Kapitel 7
Hope you like it :D
SGD
--------------------------------------------------------------------------------------
Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Mein Kopf brummte, aber davon abgesehen, war alles normal. Zumindest fühlte es sich so an. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und erblickte eine weiße Decke.
„Oh, bitte nicht! Ich hasse Krankenstationen.", murmelte ich.
Vorsichtig setzte ich mich auf und schaute mich um.
Alles weiß. Keine Möbel. Nur mein Bett. Der Raum war groß. So groß wie ein Krankenzimmer, nur unpersönlicher. Vor mir war ein Glasfenster. Es war verspiegelt. Ich konnte also nicht hindurchsehen. Doch die Leute auf der anderen Seite schon.
Genervt, dass ich beobachtet wurde, erschuf ich eine schlafende Illusion von mir und stieg selber unsichtbar aus dem Bett. Zu meinem Unglück hatte man mir ein weißes Krankenhausnachthemd angezogen.
„IGITT! Hoffentlich haben mich nicht viele darin gesehen...", fluchte ich und machte mich auf den Weg zur Tür.
Ich spähte vorsichtig durch einen Spalt nach draußen, um die Lage zu checken. Keiner da. Schnell schlüpfte ich aus dem Zimmer und lief zügig aus der Krankenstation heraus. Ich hasste die Station. Ich wusste, dass ich in der S.H.I.E.L.D.-Basis war und somit kannte ich mich hier auch glücklicherweise aus. Schnurstracks rannte ich zum Aufzug und dann in die oberste Etage. Ich teilte sie mir mit Jo, da ich ja S.H.I.E.L.D mit leite. Ich würde gerne mal wissen, wie ich es hier her geschafft hatte.
Bevor ich zu Fury ins Büro ging, machte ich mich auf den Weg in meine Wohnung. Während ich das Wasser im Badezimmer in die Badewanne einlaufen lies, entkleidete ich mich. Im Spiegel waren nur noch leichte blaue und rote Stellen im Gesicht und Armen erkennen, ansonsten war alles schon geheilt. Verwirrt schaute ich meine fast geheilten Finger an.
Wie viel Zeit ist vergangen? Was war das Datum? Wie lange war ich bitte weg?
Dadurch, dass ich fast geheilt war, vermutete ich, dass ich mindestens 2 Tage ohnmächtig gewesen war. Aber damit konnte ich mich nachher beschäftigen. Schulterzuckend stieg ich in die heiße Badewanne und entspannte mich erst einmal.
Eine Stunde später stand ich voll bekleidet und sauber vor meiner und Jo's Bürotür. Ich hielt mich nicht damit auf zu Klopfen. Es war mein Büro, wieso sollte ich also.
Drinnen saß Fury mit Coulson am Tisch und besprachen anscheinend etwas. Als ich herein kam, unterbrachen sie ihr Gespräch.
Grinsend ging ich auf sie zu und schloss zuerst Coulson und dann Jo herzlich in die Arme.
„Ich hatte euch so vermisst!", sprach ich und setzte mich auf den Schreibtisch. Coulson grinste mich breit an.
„Glaub mir, wir sind alle fast verrückt geworden, weil wir nicht wussten wo du bist. Und Stark natürlich. Es gab keinen Tag, an dem wir keins unserer Teams rausgeschickt haben mit den Helikoptern." Jo nickte nur grimmig. Langsam stand er auf und stellte sich vor mich. Er sah mich bedrohlich an.
„Und um eins klar zu stellen! Ab sofort, wirst du nicht mehr in solch waghalsige Situationen kommen! Deine Missionen werden auf kleine Beschattungsaktionen degradiert, die keine Gefahren beinhalten! Haben wir uns da verstanden?", knurrte er sauer.
Ich nickte nur.
Als ob ich auf ihn hören würde. Mein Leben wäre sonst gar so langweilig.
„Gut, weil noch einen Herzinfarkt wegen dir, will ich nicht erleiden. Reicht schon, dass ich mir hierbei solche Sorgen gemacht hatte. Noch einmal überstehe ich das nicht. Und auch, wenn du eine Göttin bist, kannst du dennoch sterben, Fräulein! Also lass solche Aktionen in Zukunft!"
„Hätte er Haare gehabt, er hätte sie sich jetzt sicherlich gerauft", lachte ich innerlich.
Ich verdrehte als Antwort nur dir Augen und hüpfte zu meinem Schreibtisch.
„Ich bin doch am Leben, sei doch froh.", meinte ich nur, während ich meinen PC anschaltete.
„FROH SEIN?! Weist du eigentlich, wie wir dich dort im Sand gefunden hatten! Überall blutend und knallrot. Wir dachten, du bist tot! Du bist zwar nicht sterblich, aber doch nicht wirklich unverwundbar. Du hast 3 Tage gebraucht, damit deine Haut sich generiert! Länger, als du sonst immer gebraucht hast! Und sei froh, dass wir dich als Erste gefunden hatten. Hätte Stark dich gesehen, hättest du mächtig Ärger am Hals.", regte Jo sich auf.
Oh shit, Stark!
„Sag mal, was ist aus Stark geworden? Hat ihn auch jemand aufgegabelt? Oder habt ihr ihn in der Wüste verrotten lassen?", fragte ich neugierig und ignorierte seinen Vortrag.
Coulson sah mich verwirrt an. „Lucinda. Also bitte. Wir sind nicht unmenschlich. Stark ist eine Berühmtheit. Hätten wir ihn ausversehen dort gelassen, hätte uns die Regierung, um es in deiner Sprache auszudrücken, 'die Hölle heiß gemacht unter unseren verkümmerten Menschenärschen'.", er wandte sich kurz zu Jo um. „Verzeihung, Sir."
„Schade.. aber dagegen kann man jetzt auch nichts tun. Aber Jo! Sag mir eins. Was für eine Show hat Stark nach seiner Ankunft hier abgezogen?", fragte ich abwesend.
Ich tippte nämlich gerade auf meinem Computer herum, um die tausenden von E-Mails der Agents zu beantworten, die in den letzten Wochen etwas von mir wollten. Als „Assistentin" des Bosses, musste ich ganz schön leiden, meiner Meinung nach.
Frustriert, dass ich kein bisschen darauf eingegangen bin, dass ich sterben hätte können, schnaufte Jo laut aus und warf sich wie ein Sandsack auf seinen Sessel. Ich schaute zu ihm fragend auf.
„Also? Stark?"
Genervt sah er mich an. „Sieh's dir doch selber an, Madam Mein-Leben-ist-mir-nicht-wichtig."
Ich grinste ihn nur leicht spöttisch an und sah auf seinen Monitorbildschirm, den er herausfahren hat lassen per Mausklick. Mit Schwung pflanzte ich mich in meinen Rollsessel und rollte durch den Raum auf den Monitor zu. Ich liebte es mit meinem Stuhl umherzufahren. Jo dagegen hasste es, wie die Pest. Gespannt sah ich das Schauspiel vor mir an. Schon zu Anfang fing ich an zu grinsen. Tony bleibt eben Tony, egal was kommt.
Es war ein großer Saal. Überall waren Reporter und reiche Geschäftsleute. Sie versammelten sich alle um ein Podium herum und warteten. Plötzlich brach Applaus aus und aus einer Ecke kam Stark mit Obadiah. Ich konnte Pepper weiter hinten mit Coulson ausmachen.
Was hatte er denn dort gemacht?
Als Stark auf das Podium steigen wollte hatte er einen Burger in der Hand und aß.
Man, ich könnte auch einen vertragen im Moment.
Doch anstatt sich hinzustellen, setzte er sich vor das Pult. Verwirrt zog ich meine Augenbraue hoch.
Seit wann ist er nicht so angeberisch und protzig. Er liebte es doch die Bühne als Laufsteg zu benutzen? Wieso setzte er sich also hin?
„Hey, wäre es in Ordnung, wenn wir uns alle hinsetzen? Alle hinsetzen!", rief er von unten herauf und holte sich noch einen Burger aus der Tasche. Als alle sich hinsetzten, betrachtete Stark in dem Moment genauer.
Sein rechter Arm war in einer Bandage und er sah ziemlich mitgenommen aus mit den Schrammen im Gesicht. Seine Haare saßen nicht perfekt und sein Anzug war auch auf halb Achte.
„Dann können Sie mich sehen und ich kann... ist einfach nicht so förmlich.", ging es weiter.
Er biss von seinem Burger ab. Ich konnte sehen, dass seine Augen immer in Momenten, wo er nichts zu tun hatte, abschweiften und in die Ferne sahen. Aber mit einem Ruck immer katapultierte er sich wieder in die Gegenwart. Die Sache in Afghanistan hatte ihn richtig mitgenommen.
Der Arme.
Als sich jeder hingesetzt hatte nach seiner Ansprache, blickten sie Stark amüsiert an.
Die dachten wohl bestimmt, er sei betrunken. Wäre ja nichts Neues.
Er murmelte ein paar Worte zu Obadiah, bis er sich wieder an das Publikum wendet.
„...ich konnte mich nie von meinem Vater verabschieden.", brachte er hervor.
„Jetzt hat er völlig den Verstand verloren.", dachte ich mir.
Stark legte seinen Burger weg und fummelte nervös an einem Tuch herum.
„...ich hätte ihn noch Vieles gefragt. Ich hätte gefragt, wie er zu dem stand, was seine Firma da macht. Ob er im Zwiespalt war... ob er je Zweifel hatte..."
Irgendetwas kam mir komisch vor. Von Anfang an. Irgendetwas stimmte nicht. Ich wusste nicht, ob es der gebrochene Tony war, der immer wieder abwesende Momente hatte, oder Obadiah, der nachdenklich und leicht angespannt neben ihm saß. Irgendetwas war faul.
„Vielleicht war er ja haargenau der harte Knochen, den wir alle aus der Wochenschau kennen...", schon wieder schweifte er ab und starrte blank in die Menge. Meine Sorgenfalten auf der Stirn wuchsen. Noch mehr Sorgen aber machte mir die Frage, wieso ich mir überhaupt so viele Sorgen um Stark machte. Er war doch nur ein weiteres Spielzeug von mir. Nur ein weiterer männlicher, gut aussehender Midgarder.
Was stimmte mit mir nicht?
„...ich sah junge Soldaten ihr Leben verlieren, durch leider genau die Waffen, die sie schützen sollten, die ich entwickelt hab. Und ich habe gemerkt, dass ich ein wichtiger Bestandteil eines Systems bin, das keinem Rechenschaft schuldig ist."
Mein Blick schweifte von Stark zu Obadiah, der gefährlich mit zusammengekniffenen Augen Stark beobachtet. Er war mir richtig unheimlich.
Ein Reporter meldete sich und fragte, was dort drüben passiert ist.
Jetzt blickte ich in die Ferne. Vor meinen Augen zogen die vielen Ereignisse in den letzten Wochen vorbei. All die Arbeit, die Angst und schlussendlich die Freiheit. Ich fragte mich, was Tony davon für sich behalten würde. Ob er unsere Gespräche preisgeben würde. Ob er mich erwähnte, also „Yinsen", oder ob er allen Ruhm und Arbeit für seinen Anzug nur auf sich bezog und mich wegließ.
Gespannt schaute ich mit einem Lolli im Mund, den ich mir hergezaubert hatte, weiter die Konferenz an.
„Äh... mir...mir wurden die Augen geöffnet. Mir wurde klar, dass ich der Welt mehr zu bieten habe als Sachen zu bauen, die doch nur wieder alle in die Luft sprengen. Deswegen werde ich mit umgehender Wirkung die Waffenproduktion einstellen. Stark International Industries wird keine Waffen mehr produzieren!"
Ich saß mit offenem Mund vor dem Bildschirm und glaubte, wie die Leute in dem Raum, dass das, was ich gerade gehört hatte, nicht wahr war.
Wer war dieser Typ? Sicher nicht Tony Stark. Der würde seine Firma mit der er Milliarden von Euros verdient, doch nicht einfach so aufgeben!
Die Hölle brach los und jeder redete durcheinander. Obadiah versuchte es den Reportern als eine Art Witz zu verkaufen, aber das hatte keinen wirklichen Zweck.
Der Bericht endete und der Bildschirm ging aus. Ich saß dennoch wie eingefroren vor dem schwarzen Monitor und starrte ins Leere.
Was genau hatte ihn dazu bewegt, solch eine Aktion durchzuführen?
Klar, waren die Umstände in Afghanistan belastend gewesen und nicht Ohne, aber dass es einen so berühmten und angeberischen Mann wie Tony Stark, der es nur auf das Geld und die Frauen abgesehen hat, dazu brachte, seine Firma kurzfristig zu schließen, dass hätte wohl keiner gedacht. Nicht einmal ich.
Langsam wie in Trance drehte ich mich um.
„Das war ziemlich... beeindruckend.", brachte ich atemlos heraus. „Ich brauch kurz eine Pause. Ich komme später noch einmal."
Mit den Worten ging ich zur Tür, ohne auf die Beiden zu achten.
„Lucinda? Eine Sache noch, bevor du gehst. Auf deinem Küchentisch liegt dein neuer Auftrag. Entspannend, zumindest hoffen wir das. Ganz einfach. Nur die Lage checken. Dich wo hineinschleichen und spionieren. Keine große Aufregung. Die Dauer ist noch nicht bekannt, je nachdem, wie lang du dort bleiben willst. Es sollte keine Gefahr darstellen, wie schon gesagt. Es ist nur zur Überwachung und damit du ein wenig Pause bekommst und etwas genießen kannst. Schau es dir an und sag mir dann Bescheid, ob du es annimmst.", rief Jo mir hinterher.
Ich antwortete nicht und ging einfach raus.
Das Erste was ich tat, als ich in meine kleine Wohnung kam, war das Handy zu greifen und Pepper anzurufen.
(P=Pepper ; L=Lucinda)
P: Stark Industries. Was kann ich für Sie tun?
L: Hey, Peps.
P: Oh mein Gott, Lu! Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Wie geht es dir? Das letzte Mal, wo ich von dir gehört hatte, war, als du gemeint hast, alles würde gut gehen. War es ja anscheinend nicht!
L: Pepper, es war alles gut. Zwar war die Situation dort drüber nicht so der Hit, aber Stark und ich haben es ja überstanden oder nicht?
P: Von wegen alles gut! Tony ist nicht mehr derselbe. Wenn es ihn nicht kalt lässt, was passiert ist, dann kann es dich auch nicht kalt lassen! Er hat sogar seine Produktion eingestellt. Stark Industries geht den Bach hinunter.
L: Ja, ich hab davon gehört, deswegen habe ich auch angerufen. Es lässt mich auch nicht kalt, aber Stark hat es anscheinend ziemlich getroffen, was komisch ist. Wie geht es ihm?
Wieso konnte ich einfach nicht widerstehen nachzufragen...?
P: Ich musste seinen komischen Reaktor in seiner Brust umtauschen und er wäre beinahe gestorben! Weißt du eigentlich, wie ekelig das war? Was hast du ihm da bitte schön eingebaut?
L: Tut mir leid, aber das war das Einzige, was mir einfiel, wie er am Leben bleiben konnte.
Ich lief hin und her, während ich telefonierte. Ich kam vor meinem Küchentisch zum Stehen. Verwirrt blätterte ich die Akte auf und laß meinen Auftrag mit runzelnder Stirn.
L: Du, Pepper? Ich denke, wir könnten bald zusammen arbeiten.
P: Wieso? Was meinst du damit?
L: Stark hat ein Stellenangebot ausgeschrieben, für eine zweite Assistentin. Man soll dir und ihm behilflich sein. Mein Boss meinte, ich sollte mir eine Auszeit gönnen. Ich denke, ich werde mich bewerben und dir für einige Zeit behilflich sein. Wäre das O.K.?
P: Oh stimmt, das hätte ich beinahe vergessen! Ich wäre super erfreut, wenn du mich unterstützt. Ich werde sonst wahnsinnig ohne dich an meiner Seite mit Tony.
L: Okay, ich werde versuchen den Job zu bekommen. Und dann kannst du mir auch erzählen, was ich in den letzten Tagen alles verpasst habe. Und natürlich, was Stark ausheckt.
P: Kein Problem. Ich erzähle dir alles. Schick am Besten die Bewerbung heute ab, dann könnte ich dich morgen schon zu einem Gespräch zu ihm einladen.
L: Gut, mache ich. Wir sehen uns, Peps.
P: Wir sehen uns.
Abwesend drückte ich auf die rote Taste und hob die Akte näher zu mir hoch.
Was will Jo damit bezwecken? Wieso ausgerechnet als Assistentin für Stark?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro