1. Kapitel: Mein Alltag *Joyce*
Joyce P.o.V.
Ich öffnete meine Augen und guckte mich in meinem Zimmer um. Alles sah aus wie immer. Natürlich. Dieselbe, düstere Stimmung in der Luft, dieselben, trostlosen Poster und Bilder an der Wand. Sah wohl so aus, als wäre das immer noch das düstere und trostlose Leben, das ich seit ein paar Monaten führte.
Ich seufzte, schlug die Bettdecke zur Seite und stand langsam auf.Ich ging wie -mittlerweile- jeden Morgen ins Zimmer meines Bruders, mit dessen Tod ich mich nicht abfinden konnte. Er war der Beste, er war immer da für mich, egal was war. Er kannte als einziger meine Probleme und er hat mir so sehr geholfen. Wir haben uns eigentlich so gut wie nie gestritten. Er war einfach der perfekte große Bruder. Außerdem ersetzte er mir eine beste Freundin, die ich eben nicht hatte. Wir waren keine reiche Familie, doch meine Eltern verdienten genug, damit wir alle gut über die Runden kamen. Ich fing an zu weinen, doch auch das war mein Alltag.
Ich ging wieder in mein Zimmer und nahm Unterwäsche, ein T-Shirt mit der Aufschrift „Live your own Dreams", einen Pullover undeine Jeans aus meinem Schrank. Ich ging ins Badezimmer, duschte ausgiebig, trocknete mich ab und zog mich an. Dann ging ich in die Küche um mir ein Brot zu schmieren und es zu essen. Danach nahm ich meine momentane Lieblingstasche und packte mein Portemonnaie, meinen Schlüssel, mein Handy und noch ein paar andere Dinge ein, denn heute war es wieder an der Zeit auf den Friedhof zu gehen.
Auf dem Weg zur Ruhestätte ging ich in den Blumenladen, umwunderschöne, pinke Gladiolen zu kaufen. Er hatte diese Blumen geliebt, genauso wie ich. Auf dem Friedhof angekommen, schlugen meineFüße automatisch den Weg zum Grab meines Bruders ein. Ich legte die Gladiolen nieder, hockte mich vor das Grab und murmelte einige Sätze. Mir gingen so unendlich viele Erinnerungen durch den Kopf, dass mich erneut ein Heulanfall schüttelte. Nach etwa einer halben Stundestand ich auf du ging, wobei ich immer noch ziemlich verheult war. Langsam trottete ich völlig gedankenverloren durch die Straßen in Richtung meines Zuhauses. Daheim angekommen setzte ich mich an denLaptop und ging auf Tumblr, um mich einfach nur abzulenken. Mein täglicher Kampf und doch verlor ich ihn so gut wie immer und griff zur Klinge, Schere oder einem anderem spitzen/scharfen Gegenstand. Deswegen war mein Körper an einigen Stellen von Narben geziert,welchen ich, neben meinen Suizidversuchen, die meisten meiner Krankenhausaufenthalte verdanke.
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