Dad schickt Thor und mich bald in einen Rasenpflege-Kurs
Kurze Info vorab: Ich habe das vorige Kapitel jetzt auch noch an die bisherige langsamere Entwicklung der Beziehung zwischen Gracie und Loki angeglichen. 🙃
***
Ich bekam ein Geschwisterchen.
Das war unglaublich.
Und sie würden heiraten. HEIRATEN, verdammt noch mal! In genau einem Monat.
Jegliche Hochzeitsplaner waren überflüssig, Happy nahm alles in die Hand. Ich war fassungslos.
Geradezu euphorisch befahl ich: „Oscar – hake Projekt Pepperony ab."
Mit einem breiten Grinsen fing ich Lokis Blick auf – doch seiner war weitaus weniger fröhlich als meiner. Er wirkte nachdenklich, vielleicht sogar etwas besorgt.
Das Lächeln verschwand von meinem Gesicht, und behutsam griff ich nach seiner Hand. „Ist alles in Ordnung?"
„Natürlich", Loki sah mich beruhigend an, „Ich frage mich nur, wie es weitergeht mit mir."
Auch ich knabberte jetzt nachdenklich auf meiner Unterlippe, doch Loki legte eine Hand an meine Wange und zog sie mit dem Daumen zwischen meinen Zähnen hervor.
„Wenn ich noch produktiv sein soll, lässt du das besser."
„Klar ist, dass wir irgendwie zusammenbleiben", setzte ich fest. Ich wollte vorerst zu meinem Dad ziehen, wenigstens die anderthalb Jahre bis zu meinem achtzehnten Geburtstag. Ich wollte mein kleines Geschwisterchen unbedingt aufwachsen sehen...
„Ich weiß nicht, ob dein Vater will, dass ich bei dir bleibe", gab Loki zu bedenken.
Ich drehte mich nun vollends zu ihm: „Wichtig ist, was du willst. Außerdem ist mein Dad glücklich, solang ich es auch bin. Und das bin ich – du machst mich glücklich, Loki. Die Frage ist nur noch – was willst du?"
Der Gott sah ein wenig überrascht aus, hatte über diese Frage anscheinend noch gar nicht so richtig nachgedacht.
„Ich glaube...", begann er dann zögerlich, „Ich würde es gerne einfach so lassen wie jetzt. Ich will meine Freiheit nicht wieder aufgeben, will mich noch nicht an einem Ort niederlassen. Ich fühle mich wohl in diesem Jet."
Irritiert zog ich meine Augenbrauen zusammen. „Du kannst doch nicht einfach in einem Quinjet wohnen... eineinhalb Jahre lang?"
Er zuckte die Schultern. „Warum nicht? Ich kenne bisher nur riesige Göttersäle und geschlossene Zellen. Im Jet bin ich frei, und dennoch ist es hier so einfach und klein. Der Gedanke gefällt mir."
Wieder kaute ich unbewusst auf meiner Unterlippe herum und schenkte Loki ein freches Funkeln, als ich es bemerkte. „Also... klingt das nach einem Plan?"
„Das tut es", wieder lächelte der Gott. „Wir haben eine Zukunft, Kleines."
Eine Zukunft, wie das klang...
Eine halbe Ewigkeit lang war dieses Wort nicht mehr vorgekommen in unserem Denken.
Aber diese Zeit war vorbei. Wir hatten die Dunkelheit überwunden und konnten endlich wieder leben.
Und irgendwann... irgendwann würde auch die andere Hälfte dieses Leben wieder führen können. Ich würde nicht aufgeben, mein Dickschädel ließ das gar nicht zu.
Ich hatte immer noch meinen Plan B in petto...
***
Natürlich waren Loki und ich am darauffolgenden Tag sofort wieder nach New York geflogen.
Ich meine... ein Geschwisterchen!
Ich hatte mich längst nicht an den Gedanken gewöhnt, aber mein Gott – ich freute mich verdammt noch mal darauf, mich daran zu gewöhnen.
Allerdings blieb mir beim zwanzigminütigen Flug – den Loki gnädigerweise übernahm – genug Zeit, nachzudenken... Etwas, was ich definitiv zu oft tat.
Aber gut, irgendwer musste ja für den Idiotenhaufen, der sich ‚Superhelden' schimpfte, denken.
Doch heute musste ich mich ausnahmsweise mal um mich kümmern... Und Loki spielte da natürlich auch rein. Den gab's ja nicht mehr ohne mich.
Und da wären wir auch schon beim Thema...
Er liebte mich.
Okay... Was sollte ich davon-
Ich schüttelte verwirrt meinen Kopf, denn mir war klar, dass ich absolut nichts dagegen hatte.
Die Frage war nur: Liebte ich ihn auch? War ich schon so weit?
Ich liebte meinen Dad. Aber das war... er war eben Dad.
Ich liebte auch Rhodey, als meinen Onkel.
Doch Loki, auf... romantische Weise?
Ich war eine Stark. Wir waren nicht sonderlich romantisch.
Seufzend sah ich zum Profil des Gottes auf dem Pilotensitz.
Es war mir so unglaublich vertraut. Schwarze Haare, grüne Augen... vor allem Letzteres vermittelte mir Sicherheit.
Und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.
Ich musste mich nicht festlegen, ich war nicht gezwungen, diese drei Worte zu sagen.
Uns beiden war doch auch so klar, dass ich ihn liebte.
Wir brauchten keine Worte, um uns zu verstehen.
*
Mit einem Funkeln in den Augen betrachtete ich das Landhaus vor mir, als ich den ersten Fuß von der Quinjet-Rampe hinab auf den Kiesweg setzte. Es war hübsch, keine Frage... und bot mit einem riesigen Grundstück ausreichend Platz für ein Kleinkind.
Unwillkürlich breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus.
Obwohl ich noch nie hier gewesen war, kannte ich den Grundriss natürlich und steuerte zielstrebig die Holzstufen an.
Ich hielt allerdings inne, als Loki auf der Rampe verharrte, und sah ihn offen an: „Du hast nichts zu befürchten."
Der Gott erzwang in Lächeln und nickte leicht. „Ich weiß", sagte er leise, „Geh nur. Ich komme nach."
Zögernd biss ich mir auf die Unterlippe, und Loki grinste jetzt ehrlicher: „Du glaubst doch nicht – vor allem bei deinem Anblick –, ich würde Fersengeld geben?"
Prompt verdrehte ich die Augen. Elender Charmeur...
Aber nein, das glaubte ich nicht.
Loki blieb bei mir – immer.
Always.
Und bevor ich hier und jetzt in Tränen ausbrach, stieß ich Dads Haustür auf und betrat den Flur.
Also, selbstverständlich hatte die unscheinbare Holztür bereits meinen Fingerabdruck gescannt und nebenbei einen Gesichts- und Stimmabgleich gemacht, aber... wir reden hier von einer Stark-Residenz, das brauchte niemanden hier zu überraschen.
Interessiert sah ich mich um, aber sonderlich viel zu entdecken gab es hier noch nicht. Eine Garderobe, ordentlich aufgestellte Schuhe... es wirkte erschreckend normal.
Zumindest solang, bis man aus dem Fenster zum parkenden Quinjet sah – und genau das hatte Dad anscheinend getan: „Kid, du hast genauso wenig Sinn für Rasenpflege wie Thor."
Grinsend drehte ich mich um und fiel in seine Arme.
Seine Umarmung und sein Geruch waren so vertraut, und der Kuss, den er mir auf die Haare drückte... es hatte sich nichts verändert innerhalb der letzten Wochen.
Nun... fast nichts.
„Wo ist Pepper?", fragte ich freudig strahlend.
Dad zuckte grinsend die Schultern: „In der Küche, Mittagessen machen. Stark-freie Zone..."
„Noch kann sie das ja sagen... Bald ist sie selbst eine Stark", freute ich mich.
„Jep", Dad klatschte einmal in die Hände und führte mich dann ins Wohnzimmer, „Habe ich gut hinbekommen, hm?"
„So wie alles, was du anfasst", grinste ich.
„Und genau deshalb bist du mein Lieblingskind. Eines von beiden, natürlich." Er zwinkerte mir zu und ließ sich auf dem Sofa nieder, dann wurde seine Miene ernster.
„Aber du weißt, dass nichts mich dazu bringen könnte, dich weniger zu lieben, ja?"
***
Soo, das Kapitel wurde doch nicht kürzer.
Ich weiß nicht, wie oft ich diese letzten Kapitel jetzt umgeschrieben habe... Ich hoffe, es macht jetzt überhaupt noch Sinn. 😉🙃
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