen sind, drehte ich mich zu ihm um.

»Danke« ich schaute ihm tief in die Augen. Er hatte immer noch diese rötliche Augenfarbe, ob das Sharingan wohl aktiviert war?
»Gute Nacht» fügte ich noch hinzu.

Er nickte. «Gute Nacht und beim nächsten Mal, sei bitte vorsichtiger zu wem du dich ins Bett legst»

Verlegen nickte ich und schloss die Zimmertür.

Trotz der Vorkommnisse sollte ich jetzt wirklich schlafen...