Josh

"Josh! Steh auf!", rief meine Mutter. "Du bist schon zu spät!"

Ich wollte aber nicht aufstehen.
Was sollte ich auch in der Schule?
Dort sind doch eh nur so dumme Leute ... und Jen.

Wie konnte sie mir das nur antun? Was habe ich ihr getan?

Jetzt kam es wieder, dieses Gefühl, welches mich schon seit gestern drängte.
Dieses Gefühl, als würde mein Herz von einem Stacheldraht zugeschnürt werden.
Als würden die Stacheln mein Herz bluten lassen und das Blut, das herausfloss war der Rest der Liebe von Jen für mich.

"Josh! Jetzt komm schon!" Meine Mutter kam die Treppen hoch.
Ich rollte mich zur Seite und...fiel aus dem Bett.

Das war mir auch egal.
Der Fußboden fühlte sich an, wie mein Herz. Kalt.

Ich rappelte mich auf und machte mich fertig.

Beim Frühstück fragte Conner mich mehr als tausend mal, was mit mir los sei, doch ich hatte keine Lust, darüber zu reden.

Auf dem Schulweg fühlte ich mich, wie ein Außenseiter.
Alle hatten jemanden, mit dem sie zur Schule fuhren oder gingen, nur ich nicht.

Ich hoffte, ich würde Jen irgendwo sehen.
Ich wollte mich mit ihr aussprechen, denn ich musste wissen, warum sie mich nicht wieder sehen wollte.

Nun stand ich vor der Klasse.
Wieder allein.

Dann kam doch jemand, der mit mir sprach: Kathy.

"Hey Josh.", begrüßte sie mich.
"Hey Kathy." Meine Stimme klang krazig und rau und traurig.

"Tut mir leid wegen Jennifer." Sie legte ihre Hand auf meine Schulter.

Ich antwortete nichts darauf.
Was denn auch?

Plötzlich drehte Kathy mich zu ihr und guckte mir tief in die Augen.
Mich überkam eine Gänsehaut.
"Kathy, was soll das?", fragte ich gereizt.

Sie beute sich zu mir vor und drückte ihre Lippen auf meine.
Ich presste meine Lippen aufeinander.
Was macht diese verrückte da?!

Ich schubste sie schnell von mir weg.
"Was zum himmels willen sollte das?!", fuhr ich sie an.

Ich guckte mich um...und blickte in die Augen von Jen.

Meinuuuung?