Prolog
Langsam öffne ich meine verschlafenen Augen.
Dieser Tag ist der letzte normale in meinem Leben vor dem Test der Bestimmung.
Denn dieser Tag kann alles verändern.
Die aufgehende Sonne scheint in mein Zimmer.
Meine Fraktion sind die Ken.
Wir lieben es wenn alles offen ist.
Gerade setzte ich mich auf, als es an meiner Tür klopft.
"Herein." sage ich.
Die Tür öffnet sich und meine Mutter tritt ein.
Wie eigentlich immer trägt sie ihr blaues Kleid, ihre Blonden Haare sind zu einem Zopf zusammen gebunden.
Für viele scheint sie eine sehr strenge Personen zu sein, doch in Wahrheit ist sie das nicht.
Meine Mum liebt mich und meinen Bruder Liam.
Dieser ist zwei Jahre älter als ich.
Damals hat er sich für die Ken entschieden, was auch sonst, er ist Perfekt.
Klug, wissbegierig, einfach alles was man braucht um in dieser Fraktion zu gehören.
"Susan?" holt mich meine Mutter aus meinen Gedanken.
"Ja?"
"Ach Susan, du hast schon wieder nicht zugehört."
"Das tut mir leid Mum."
"Ich habe gesagt, dass das Frühstück fertig ist."
"Okay ich komme gleich runter."
Sie lächelt mir noch ein letztes mal zu bevor sie das Zimmer verlässt.
Ich stehe auf und gehe in das Badezimmer.
Hier putze ich mir zuerst die Zähne und danach mache ich meine Haare.
Das Mädchen das mich aus dem Spiegel heraus anstarrt hat blau graue Augen und blondes schulterlanges Haar.
Ihre Klamotten sind Blau.
Blaues Shirt, blaue Hose, sowie blaue Schuhe.
Sie hasst es sich die Haare immer perfekt zurecht zu machen.
Doch ihr bleibt nichts anderes übrig.
Mir bleibt nichts anderes übrig.
Was passiert wenn der Test der Bestimmung sagt ich sei eine Ken?
Aber andererseits, was ist wenn ich es nicht bin?
Ich denke das wäre das schlimmste.
Ich möchte meine Familie nicht verlassen, doch hier bleiben kann ich auch nicht.
Meine Mutter ist im Rat, sie ist eine der klügsten Frauen hier, weshalb Jeanine sie auch als Beraterin wollte.
Mein Vater ist einer der angesehensten Wissenschaftler hier.
Und mein Bruder Liam ebenfalls, er ist der perfekte Sohn.
So wie ein Kind der Ken eben sein sollte.
Und dann gibt es da noch mich.
Die kleine Susan.
Ich liebe es Bücher zu lesen, neues Wissen zu erlernen, doch ich bin nicht so schlau wie ich es sein sollte.
Nie würde ich die Initiation bei den Ken bestehen.
Ich würde Fraktionslos werden.
Und das wäre schlimmer, als die Fraktion zu wechseln.
Aber würde meine Familie mir das verzeihen?
Mit diesen Gedanken plage ich mich seit einem halben Jahr.
Seit meinem Sechzehnten Geburtstag.
Nun gehe ich die Treppe hinunter in unsere Küche.
Viele sagen wir Ken sind zwar Schlau aber dafür Kalt.
Das mag auf manche zutreffen, doch nicht auf meine Familie.
Denn diese sitzt am Frühstückstisch und wartet auf mich.
Ich setzte mich zu ihnen, neben Liam.
Gemeinsam beginnen wir zu Essen.
"Und kleine hast du Angst vor dem Test?" fragt mich Liam.
"Keine Ahnung. Ein bisschen schon, ja."
"Das ist ganz normal, jeder hat davor Angst." sagt meine Mutter.
"Die Ferox bestimmt nicht." meine ich.
"Ich denke selbst ein Ferox hat davor Angst, auch wenn er es auf Grund seiner Fraktion nicht offen zugibt." erklärt mein Vater.
"Ja wahrscheinlich hast du recht Dad."
Heute fällt die Schule ausnahmsweise einmal aus, da morgen ja der Test ist.
So etwas kommt normal nie vor.
Wir Ken nehmen es mit unserer Schulbildung sehr ernst.
Da gibt es keine freien Tage.
Natürlich machen wir an Feiertagen ausnahmen, aber unter dem Jahr meine ich.
Und Trotzdem gehe ich heute wie gewohnt aus dem Haus.
Warum fragt ihr euch.
Damit ich mich mit meinem besten Freund treffen kann.
Wir haben schon gestern ausgemacht, das wir uns ganz normal, wie gewohnt an der Schule treffen.
Immerhin wissen wir nicht, ob es unsere letzten tage sind, an denen wir uns sehen.
Will.
Mit Mädchen konnte ich mich nie wirklich anfreunden.
Entweder fand ich sie komisch oder sie mich.
Aber mir reicht Will völlig.
Ich brauche sonst niemanden.
Er ist der beste Freund auf der Welt.
Was wird passieren, am Tag der Bestimmung?
Wahrscheinlich werden wir uns nie wieder sehen.
Es gibt fünf Fraktionen, für welche wird er sich wohl entscheiden?
Vermutlich wird er hier bei den Ken bleiben.
Er ist der schlauste Junge in der Klasse und sein Vater ist so wie meine Mutter ebenfalls im Rat.
Ich könnte nicht nur meine Familie verlieren, sondern auch meinen Freund.
Als ich mich auf den Weg mache, wünschen mir meine Eltern und Liam viel Spaß. Ich wünsche ihnen auch viel Spaß auf der Arbeit und verlasse das Haus.
Eine dreiviertel Stunde vor Schulbeginn stehe ich an der Tür.
Wir wohnen nicht weit von der Schule entfernt.
Das heißt ich bin immer die erste.
Will kommt fünf Minuten nach mir.
Als er mich sieht winkt er mir zur Begrüßung.
"Hey Susan, wie geht es dir?"
"Soweit gut denke ich. Ich bin nur nervös wegen morgen. Wie geht es dir?"
"Gleich wie dir."
"Also was machen wir heute?" frage ich.
"Lass uns gehen, bevor die anderen kommen und in die Schule gehen."
"Da hast du recht."
Und damit verschwinden wir von dem Gebäude.
Immerhin haben wir heute frei.
Wir laufen durch die Stadt und uns begegnen viele Menschen von allen Fünf Fraktionen.
Doch die Ferox interessieren mich am meisten.
Ich höre einen Zug heranfahren.
Schon immer war ich davon begeistert.
Vor allem wenn ich sehe, wie die sie aus den Waggons springen.
Sie verletzten sich Scheinbar nie dabei.
Ein paar mal habe ich mir schon vorgestellt das auch zu tun.
Einfach frei zu sein, zu tun was ich möchte.
Ich bleibe stehen und beobachte den Zug.
Auch Will bleibt stehen.
"Du hast dich schon immer für sie Interessiert."
"Ja. Du kennst mich einfach am besten."
"Was wirst du am Tag der Bestimmung machen? Wirst du die Ken verlassen?"
"Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung."
"Was ist mit dir Will. Was wirst du machen? Verlässt du die Ken?"
"Keine Ahnung. Ich werde erst mal den Test morgen abwarten."
"Ich habe das gleiche vor."
Als der Zug vorbei gefahren ist, nimmt Will meine Hand in seine.
"Egal was der Test morgen sagt, entscheide nach deinem Bauchgefühl. Ich weiß wir entscheiden normalerweise immer aus dem Kopf heraus, aber nicht am Tag der Bestimmung.
Entscheide dich so, dass du in Zukunft glücklich sein wirst. Das mache ich auch."
"Danke Will, du weißt genau was ich hören muss, damit es mir ein wenig besser geht."
"Ich weiß. Dafür hat man doch seinen besten Freund."
Das bringt mich zum Lachen und ihn auch.
So laufen wir also weiter.
Wir verbringen noch den ganzen Tag zusammen, und als es anfängt dunkel zu werden gehen wir nach Hause.
Vor unserer Haustür verabschiede ich mich von Will und gehe rein.
Dort begebe ich mich gleich nach oben in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett.
Sofort lasse ich mich auf dieses fallen und starre die Decke an.
Wie auf Knopfdruck fangen die Gedanken wieder an morgen an.
Und mit jeder Stunde, Minute ja sogar jeder Sekunde die vergeht wird meine Angst größer.
Was wird der Test mir morgen sagen?
Bin ich eine Ken?
Eine Altruan?
Eine Candor?
Eine Amite?
Oder doch eine Ferox?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro