Prolog
Herzlich willkommen zu Teil 2 von Iron Kid!
Selbstverständlich hatten einige von euch korrekte Vermutungen, also... viel Spaß mit dem Prolog. 😉
Wir befinden uns in der Infinity War Opening Scene...
Eine Aneinanderreihung von Zufällen und Impulshandlungen.
So sind bei jedem zweiten Versuch die Ereignisse ein wenig durcheinandergeworfen... Ihr werdet sehen.
Viel Spaß! 🥰
***
Loki hielt es für keine gute Idee, auf die Erde zurückzukehren.
Für eine absolut dämliche Idee, um genau zu sein.
Aber er war sowieso immer der schlauere von ihnen gewesen.
Und natürlich war sein Bruder dennoch derjenige, auf den sie alle hörten.
Er selbst auch, er gab es ja zu.
Es sah aber so aus, als würde sich ihre Ankunft auf dem blauen Planeten ein wenig verzögern.
Und wenn Loki sich das recht überlegte, nahm er jetzt die Avengers doch lieber in Kauf.
Sie würden ihm eine zweite Chance geben, auch wenn sie ihm niemals trauen würden – das tat nicht einmal er selbst.
Also, lieber Avengers statt Tod und Verderben.
Aber er hatte ja kein Mitspracherecht – wenigstens war er daran gewöhnt.
Doch auch kläglicher Humor konnte sein Entsetzen über den Mord seiner Leute nicht verbergen.
„Kinder des Thanos", wie ironisch. Sie waren nicht einmal sein Fleisch und Blut. Der Titan hatte die Söhne und Töchter nur aufgenommen, ihnen seine Hirngespinste in den Kopf gesetzt – woher war das Loki nur bekannt?
Aber Odin stand wenigstens auf der richtigen Seite, genau wie er jetzt auch.
Wie hatte er jemals Thanos folgen können?
Loki folgte niemandem mehr.
Er hatte seinen Platz in der Welt vielleicht noch nicht gefunden, aber sich selbst – sich hatte er entdeckt.
Und diese neue, ungewohnte Selbstachtung, der folgte er jetzt.
Kooperationen waren sicher möglich, mit seinem Bruder und den anderen Avengers, weil alles andere Wahnsinn wäre. Aber mehr nicht. Freundschaft und Opfer waren Loki unbekannt, auch wenn Thor ihm bereits die Anfänge von Liebe gezeigt hatte.
Familie.
Loki wollte das nicht mehr missen.
Was bewog ihn dennoch dazu, den Tesserakt seinem Bruder vorzuziehen?
Nun, nicht viel. Es war keine ernsthafte Entscheidung.
„Genug!", rief er, den Tesserakt in der Hand, dessen blaues Licht seine Augen funkeln ließ.
Nein, dieses gefährliche Glitzern war nicht auf den Raumstein zurückzuführen...
Er hielt seine Rede, nutzte seine mächtigste Waffe – die Worte Loki Odinsons.
Und dann nutzte er auch seine tödlichste Waffe, stieß seinen Dolch nach dem Titan. Doch er hatte keine Chance, wurde binnen Sekunden aufgehalten. Corvus Glaive warf ihn auf die Seite, schenkte dem Gott ein hämisches Lächeln, als er hilflos am Boden lag... Und Loki spürte den altbekannten Zorn in sich aufsteigen. Aber er war noch nicht fertig...
„Wir haben einen Hulk."
Wie lange hatte er gewartet, diesen Satz sagen zu können!
Den Satz, der ihm gezeigt hatte, dass die Erdenbewohner eine unglaubliche Stärke hatten, die Loki nicht kannte.
Es war das wir, was diesen Satz so unglaublich mächtig machte. Das wir, zu dem Loki jetzt auch zählte.
Obwohl der Hulk selbst natürlich auch seinen Teil zur Ausdrucksstärke beitrug.
Erst, als Thanos Hulk förmlich in den Boden stampfte, erlosch das triumphierende Funkeln in Lokis Augen.
Die Szene vor seinen Augen wirkte ein wenig wie jene von 2012, nur waren die Parteien jetzt bedauerlicherweise umgekehrt.
Wie mächtig musste Thanos sein, wenn der Hulk ihm nichts entgegenzusetzen hatte?
Wie wenig konnte er, Loki, dann gegen den Titan ausrichten?
Der Gott verzog sein Gesicht vor innerlichem Schmerz.
Noch vor wenigen Minuten hatte Thanos seinen Bruder gefoltert... Und es war Lokis Schuld gewesen.
Mal wieder.
Der Titan warf den stärksten Avenger jetzt von sich, als wäre er nichts mehr als der mickrige Gott, als der Loki schon gesmasht wurde.
Und, wie sollte es auch anders sein – natürlich endete Hulks Flugbahn auf jenem Gott. Auf Loki.
Thanos hätte beim Kegeln sicher einen Platz am Stammtisch der alten Männer bekommen. Midgard war merkwürdig.
Und Loki hatte ein Déjà-vu...
So hatten sich ihre Opfer bei „Get Help" also immer gefühlt.
Obwohl es weitaus schlimmer war, den grünen Giganten auf sich geworfen zu haben als Lokis schlanke Gestalt.
Der Gott bedauerte sich außerordentlich.
Er ächzte und versuchte, Hulks Arm von sich herunterzuwuchten, aber der Avenger war ausgeknockt.
Bedauerlich, im lebendigen Zustand war er eigentlich ganz freundlich – ein bisschen barbarisch vielleicht, aber das kannte man ja von seinem Bruder – und hätte sicher keinen Gott als Kopfkissen benutzt.
Geschlagen ließ Loki seinen Kopf auf den Boden sinken.
Er ließ seinen Blick über die toten oder schwer verletzten Asen wandern, die er so lange verachtet hatte, aber die noch viel länger seine Heimat bedeutet hatten.
Das war sein Vermächtnis.
Zerschlagen am Boden.
Er fing Heimdalls Blick auf, einer der wenigen, die noch lebten.
Der beste Freund seines Bruders, auf den er vielleicht eifersüchtig gewesen war, der aber jetzt die einzige Chance war.
Lokis Augen weiteten sich, als er das Potenzial des Bifrösts als letzten Ausweg erkannte.
Sein Fokus wanderte zu Thor, den Ebony Maw in metallene Fesseln gelegt hatte, und den Corvus Glaive nun folterte und erniedrigte.
Thor war ungebrochen, aber seine Freiheit war ihm heilig.
Eingesperrt war er niemals gewesen, hatte durch Mjölnir immer einen Ausweg gehabt.
Sein Hammer war nun fort, und Thor konnte sich nicht mehr rühren.
Loki zog die Augenbrauen zusammen, wider Willen besorgt.
Corvus Glaive war eine Plage. Hielt sich wohl für den Loki unter Thanos Kindern. War das 'weiße Schaf', zu wahrer Liebe fähig - genau, wie Loki das schwarze Schaf war. Eben nicht fähig, zu lieben... Oder?
Gott des Unheils und Meister der Imitation... Glaive mochte Kräfte haben, ein Schwert Lokis Zepter würdig, aber er besaß keine wahre Stärke. Er war Thanos treu ergeben, zu eigenen Handlungen und Entscheidungen unfähig.
Der Gott schnaubte spöttisch.
Er war einzigartig.
Und er schwor sich Rache an Corvus Glaive.
Vorerst hatte er allerdings andere Probleme.
Wieder stellte er Augenkontakt zu Heimdall her, nickte unauffällig zu Thor hinüber. „Rette ihn", formten Lokis Lippen.
Der Blick des Asen glitt zu Thor, dann kehrte er zu Loki zurück.
Und ein winziges Lächeln schlich sich auf die Lippen des Wächters.
War es... teuflisch?
Und Loki dachte, das wäre ihm vorbehalten...
Heimdalls Finger klammerten sich um dessen Schwert, und er streckte die Hand aus. Der Bifröst erschien über dem Gott... und teleportierte ihn fort vom Meucheltod.
Das einige, was Loki noch ausstieß, bevor er seinen Bruder und ihr Volk zurückließ, war: „Ich bin der Falsche, du Idiot!"
Warum war er immer falsch?
Ein falsches Lächeln, der falsche Sohn, falsche Beteuerungen und Versprechen.
Das war so ziemlich die Zusammenfassung von Lokis Leben.
Falsch.
Und nun hatte Heimdall ihn auf die Erde geschickt, ihn und den Hulk, natürlich. Jener war nun Lokis Hoffnung; er würde doch die Geschehnisse der letzten Zeit ins richtige Licht rücken können?
Denn dass Loki da ein hoffnungsloser Fall war, war wohl allen bekannt.
Sie würden ihm ja sowieso nicht glauben.
Und ja, er wusste, dass er sich das selbst zu verschulden hatte. Aber Menschen konnten sich ändern... und Götter hoffentlich auch.
Tja, so weit, so gut.
Schade nur, dass bisher keiner von Lokis Plänen funktioniert hatte.
Warum musste er auch immer alles auf eine Karte setzen?
Natürlich lieferte der Bifröst ihn und den Hulk an unterschiedlichen Plätzen ab.
Wenigstens kannte er den Ort, an dem er sich auf seine Knie stützte und vorsichtig den Blick schweifen ließ.
Der hatte nur leider keine sonderlich guten Erfahrungen mit dem Gott des Unheils.
Bei Odin, er musste sich dringend angewöhnen, einen Plan B auf Lager zu haben.
Loki wusste es noch nicht, aber wenigstens in dieser Hinsicht würden seine Hoffnungen sich erfüllen. Er würde von der Meisterin der Hintertürchen lernen.
***
Natürlich, Loki.
Du warst tatsächlich sehr gut, aeide_thea 😉
Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Meinungen dalasst! 🙃
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