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3. Dezember

Nach einer Weile fing ich an, mich etwas mit den Obdachlosen zu unterhalten. Die Geschichten die sie zu erzählen hatten waren wirklich spannend. Ich hatte noch nie jemanden kennengelernt, der bereits so viel erlebt hatte und hier waren es so viele. 

Doch lange hatte ich nicht Zeit, mir die Geschichten anzuhören, denn nach etwas mehr als einer Stunde kam der Braunhaarige wieder zu mir. "So. Wir wären dann fertig. Wollen wir los?", fragte er und lächelte mich dabei an. 

Ich würde mir zwar gerne noch etwas die Geschichten der Menschen hier anhören doch so langsam merkte ich, wie meine Beine schwerer wurden. 
"Ja. Gern", antwortete ich, lächelte ebenfalls und ging nach drüben in die Ecke, in der ich meine Sachen abgestellt hatte.  

Bevor wir gingen, verabschiedete ich mich jedoch noch von Johanna. Nur ihr hatte ich es zu verdanken, dass ich nun nicht auf der Straße schlafen musste.
Es war unglaublich, wie nett und hilfsbereit diese Frau war. Ich weiß nicht ob ich eine fremde Person auf offener Straße angesprochen hätte und ihr meine ganze Lebensgeschichte erzählt hätte. Man hat jedoch gemerkt, dass Johanna nicht nur hilfsbereit war, sondern dass sie auch froh war, dass sie jemanden hatte, dem sie ihre Geschichte erzählen konnte und der ihr zuhörte. Ich war noch nicht lange auf der Straße, genau genommen nur einige Stunden, aber dennoch war mir jetzt schon bewusst, dass das Leben hier nicht leicht war. Man musste Clever sein, um zu überleben. Man musste ein Gefühl dafür entwickeln, wem man vertrauen konnte und wem nicht, denn es ist nicht alles Gold was glänzt.

Ich versprach Johanna, dass ich wiederkommen würde und innerlich versprach ich mir, ihr irgendwann zu helfen und sie von der Straße zu holen, wenn ich die Möglichkeit dazu hatte. Sie war mir in der kurzen Zeit bereits sehr ans Herz gewachsen und ist zu einer guten Freundin und Zuhörerin geworden.

Der Braunhaarige, ich hatte immer noch nicht heraus gefunden wie er hieß, wartete bereits an der Tür auf mich, doch schien er mich nicht zu drängen und gab mir die Zeit, mich in Ruhe von Johanna zu verabschieden und mich bei ihr zu bedanken.
Doch all zu lange wollte ich ihn nicht warten lassen, weshalb ich nach circa fünf Minuten zu ihm hinüber ging.

"So. Ich bin soweit", lächelte ich. Er nickte und ging mit mir nach draußen. "Mein Auto steht gleich da drüben", sagte er und zeigte über die Straße auf ein dunkles Auto. Ich wunderte mich etwas, dass seine Freundin nicht mit uns kam, weshalb ich mich noch einmal umdrehte, bevor ich mit ihm zusammen die Straße überquerte. Er schien meinen Blick zu bemerkten, denn als wir an seinem Auto ankamen und er aufschloss, fügte er noch hinzu: "Anna kommt später nach. Sie arbeitet noch etwas." "Oh", murmelte ich. "Wir müssen aber nicht extra wegen mir früher gehen. Ich will dich nicht von deiner Arbeit abhalten. Ich könnte ja noch etwas helfen", schlug ich vor. "Nein nein. Schin gut. Ich hatte sowieso nicht vor heute so lange zu bleiben", lehnte er meinen Vorschlag schmunzelnd ab. Ich nickte nur und sah ihm dabei zu, wie er meine Sachen im Kofferraum verstaute. "Für eine Frau hast du echt wenig dabei", neckte er mich. Ich seufzte leise. "So ist das eben, wenn man unplant von Zuhause auszieht und nur Zeit hat, das nötigste einzupacken." Er sah mich einen Moment an und schien zu überlegen, was er sagen sollte. "Naja. Zum Glück haben wir ja eine Waschmaschine", grinste er und stieg ins Auto, was ich ihm gleich tat.

Die Fahrt über redeten wir nicht viel. Mir gingen so viele Dinge durch den Kopf. Mein ganzes Leben hatte sich schlagartig geändert und nun stand ich vor dem nichts. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf zurück. Sollte ich meine restlichen Sachen noch aus der Wohnung holen oder sie dort lassen und damit abschließen? Doch ich hatte keine Geld um mir neue zu kaufen.

"Worüber denkst du nach?", fragte eine Stimme neben mir plötzlich und unterbrach so die leisen Töne der Musik die aus dem Radio kam. Ich öffnete meine Augen wieder und schaut zu ihm hinüber. "Ich habe darüber nachgedacht wie es jetzt weiter gehen soll", antwortete ich und versuchte etwas zu lächeln. "Hey. Mach dir keine Sorgen. Du kriegst das Schritt für Schritt wieder hin. Und solange bleibst du einfach bei uns", lächelte er sanft. Er war wirklich nett und ich fragte mich, womit ich diese Hilfsbereitschaft und dieses große Herz des jungen Mannes neben mir verdient hatte. Ohne ihn, seine Freundin und Johanna wäre ich aufgeschmissen.

"Ich heiße übrigens Sophia", lächelte ich ihn freundlich an. "Liam", grinste er. Liam. So hieß er also. Der Name passte zu ihm und er hörte sich so warm und vertraut an, wie er über seine Lippen kam. Ich weiß nicht, was es war, aber irgendetwas schien mich an ihm zu faszinieren. Seine Haare, die wie perfekt aufeinander lagen. Die perfekten, geschwungenen Wimpern, für die so manch eine Frau töten würde. Heute morgen erst hatte ich mich von meinem Freund getrennt und jetzt, nur ein paar Stunden später, saß ich hier mit Liam und erwischte mich bei dem Gedanken dabei, dass er echt gut aussah. Ich wendete meinen Blick zum Fenster und sah nach draußen auf die Straße. Auch wenn es mein Freund war, der mich betrogen hatte, schien ich der Beziehung nicht nachzutrauern. Im Gegenteil. Ich fühlte mich frei. Ich hatte niemanden mehr, der jeden meiner Schritte, jeden Kontakt mit Freunden und jeden meiner Einkäufe kontrollierte. Es war das beste gewesen, die Beziehung zu beenden. Sowohl für mich, als auch für ihn. Ich konnte endlich tun und lassen was ich wollte.
Bei diesem Gedanken schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.

"Wir sind da", sagte Liam nach einer Weile und parkte am Straßenrand. Wir stiegen gemeinsam aus und ich sah mich um. Es war eine kleine, ruhige Straße mit kleinen Reihenhäusern. Die Luft roch nach Regen und die ein oder andere Pfütze auf der Straße spiegelte das Licht der Straßenlaternen wieder. "Es ist schön hier", lächelte ich Liam an, der gerade dabei war, mein Gepäck aus dem Auto zu holen, welches ich ihm gleich abnahm. "Warte erstmal ab, bis du das Haus von innen gesehen hast", grinste er und ging mit mir auf die Haustür eines der Reihenhäuser zu. Schmunzelnd folgte ich ihm und wartete bis er die Tür aufgeschlossen hatte.

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Qotd: Habt ihr schon einen Christbaum?

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