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Kapitel 7 - Ismael

Ismaels Sicht

Depressive Delfine wegen Platzmangel  lautet die Schlagzeile des Zeitungsartikels in meiner Hand. Ich habe recherchiert und einen Fall gefunden, bei dem die Umstände, die Gerichtsverhandlung und der anschliessende Beschluss sehr gut erklärt sind. Fiona möchte Anwältin werden. Ich will ihr daher den Artikel zeigen und mit ihr die Logik dahinter diskutieren, um ihr näher zu bringen wie Anwälte arbeiten. Leider ist es schon ziemlich spät; falls sie bereits schläft, zeige ich ihr den Artikel morgen.

Bei der dritten Etage angekommen, gehe ich nach links, zu den Mädchenzimmern. Es ist ziemlich ruhig, da hier mit Ausnahme von Malea hauptsächlich jüngere Mädchen ihre Zimmer haben und somit schon schlafen. In einem Zimmer allerdings höre ich mit meinen Wolfsohren Stimmen. 

«Ich werde es mir notieren», sagt eine tiefe Stimme, die ich als Karls identifiziere, uninteressiert. Ich bemerke, dass sie aus Maleas Zimmer kommt und gehe sofort dahin, ohne es wirklich steuern zu können.

«Hast du Lust am Samstag mit mir auf ein Konzert zu gehen?»

Dieser Satz lässt mich meine Schritte beschleunigen und meinen inneren Wolf aufheulen. Was fällt diesem Arschloch eigentlich ein, meine Mate auf ein Date einzuladen?!

«Nein. Tut mir leid Karl, aber ich will nichts von dir», antwortet Malea zu meinem Glück und ich will gerade erleichtert aufatmen, da höre ich Karls Antwort. «Ach komm schon, es ist doch nur ein Date.»

Ich renne zu ihrem Zimmer und reisse die Tür auf. «Nein! Bitte lass mich los», sagt Malea und versucht sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aus Karls griff um ihre rechte Schulter zu befreien. 

Ich muss mich beherrschen, um meinem Vorgesetzten nicht einfach eins reinzuhauen. «Was geht hier vor?»

Beide drehen sich zu mir um. Karl setzt ein scheinheiliges Lächeln auf, während Malea erleichtert aussieht, mich zu sehen. Dass dies jemals geschehen würde, hätte ich nicht gedacht.

«Ich wollte Malea etwas wegen den neuen Büchern fragen. Was machst du hier?» erwidert Karl. Er lockert den Griff um ihre Schulter, worauf Malea sofort einen Schritt weg macht und seine Hand abschüttelt.

Ich zeige ihnen den ausgedruckten Zeitungsartikel in meiner Hand. «Um Fiona in ihrem Traum zur Anwältin zu unterstützen, dachte ich es wäre gut, ihr die Logik hinter einzelnen Fällen näherzubringen. Da du Fiona besser kennst, Malea, wollte ich fragen, wie du die Idee findest?» Eine kleine Notlüge kann nie schaden.

Malea lächelt «Das ist eine gu-« Karl unterbricht sie harsch. «Abigail ist für Fiona zuständig, das musst du sie fragen, Ismael.» Er lächelt eisig und ich weiss das er seine Unterhaltung mit meiner Mate weiterführen will, was ich aber sicher nicht zulassen werde.

«Das hat nichts mit Zuständigkeit zu tun. Malea kennt Fiona besser, weswegen ich sie frage» Ich drehe mich der eben Genannten zu. Karl, der grösser und breiter ist als wir beide, hat sich vor sie gestellt, sodass ich sie fast nicht sehe. 

«Malea, das Taschengeld wird bei fehlerhaftem Verhalten eingezogen, also überleg dir was du sagst», stösst Karl mit gepresster Stimme hervor, seine Wut nur mit Mühe kontrollierend. 

Ich bin fassungslos. Wie kann dieses Arschloch, als Angestellter im Waldheim, den Jugendlichen drohen? 

Die Schwarzhaarige ignoriert seine Drohung geflissentlich, sie bleibt neutral und kontrolliert und geht zur Tür. «Karl, ich habe schon gesagt, welche Bücher ich Waldheim empfehle. Kann ich jetzt bitte in Ruhe Ismael antworten?» Sie hält ihm die Tür auf. «Übrigens, Charlotte hat nach dir gefragt.»

Er sieht geschockt aus, dass sie seine Aussage ignoriert und ihn so direkt rausschmeisst, fängt sich aber schnell wieder. «Um Elf ist Nachtruhe», sagt er und marschiert erhobenen Hauptes aus dem Zimmer. Na wenigstens weiss er, wann es Zeit ist zu gehen, obwohl es das meiner Meinung schon war, als er kam.

Malea knallt die Tür zu, stöhnt genervt und lässt sich rücklings auf ihr Bett fallen, während ich ein wenig verloren herumstehe.

Es donnert unheilvoll, während Blitze den Himmel erleuchten. Wie soll ich bei diesem Unwetter denn nach Hause? Am besten ich renne als Wolf durch den Wald, denn so macht mir der heftige Regen nur wenig aus.
Eigentlich hätte ich um zehn Schluss gehabt, aber ich wollte Fiona unbedingt noch den Zeitungsartikel zeigen. Das muss ich jetzt wohl auf morgen verschieben.

«Es tut mir leid, dass ich immer so... so abweisend zu dir bin», sagt Malea plötzlich und setzt sich auf. «Ich habe nur Schwierigkeiten, mich an neue Leute zu gewöhnen.»
Ich habe immer noch das Gefühl, dass sie nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Aber ich belasse es dabei, weil sie gerade zum ersten Mal wirklich mit mir redet und ich damit die Stimmung vermiesen würde.

«Ja, verstehe ich. Es ist schwierig hier im Waldheim, wo Kinder und Betreuer kommen und gehen, ohne, dass man sicher sein kann, sie je wiederzusehen», antworte ich zögerlich.

«Da hast du recht. Es ist sinnlos, sich mit jemandem anzufreunden, der sowieso wieder verschwindet. Leute wie Karl bin ich los, zumindest meistens und kann mich ganz auf meine wahren Freunde und Leidenschaft konzentrieren.» Sie sieht sehnsüchtig zum Klavier.

«Äh, also wenn du was spielen willst, mach das doch. Ich muss sowieso langsam nach Hause.» Oh nein, warum habe ich das jetzt gesagt? Eine solche Gelegenheit, mit Malea zu sprechen, darf ich mir doch nicht entgehen lassen. Und anfreunden will sie sich auch mit niemandem.

«Nein, nein. Für heute hab' ich genug gespielt.» Sie geht zum Keyboard und stellt es ab, verstaut alle herumliegenden Noten ordentlich und schiebt den Hocker zurecht.

«Was wolltest du mich schon wieder wegen Fiona und dem Zeitungsartikel fragen?» fragt die Schwarzhaarige, als sie sich wieder im Schneidersitz auf ihr Bett gesetzt hat.

Wow, meine Notlüge hat sich doppelt bewährt und vielleicht ist die Idee ja gar nicht so blöd. Dankbar für die Fortsetzung des Gesprächs setze ich mich auf den Schreibtischstuhl ihr gegenüber und erkläre ihr meine Idee genauer.

Malea ist zu meiner Überraschung davon begeistert. «Es ist perfekt, vor allem da es um Tiere geht und Fiona sich so besonders dafür einsetzen möchte.»

Eine Weile ist es ruhig, ausser dem Regen draussen und unseren leisen Atemzügen und Herzschlägen ist nichts zu hören. Malea löst ihre Haare aus dem Dutt, sodass ihr einige Strähnen ins Gesicht fallen.

«Ist Karl eigentlich immer so? Ich meine die Jugendlichen aus dem Waldheim auf ein Date einladen und wenn sie nicht wollen ihnen drohen», frage ich. Eigentlich wollte ich das nicht ausgerechnet meine Mate fragen, vor allem nicht jetzt, wo die Stimmung so locker ist, aber ich muss es einfach wissen. Karls Verhalten entspricht sicher nicht den Regeln.

«Ich würde gerne nein sagen, aber es wäre gelogen. Bei mir hat er es vorher noch nie versucht, aber die meisten anderen Mädchen hier über sechzehn waren schon mal mit ihm aus oder sie haben anderes zusammen gemacht», antwortet Malea seufzend und streicht sich ihre Locken aus dem Gesicht. «Es ist unter den Jugendlichen hier ein offenes Geheimnis, und den meisten im Personal ist es egal. Solange Karl niemandem ernsthaft schadet, wird sich das auch nicht ändern.»

Sie sieht mich ernst an und ich weiss, was sie damit meint. «Wenn du es öffentlich ansprichst, bist du mit Karl auf Kriegsfuss und dein Praktikum los. Verlier am besten kein Wort darüber, sonst krieg ich noch mehr Ärger mit ihm und Charlotte, wenn sie erfahren, dass ich es dir erzählt habe.»

«Meine Lippen sind versiegelt.» Ich verschliesse meinen Mund und werfe anschliessend theatralisch den Schlüssel weg, was Malea zum Lächeln bringt.

«Aber was hat das mit Charlotte zu tun?» hake ich neugierig nach. Besagte Person ist eine Siebzehnjährige im Waldheim, mit der ich bisher noch nicht so viel zu tun hatte. Das einzige was ich weiss, ist dass sie jüngere Kinder runtermacht, wenn sie schlecht gelaunt ist – ich musste schon zweimal dazwischengehen – und auch sonst ziemlich anstrengend ist.

«Sie und Karl führen statt einer Freundschaft-plus-Beziehung eine Erzieher-plus-Beziehung, wie ich sie gerne nenne und wollen sicher nicht, dass diese rauskommt. Auch wenn Charlotte es nie zugeben würde, sie hängt unverständlicherweise sehr an ihm. Wenn sie wüsste, dass er mich nach einem Date gefragt hat, würde sie mir wortwörtlich den Kopf abreissen, obwohl ich nein gesagt habe.» 

Malea lacht, worauf ich mitlachen muss. Es ist schön mit ihr hier zu sitzen, Unsinn zu reden oder einfach mit ihr zu lachen.
Es gibt soviel, über das ich mit Malea sprechen möchte, aber es kommt mir einfach nichts in den Sinn. Sie rettet mich ein zweites Mal. 

«Ich wollte dich noch was fragen, Ismael», meint die Schwarzhaarige auf einmal. «Wieso bist du seit Ende vom Kampftraining letzten Mittwoch manchmal so abwesend?»

Überrascht sehe ich sie an, hätte nicht gedacht, dass es ihr aufgefallen ist. Aber es stimmt, ich habe sehr viel über Frejas Anruf und die Folgen nachgedacht.
Es wurde öffentlich – naja zumindest für alle Werwölfe - bekanntgegeben, dass Aros und Eberkopf jetzt ein Rudel sind. Warum sich diese beiden Rudel angeblich vereint haben sollen wurde nicht gesagt, genauso wie Freja es prophezeit hatte. 

Für den Moment besteht zwischen Mojak und dem neuen Rudel tatsächlich kein Kontakt, ob dies allerdings so bleibt, ist ungewiss. Nachforschungen darüber, was Alpha Marvin vorhaben könnte und sonstige Details stellen wir an, aber so unauffällig, sodass wir wahrscheinlich weder etwas finden werden, noch von Aros entdeckt werden. Naja für alle Vorteile gibt es auch Nachteile.

Die Frage ist nur, was ich Malea jetzt antworten soll? Wie ehrlich und offen soll ich sein? Ich will sie ja nicht abschrecken, besonders nicht jetzt, wo wir endlich normal miteinander sprechen.

«Hat man das so gut gemerkt? Bei mir zu Hause ist ziemlich viel los. Meine Geschwister und ich sind Anfang Jahr nach Zürich gezogen, weswegen alles noch sehr chaotisch ist. Eine alte Freundin von meinem vorherigen Wohnort hat mich an diesem Tag kontaktiert und hat von Problemen dort erzählt. Aber ich will dich nicht damit belasten», antworte ich nach einigem Überlegen.

«Okay, du musst nicht darüber sprechen», erwidert Malea schulterzuckend. «Ich wusste gar nicht, dass du Geschwister hast?"

Ich bin erleichtert über den Themawechsel. «Ja, Kaia und Rafael. Beide älter als ich. Kaia ist lebenslustig und etwas geschwätzig, während Rafael ein eher ruhiges Technikgenie ist. Ich würde sie dir gerne mal vorstellen."

Meine Mate zieht eine Augenbraue in die Höhe und starrt mich irritiert an.

Oh nein! Hab' ich das gerade ernsthaft gesagt?! Innerlich haue ich mir gegen die Stirn. Heute labere ich aber auch nur Blödsinn.

«Äh, also so meinte ich das nicht. Wir könnten uns doch einfach mal treffen?" frage ich hoffnungsvoll nach.

«Ich weiss nicht. Nächste Woche habe ich mit der Schule und dem Vorspielen ziemlich viel zu tun», erwidert Malea zögernd.

«Das verstehe ich», sage ich, während ich mir durch die dunkelblonden Haare fahre. «Es wird die nächsten Tage schneien, also hatte ich mir gedacht, wir könnten mit Fiona und Elliot Schlittenfahren gehen. Kaia könnte mitkommen.» 

Malea rückt ihre schwarze Brille zurecht und runzelt die Stirn. «Wo denn?»

«Zu Fuss zwanzig Minuten von hier im Wald gibt es einen schönen Abhang. Ich denke er ist perfekt für's Schlittenfahren», antworte ich.

"Ja, den kenn' ich. Ich werde es mir überlegen.»

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