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It's not easy to be me #29

"Ally...", meine Stimme war leise und dünn vor Schock.

Was war ihr bloß zugestoßen?

Als ich merkte, dass sie mir nicht antwortete, sondern nur noch mehr Tränen über ihr Gesicht strömten, nahm ich sie am Arm und zog sie langsam ins Haus. "Komm erst mal rein, willst du was trinken?" 
Ich war immer noch geschockt von ihrem Anblick also verhielt ich mich einfach so, wie es die Leute in den Filmen immer taten.

Sie schüttelte nur leicht den Kopf, dann warf sie sich schluchzend gegen meine Brust. Sie zitterte.

"Ally, sag mir, was los ist. Bitte...", flehte ich. Ich konnte den Anblick nicht ertragen.

Das Mädchen nickte und schnappte nach Luft. Sie versuchte, sich zu beruhigen.

"Zeigst du mir dein Zimmer?", fragte sie leise.

Ich nickte. Zwar wusste ich nicht, wie sie jetzt darauf kam, doch im Moment würde ich alles tun, dass es ihr besser ging. 
Also nahm ich sie an der Hand und führte sie die Stufen hinauf in mein farbloses, spärlich eingerichtetes Zimmer. 
Ally schaute sich um. In dem Raum befanden sich gerade einmal ein Bett, ein überfüllter Schreibtisch, ein Kleiderschrank und ein kleines Regal. Obwohl mein Zimmer ungefähr zweimal so groß war wie Allys, hatte sie fünfmal so viel Zeug hineingequetscht. Hier waren zwischen den einzelnen Möbelstücken riesige Abstände, wo man die schmutzige, graue Wand sehen konnte. Wenn ich an ihr Zimmer zurückdachte, erinnerte ich mich, dass man die blaue Wand hinter den ganzen Polaroidaufnahmen kaum gesehen hatte.
Sie würde sich hier kaum wohlfühlen.

"Hier lebst du?", war das einzige, das sie mit ihrer immer noch brüchigen Stimme über die Lippen brachte.

"Ähh.. ja."

"Ernsthaft? Ich meine, fühlst du dich hier wohl?"

Ich dachte einen Moment nach. "Keine Ahnung."

"Ich würde es hier keine zwei Tage aushalten", gestand sie.

"Ich weiß." Ich lachte trocken.

Wir standen immer noch unschlüssig im Türrahmen. 

"Du kennst mich, nicht wahr?"

Ich war überfordert. Was sollte ich auf diese  Frage antworten?

"Ist das eine Fangfrage?"

"Nein."

"Ich...ähh...ja, ich kenne dich... denke ich..."

Sie senkte ihren Blick. "Weißt du, du bist der erste Mensch, bei dem ich wirklich das Gefühl habe, dass er mich kennt. Du bist der erste Mensch, dem ich wirklich vertraue."

"Ich vertraue dir auch."

Sie lächelte mich an, doch dann trübte sich ihr Blick wieder. "Bei meinem Vater hab ich das auch gedacht."

Ich nahm sie in den Arm, denn ich wusste, wenn ich nachfragen würde, würde ich sowieso keine Antwort erhalten.

"Wo ist eigentlich deine Tante?", fragte sie nun schließlich.

"Ann besucht eine Freundin."

"Das heißt wir sind alleine?"

"Ja."

"Und wir können machen, was wir wollen?"

"Ja?"

"Gut."

"Was?"

Sie grinste.

"Was willst du denn machen?" Jetzt kannte ich mich überhaupt nicht mehr aus...Mädchen eben.

"Es sich gemütlich." Sie lief zu meinem Bett und ließ sich darauf fallen. "Das ist hart", bemerkte sie. Ich lachte und ging zu ihr. "War es immer schon."

Nachdem wir und einige Minuten unschlüssig angeschaut hatten, ergriff ich wieder das Wort: "Was machen wir jetzt?"

"Keine Ahnung. Einen Film schauen?" Sie blickte sich fragend nach einem Fernseher um.

"Können wir machen." Ich zuckte mit den Schultern.

"Und wo?" Sie schaute mich wieder an.

Ich stand auf, ging zu meinem Schreibtisch und kam mit meinem Laptop zurück. Dann hielt ich ihn demonstrativ in die Höhe. "Hier drauf."

Ich setzte mich wieder aufs Bett und startete das Gerät.

"Kostet das nicht ein Heidengeld?", fragte sie.

"Das Ding hier? Hat Ann mir gekauft. Für die Schule", antwortete ich.

"Nein, ich meine so ein Filmschau-Dings."

Ich lachte. "Warum legal, wenn es auch illegal geht?"

"Mick!", sie versuchte erschrocken zu klingen, doch das Mädchen fing sofort an zu lachen.

"Also, was willst du sehen?", fragte ich, sobald ich die Movie-Seite geöffnet hatte.

"Kann man da auch Kinofilme schauen?"

"Sicher." 

"Safari - Catch me if you can." Ich gab den Film in die Suchleiste ein. Doch als ich den Inhalt las, drehte sich mir der Magen um. Schnulziger geht's ja wohl nicht. "Muss das sein? So viel Klischee in 109 Minuten?" 
Ally grinste. "Dann Love Simon." Ich seufzte, als ich ihren zweiten Vorschlag anklickte.

Als ich zu der Blonden hinüber sah, schaute sie mich mit großen, bettelnden Augen an. "Bitte?"

Ich lachte auf, weil das so lächerlich aussah. Doch als ich mich an ihren Zustand vor gut einer halben Stunde erinnerte, startete ich widerwillig den Film.

Wir lagen dicht aneinandergedrückt auf meinem Bett und starrten auf den Laptop. Und ich musste zugeben, es war ein gar nicht so schlechter Film. 
Zumindest keiner von diesen 'perfektes Mädchen kriegt perfekten Jungen' Schnulzen. Simon hatte Probleme, genau wie ich. Andere Probleme, aber trotzdem Probleme. Und er konnte sie lösen, mit ein bisschen Hilfe von seien Freunden, oder auch ein bisschen mehr als nur ein bisschen Hilfe von seinen Freunden. Aber auch, weil er sich selbst treu blieb und kämpfte.

Gelegentlich standen Ally die Tränen in den Augen und manchmal kullerte die eine oder andere auch mal über ihre Wange, doch dann nahm ich ihre Hand und drückte sie. 

Sie lächelte mich an.

"Danke Mick, du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann." Sie drehte sich ganz zu mir und sah mir tief in die Augen. Auch wenn ihre Iriden nicht so strahlten wie sonst, waren sie schön. Ich hätte nie gedacht, dass ich hellblau einmal so mögen würde.

Ally kam mir näher, näher als mir wahrscheinlich ein Mensch jemals gekommen war. Wenige Millimeter vor meinem Gesicht hielt sie Inne.
Und dann passierte etwas, das ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Es war wie ein Windhauch. Etwas leichtes, zartes. Es berührte meine Lippen, jedoch nur für einen Moment. Dann war es vorbei.

Nach geraumer Zeit der Gedankenverarbeitung schoss es mir ein. Hatte Ally mich gerade geküsst?

Nein.

Oder?

Meine Gedanken waren irgendwo. Und Ally auch. Sie hatte sich zurückfallen lassen, schüttelte heftig den Kopf und drückte sich die Hände aufs Gesicht, irgendetwas in ihre Handflächen murmelnd.

"Geht's dir gut?", fragte ich vorsichtig. Mir war bewusst, dass das eine dumme Frage war, doch im Moment fiel mir nichts Besseres ein.

"Entschuldige bitte Mick, ich... keine Ahnung. Ich... wollte das nicht, es ist einfach so passiert... bitte, es tut mir leid."

"Was? Schon okay." Ich war verwirrt. Also hatte sich mich wirklich gerade geküsst? Warum hatte sie das getan? Sie hatte sich doch nicht etwa...

"Du hast dich doch nicht in mich verliebt, oder?"

"Nein", sagte sie viel zu schnell, "niemals. Nichts gegen dich, aber, nein. Ich bin nicht verliebt." Sie nahm die Handflächen vom Gesicht und lächelte mich vorsichtig an.

"Dann war das doch nichts."

"Alles wieder beim Alten. Nie passiert?"

"Nie passiert", stimmte ich zu, nahm ihre Hand und zog sie wieder auf. Wir hefteten unsere Blicke erneut an den Bildschirm des Laptops, worauf nun jedoch nur noch der Abspann zu sehen war. 

"Und Ally?"

"Ja?"

"Versprichst du, dass du dich nie in mich verlieben wirst?"

Sie nickte ein wenig gedrückt. "Versprochen." Das lächelte sie mich an.

Ich warf einen Blick auf meinen Wecker. Es war spät geworden. 

"Willst du duschen oder sowas?", fragte ich an Ally gewandt.

Sie zuckte die Schultern, setzte dann jedoch ein dankbares Gesicht auf. "Das wäre nett."

"Okay, ich zeig dir, wo das Bad ist." Ich klappte den Laptop zu und schwang mich vom Bett. Als ich gerade mit Ally das Zimmer verlassen wollte, blieb sie stehen. "Sag mal Mick, wie viel Kleidung kannst du eigentlich gleichzeitig tragen?" 
"Was?" Was war das denn nun wieder für eine Frage?
Das blonde Mädchen marschierte zu meinem Kleiderschrank und riss beide Türen mit Schwung auf. "Ah ja, das Ding kenne ich schon", lachte sie. Jetzt fiel es mir auch wieder ein. Mein Gott, das war eines der peinlichsten Erlebnisse meines Daseins gewesen.
Sie grinste immer noch, als ich weiter redete: "Egal, was willst du mit meinem Kleiderschrank?"
"Das ziehst du doch sowieso nicht alles gleichzeitig an. Stört es dich, wenn ich mir was für die Nacht stibitze?"
"Ähh, nein, natürlich nicht." Erst jetzt fiel mir auf, dass sie Jeans und irgendein Hemd-Blusen-Westen-Ding trug, mit dem sie unmöglich schlafen konnte. 

Ally griff sich also eines meiner grauen Shirts und hielt es sich an. "Passt?" Ich musste lachen. Der Stoff reichte ihr bis zu den Knien und sie sah mehr als verloren mit den riesigen Kleidungsstück aus, wobei sogar ich zugeben musste, dass es selbst mir etwas zu groß war. Aber T-Shirts konnten nie groß genug sein, das galt auch für Pullover. Ich konnte im Allgemeinen nicht verstehen, warum Mädchen ständig knallenge Oberteile trugen, weite Sachen waren doch viel bequemer.

Bevor Ally den Schrank noch schloss, schaute sie noch einmal hinein. Dann schüttelte sie den Kopf.
"Ist noch was?", wollte ich wissen.
"Also das würde ich nicht aushalten."
"Was das?"
"Ein Meer auch grau und schwarz." Sie schloss den Kleiderkasten geräuschvoll und kam mit dem Shirt in der Hand in meine Richtung. "So, gehen wir duschen?"
Mir blieb der Mund offen stehen. "Was?"
"Ich wollte nur deine Reaktion sehen. Unverbesserlich kann ich nur sagen." Sie verließ das Zimmer. "So, wohin jetzt?" Lachend zeigte ich auf die Badezimmertür und sobald Ally dahinter verschwunden war, ging ich zurück in mein langweiliges graues Zimmer. Doch plötzlich kam es mir gar nicht mehr so langweilig und grau vor. Das ganze Haus wirkte auf einmal viel fröhlicher. 
Was ein paar schlaflose Nächte mit mir anstellen konnten war schon verwunderlich...

Ich ließ mich zurück auf mein Bett fallen, steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und hörte Musik. Das hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht. Die Hälfte der Lieder waren vor gefühlt drei Jahrhunderten mal in und selbst da waren sie schon wieder out. Aber ich hörte sie trotzdem an.
Ich erinnerte mich an den Tag, an dem ich sie alle gedownloadet hatte. Ich war mit der U-Bahn unterwegs gewesen und dort hatte alle Musik gehört, alle Coolen zumindest, oder die, die sich cool fühlten, eben weil sie Musik hörten. Ich wollte mich auch cool fühlen. 
Schon allein daran konnte man erkennen, wie lange das schon her war, schließlich scherte ich mich seit Jahren nicht mehr um mein Image. 

Während ich noch auf dem Bett lag und die schrecklichen Lieder summte, kam Ally wieder ins Zimmer, was mich aufschrecken und sofort die Kopfhörer aus meinen Ohren ziehen ließ. Sie trug mein graues, für sie knielanges, Shirt und hatte ihre blonden Haare wirr zu einem Knoten auf dem Kopf zusammengebunden. Und so schlimm sich diese Beschreibung auch anhört, sie sah gar nicht so schlecht aus. Es wirkte wie ein casual Look, oder wie die Mädchen das nannten.

"Was starrst du so?", lachte sie, redete aber sofort weiter, ohne eine Antwort abzuwarten: "Duschst du auch noch?"

Ich nickte und stand auf.

Als ich das Bad betrat, fiel mir sofort der triefend nasse Teppich in die Augen. Er sah aus, als hätte sie damit den Boden gewischt, nachdem sie dreißig Liter Wasser darauf geschüttet hatte. Ich nahm den nassen Fetzten und hängte ihn über einen Handtuchtrockner, den Ann vor Jahren unbedingt kaufen musste, jedoch noch nie verwendet worden war.
Auch die Duschwanne stand voll mit Wasser, als hätte sie darin gebadet.

Dieses Mädchen schaffte es wirklich innerhalb von ein paar Stunden das ganze Haus umzudrehen.

Wieder in meinem Zimmer saß Ally auf der Bettkante und schaute sich in meinem Zimmer um. "Ist es dir hier nicht zu langweilig? Also zu düster meine ich?", fragte sie nun schließlich immer noch an die Wand starrend, dann drehte sie ihren Kopf ruckartig knappte 90° in meine Richtung.

"Ähh, nein?" Die Verwirrung war mir deutlich ins Gesicht geschrieben.

"Nur grau und schwarz und vielleicht noch ein bisschen dunkelblau, so kann man doch nicht leben."

Ich fasste mir ans Handgelenk und tat so, als würde ich meinen Puls messen. "Doch, doch ich glaube ich lebe."

Sie schüttelte schmunzelnd den Kopf. Ich kam zu ihr und setze sich neben sie auf die Kante. "Um ehrlich zu sein, doch. Es ist schon etwas langweilig", murmelte ich, "Aber zum Schlafen braucht man doch auch nicht mehr."
"Du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass dein Zimmer für dich nur ein Bunker zum Schlafen ist." Sie hob eine Augenbraue.
"Doch... Hier steht ein Bett, in einem Bett schläft man." Ich klopfte auf den Holzrahmen unter uns.
"Ach Mick."
"Ach Ally."
"Morgen", sagte sie.
"Was morgen?"
"Morgen." 

Mit diesen Worten ließ sie sich zurückfallen und schloss die Augen. Sie rührte sich nicht mehr. Ich rüttelte an ihrem Arm. "Du willst doch nicht so liegen bleiben?" Sie hob den Kopf leicht an, rollte sich so, dass sie gerade im Bett lag und schloss ihre Augen erneut.

Zwar war ich noch nicht müde, legte mich aber kurzerhand neben sie. Schließlich musste auch wieder einmal richtig schlafen.

Obwohl ich angesichts dessen, wie die Dinge im Moment standen, eigentlich vor Müdigkeit ohne viele Umschweife sofort in einen Tiefschlaf hätte fallen sollen, kam ich einfach nicht zur Ruhe. Ich wälzte mich hin und her, zog die Decke hoch und streife sie wieder hinunter. Und obwohl ich nicht einmal wusste, was meine Gedanken so beschäftigte, bekam ich meinen Kopf einfach nicht frei. 

Gerade als ich aufstehen und mir etwas zu trinken holen wollte, in der Hoffnung davon müde zu werden, spürte ich wie sich die Matratze neben mir senkte und ich in zwei dunkle, eigentlich hellblaue, Augen blickte. 

"Es ist schon komisch, ich liege mit einem Typen im Bett, von dem ich praktisch nichts weiß." Ally stütze sich auf ihren Ellenbogen und schaute mich erwartungsvoll an, obwohl ich nicht genau wusste, was sie von mir erwartete. 
Ich hob ebenfalls meinen Kopf. "Du kennst mich, wahrscheinlich besser, als ich mich selbst kenne." Ich war verwirrt, schon wieder, wie eigentlich immer ihn ihrer Gegenwart.

"Okay, dann sag mir, was ist deine Lieblingsfarbe?"

"Grau", antwortete ich kurzerhand, "oder schwarz geht auch", fügte ich noch hinzu. "Und was ist deine?"

Sie überlegte kurz. "Orange, nein, blau. Naja, eigentlich mag ich alle Farben, also alle bunten Farben." Ich wusste, dass sie wieder auf mich anspielte, schließlich bemühte sie sich ja auch nicht dies zu verbergen.

"Und wer ist dein Lieblingssänger?"

"Keine Ahnung, ich höre kaum Musik."

"Aber du musst doch irgendwen haben, den du toll findest."

Ich dachte nach. Nein, da gab es keinen. "Als ich klein war, fand ich Ariana Grande ganz süß."

"Ganz süß?" Ally zog ihre Augenrauen hoch, das konnte ich sogar in der Dunkelheit erkennen.

"Na gut, damals war sie die heißeste Frau auf dem Planeten für mich." Mein erster feuchter Traum war über sie gewesen. Ich erinnerte mich auch an die Zeiten zurück, ich musste um die zehn gewesen sein. In der Schule hatte es täglich Wortgefechte gegeben, ob Ariana Grande oder Taylor Swift die Nummer Eins war. Die anderen hatten wochen - vielleicht sogar monatelang darüber gestritten. Mike und Brian kriegten sich nicht selten deswegen in die Haare. Ich für meinen Teil war nie wirklich daran beteiligt gewesen, nur ein einziges mal hatte mich Mike in eine Rauferei verwickelt. Ich war mit einer Platzwunde auf der Stirn von der Schule zurück gekommen und Ann hatte mir daraufhin verboten weiterhin mit diesen Typen abzugeben, nicht, dass mich das gestört hätte. Schon damals war ich ein Einzelgänger gewesen.

"Also ich mag David Guetta."

"Ist das der Titatium-Typ, oder?" Also in Sachen Musik war ich wirklich eine Niete.

"Ja." Sie lachte leicht. "Ist das das einzige Lied, das du von ihm kennst?"

"Nein, aber sonst sind ja alle nur wieder solche Schnulzen." Womit wir wieder beim Thema wären.

"Und dein Lieblingstier?"

"Sag mal, soll das hier ein Verhör werden?"

"Nein, ich will nur mehr über den Typen erfahren, mit dem ich das Bett teile."

"Sowie du das sagst, könnte man fast einen falschen Eindruck von uns bekommen", bemerkte ich lachend.

"Also?"

"Keine Ahnung. Ich hab kein Lieblingstier." Ich zuckte mit den Schultern. Ein Lieblingstier. 

"Also meines ist der Löwe."

"Der Löwe?" Ich hatte immer gedacht, alle Mädchen würden auf Katzen und Welpen und Hasen stehen, aber niemals auf Löwen.

"Sie sind stark und mutig und außerdem noch ansehnlich elegant. Der Löwe ist der König der Tiere."

Ich nickte einfach nur. Ich kam mir dumm vor. Ally hatte auf alles eine Antwort und noch dazu eine tiefgründige. Manchmal fragte ich mich wirklich, was sie in einer Selbsthilfegruppe machte, sie war der fröhlichste Mensch, den ich kannte.

"Und dein Lieblingsfilm?"

"Danach darf ich dir aber eine Frage stellen."

"Abgemacht."

"Gut, mein Lieblingsfilm ist..." Ich dachte angestrengt nach, schließlich musste ich auf einmal eine andere Antwort als 'keine Ahnung, hab ich nicht' geben. "Herr der Ringe." Als ich noch jünger war, hatte ich mindestens einmal die Woche einen Herr der Ringe Film geschaut. Mum hatte mir erlaubt einen Film zu schauen, wenn ich artig gewesen war. Nicht selten war sie neben mir gesessen, hatte Zeitung gelesen oder gehäkelt,  und hatte mir die Szenen erklärt, die ich nicht verstanden hatte. Doch wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich schon seit Jahren keinen derartigen Film mehr gesehen.
"Was ist deiner?"

"City of God."

Ich hatte den Film zwar noch nie gesehen, doch ich wusste, dass es keine Romanze war, also genau das Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte. 

"Warum schaust du so verwirrt?", fragte Ally, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkte.

"Ich hätte fest auf eine Schnulze gesetzt."

Das Mädchen lächelte breit. "Wenn es dich beruhigt, La La Land steht an zweiter Stelle. Aber Empfehlung von mir: Wenn du dir nicht die Augen aus dem Kopf heulen willst, schau ihn nicht an."

Ich lachte. "Darüber mache ich mir keine Sorgen."

"Zu deiner Frage?"

"Ah ja. Was ich dich fragen wollte... Warum bist du hier? Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber..."

"Ashley", unterbrach sie mich. Ihre Augen begannen zu glitzern. Sie begann erneut zu weinen. Jetzt fühlte ich mich schuldig. "Ally, es tut mir leid, das wollte ich nicht. Du brauchst es mir nicht..."

"Sie sind verlobt!", schrie sie schon fast hysterisch, dabei warf sie ihre Arme in die Luft, sie fielen jedoch sofort wieder schlaff auf ihren zitternden Körper zurück. Zögernd nahm ich sie in den Arm. "Shhh...." Ich versuchte sie zu beruhigen, obwohl mein eigenes Herz gerade auf 180 war. Ich war noch nie so nah an einem Mädchen gewesen, eigentlich war ich noch gar keinem Menschen so nah gewesen, wie ich es Ally gerade war.

"Und... sie ist schwanger, diese Bitch..." Ihre Stimme war leiser  geworden. Ihre Tränen durchnässten mein schwarzes Shirt. "Ich will das nicht..."

"Ally, du schaffst das. Das weiß ich. Du bist stark."

Sie gab keine Antwort, sondern schluchzte nur. "Danke, Mick", murmelte sie irgendwann.

"Bitte hör auf zu weinen. Jetzt ist doch alles gut. Hier bist du sicher."

Ich spürte, dass sie nickte. 

Nach einiger Zeit wurde ihr Schluchzen immer leiser und ihre Tränen immer weniger und schließlich war es ganz still.

Und irgendwann, wahrscheinlich schon im Morgengrauen, schliefen wir endlich ein.



Hey, was haltet ihr von dem neuen Cover?

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