Erlösung
Ein unerwartetes Donnergrollen durchbarch die Stille, die so unendlich zwischen ihnen schien. Schwer schluckte Itachi, während mehrere grelle Blitze den tief dunklen Himmel durchzuckten. Tamis Blick war noch immer auf ihn gerichtet. Worte drangen weit in die Tiefen der menschlichen Seele vor und riefen viele verschiedene Stimmungen hervor. Freude, Trauer und Bedrohung. ... Die Macht von Worten konnte starke Emotionen auslösen.
Seine Worte hatten eindeutig etwas in ihr ausgelöst. Doch was?
Kleine, dicke Regentropfen fielen wie Perlen vom Himmel. Es erschien fast so, als würde der Himmel ihre verfahrene Situation beweinen. Itachis Herz wurde mit jeder Sekunde, die verstrich, schwerer. Je länger Tami ihn einfach nur stumm anstarrte, desto unwohler fühlte er sich in seiner Haut. Ihr Blick so intensiv auf ihn gerichtet, als wollte sie bis tief in seine Seele blicken. Unter dieser fortwährenden Folter kribbelt jeder Zentimeter seiner Haut. Der Regen durchnässte ihre Kleidung und kroch bis in die tiefsten Schichten ihrer Haut. Die Kälte, die die Nässe auslöste, ließ Tami erzittern. Diese unwillkürlich Bewegung von ihr riss Itachi aus der Trance, die ihn gefangengehalten hatte.
,,Ich bin dein Licht", stammelte sie.
Ihre Stimme zitterte, ob vor Kälte oder ihren Gefühlen konnte er nicht sagen. Doch, was er wollte, wusste er. Er wollte nicht, dass sie an der Wahrhaftigkeit seiner Worte zweifelte.
Wie ferngesteuert trat er nun noch dichter an sie heran. Ihre Körper kamen sich dabei so nah, dass er ihren Herzschlag spürte. Die Berührung löste eine unerträgliche Hitze aus, die die Kälte vertrieb. Wieder sah er sie an. Seine Hand zitterte, als er sie ausstreckte, um seine Arme um ihre Taille zu legen. Es war falsch, die Umarmung war falsch, aber der Drang danach überwältigte ihn einfach. Beinah erwartete Itachi, dass Tami ihn aus Sturheit von sich stieß. Doch das tat sie nicht. Im Gegenteil sie schmiegt sich enger an ihn, wobei sie ihr Ohr gegen seine Brust legte. Sie lauschte stumm seinem Herzschlag. Diese Geste ließ seine Knie sich wie Wackelpudding anfühlen. Mit einem Seufzer betete er sein Kinn auf ihrem Scheitel. So standen sie eine Weile bewegungslos im Regen.
Was taten sie einander nur an?
Seelenpartner konnte man nicht suchen. Seelen fanden sich.
Ihr war er begegnet, als er es am wenigsten erwartet oder gebraucht hatte. Auf eine ungewöhnliche Art und Weise. Obwohl sie ihm hätte fremd sein müssen, konnte er ihr absolutes Vertrauen entgegenbringen. Es bestand eine tiefe Anziehungskraft und das Erstaunen über die erlebte Intensität war überwältigend. Es war ein Zustand absoluter Wahrheit.
Ab diesem Moment wusste Itachi nicht mehr, was mit ihm passierte. Wieso fühlte er sich urplötzlich zu Hause mit und in ihr? Wieso spürte er sich selbst, wenn er sie berührte? Weshalb fand er keine Worte, um dies zu beschreiben? Warum verlor Raum und Zeit alle Bedeutung?
Der Verstand konnte all das nicht verstehen. Das Herz aber war voller innerem Wissen und tiefer Liebe. Diese Verbindung lebte von dem Wunsch, die verwandte Seele in Glück und Zufriedenheit zu wissen. Niemand würde in so einer Verbindung Besitz ergreifen, es gab keine Machtspiele, keine Erwartungen, nur tiefe Dankbarkeit.
,,Zu keiner Sekunde hätte ich geglaubt, dass ich je jemanden mehr lieben könnte, als ich Izumi geliebt hatte, doch du... du bringst mich um. Die Liebe zu dir frisst mich auf." Seine Worte beschrieben nicht annähernd, was er tief in sich fühlte, was Tami mit ihm machte. ,,Du hast Licht in mein Leben gebracht."
Endlich löste sie sich von seiner Brust, um zu ihm aufzusehen. Ihre Augen gerötet von den stummen Tränen, die sein Mantel aufgesogen hatte. Ihr Mund öffnete sich, doch schloss sich sogleich wieder. Es gab nichts mehr zu bereden. Itachi hatte ihr sein schmerzvolles Seelenleben offenbart, so wie niemanden je zuvor, doch es war nicht genug. Es würde nie genug sein. Die Wahrheit war, Tami würde an seinem Tod zerbrechen, wenn er zuließ, dass sie ihn liebte, so liebte, wie sie es sich wünschte.
Zärtlich berührte ihre Handfläche seine Wange. Unwillkürlich schloss Itachi die Augen, genoss für einen winzigen Moment die Wärme, die ihn durch ihre Berührung durchströmte. Langsam öffnete er die Augen wieder, um in ihrem Anblick zu versinken. Das wunderschöne Haar klebte ihr nass im Gesicht. Regentropfen fielen von ihrer Nasenspitze auf seine Brust. Die Vorstellung, dass es immer so sein könnte, zerriss ihn förmlich.
,,Du darfst mich nicht lieben. Das würde dich zerstören und mit dieser Schuld könnte ich nicht leben oder sterben. Du hast mir alles gegeben und ich kann dir nichts zurückgeben."
,,Du wirst nicht nach Konoha zurückkehren", stellte sie leise fest. ,,Ich könnte dich zwingen, aber das erscheint mir nicht richtig."
Ein kurzes Schluchzen unterbrach ihre Worte. Ihr von Schmerz geplagter Blick brannte sich in seinen ein.
,,Itachi Uchiha, hiermit gebe ich dich frei. Es ist ein Abschied, für immer."
Die Endgültigkeit ihrer Worte versetzte ihn einen Stich, obwohl genau das immer seine Absicht gewesen war. Sie gab auf. Sie verstand. Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem fragilen Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte.
Tami stellte sich auf die Zehenspitzen, um seine Lippen zu erreichen. Ein letzter Kuss. Als sie seine Lippen berührte setzte sein Herz für einen Moment aus. Die Berührung war so flüchtig, dass er sie sich auch nur eingebildet haben könnte. Seine kalten Lippen verlangten nach mehr, mehr von dieser berauschenden Wärme, die von ihren verführerischen Lippen ausging. Sie sank zurück auf ihre Füße.
Wortlos wandte sie sich von ihm ab und wollte davon gehen. Ein paar Schritte hatte sie sich schon entfernt. Er hätte sie gehen lassen sollen, doch das konnte er nicht. Die Flamme in seinem tiefsten Inneren verbrannte ihn. Es war die letzte Chance ihr nah zu sein, sie zu lieben wie sie es verdiente. Und nach all dem, was Tami für ihn ertragen hatte, fühlte sich dieser Abschied nicht richtig an. Wie ein Ertrinkender griff er nach ihrer Hand, riss sie zu sich herum, um sie sogleich hochzuheben. Wie von selbst umschlangen ihre schlanken Beine seine Taille, als wären sie schon immer genau dazu gemacht gewesen. Hart und fordernd presste er seine Lippen auf ihre, wofür er sofort mit einem sinnlichen Stöhnen belohnt wurde.
Es fühlte sich so an, als würde sein Herz vor Freude explodieren.
,,Was tust du Dummkopf nur?", murmelte sie atemlos, ganz dicht an seinen Lippen.
Ihr Atem streifte seine erhitzten Wangen. Gute Frage, was tat er da.
,,Ich konnte dich nicht gehen lassen, nicht so."
,,Du hast es uns nur noch schwerer gemacht", seufzte sie, bevor sie erneut ihre Lippen mit seinen verband. Es war als würden zwei Naturgewalten aufeinandertreffen. So viele Male hatte er sich ausgemalt wie Tami sich anfühlen würde. Doch der Moment als seine Finger unter ihr Oberteil fuhren, um ihre nackte Haut zu berühren, war um vieles besser. Langsam fuhr er mit den Fingerspitzen die zarte Linie ihrer Wirbelsäule nach. Ihr Körper erbebte unter seinen Fingern.
Ihre Hände hatte sie fest um seinen Nacken geschlungen. Ihr Körper schmiegte sich perfekt an seinen. Das fehlende Puzzelteil seines Lebens hatte er nun in seinen Armen. Die Liebe, die er längst geglaubt hatte vergessen zu haben. Das Gefühl erfüllte sein Herz, seinen Körper und seinen Verstand. In diesem zerbrechlichen Moment gab es nur Tami und ihn. Nichts anderes. Kein Tod. Keine Verschwörungen. Kein anderer Mann. Kein Clan, der ihn hasste. Nur sie und ihn.
Neckend berührten ihre Lippen, die empfindliche Stelle seiner Halsbeuge. Was ihn wahnsinnig machte, da er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Ihr Duft nach Zimt und Nelken stieg ihm in die Nase, was es noch um ein vielfaches schwerer machte seine Beherrschung aufrechtzuerhalten.
,,Wenn du nicht sofort aufhörst, kommen wir nicht mehr bis in mein Zelt!"
Ruckartig riss sie den Kopf von seiner Halsbeuge und sah ihn mit geweiteten Augen an. Allmählich wurde ihr die Bedeutung der Worte klar.
,,Bedeutet das... ich meine...", stammelte sie mit geröteten Wangen.
Der Drang zu lachen überkam Itachi so heftig, dass er ihn nicht länger unterdrücken konnte. Das furchtbare Gestammel machte es ihm unmöglich, es nicht zu tun.
,,Verdammt ja, ich will dich, du stures Weibsbild", brachte er kehlig lachend hervor.
Schlagartig verzogen sich ihre Lippen zu einer beleidigten Schnute.
,,Weibsbild? Wirklich?"
Hart boxte sie gegen seine Brust, was ihn noch mehr zum Lachen brachte. So befreit hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Da kam ihm eine Idee. Mit einem schelmischen Grinsen warf er sich die protestierende Tami über die Schulter und marschierte zu seinem Zelt.
Unsanft ließ Itachi sie auf das improvisiertes Bett fallen, das nur aus einer dünnen Unterlage, einer noch dünneren Decke und einem Kissen, das man nicht gerade als weich bezeichnen konnte bestand. Tami schrie auf, wobei sie nach ihm schlagen wollte, doch er war schneller und packte ihre Handgelenke. Nun war sie gefangen unter ihm.
Ihre Erregung war in dem engen, kleinen Zelt förmlich zu spüren. Mit dunklem, verhangenem Blick starrte er auf sie hinab. Ihr Anblick raubte ihm den Atem. So wunderschön sah Tami aus, mit diesem wilden Blick und ihren geröteten Wangen.
,,Wenn du noch aufhören möchtest, hast du nun die letzte Chance dazu", warnte er sie mit belegter Stimme.
Itachi ließ ihre Handgelenke los und bot ihr die Möglichkeit sein Angebot abzulehnen.
Langsam setzte sie sich auf, wobei sie sich bereits ihr klatschnasses Shirt über den Kopf zog. Da war ihre Antwort. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, schluckte er. Die nassen Tropfen liefen über ihren Bauch, um sich in ihrem Bauchnabel zu sammeln. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er sie so sah, doch es war das erste Mal, dass sie weitergehen würden. Tami ließ es zu, dass er sie verletzen konnte. Seine Finger zitterten als er sie ausstreckte, damit er die Nässe um ihren Bauchnabel fortwischen konnte. Ihr Blick verschmolz mit seinem.
,,Es ist deine letzte Chance aufzuhören", wiederholte er.
,,Warum sollte ich? Endlich habe ich den unnahbaren Itachi Uchiha da, wo ich ihn immer haben wollte", neckte sie ihn.
Ihre Worte entfachten das unstillbare Verlangen noch weiter, dass sich durch seinen gesamten Körper brannte.
,,Zieh mir das Shirt aus", verlangte er heißer.
Er wollte ihre Finger auf seiner Haut spüren. Dringend. Sofort kam sie der Aufforderung nach. Ihre scharfen Fingernägel fuhren über seine Bauchmuskeln und ließen ihn vor Lust aufstöhnen. Jede ihrer Berührungen verbrannte ein Stück seiner Haut. Tami wusste genau, was sie tat und es gefiel ihm. Grinsend hackte sie den Verschluss ihres BHs auf, um ihn zu Boden gleiten zu lassen.
Seine stahlharte Erregung drückte schmerzhaft gegen seine Hose, was Tami zu belustigen schien. Den Blick, den sie seinem besten Stück zuwarf ließ ihn ungeduldig Pochen. Sie rutschte ein Stück näher, dabei rieb sie quälend langsam die Beule unter dem Stoff seiner Hose, was ihn dazu brachte den Kopf in den Nacken fallenzulassen.
,,Du bist gut", keuchte er schwer atmend.
Seine Worte zauberte ein stolzes Grinsen auf ihre Lippen, während sie den Reißverschluss der Hose öffnete, die durch die Nässe, wie eine zweite Haut an seinen Oberschenkeln klebte. So brauchte Tami zwei Versuche, bis sie ihn aus der Hose befreit hatte. Bei sich gelang es ihr wesentlich leichter. Etwas beleidigt sah er sie an.
,,Was?", fragte sie verwirrt, über den plötzlich Ausdruck auf seinem Gesicht.
,,Hast du keinen Gedanken daran verschwendet, dass ich dich hätte ausziehen wollen?"
,,Sei nicht albern Itachi, ich war eben schneller", entgegnete sie. Weil er die Stimmung nicht weiter verderben wollte, hielt er den Mund. Obwohl es ihn in den Fingern jukte und er wirklich gerne darüber diskutieren würde.
Gemächlich ließ Tami sich zurück sinken, sodass Itachi sich über ihr positonieren konnte. So wie es aussah, wollten sie beide keine Zeit mehr verschwenden. Mit einem geschmeidigen Stoß füllte er sie aus und verlor sich sogleich in ihrem Rhytmus. In diesem zerbrechlichen Moment, stand die Welt für ein paar kostbare Sekunden, Minuten still. Der Rhythmus ihrer Herzschläge wurde eins.
Völlig verschwitzt und atemlos lagen sie nun nebeneinander auf dem Lager, das kaum Platz für zwei bot und starrten an die Zeltdecke. Plötzlich wirkten beide befangen. Was sollte er nun sagen?, schoss es Itachi durch den Kopf. Sie hatten mit dem Wissen miteinander geschlafen, dass der Abschied unausweichlich war. Und sie hatten beide entschieden, dass es egal war. Doch der bittere Nachgeschmack blieb.
,,Wir sollten etwas schlafen, bevor du morgen nachhause aufbrichst", sagte er nach einigen Minuten leise.
Sofort versteifte sich ihr Körper neben ihm. Da kein Wort von ihr kam, drehte Itachi sich zur Seite, um zu versuchen zu schlafen. Er schloss die Augen.
Einen Augenblick fragte er sich, was Tami wohl gerade dachte?
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