Jimin

Der ruhige Atem der zwei war im ganzen Raum zu hören, während der Kleinere in den Armen des Braunhaarigen lag, sich eng an die Brust dessen schmiegte und kleine Kreise darauf zeichnete.

Immer wieder küsste der Ältere den Dunkelhaarigen, wollte er dieses Gefühl der Geborgenheit noch nicht los lassen.

"Ich hab noch was für dich." Sprach der Braunhaarige auf einmal, wurde dabei von Jimin mit großen Augen angesehen.

Jungkook griff hinter sich in die Schublade seines Nachttisches, holte dabei eine kleine Schatulle heraus und öffnete diese.
"Mach die Augen zu." Flüsterte er, ließ sich dies der Jüngere nicht zweimal sagen.

Wie auf Kommando schloss er diese, spürte im nächsten Moment etwas kühles um seinen Finger, bevor er die Augen wieder öffnete und nun auf seinen Ring starrte, den er dem Größeren vor ein paar Monaten gab.

"Aber.. was.. den hab ich dir doch gegeben, im Gegenzug das du mich mit nimmst." Kam es verwirrt aus dem Dunkelhaarigen, der nun erneut zu dem Älteren hoch sah.

Dieser seufzte und fuhr sich dabei einmal durch die Haare.
"Ich weiß. Aber irgendwie hab ich es schon damals nicht übers Herz gebracht den zu verkaufen. Man hats dir angesehen, das er dir viel bedeutet."

Sprachlos sah Jimin seinen Nebenmann an, wusste er selbst nicht so Recht was er nun sagen sollte. Er hatte den Ring damals nicht umsonst abgegeben.
"Aber du hattest doch Geldnot, oder nicht?"

Bedrückt sah der Braunhaarige drein, gab Jimin im nächsten Moment einen Kuss auf die immer noch leicht angeschwollenen Lippen.
"Ja, hatte ich. Aber so etwas verscherbelt man einfach nicht."

Überlegend blickte der Dunkelhaarige an die Decke, kamen ihm gerade mehr als tausend Gedanken.
"Frag mich ruhig was du wissen willst, ich sehs dir doch an." Kam es von dem Älteren.

Kurz überlegte Jimin noch, wie er die Fragen formulieren konnte, wollte er dabei auch nicht mit der Tür ins Haus fallen.
"Warum hast du eigentlich damals das Geld aus dem Büro geklaut?"

"Ich habe es für meine Mutter getan." Ruhig hörte der Kleinere zu.
"Und wieso, wenn ich fragen darf."

Leicht lächelte Jungkook, bevor auch er an die Decke sah und begann zu erzählen.
"Ich bin damals mit 16 von zu Hause abgehauen. Wir lebten damals in Busan in einem kleinen beschaulichen Haus. Mein Vater war schon einige Jahre zuvor abgehauen und so hatte ich nur sie, bis sie eines Tages mit so einem schmierigen Typen auf gekreuzt war, der mich nur beleidigt und geschlagen hat. Natürlich habe ich mich versucht zu wären, aber meine Mutter hatte natürlich nie das schlechte in ihm gesehen. Deshalb bin ich auch einfach irgendwann abgehauen und als ich dann ein paar Jahre später erfahren hab, dass dieses Arschloch sich verpisst hat, hab ich ihr jeden Monat Geld zu geschickt. Ich wollte einfach nicht das es ihr schlecht geht."

Erleichtert atmete Jungkook aus, war es schön sich endlich einmal alles von der Seele zu reden, was sich in den letzten Jahren angestaut hatte.

"Oh wow." Waren die einzigen Wörter, die nicht mehr als ein Hauchen aus dem Dunkelhaarigen kamen.
"Und die Drogen?" Fragte dieser vorsichtig.

"Da bin ich leider damals einfach rein gerutscht. Jay hab ich auf ner Party mehr oder weniger kennengelernt und leider hab ich ihm damals von meinen Geldsorgen erzählt. Von daheim weg und ne billige Wohnung abgegriffen, in der die Miete hinterher doch höher war als erwartet. Natürlich hat er mir sofort gesagt er könne mir helfen. Yoongi und Tae haben mir damals zwar davon abgeraten,die hab ich nämlich zur gleichen Zeit kennengelernt, aber in meinem Kopf war nichts anderes als Geld zu machen. Völliger Schwachsinn wenn ich jetzt so darüber nachdenke, aber naja."

Kopfschüttelnd lag er da, sah weiterhin an die Decke, wurde dabei genauestens von Jimin beobachtet, der im nächsten Moment seine kleine Hand an die Wange dessen schmiegte, den Kopf des Größeren zu sich drehte und diesen mit so viel Gefühl küsste, das Jungkook alles vergaß.

Sofort wurde er von dem Älteren näher zu sich gezogen, schlang dieser seinen Arm um die nackte Hüfte des Kleineren, welcher genüsslich in den Kuss seufzte.

Jimin löste sich nach kurzem von den Lippen des Braunhaarigen, der verträumt in die dunklen Augen blickte.

"Übrigens hab ich das Bild auf meiner Kamera gesehn, du Vogel." Lachte Jungkook in der nächsten Sekunde, verblüffte er den Kleineren mit diesem Themen Wechsel. Auch dieser fing daraufhin an zu Lachen, als er sich an diese Situation erinnerte.

"Du hast aber auch zu süß ausgesehen." Neckte dieser seinen Nebenmann, der sofort zu schnauben begann und sein gesamtes Gewicht auf den Kleinen verlagerte, ihn anschließend gnadenlos kitzelte.

"Ich bin nicht süß. Nimm das zurück."
"Niiemaals." Lachte Jimin, bekam sich dabei fast garnicht mehr ein. Vor allem bei dem Gesichtsausdruck der ihm geschenkt wurde.

Dies ging so lange weiter bis sich Jungkook doch erbarmte und den Dunkelhaarigen los ließ, ihn aber sofort wieder an seine Brust zog.

Nach kurzem Schweigen brach Jimin diese noch einmal.
"Woher ist die Kamera eigentlich?"
"Von meiner Mutter. Hat sie mir damals geschenkt, kurz bevor ich weg bin." Sprach dieser, hatte dabei ein verträumtes, aber auch glückliches Lächeln auf den Lippen.