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Kapitel 4 - Ismael

Ismael's Sicht

Der Start ins Praktikum ist mir offenbar ganz gut geglückt. Jedenfalls hat mir Abigail ein Kompliment gemacht für das Quiz und die ersten Tage. Sie hat unserer Gruppe – sowie auch jeder anderen - einen Namen gegeben: «Aster», nach einer hübschen Gartenblume.
Selber bin ich allerdings mit dem Anfang des Praktikums nicht so zufrieden. Mit Elliot und Fiona läuft es ja gut, doch mit Malea ist es einfach unmöglich. Sie meidet mich, redet nur im Notfall mit mir und klingt dabei emotionslos.

Es ist Mittwochnachmittag und grauer Schneematsch bedeckt die Strassen Zürichs. Malea, Fiona, Elliot und ich sitzen im Tram - auf Hochdeutsch Strassenbahn - auf dem Weg zu einer Halle, wo wir gut trainieren können. Es ist ein Club, mit dem Namen Soho Gym, für verschiedene Kampfsportarten; sowohl asiatische wie Judo und Taekwondo als auch andere, zum Beispiel Kickboxen. Dort will ich ihnen ein paar Grundlagen beibringen und versuchen Elliot und Fiona dafür zu begeistern. Ausserdem möchte ich herausfinden, was meine Mate an Kampfsport so kann und was sie mag. Dass sie es überhaupt betreibt, weiss ich nur durch den Brief von Abigail, denn von sich reden tut sie so gut wie nie.

Fiona neben mir lacht laut auf, wahrscheinlich wegen einer erhaltenen Nachricht. Sie schreibt mit Freunden aus ihrem Kletterkurs, während sie laut Kaugummi kaut.
Elliot spielt auf Maleas Handy irgendein Spiel, da er selbst noch keins hat. Wahrscheinlich bekommt er aber bald ein solches Gerät, wie er mir stolz gesagt hat.
Malea sitzt mir gegenüber und sieht aus dem Fenster. Irgendwie wirkt sie unruhig und sieht aus, als hätte sie nicht so gut geschlafen. Über was sie wohl die ganze Zeit nachdenkt?

Neben dem Vierersitz sassen schon zwei junge Männer, als wir hereingekommen sind. Die beiden sind - um fünf Uhr nachmittags - betrunken und vielleicht auch bekifft. Auf jeden Fall stinken sie nicht nur nach Alkohol, sondern auch nach etwas anderem merkwürdigen und sicher ungesundem. Die beiden schreien einander an, ohne ersichtlichen Grund oder Thema. Dabei scheinen sie aber Spass zu haben, im Gegensatz zu allen in ihrer Nähe.

Beim Einsteigen hat Malea kurz gezögert, ob sie sich mir gegenüber oder ans Fenster setzen sollte. Bei Letzterem würde sich Elliot direkt neben den Betrunkenen befinden, was Malea natürlich nicht verantworten kann. Na das ist doch gut zu wissen: Die Sorge meiner Mate um Elliot, geht über den Hass zu mir.

Vielleicht passt das ja ganz gut zu meinem Entscheid?!

Letzten Sonntag nach dem Quiz und dem darauf folgenden Mittagessen im Heim lief ich in meiner Wolfsgestalt durch den Wald nach Hause um ein wenig zu entspannen. Das Dorf des Mojak-Rudels - Morek - ist mit dem Bus etwas mehr als eine halbe Stunde vom Kinderheim entfernt, als Wolf mit der Abkürzung durch den Wald aber nur 10 Minuten. Ich hatte aber mindestens eine Stunde, denn das ist für mich der beste Weg, Lösungen zu finden oder den Kopf frei zu bekommen. Das war schon früher so, im Eberkopf-Rudel. Da lief ich häufig zusammen mit Freja, meiner ehemaligen besten Freundin, durch den Wald. Sie ist ein richtiger Freigeist und doch einer der meist verantwortungsbewussten Menschen die ich kenne oder besser kannte.

Also wieder zum Thema: Ich habe im Wald gründlich nachgedacht und bin zu einem Entschluss gekommen. Erstmal werde ich versuchen, Malea besser kennenzulernen. Es bringt mir gar nichts, wenn ich es mit einen vom Kaias wilden Ideen versuche und sie mich danach noch mehr hasst. Warum meine Mate mich überhaupt hasst, obwohl sie mich gar nicht kennt, will ich auch herausfinden.

«Ehy du da!», grölt der Besoffene mit kräftiger, aber gedrungener Statur auf einmal. Er zeigt mit gestrecktem Zeigefinger auf Fionas Hände, wo sie ihre Kaugummi-Zigaretten vom Kiosk festhält. «Kann ich 'ne Zigi haben!?» Anscheinend denkt der ernsthaft es sind echte Zigaretten.

«Nein! Das sind meine Kaugummis!», erwidert Fiona und setzt sich aufrechter hin. Das Handy ist schon längst vergessen.

«Neh, ne tu nicht so du dumme Göre! Das sind Zigis, also gib sie her! Du bist sowieso viel zu klein zum Rauchen.» Beim Schreien spuckt er, wobei das meiste seiner Spucke, zum Glück, in seinem wuchernden Bart landet.
Der andere Besoffene, mit dem verkehrten Basecap sieht interessiert zu, als würde gerade ein cooler Action-Film laufen.

«Nein!» Fiona steht auf und funkelt ihn sauer an. «Kauf dir selber welche!»
Malea schüttelt seufzend den Kopf und versucht, Fiona dazu zu bewegen sich wieder zu setzen. Zwecklos.

"Gib sie mir jetzt, oder ich verhau dich!" droht der Besoffene und baut sich vor ihr auf. "So hart, dass du dich jahrelang bei deiner Mami ausheulen wirst."
«Das hätte er nicht sagen sollen», murmelt Malea.

"NEIN! Wenn jemand eins in die Fresse bekommt, dann doch wohl du", Fionas Faust landet schneller in seinem Gesicht, als dass jemand reagieren kann. Sie ist gross für ihre zwölf Jahre und hat schon Erfahrung von Schlägereien, weshalb der Schlag sicher sehr schmerzhaft ist.

Der Bärtige verzieht das Gesicht, boxt ihr dann aber auch schon in den Bauch.
Malea, die jetzt ebenfalls steht, zieht Fiona, die sich vor Schmerz krümmt, abrupt am Arm weg, aus der Reichweite von ihm. Obwohl die Rothaarige wild protestiert und zurück schlagen will.
Bevor er weiter hauen kann, drehe ich mit einer schnellen Bewegung die Hand des Betrunkenen auf dessen Rücken, sodass dieser unfähig ist, weiter einzugreifen.

Ich scanne die Lage und überlege fieberhaft, wie sie ohne grösseres Aufsehen zu lösen ist.
Elliot sitzt als Einziger noch auf seinem Platz neben dem Fenster und sieht unsicher um sich. Fiona versucht sich wütend aus Maleas Griff zu befreien um, ich zitiere "diesem bekifften Vollidioten eine Lektion zu erteilen", während Malea versucht, alles zu klären. Offensichtlich ist es nicht das erste Mal, dass Fiona ausrastet.

Plötzlich stürzt sich der andere Betrunkene mit dem verkehrten Basecap auf Fiona, vermutlich weil er Lust auf 'ne Prügelei hat. Ich will eingreifen, muss aber den Bärtigen festhalten, weshalb ich nur zusehen kann.
Meine Mate stellt sich dazwischen, bevor etwas passieren kann. "Setzen Sie sich wo anders hin, oder ich bitte den Fahrer des Trams Sie rauszuschmeissen."

Der grosse Mann grinst wenig beeindruckt, scheint sie aber erst jetzt richtig bemerkt zu haben. "Ha, ha! Du drohst mir? Mit Euch werde ich noch lange fertig." Er reisst sie am rechten Arm grob zu sich. Malea verzieht das Gesicht vor Schmerz und Wut, gibt aber keinen Muks von sich.

Stattdessen reisst sie sich los. Jetzt kann ich meinen Werwolf-Instinkt nicht mehr zügeln. Ich stosse den Mann, den ich vorher festgehalten habe, zu Boden und packe den grossen, der gerade wieder meine Mate schlagen will, mit einem harten Griff am Hals. "Wage es nicht", zische ich und zieh ihn aus dem Weg, sodass alle aussteigen können, da das Tram gerade anhält.

"Hier müssen wir raus", sage ich zu meiner Gruppe und lass den rot anlaufenden Typen einfach rückwärts auf einen Sitz fallen. Sie folgen mir raus aus dem Tram, endlich weg von diesen Betrunkenen.

„Denen habt ihr's aber gezeigt", sagt Elliot mit breitem Grinsen. Er schlägt mit seinen kleinen Fäusten in die Luft, so als würde er jemandem eins reinhauen.
Ich gebe nur ein brummen von mir und laufe die Strasse weiter entlang. Malea lässt nichts von sich hören, hält sich nur weiter die rechte Schulter. „Das hätte ich auch alleine hingekriegt!", grummelt Fiona immer noch sauer.

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Normalerweise habe ich zum Club 'Soho Gym' zu Fuss einige Minuten, aber jetzt, mit Elliots kurzen Beinen dauert es deutlich länger. Er plappert vor sich hin, während Fiona auf ihr Handy starrt. Sozial diese Teenager.

Eine kleine Nachtmusik ertönt, wird aber sogleich abgestellt, als Malea den Anruf annimmt. Ich höre nicht was die Person an der anderen Seite der Leitung sagt, da der Strassenlärm zu laut ist. Sonst hätte ich es mit meinem Wolfsohren ohne Probleme gehört, auch wenn Malea nicht neben mir läuft.

„Schön, dass du anrufst, Nereus", antwortet sie dem an der Leitung fröhlich. „Und wie ist es so am Bodensee? Hast du schon viele Vögel gesehen?"
Elliot hüpft glücklich neben Malea auf und ab. „Telefonierst du mit Nereus? Sind seine Ferien an diesem grossen See cool?"
„Hier, frag ihn doch selbst." Malea reicht ihm lächelnd ihr iPhone.

Elliot redet angeregt mit diesem Mann und sogar Fiona beteiligt sich. Es geht um seine Ferien, um kulinarische Spezialitäten am Bodensee und um Prüfungen, die Malea hatte. Sie alle scheinen ihn, zu meinem Missfallen, sehr zu mögen. Ich wüsste zu gerne, wer dieser Nereus ist und weshalb ihn alle drei so mögen, aber unterdrücke meine Neugier.

Wir gehen in ein modernes, weisses Haus. Ich begrüsse Ivy an der Rezeption und bitte sie um drei Eintrittskarten, um hier trainieren zu können. Es ist nicht so teuer, da die, welche zum ersten Mal hier sind, nur den halben Preis zahlen. Ich habe vom Kinderheim für jeden Monat eine gewisse Summe pro Person erhalten, für verschiedene Aktivitäten. Also muss ich sparsam sein.

Ich selbst zahle nichts, da ich Club-Mitglied bin und diese Gebühren abarbeite. Wenn jemand der regulären Angestellten krank ist, springe ich spontan ein, was eine sehr effektive Möglichkeit ist, Geld zu verdienen.

„Tut mir leid Nereus, ich muss jetzt auflegen. Wir sind bei diesem Sport Club angekommen», erklärt Malea.

«Ja, ich vermisse dich auch. Heute Abend können wir skypen, da sind Elliot und Fiona sicher auch dabei. Oder? »
Von beiden kommt ein einstimmiges «Ja!». Sie verabschieden sich und Malea legt auf, während wir zu den Umkleidekabinen gehen. Dieser Nereus und sie scheinen sich nahe zu stehen.

«Nereus ist so weit weg! Wann kommt er zurück nach Zürich?», fragt Elliot schmollend.

«Wahrscheinlich in ein paar Wochen, genau weiss er es nicht. Aber heute nach dem (Znacht) Abendessen skypen wir mit ihm, versprochen», meint Malea beschwichtigend und verschwindet zusammen mit Fiona in den Mädchen Umkleiden.

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Eine Stunde später haben alle Sportkleidung an und ich habe ihnen mindestens ein halbes Dutzend Aufwärmübungen gezeigt. Ausserdem habe ich mit ihnen unterschiedliche Falltechniken geübt, da diese bei vielen Kampfsportarten und vor allem beim Judo essenziell sind. Wir machen eine Trinkpause, um gleich mit einigen leichten Techniken zu beginnen.

Plötzlich haut mir jemand kräftig auf die Schulter, sodass ich mich fast verschlucke. Schnell drehe ich mich herum, nur um einen grinsenden Jack vorzufinden. „Danke für die sanfte Begrüssung", meine ich augenverdrehend.

„Ist mir immer wieder ein Vergnügen", grinst er. „Wie läuft's eigentlich mit deinem Praktikum? Ich bin so froh meins nicht im Kinderheim zu machen, sondern nur mit Erwachsenen zu arbeiten."

Ich muss lachen. Jack hat nicht sonderlich viel für Kinder übrig, er hat es eher auf hübsche Gleichaltrige abgesehen. Der Riese, wie viele ihn nennen, ist mir sympathisch. Er ist auch ein Club Mitglied, weswegen wir oft zusammen, meistens Judo, trainieren. Einzig seine ständig wechselnden Freundinnen nerven – manchmal hat er sogar mehrere gleichzeitig. Aber so ist er eben.

„Es läuft ganz gut. Ich will ihnen gleich den O-goshi Wurf zeigen", antworte ich mehr oder weniger wahrheitsgemäss.

„Uuh! Da hast du dir aber ganz schön was vorgenommen. Na dann viel Glück!" Er macht sich dran zu gehen, da scheint ihm noch was einzufallen. „Ach übrigens, ich wollte dich noch was fragen. Hast du am Samstag Zeit, mal wieder mit der Truppe was trinken zu gehen? Es ist 'ne Weile her."

„Klar, können wir machen. Ich nehme Rafael mit, er müsste auch mal wieder vom Computer wegkommen."

„Je mehr wir sind desto besser! Das ist die perfekte Gelegenheit, Ivy endlich rumzukriegen! Sie ist echt 'ne harte Nuss." Das stimmt. Der Riese hat schon 'ne ganze Weile nach einer guten Möglichkeit gesucht, mit ihr in eine Bar zu gehen.

Wir verabschieden uns und ich wende mich schmunzelnd wieder der Aster Gruppe zu.

„Wer war das?" Elliot sieht mit runden blauen Augen Jack nach.
„Jack, ein Freund von mir."
„Der ist aber riesen groooss!", staunt Elliot.
Ich streiche ihm schmunzelnd durch die strohblonden Haare. „Ja, deswegen wird er auch Riese genannt." Ich schaue mich nach Malea und Fiona um und entdecke sie einige Meter weiter. «So, seid ihr fertig?" Alle drei bejahen, mit sich stark unterscheidendem Enthusiasmus.

„Ich will euch heute einige Grundlagen im Judo beibringen. Es ist ein Japanischer Sport, beinhaltet aber auch eine Philosophie. An erster Stelle stehen zwei Prinzipien: Das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beidseitigen Fortschritt und Wohlergehen. Sowie der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist", erkläre ich und mache eine Pause um die Informationen sinken zu lassen.
«Zuerst muss ich aber noch von dir wissen Malea, ob du schon Judo trainiert hast und die Einführung dementsprechend nicht brauchst.»

«Ich praktiziere andere Kampfsportarten, kein Judo», antwortet sie mir knapp ohne mich direkt anzusehen.

«Super, dann sind wir zu viert! Vor der Pause habe ich euch Techniken zum Fallen gezeigt, weil dies sehr wichtig ist, um sich nicht zu verletzen. Jetzt werde ich zwei Methoden zeigen, um jemanden zu Fall zu bringen»

Ich bitte Fiona sich mir gegenüber zu stellen und halte sie am Arm und Kragen fest. «Das ist der O-goshi oder Grosser Hüftwurf.", erkläre ich und ziehe Fiona auf ihre Zehenspitzen. Langsam drehe ich mich ein, lege meinen Arm auf ihren Rücken und hebe sie hoch. Immer noch langsam drehe ich mich und ziehe an ihrem Arm, sodass Fiona fallen würde, aber im letzten Moment fange ich sie auf und stelle sie wieder auf ihre Füsse. Auch wenn sie vorhin fallen gelernt hat, bin ich nicht sicher ob sie es schon gut genug kann.

Wir üben diesen Wurf solange bis Malea und Fiona ihn einigermassen können. Elliot hat niemand in seiner Grösse oder kleiner mit dem er üben kann. Er versucht es zwar bei Fiona, hat aber nur mässigen Erfolg. Ich erkläre ihm, dass er es im Kurs, den ich am Freitag gebe, richtig lernen kann. Da sind nämlich auch die andere jüngeren Kinder aus dem Waldheim dabei.

"Ich bin so durstig, könnte den ganzen Zürichsee austrinken", stöhnt Fiona und leert ihre Wasserflasche in einem Zug.

„Du hast recht, Fiona, wir sollten eine Pause machen", sage ich und trinke ebenfalls etwas. „Ich gehe noch eine dicke Matte holen, damit wir nachher den O-soto-otoshi oder Grosser Aussensturz üben können." Ich gehe zum Geräteraum, wo Matten aufbewahrt werden.
Bei den Übungen vorhin, habe ich bemerkt, wie schnell Malea den Wurf und auch die Falltechniken gelernt hat. Anscheinend hat sie wirklich schon viel Erfahrung im Kampf. Allerdings ist mir aufgefallen, wie sie ständig ihre rechte Schulter schont. Es ist nicht auffällig für jemand, der keine Ahnung hat, aber ich weiss, wie man sich verhält, wenn man eine schmerzende Verletzung hat. Im Tram heute ist es sicher nicht passiert, also stellt sich die Frage wann sonst? Und wie? Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass es eine alte, nie ganz verheilte Verletzung ist, deren Grund mein Verhältnis zu Malea belastet.

Aus meinen Grübeleien erwachend, mache ich das Licht im Geräteraum an und suche eine blaue Matte. Sie ist schwer zu finden in diesem übervollen Zimmer.

«Ismael?» Diese altbekannte Stimme, die ich doch so lange nicht mehr gehört habe, taucht plötzlich in meinem Kopf auf. Es dauert einen Moment, bis ich realisiere, wer mich da über Mindlink kontaktiert.

«Freja. Was ist geschehen?» antworte ich, mehr als überrascht von ihr zu hören. Aber: sie hätte mich nie kontaktiert, wenn es nicht was Ernstes wäre. Freja und ich waren in der Schule beste Freunde, sind aber im Streit auseinander gegangen. Die Konflikte im Rudel waren hauptsächlich schuld daran, ohne sie hätten wir es ohne Probleme geklärt. Durch diese Streitereien im Rudel Eberkopf konnten wir uns aber nie aussprechen, weshalb Freja und ich seit zwei Jahren keinen Kontakt mehr hatten.

Ihre Gedanken sind ein einziges erschöpftes und trauriges Seufzen. «Das Rudel Aros hat uns zum Anschluss gezwungen. Es gab einen kurzen, intensiven Kampf, mit einzelnen Toten, aber das fremde Rudel war deutlich überlegen. Jetzt stehen wir unter Aros' Kontrolle.»
Ich bin fassungslos, und spüre, dass es da noch mehr gibt. Freja wirkt angestrengt beherrscht, um irgendetwas zu übertönen. Ich will helfen und herausfinden was da los ist, entsprechend frage ich sie: «Wie geht es dir und den anderen aus Rudel Eberkopf, kommt ihr einigermassen zu recht? Kann ich etwas für euch tun?»

«Nein, auf keinen Fall!», sie wirkt desperat als sie das sagt, fasst sich jedoch schnell wieder. Freja benimmt sich überhaupt nicht wie sonst – vorausgesetzt, sie hat sich die letzten zwei Jahre nicht allzu stark verändert. Sonst behält sie immer den Überblick, ist entschlossen und bleibt ruhig – zumindest nach aussen. Sie ist die kleine Schwester von Alpha Hannes und war, zumindest als ich noch dort gelebt habe, fast wie eine Luna, da Hannes seine Mate noch nicht gefunden hat. Ich persönlich denke, sie wäre eine deutlich bessere Alpha als ihr Bruder.

«Meine Nachricht ist eine Warnung! Niemand aus deinem Rudel, vor allem nicht deine Familie dürfen irgendjemanden von Eberkopf kontaktieren. Kein Mucks, auch nicht zu alten Freunden oder zu mir! Hast du mich verstanden, Ismael?!», drängt Freja nachdrücklich.

Ich bin völlig verwirrt. Warum das denn? Wie hängt das mit dem Angriff aufs Rudel zusammen? «Bitte sage endlich im Klartext was los ist! Warum darf es keinen Kontakt geben? Hat dieses fremde Rudel etwas gegen uns?» Ich habe schon von Aros gehört, es aber nie beachtet. Sie waren einfach nur ein relativ kleines Rudel mit autoritärer, altmodischer Führung weit weg, in Wien. Anscheinend ist das Rudel umgezogen.

«Es ist besser wenn du nicht zu viel weisst... Ich werde dich in einigen Stunden anrufen und - » sie bricht abrupt ab, flüstert noch «Ich wurde entdeckt», dann ist es mucksmäuschenstill in Ismael's Kopf.

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Es tut mir leid, dass ich so lange nicht geupdatet habe. Unerträgliche Hitze, Reisen und ein schrecklicher Unfall sind in so kurzer Zeit geschehen, dass ich kaum zu Atem kam. Mit diesem Kapitel hoffe ich genug Wörter zu haben um die catalyst500 Challange zu meistern.

Ich will euch noch eine Geschichte empfehlen: It's not easy to be me  von @lina_harmony. Es ist auch eine Catalyst Geschichte, die ich solchen welche tiefere Jugendliteratur mögen, nur ans Herz legen kann.

~ Linea

 2888 Wörter

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