Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

N e u n z e h n | G w e n d o l y n

Drei Tage nach dem krypthonischen Ball war ich immer noch verwirrt.

Nicht nur das Tagebuch warf Fragen auf, auch der Blondkopf hatte es geschafft, mittlerweile immer häufiger in meiner Gedankenwelt seinen Platz zu finden.
Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm.

Bei meinem Einzug in den Elverstone Palace war noch alles perfekt gewesen. Ich konnte ihn nicht leiden und er mich nicht. Unsere Beziehung war vielleicht schwierig und alles andere als harmonisch gewesen, aber wir hatten uns auf einer Wellenlänge befunden. Wir waren uns bezüglich unserer Gefühle zueinander einig gewesen und das hatte sich auch in unserem Verhalten widergespiegelt.
Er hatte mich beleidigt und ich ihn. Er hatte mich mit Verachtung gestraft und ich ihn mit meiner Handfläche in seinem Gesicht. Simpel und einfach.

Aber jetzt? Er lud meine Freunde auf das Anwesen seiner Familie ein und küsste auf irgendwelchen Veranstaltungen einfach meine Wangen? Was war denn bloß los mit ihm? Vielleicht würde ihn ein gehöriger Schlag auf den Hinterkopf wieder zur Vernunft bringen.

Doch die Reaktion meines Körpers war wohl der größte Verrat in der Weltgeschichte gewesen. Anstatt meinem ersten Instinkt zu folgen und ihm für diese unerlaubte Berührung eine saftige Ohrfeige zu verpassen, waren meine Finger lediglich einem kurzen Impuls gefolgt, ehe sie ruhig unter Jayces Handfläche zu liegen gekommen waren und sich stattdessen ein angenehmer Hitzeball in meinem Bauch geformt hatte, der ein merkwürdiges Kribbeln mit sich brachte.
Allein bei der Erinnerung an Jayces Lippen auf meiner Haut wurde mir wieder ganz warm und ich spürte, wie sich meine verräterischen Lippen zu einem kleinen Lächeln formten.

Bei Teufelsnamen! Böser Körper! Aus! Pfui! Nein!

Genervt rollte ich mit den Augen und stütze meine Ellbogen auf der Tischplatte auf, um meinen Kopf in meinen Handflächen zu betten. Gerade als ich mich in einem weiteren Tagtraum verlieren wollte, riss mich Lady Bylon mit einem schrillen "Miss Montgomery!" aus den wirren Gedanken.
Ich unterdrückte ein lautes Aufstöhnen und warf der Frau einen verärgerten Blick zu. Ich hatte gerade wahrlich größere Probleme, als die fragwürdige Politik unseres Landes. "Ja?"

"Sie hören mir ja schon wieder überhaupt nicht zu!" Erbost stemmte Lady Bylon die fülligen Arme in die Hüften und kniff frustriert die Augen zusammen. Ihre Finger tasteten nach den tiefen Furchen an ihrer Stirn, während sie seufzend den Kopf schüttelte, als würde meine Unaufmerksamkeit ihr Kopfschmerzen bereiten.
Mein Blick zuckte zu der kleinen, beweglichen Tafel neben der Privatlehrerin, wo sich in ihrer schnörkeligen Handschrift irgendwelche Stichwörter bezüglich Navars Politik reihten.
Ich kniff die Lippen zusammen und zuckte etwas ratlos mit den Schultern. "Tschuldigung."

"Sie meinen wohl Entschuldigung!", korrigierte mich Lady Bylon auch prompt und hob mahnend eine Augenbraue, weshalb ich lediglich kurz die Augen verdrehte und anschließend artig nickte. "Ja, klar."
"Ja, was?"
"Ja, Entschuldigung, Lady Bylon", wiederholte ich genervt und bemühte mich darum, mir meine Gereiztheit nicht allzu sehr anmerken zu lassen.

Lady Bylon bedachte mich noch einen kurzen Moment mit einem strengen Blick, ehe sie sich seufzend abwandte und mit einer fahrigen Handbewegung ihre Notizen von der Tafel löschte. "Da ich davon ausgehe, dass Sie keine weiteren Fragen haben, können Sie gehen."
Ich sprang sofort auf die Beine und war gerade dabei, den Raum zu verlassen, als mir noch eine Frage aufkam. Ich verharrte in der Bewegung und hielt mich am Türrahmen fest, während ich mich zu Lady Bylon herumdrehte. "Ehrlich gesagt wäre da noch etwas. Sagt Ihnen der Nachname Warrington etwas?"
"Natürlich sagt er mir etwas und würden Sie mehr Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit in den Unterricht investieren, müssten Sie mich das auch gar nicht fragen. Die Königsfamilie von Charviel hatten wir bereits vor zwei Wochen durchgenommen."

Die Königsfamilie von Charviel? Überrascht riss ich die Augen auf und kniff nachdenklich die Lippen zusammen. Das ergab natürlich Sinn.
Nachdem das Königreich im Chaos versunken war und unzählige Menschen in den nahegelegenen Ländern nach Schutz und Sicherheit suchten, waren sämtliche Besitztümer der ehemaligen Königsfamilie in die Hände der restlichen Adelsvertreter gefallen.
Um den Besitz  der Warringtons, wie ich jetzt weiß, zu schützen und aufzubewahren, bis sich diese ihr Reich wiederaufbauen würden.

Aber dazu ist es nie gekommen.

Als ich mich am späteren Nachmittag in den Stall begab, um Mansi mit ein paar Karotten zu füttern, die ich aus der königlichen Küche hatte mitgehen lassen, begrüßte mich der Wallach bereits mit einem leisen Wiehern.
Ich würde zwar nicht behaupten, dass wir inzwischen so etwas wie Freunde waren, - immerhin war nach wie vor ein Pferd und über diese Tatsache ließ sich nicht so einfach hinwegsehen - aber ich denke doch, dass wir auf einen gemeinsamen Nenner gekommen waren. Und von diesen ganzen Biestern, die die Stallungen beherbergten, war mir Mansi das Lieblingsmonster.

"Na?", begrüßte ich ihn und strich ihm liebevoll über das Fell, bevor ich ihm das Gemüse unter die Nase hielt. Mansi schnupperte erst skeptisch daran, als befürchte er, von mir vergiftet zu werden, bevor er die Karotten gierig zwischen seine gelben Zähne nahm.
"Irgendwie ist das sehr verletzend. Vertraust du mir etwa nicht?" Vorwurfsvoll blitze ich das Tier an und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Als würde ich ihn irgendwelche giftigen Substanzen unters Futter mischen. Nein, da würde Bjelle zuerst dran glauben müssen.
"Es gibt genug andere Viecher in diesem Stall, die ich lieber tot sehen würde, als dich. Solange die noch stehen, kannst du ganz beruhigt sein", sprach ich meine Gedanken schließlich auch aus und das schien Mansi tatsächlich zu genügen, denn die nächste Karotte fraß er, ohne großartig darüber nachzudenken. Zufrieden grinste ich ihn an.

"Pass auf was du sagst, sonst muss ich dir vielleicht noch Hausverbot erteilen."

Die dunkle Stimme hinter mir ließ mich erschrocken zusammen zucken und als der Übeltäter mir auch noch eine warme Hand auf die Schulter legte, sprang ich endgültig an die Decke.
Mein Herz klopfte wie wild in meiner Brust und schlug so heftig und laut gegen meine Rippen, dass ich mir sicher war, der gesamte Stall könnte es hören.
Wütend wirbelte ich zu Toby herum, der ein amüsiertes Schmunzeln auf den Lippen trug und es tatsächlich wagte, mich auszulachen. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken."

Misstrauisch kniff ich die Augen zusammen und trat ein paar Schritte zurück, bis ich die Tür zu Mansis Box in meinem Rücken spürte. "Ja, klar. So sieht Reue aus."
Toby lachte und strich sich durch das dunkle Haar. Vor ihm hatte er eine Schubkarre voller Pferdeäpfel und Stroh abgestellt und ich fragte mich, wie ich ihn denn nicht hören konnte. Solche Dinger waren nicht unbedingt leise, wenn man sie vollbeladen durch die Stallgassen schaukelte. War ich etwa taub?

"Und? Hat sich dein Liebster schon wieder beruhigt?", unterbrach Toby meine Überlegungen, ob ich mir beim krypthonischen Ball eventuell einen Hörschaden eingefangen hatte. Als ich den Blick hob, grinste er vergnügt.

Tatsächlich hatte ich Toby seit der Veranstaltung vor drei Tagen nicht mehr gesehen. Ich war überrascht gewesen, dass er überhaupt mit nach Krypthon gekommen war - Immerhin hatten die Comwoods ihre eigenen Stallungen mit eigenen Stallburschen.
Aber als mich Toby darüber aufgeklärt hatte, dass es Königin Cathrine nicht gerne sah, wenn sich irgendwelche Fremden an ihren kostbaren Tieren verging, war ich auch nicht abgeneigt, ihm Glauben zu schenken. Das klang doch ganz nach der navarischen Herrscherin.
Wer war denn schon so dermaßen penibel, die eigenen Stallburschen für die Pferde der Kutsche mitzunehmen, außer Ihre Majestät selbst?

"Der Hohlkopf ist ihm immer noch suspekt", erwiderte ich schließlich auf Tobys Frage und lächelte, als ich mich an die kleine Szene des Blondschädels erinnerte.
Irgendwie war es süß gewesen, dass er sich so dermaßen darüber aufgeregt hatte, mich gemeinsam mit Toby 'erwischt' zu haben. Aber nur irgendwie. Und auch nur ein klitzekleines bisschen.
Den hauptsächlich war es dämlich und absolut unangebracht gewesen. Genauso wie seine Lippen auf meiner Wange!
Sofort wanderten meine Mundwinkel wieder nach unten. Vollidiot!

Mansi verlangte nach meiner Aufmerksamkeit, indem er mit seiner Nase auffordernd gegen meine Schultern stieß. Instinktiv wich ich zur Seite und hielt ihm erneut eine Karotte hin, während ich den Wallach mit einem mahnenden Blick strafte.
Zwar hatte sich meine Angst gegenüber Mansi etwas gelegt, aber ich konnte es immer noch nicht besonders leiden, wenn er mir unaufgefordert näher kam, als nötig.

"Aber andere Frage. Wie gut kennst du dich mit der königlichen Geschichte aus?" Neugierig neigte ich den Kopf zur Seite.
Seit Lady Bylons Offenbarung, dass es sich bei den Warringtons um die ehemaligen Herrscher von Charviel gehandelt hatte, ließ mich dieses Thema einfach nicht mehr los.
A. Warrington war offenbar ein Mitglied der königlichen Familie gewesen - Warum also erzählte ihr Tagebuch von Leid und Qual, wenn sie doch mit den restlichen Adelsvertretern ins Exil geflüchtet sein musste, als die Naturkatastrophe ihr Land überfiel?

Irritiert über meinen prompten Themenwechsel runzelte Toby zuerst die Stirn, ehe er etwas unsicher mit den Schultern zuckte. "Ein bisschen vielleicht. Das, was man von den Lehrern halt so hinterhergeschmissen bekommt." Ein schiefes Grinsen umspielte seine Lippen.
"Wie sieht es mit Charviel und den Warringtons aus?", hakte ich nach.
Nun wurden die Furchen in Tobys Gesicht tiefer und ein etwas ratloser Ausdruck huschte über sein Gesicht. "Die Warringtons? Sind die nicht bei der Überfahrt im krypthochavischen Ozean verloren gegangen?"

Nun war ich diejenige, die verwundert die Stirn in Falten legte. "Bist du sicher? Alle verschollen?"
Toby nickte. "Verschollen oder verstorben. Such es dir aus", bestätigte er mir und hinterließ dabei ein unangenehmes Gefühl in meiner Brust.

Der letzte Tagebucheintrag von A. Warrington wurde lange nach dem Beginn der Sandstürme in Charviel verfasst.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro