Kapitel 33 • L.A.
Austin, 3. November 2019
„Babe, beeil dich jetzt endlich!", rief Alex nach mir, während ich gestresst meine Sachen in den Kulturbeutel warf. Dann wollte ich ihn schließen, wobei meine Zahnbürste rausfiel. Fluchend hockte ich mich hin und hob sie wieder auf.
„George, unser Flug geht in einundhalb Stunden!", stresste mein Freund mich weiter.
„Jaja, ich weiß!", schrie ich zurück und stopfte nun alles zusammen rein, bevor ich den Beutel richtig schloss. Mein Blick glitt nochmal prüfend durch das Badezimmer, wobei mir das Haargel auffiel. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein!
„Was machst du denn so lange?", fragte Alex plötzlich direkt neben mir. Erschrocken drehte ich mich zu ihm und fuhr mir durch das Gesicht.
„Ich hasse Stress", brummte ich, während ich nach meinem Haargel griff. Das war nicht mal gelogen, aber wer mochte schon Stress? Ich konnte mit Stress noch nie gut umgehen, wurde dann immer unfassbar schnell gereizt und schlecht gelaunt.
„Oh, Babe", hauchte Alex fürsorglich. Er nahm mir meinen Kulturbeutel sowie das Gel ab und stellte es nochmal zur Seite. Dann zog er mich an der Hüfte an sich. „Tut mir Leid, wenn ich dich gestresst habe, aber ich wette, dass Lando auch noch nicht fertig ist und wir auch noch auf ihn warten müssen."
„Ist ja nicht deine Schuld", seufzte ich schwer und ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken. „Ich wünschte, wir wären heute Morgen einfach mal früher aufgestanden und hätten vor dem Rennen gepackt..."
Alex küsste meine Stirn, sodass ich sein Lächeln ganz genau spüren konnte. „Wünschst du das wirklich?"
Seine Frage ließ mich an den Morgen zurückdenken. Wie ich aufgewacht war mit Alex in meinen Armen, der noch tief und fest schlief, und ihn einfach dabei beobachtet hatte. Das war zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen geworden, Alex beim Schlafen zuzuschauen. Immer wieder machte es mich unfassbar glücklich, zu sehen, wie er bei mir so seelenruhig sein konnte.
Irgendwann musste ich ihn dann aber leider Gottes wecken, wobei ich das sogar etwas zu früh tat, damit wir noch ein paar Zärtlichkeiten austauschen konnten. Aus den paar Zärtlichkeiten wurden jedoch schnell ziemlich viele, sodass es eine halbe Ewigkeit gedauert hatte, bis wir uns dazu aufraffen konnten, aufzustehen. Dann waren wir aber auch schon knapp dran und mussten zum Paddock, um noch halbwegs pünktlich zu kommen. Trotzdem hatte ich diesen Morgen unfassbar genossen, also nein, ich hätte ihn nicht lieber durch Packen eingetauscht.
„Nicht wirklich", gab ich also zu. Liebevoll hob er eine Hand und legte sie an meine Wange, damit ich ihn anblickte.
„Wir haben jetzt fast zwei Wochen Zeit, um zu entspannen und morgens so lange liegen bleiben zu können, wie wir wollen", wisperte er an meine Lippen, woraufhin ich sofort zu lächeln begann.
„Das wird einfach nur traumhaft", nuschelte ich. Grinsend nickte der Ältere und küsste mich. Meiner Meinung nach viel zu früh löste er sich jedoch wieder, weswegen ich jammernd seiner Bewegung folgte.
„George", warnte er mich lachend, als ich ihn wieder küssen wollte. „Wir müssen wirklich gehen."
Widerwillig ließ ich von ihm ab und nahm meine Sachen wieder. „Ich setze drei Kreuze, wenn wir im Flieger sitzen."
„Mach das", schmunzelte er und folgte mir aus dem Bad. Ich packte die Sachen in meinen Koffer, welchen ich daraufhin schloss.
—
„Wow, das ist ja der Wahnsinn!", staunte Lando, als wir durch das Haus liefen. „Das sieht noch schöner aus als auf den Bildern! Oh, schaut mal, der Pool!" Begeistert zog er Carlos am Ärmel mit zur Fensterfront im Wohnzimmer, von welcher aus man den Garten und somit auch den Pool betrachten konnte. Der Jüngere öffnete auch gleich die Schiebetür und lief mit ihm raus.
„Komm", raunte mir Alex ins Ohr, was bei mir sofort eine Gänsehaut auslöste. „Wir können uns schnell das bessere Zimmer aussuchen, solange sie draußen sind." Er küsste sanft die empfindliche Stelle direkt unter dem Ohr und ich erschauderte. Mittlerweile wusste er natürlich ganz genau, was mir gefiel und mich direkt aus der Realität holte.
Kichernd ließ er wieder von mir ab und legte eine Hand an meinen Rücken. „Ernsthaft, wir müssen uns beeilen, sonst schnappen sie sich das bessere Zimmer."
„Das bezweifle ich", meinte ich kritisch und nickte in Richtung Lando und Carlos, die neben dem Pool standen, jedoch das Interesse an diesem scheinbar verloren hatten. Stattdessen waren sie nun in einen Kuss vertieft.
„Ich sage dir, wenn die einmal Sex haben und wir Zeugen davon werden, bin ich für mein ganzes Leben absolut verstört!" brummte ich und Alex biss sich grinsend auf die Lippe.
„Wir können sie auch einfach übertönen." Er zwinkerte mir anzüglich zu und sofort drehte ich mich komplett zu ihm.
„Was?", hakte ich überrascht nach, immerhin war es noch nicht bis zum Sex zwischen uns gekommen. Gut, wir waren auch noch nicht lange zusammen. Wir hatten allerdings noch nicht darüber gesprochen und dass er nun sowas Eindeutiges sagte, überrumpelte mich.
Schmunzelnd wandte er sich ab und zog seinen Koffer mit zur Treppe, die in den ersten Stock führte, wo auch die Zimmer waren. Schnell folgte ich ihm. „Alex!", jammerte ich. „Ich will wissen, ob du das ernst meintest."
„Tja", gab er unschuldig zurück und hievte seinen Koffer die Stufen hoch. Im ersten Stock angekommen lief er in das erste Zimmer rechts. „Oh, das sieht schonmal schön aus. Und es hat ein eigenes Bad!"
„Ach, komm schon!", brummte ich beleidigt darüber, dass er immer noch nicht auf mich einging.
Alex kam wieder aus dem Zimmer raus und ging ins nächste, wo er schließlich entschied: „Nein, das hier hat kein Bad, wir nehmen das andere." Somit ging er ins erste zurück und ich folgte ihm auch dorthin.
„Alex, hör auf mich zu ignorieren", murrte ich.
Mein Freund lief zur Bettseite am Fenster, da er diese lieber mochte und ich sie ihm deshalb auch immer überließ, wo er seinen Koffer abstellte. „Wenn es so weit kommen sollte, dass Lando und Carlos wirklich miteinander schlafen, dann werden wir ja herausfinden, ob ich das ernst gemeint habe."
Langsam schloss ich die Tür hinter mir und kam dann auf ihn zu. „Und wenn ich es lieber jetzt schon herausfinden würde?"
Alex schüttelte über mich nur den Kopf, sagte aber nichts. Somit nutzte ich den Moment, um meine Lippen fordernd auf seine zu drücken und bestimmend unter seinen Pullover zu fahren. Er erwiderte selbstverständlich sofort den Druck, allerdings um einiges sanfter. Trotzdem ließ er sich ohne sämtliche Gegenwehr zurückfallen, als ich ihn bedacht auf das Bett schubste.
Den Kuss, den ich dadurch unterbrochen hatte, setzten wir nun fort und ich merkte, dass mich das Ganze ganz und gar nicht kalt ließ. Vor allem, als ich mich löste, um mich stattdessen mit seinem Hals zu beschäftigen und er dabei genüsslich aufstöhnte, wurde mir bewusst, wie lange ich eigentlich nicht mehr mit irgendwem intim gewesen war. Mit Eileen war es nie so weit gekommen, weil sich das nie im Leben richtig angefühlt hatte und davor war ich viel zu sehr in Alex verschossen gewesen, um an sowas auch nur denken zu können. Das letzte Mal müsste also Ende letzten Jahres gewesen sein, als ich meinen ersten - und hoffentlich letzten - One-Night-Stand gehabt hatte.
Jetzt lag Alex unter mir und das war definitiv nichts, wo ich mich zurückhalten wollte, geschweige denn konnte oder sogar musste. Wir waren schon ewig beste Freunde, hatten uns auch schon öfter Mal voreinander umgezogen, weswegen es keinen Zentimeter gab, den wir vom jeweils anderen nicht schon gesehen hatten. Außerdem vertrauten und kannten wir uns. Wir waren zwar erst kurz zusammen, aber es hatte nicht lange gedauert, bis wir auch herausgefunden hatten, wie wir uns gegenseitig mit Zärtlichkeiten um den Verstand bringen konnten.
Ich hinterließ einen gut sichtbaren Knutschfleck an seinem Hals, immerhin gab es hier niemanden mehr, der soche Spuren kritisch hinterfragen würde. Vielleicht würden die beiden McLaren-Fahrer sich ein paar Witze erlauben, aber im Endeffekt waren sie doch auch nicht besser.
„George, warte", brachte Alex irgendwann schweratmend über die Lippen und ich ließ sofort von ihm ab, um mich zu vergewissern, ob alles okay war. Er strich liebevoll über meine Wange, ehe er den Kopf etwas anhob. Sofort ging ich darauf ein und küsste ihn sanft.
Als wir uns löste, lächelte er entschuldigend. „Glaub mir, ich würde das liebend gerne fortsetzen, aber ich habe wirklich Hunger und die anderen beiden könnten jeden Moment hereinplatzen. Die Tür hat kein Schloss", bedauerte er. Und auch wenn mich das irgendwo enttäuschte, musste ich zugeben, dass er Recht hatte. Ich hatte definitiv kein Interesse daran, dass Lando und Carlos unser erstes Mal miteinander störten. Vor allem, weil Lando es halt wirklich tun würde, um uns zu ärgern.
„Na gut", nuschelte ich also und küsste ihn ein weiteres Mal kurz. „Ich werde das aber auf keinen Fall lange so stehen lassen."
Alex musste lachen, bevor er mich etwas von sich drückte, um aufstehen zu können. Derweil blieb ich auf dem Bett sitzen und beobachtete ihn dabei, wie er einen Blick aus dem Fenster warf. „Wollen wir die anderen beiden fragen, ob wir Pizza bestellen? Es ist immerhin schon ziemlich spät, also bezweifle ich, dass wir noch sonderlich viel bekommen."
Ich stand nun ebenfalls auf und trat zu ihm, damit ich meine Arme von hinten um ihn legen konnte. Zärtlich küsste ich seinen Nacken, bevor ich ansetzte: „Das klingt nach einer guten Idee."
Für einen Moment, in welchem wir beide rausschauten und die untergehende Sonne betrachteten, war es still zwischen uns. Alex hatte sich leicht an mich gelehnt und seine Hände auf meinen Unterarmen platziert.
In diesem Moment realisierte ich, dass ich noch nie jemanden so sehr geliebt hatte wie Alex. Und ich wagte es, zu bezweifeln, dass das in Zukunft nochmal passieren würde. Alex war alles, was ich jemals gewollt hatte.
Langsam neigt sich diese Fanfiction tatsächlich schon dem Ende zu🤭 irgendwie ging das schneller vorbei als gedacht😂
aber ein paar Kapitel kommen noch👀
Kommentar von dreaming_t :
[Ich hoffe für dich, dass das nicht nochmal passiert... yaaaay, all meine boys sind happy. So kann es bleiben.<3 Außerdem sind Alex und Georgie sowie Carlos und Lando wirklich couple goals, I staaan. Schön geschrieben wie immer!]
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