Kapitel 9
Viel Spaß beim Lesen, SGD.
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Gemeinsam setzten wir uns an einen Tisch in Peppers Büro nebenan und machten es uns bequem. Stark war außer Sichtweite, also fing ich an zu reden.
„Du musstest ihm drohen, dass ich den Job bekomme, oder nicht?"
Sie seufzte nur kläglich und nickte.
„Ja, denn ihn dir hatte er keine potenzielle Bettpartnerin gefunden. Nicht so, wie bei den Anderen. Aber ich denke er war von deinen technischen Fähigkeiten begeistert und wird dich damit in seine Erfindungen mit einbinden."
Ich schüttelte nur angewidert den Kopf und seufzte ein „Na wenn es sein muss." auf den zweiten Part. Ohne weitere Umschweife nahm ihr die Zettel aus der Hand, die meine Tätigkeiten beschreiben sollten.
Eindeutig hatte Stark das geschrieben.
1. Sie beziehen eines der Zimmer in der Nähe von mir.
2. Sie werden bei Tag und Nacht mir bereitstehen.
3. Sie werden das Tuen, was ICH sage.
4. Sie müssen mir auf Schritt und Tritt folgen.
5. Sie werden über alles Schweigen. Niemand wird von meinen Aktivitäten erfahren.
„Wow, ich spiele also sozusagen den Babysitter seiner Meinung nach?", gab ich nur spöttisch wieder und sah Pepper an.
„Das sind seine Wünsche, was du eigentlich laut ihm machen solltest. So wie ich dich aber kenne, wirst du nicht wirklich etwas davon einhalten, außer vielleicht das Zimmer?"
Ich nickte nur knapp und stand auf.
„Brauche ich sonst irgendwelche Informationen?", fragte ich.
„Ähm, theoretisch nicht. Pass nur auf, dass einer der feuerspeienden Maschinen dich nicht ansengt. Ansonsten fängst du morgen schon an. Um 12 Uhr. Du hast den Tag lang Zeit, deine Sachen einzuräumen und dich einzuleben. Übermorgen, wirst du dann offiziell seine Assistentin sein. Wenn er Mist baut, sag mir bitte Bescheid. Nach der Aktion mit der Waffeneinstellung, will ich nicht, dass die Firma ganz den Bach runter geht."
Genervt fuhr sie sich durch die Haare und brachte mich dann noch zur Aufzugstür.
Als ich aus dem Gebäude lief, kam eine meiner Mitarbeiterin von S.H.I.E.L.D. mit meinem Auto schon angefahren. Sie hielt an und stieg aus. Ihre roten kurzen lockigen Haare wippten hin und her, als sie auf mich zu kam. Sie warf mir die Schlüssel zu und stieg ohne ein weiteres Wort auf der Beifahrerseite ein. Zufrieden, dass sie endlich verstanden hatte, wer der Boss hier war, stieg ich in meinen weißen R8 und fuhr los zur Basis.
„Wie war es, Ma'am?", fragte mich Natasha von der Seite.
„Hab einen neuen Job.", gab ich nur knapp zurück.
Natasha war mit ihrem Kollegen Barton, die einzigen Zwei, die ansatzweiße verstehen und wissen durften, dass ich die gleiche Position wie Nick Fury hatte. Sofort akzeptiert hatten sie es nicht, aber wie es scheint, hat sie zumindest sich damit abgefunden.
Sie nickte und wir fuhren schweigend weiter zur Basis.
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Am nächsten Tag schwang ich mich fröhlich aus dem Bett und ging erst einmal ins Bad. Gepackt hatte ich gestern schon nach der Besprechung mit Jo. Das Gespräch beinhaltete nur auf was ich genau achten sollte, wenn ich bei Stark war.
„Du musst ihn in die richtige Richtung lenken."
„Er soll nicht unser Feind werden."
„Flieg nicht raus."
„Im Notfall: Bezirze ihn."
Jo's Anweisungen waren klar. Ich wusste natürlich, wieso ich dies machen sollte. Meine Idee von damals, würde vielleicht bald in Kraft treten. Erst letztens hatte S.H.I.E.L.D. die Information erhalten, dass ein Wissenschaftler an etwas Speziellem herum experimentiert. Vieles würde sich ändern. Wir mussten bereit sein für Freunde und Feinde. Und das nur um die Welt vor sich und den Gefahren von außerhalb zu schützen.
Nach dem ich meine Koffer schon im Wagen hatte, schnappte ich mir nur noch meine Handtasche und lief aus dem Gebäude. Ich stieg ein und fuhr nach Kalifornien. Malibu, um genauer zu sein.
Einerseits hatte ich nicht wirklich Lust den Babysitter zu spielen, aber andererseits war ich endlich am Meer. Und hatte ein ganzes Haus sozusagen für mich, weil Stark, laut Pepper, nur in seiner Werkstatt rumhantierte.
Ich konnte mich also wirklich glücklich schätzen. Relaxen pur, würde ich mal sagen.
In Kalifornien angekommen, beziehungsweise vor dem Haupttor seines Grundstückes, war neben mir im Zaun eingebaut eine Sprechanlage. Ich lies also mein Fenster runter und drückte auf den Knopf der Anlage.
Während ich wartete, dass sich jemand meldet, betrachtete ich meine Fingernägel.
‚Ich sollte sie mal wieder neu machen', dachte ich mir und bemängelte meinen kleinen Finger, wo ein bisschen Farbe abblätterte.
Ich wartete schon seit gefühlten Stunden und somit wurde es mir zu blöd. Genervt stieg ich aus und schwang mich über das verdammt hohe Tor. Mal wieder fand ich es gut, dass ich ein Agententraining hinter mir hatte. Ansonsten wäre ich jetzt ein nasser Sack, der aufgespießt auf einem dieser Pfähle des Tores drangehangen wäre. Auf der anderen Seite angekommen stiefelte ich den weiten Weg hinauf zur Haustüre. Es war echt ein weiter Weg.
Konnte er nicht so eine Art Rolltreppe einbauen? Stark hatte doch genügend Geld.
Vor seiner großen Haustür angekommen wollte ich gerade anklopfen, als die Türe aufsprang und ein großer breiter Mann, der nicht gerade hübsch aussah, mit seiner Glatze und dem Melonenkopf.
Obadiah.
Er sah mich abschätzend an und rief über seine Schulter: „Miss Potts, ich glaube Sie müssen mal wieder einen Müll rausbringen. Hört Tony denn nie auf?" Dann setzte er sich in Bewegung und lief an mir vorbei nach draußen. Oder eher gesagt er rempelte mich an und lief ohne sich zu Entschuldigen zu seinem Auto.
Sauer drehte ich mich um und schrie: „Sie verdammtes Arschloch! Dir zeig ich's beim nächsten Mal!"
Schnaubend stand ich vor Stark's Haustür und starrte dem Melonenkopf hinterher. Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich hinter mir ein Klatschen vernahm. Alarmiert drehte ich mich um und nahm eine Kampfstellung ein, nur um zu bemerken, dass Mr. Tony Stark einen Meter von mir entfernt stand und mich lachend ansah. Das Klatschen verstummte.
„Wow. So viel Feuer hätte ich Ihnen nicht zugetraut.", meinte er grinsend. „Auch wenn er mein Geschäftspartner ist und ich diese Beleidigung eigentlich nicht durchgehen lassen sollte und Sie deswegen eigentlich feuern sollte, lasse ich es mal durchgehen. Komm doch rein."
Er machte eine einladende Geste und ich runzelte die Stirn.
Ich wusste jetzt nicht was Besser ist: Gefeuert zu werden oder noch eine Chance bei DEM zu bekommen um zu Arbeiten.
Widerstrebend lief ich also Stark nach und traf auch sogleich im Wohnbereich auf Pepper. Diese sah auf und ein Ausdruck an Erleichterung überkam ihr Gesicht. Sie sprang von ihrem Hocker auf und lief freudig auf mich zu.
„Miss Fib! Endlich sind Sie da. Tony wollte mich schon zum Boxtraining mitnehmen. Da ich aber viel zu viel Papierarbeit hab und auf ein paar Anlässen erscheinen muss, müssen Sie leider den Sündenbock spielen und ihm Gesellschaft leisten."
Ein Wunder das sie sich nicht verhaspelte, als die vielen Wörter aus ihr heraussprudelten.
„Hätte mich jemand reingelassen am Haupttor, wäre ich schon früher hier. Ich hab Stunden dort gewartet!", maulte ich genervt und verschränkte meine Arme vor der Brust. Stark kam mit erhobenen Finger auf mich zu.
„Das stimmt so nicht ganz. Sie haben genau 24 Sekunden gewartet. Auch wenn ich Sie persönlich Stunden dort warten hätte lassen wollen, waren Sie leider so clever und sind über den Zaun geklettert.", verbesserte er mich.
Mit hochgezogener Braue sah ich ihn gelangweilt an. „Ich sagte ja: Stunden."
„Tony!! Wie konntest du Lucinda nur warten lassen! Sie ist deine Assistentin also lass den Unfug, bevor Sie kündigt!", schimpfte Pepper ihn, was ihn nur veranlasste kurz die Augen zu verdrehen und mir zuzuwinken, dass ich ihm folgen sollte.
„Um ehrlich zu seien, gehe ich nicht in den Boxraum. Heute zumindest nicht. Später vielleicht. Weiß noch nicht, aber wie denn auch sei, wollte ich Ihnen etwas zeigen. Sie haben ein unglaubliches Geschick in Sachen Mechanik und ich möchte Ihre Meinung dazu hören.", redete er ohne Punkt und Komma vor sich hin, während er eine lange breite Wendeltreppe hinunterlief.
„Na wenns sein muss.", brummte ich vor mich hin und folgte ihm. Meine Absätze klackerten nervig laut auf der Holztreppe, doch das störte mich nicht. Stark anscheinend schon, denn er drehte sich einmal um und sah genervt auf meine Füße. „Das nächste Mal, wenn ich Sie in meine Werkstatt lasse, ziehen Sie gefälligst taugliche Schuhe an. Flache."
„Und ich dachte schon Ihre Werkstatt wäre Ihr Bett. Habe gehört, Sie arbeiten dort ja anscheinend viel an weiblichen Wesen herum.", gab ich keck zurück und lief an ihm vorbei zur Sicherheitstüre. Schnell gab ich den Code ein und ging in die Werkstatt ohne um seine Erlaubnis zu fragen.
„Mal von der Aussage gerade eben abgesehen, welche jeder als wahr befinden kann, woher wissen Sie soviel von mir? Und diesem Haus? Vor allem meine PASSWÖRTER?", fragte er misstrauisch. Ich drehte mich nicht einmal um, um ihm meine Antwort zu geben. Ich befand es eher als interessanter, den metallenen Anzug vor mir zu betrachten, als Stark anzuschauen.
„Ms. Potts.", gab ich abwesend von mir und umrundete das Gestell.
„War ja klar...", murmelte er und gesellte sich zu mir. Neugierig beobachtete er mich, als ich die Struktur und die elektronische Verkabelung mir genauer unter die Lupe nahm.
„Wenn Sie mich weiter so anstarren bekommen Sie noch einen Krampf im Auge, Stark.", gab ich schmunzelnd von mir wieder und sah ihn mit verschränkten Armen an.
„Ich-ich- ich habe Sie gar nicht angeschaut, Fib. Ich starre eher auf meine wunderschöne Erfindung.", verteidigte er sich und wurde leicht rot. Keck beugte ich mich vor, sodass er perfekt in meinen Ausschnitt meiner Bluse schauen konnte.
„Sie müssen doch nicht gleich so rot werden. Ich werfe Ihnen nichts vor. Ich weiß, dass ich wunderschön aussehe." Zwinkernd begab ich mich zu einigen Computern und besah mir die Pläne. „Ich denke, dass der Anzug, soweit ich zumindest sehen kann, perfekt ausgestattet und richtig verkabelt ist. Das einzige Problem, welches ich hier erkennen kann, ist das der Anzug ab einer gewissen Höhe, nicht mehr ganz einwandfrei läuft. Oder?"
Man sah Stark an, dass er sich wieder versuchte zu fangen und sein Gehirn wieder anstrengte. „Ja, ja ab 12000 Metern ungefähr. Ich bin dabei es zu verbessern."
Anerkennend nickte ich. „Ich hoffe Ihre Landung war nicht ganz so unangenehm. Sie sehen nicht gerade tot für mich aus."
„Nein, nein, es war ein bisschen problematisch, aber ich hab es in der letzten Sekunde wieder hinbekommen. Was denken Sie fehlt dem Anzug denn noch?", fragte er mich und lenkte schnell von seinem ersten Flug ab.
Natürlich wusste ich von seinem Problem. Durch die uneingeschränkten Satellitenaufnahmen bei S.H.I.E.L.D. hatte ich ihn beobachtet, wie er beinahe auf eine Straße gekracht wäre, weil sein Anzug eingefroren ist. Gerade noch so hatte er sich abgefangen, ansonsten hätte es Pfannkuchen-Tony gegeben.
Kritisch beobachtete ich den Anzug und lief dann auf den Ausgang der Werkstatt zu. Bevor ich die Türe erreichte, wandte ich mich noch einmal um.
„Bis auf das Eis-Problem, fehlt noch Farbe. Ich wäre für ein dezentes Rot mit Gold.", zwinkernd lies ich ihn alleine in seiner Werkstatt zurück. Schließlich musste ich noch ein Auto umparken.
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