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32. Kapitel

Jayce

„Es ist doch meine Entscheidung, oder nicht?", fragte ich mit ruhiger Stimme, nachdem ich tief ein- und ausgeatmet hatte. Ich stand meinen Eltern mit durchgestrecktem Rücken und straffen Schultern gegenüber und erwiderte den starren Blick meines Vaters. Während sein Ausdruck finster, aber auch nachdenklich war, sprang mir beim Anblick meiner Mutter das pure Entsetzten entgegen.
„Das kann doch nicht dein Ernst sein, Jayce", hauchte sie kopfschüttelnd und betrachtete mich mit einem Blick, als wäre ich ein schleimiges Alien und nicht ihr Sohn. „Sag ihm, dass das absolut wahnsinnig ist, Matthew!"
Mit flatternden Lidern wandte sich meine Mutter nun meinem Vater zu und sah ihn flehend an, allerdings reagierte dieser nicht auf die Bitte seiner Frau. Sein Blick ruhte unverwandt auf mir.

„Was verleitet dich zu dieser Entscheidung, mein Sohn?"
Ich runzelte die Stirn, als ich meinte, einen fast schon stolzen Unterton aus seiner Stimme ausmachen zu können. Auch meine Mutter musste dieses merkwürdige Phänomen vernommen haben, denn sie starrte meinen Vater mit gekräuselten Lippen an. Der verächtliche Ausdruck war nicht zu übersehen. Ihr missfiel der Ton.
„Ist das denn wichtig? Das Volk wird nur über ihn lachen, wenn er nach all diesen Anschuldigungen immer noch vor den Altar tritt!", zeterte sie unbeirrt weiter und warf mir einen funkelnden Seitenblick zu. „Ich kann nicht glauben, dass du dich für dieses treulose Mädchen, solch einer Blamage stellen willst!"
„Gail", unterbracht mein Vater die Tirade meiner Mutter eisern und warf ihr einen scharfen Blick zu. „Jetzt lass ihn doch erklären, bevor du mit der ganzen Tür wieder ins Haus fällst."
Meine Mutter schnaubte, allerdings verließ kein weiteres Wort ihren Mund.

„Zac war bei mir", lautete meine kurze Antwort. „Er hat mir alles erklärt", fügte ich auf die ratlosen Blicke meiner Eltern hin zu. Meine Augen fixierten meine Mutter. „Wirklich alles."
Ich konnte erkennen, wie das Gesicht meiner Mutter innerhalb weniger Sekunden aschfahl wurde. Mit geweiteten Augen erwiderten sie meinen Blick.
Es dauerte eine Weile bis sich meine Mutter wieder gefangen hatte und der übliche, abschätzige Ausdruck ihre Mimik verzerrte. „Und? Was soll er dir schon erzählt haben?", meinte sie mit betont gleichgültiger Stimme.
Mein Blick fiel auf ihre verkrampften Hände, die den beigen Saum ihres luftigen Kleides umfassten.
Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein tiefes Knurren aus meiner Kehle befreite und den Thronfall befüllte. Das Geräusch wurde von der hohen Decke zurückgeworfen.
Mein Vater kniff die Augen zusammen. „Was soll das, Jayce?", verlangte er mit tiefer Stimme zu wissen.

„Ich denke, dass sie dir das ziemlich gut erklären könnte", entgegnete ich mit einer vagen Geste Richtung meiner Mutter. „Oder täusche ich mich etwa, Mutter?"
Meine Mutter verzog das Gesicht und strich sich eine blonde, fast ergraute, hinters Ohr, welche sich aus ihrer strengen Hochsteckfrisur gelöst hatte. „Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst", erläuterte sie mir. „Und egal was dir dieser Hooligan auch erzählt hat: Was fällt dir eigentlich ein, so mit deiner Mutter zu sprechen? So habe ich dich nicht erzogen, Jayce Arthur Avery!"

Mein Blick huschte zu meinem Vater hinüber, welcher die Stirn in tiefe Furchen gezogen hatte. Mit einem irritierten Ausdruck huschten seine Augen zwischen uns hin und her. Es war das erste Mal, dass ich meinem Vater völlig stumm erlebt hatte. Bis jetzt hatte er in jede Situation eingegriffen, die zu eskalieren drohte, egal ob er wusste, welches Thema bestritten wurde oder nicht. Doch nun ließ er seinen auffordernden Blick auf mir verweilen, als wolle er mich zum weitersprechen animieren.
„Zac hat mir erzählt, du hättest ihm Geld dafür geboten, dass er herumerzählt, er hätte mit Gwendolyn eine Affäre."
Meine Stimme war tief und der verächtliche Unterton wohl kaum zu überhören. Ich hatte schon immer gewusst, dass meine Mutter alles dafür tun würde, damit Josey, Rose und ich den richtigen Weg einschlagen würden, aber das war wirklich zufiel des Guten! Sie konnte doch nicht wirklich glauben, dass sie mit dieser Nummer durchkommt!

Anfangs konnte ich Zacs Geschichte nicht wirklich glauben, als er am frühen Morgen im Schloss auftauchte und um ein Gespräch unter vier Augen bat. Ich hatte größte Mühe, ihm geduldig zuzuhören und nicht gleich das ganze Wachpersonal auf ihn zu hetzten.
Aber letztendlich hatte sich meine Geduld gelohnt, denn so skeptisch ich anfangs auch war, mittlerweile ergibt alles Sinn für mich.
Meine Mutter war von Gwendolyn noch nie äußerst begeistert gewesen, dass wusste ich. Und ich kannte auch ihre tückische, hinterlistige Art, die sie stets zum Vorschein brachte, wenn ein Außenstehender an der Fassade unserer Familie zu zerren drohte.
Um unseren guten Ruf in der Bevölkerung zu wahren, würde sie alles tun. Ihr war es egal, dass uns das Volk eigentlich verabscheute, sie wollte einfach nur, dass sie nichts an unserer makellosen Maske auszusetzen zu hatten. Sie wollte die perfekte Königin sein, mit dem perfekten Mann und den perfekten Kindern. Ohne Fehler. Ausnahmslos. Und Gwendolyn war in ihren Augen ein Fehler gewesen. Ein Fleck, der das reine Bild zerstörte.

„Ich denke, ihr habt noch einiges zu bereden", fuhr ich mit einem gekünstelten Lächeln in Richtung meiner Mutter fort. Mein Vater hatte sich ihr mittlerweile zugewandt. Seine Miene unergründlich, aber auf jeden Fall alles andere als glücklich. „Und ich habe eine Hochzeit zu planen!"
Ich wirbelte herum und steuerte auf die Tür zu, um den Saal hinter mir zu lassen und endlich die Vorbereitungen anzugehen.


Gwendolyn

Ich hatte meinen Kopf unterhalb des Daunenkissens vergraben, als es leise an meiner Tür klopfte. Ich hatte keine Kraft, mich aus dem Bett zu rappeln, oder ein simples ‚Ja?' Richtung Tür zu schmettern, weshalb ich lediglich ein leises Brummen von mir gab, dass man unmöglich hören konnte, wenn man auf der anderen Seite der Tür stand. Doch mehr brachte meine Kehle nicht zu Stande und meine Stimmbänder waren erst recht nicht in Form, irgendwelche Wörter zu konstruieren. Es war, als hätten Buchstaben keine Bedeutung mehr in meinem Leben. Eigentlich war alles bedeutungslos geworden, seit Jayce mich aus seinem Leben verbannt hatte und Zac sich als mieser Verräter entpuppt hatte. Mein Leben war völlig trostlos geworden, als hätte man mir die Farben der Freude entnommen und mich in einem schwarz, weißen Gefängnis zurückgelassen.
So erbärmlich hatte ich mich das letzte Mal gefühlt, als mich mein Date für den Schulball nicht von zuhause abgeholt hatte, nachdem ich vor all meinen Freunden pausenlos damit herumgeprahlt hatte, wie wundervoll und cool er doch war.

Missmutig schob ich das Kissen ein Stück zur Seite, damit ich zur Tür hinüberlinsen konnte. Sie hatte sich bereits geöffnet und das, obwohl ich gar nicht Herein gesagt hatte. Zumindest hätten Rose und Josey mein undefinierbaren Laut niemals hören können.
Ich runzelte die Stirn, als ich die strahlenden Gesichter der Beiden sah. „Das Zimmer ist Grinse-Frei", murrte ich und drückte im selben Moment auch schon wieder mein Gesicht in das Leintuch, wodurch meine Stimme von der Bettwäsche verschluckt wurde.
„Sind gute Nachrichten auch verboten?", fragte Rose. Anhand ihrer Tonlage konnte ich erkennen, dass sie ihre Mundwinkel immer noch nicht unter Kontrolle hatte.
„Ja!", stöhnte ich und rollte mich auf den Rücken. „Das hier ist eine depressive Zone, also haltet bitte Abstand!"
Im nächsten Moment setzte ich mich auch schon auf und erwiderte den Blick der Beiden alarmiert. „Oder wollt ihr mir etwa sagen, dass euer Vater mich rauswirft?"

Ich bin mir nicht sicher, ob mir das gefallen würde. Höchstwahrscheinlich würde es die ganze angespannte Situation erleichtern. Ich könnte mich Jessicas Sauftouren anschließen und meinen Kummer und die letzten Wochen im Alkohol ertränken, damit dieser dumpfe Schmerz in meiner Brust endlich betäubt wird.
Aber wollte ich das Schloss wirklich verlassen? Irgendwie hatte ich mein Zimmer hier liebgewonnen. Vor allem die Aussicht auf dem Balkon und das Gekläffe von Joseys Hund wollte ich nicht missen.
Zwar würde ich zuhause meine Familie erwarten und so wie ich meine Mutter kannte, würde sie mich innerhalb weniger Stunden wieder aufpäppeln. Allerdings würde ich dort wieder auf Lynn treffen... Ich hatte meine Schwester seit dem Vorfall nach meiner Verlobung nicht mehr getroffen und sie hatte sich auch nicht bei mir gemeldet, um sich irgendwie zu entschuldigen. Vermutlich sah sie nicht einmal ein, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
So wie ich Lynn kannte, hatte sie die ganze Sache bestimmt schon vergessen und würde mich bloß wie ein verprügelter Welpe anstarren, wenn ich sie damit konfrontierte.

„Ganz im Gegenteil!" Joseys feierliche Stimme riss mich aus meinen Gedanken und als ich den Blick hob, grinsten mich die Beiden Zwillinge immer noch an. Fast schon widerlich, wie glücklich sie doch sein konnten, während ich mich den ganzen Tag im Selbstmitleid suhlte.
„Ganz im Gegenteil? Sag bloß nicht, er will mir einen Mietvertrag anbieten", murmelte ich ironisch. Während Josey die Augen verdrehte, ließ sich Rose ihre Laune nicht so schnell verderben. „Sozusagen, ja."
„Was?" Irritiert starrte ich das blonde Mädchen an. Ein Mietvertag? Zwischen dem König und mir? Und das, obwohl mich seine Ehegattin so schnell wie möglich aus dem Schloss haben möchte? So dringend, dass sie selbst meinen besten Freund besticht, damit er sich hinter meinem Rücken das Maul zerreißt?
Stumm schüttelte ich den Kopf. Die Beiden verarschten mich doch.

„Am besten wäre es wohl, wenn du dir das Ganze selbst ansiehst", meinte Rose schließlich. Anhand ihrer Handflächen, welche sie krampfhaft zusammenpresste, konnte ich erkennen, dass sie sich ein freudiges Quietschen unterdrücken musste. Ich war ihr sehr dankbar dafür. Noch mehr Glückseligkeit würde ich echt nicht ertragen.
Josey nickte zustimmend und warf mir einen tadelnden Blick zu: „Aber definitiv nicht in diesem Traueraufzug.
Ich zog meine Knie unter der Bettdecke hervor und starrte an mir hinab.

Meine Beine steckten in einer ziemlich ausgebeulten, aber bequemen, Jogginghose, welche ein paar verdächtige Flecken auf dem grauen Stoff aufwies. Mein Oberkörper hingegen steckte in einem simplen, weißen T-Shirt. Unter meinen Achseln hatten sich bestimmt schon sichtbare Schweißflecken gebildet, doch vor dem Eintreffen der Zwillinge war mir das egal gewesen. Den Spiegel hatte ich die vergangenen Tage sowieso gemieden, weshalb mir mein Anblick auch ziemlich egal gewesen war.
Doch jetzt ließen Joseys Worte Unsicherheit in mir hoch quillen. „Meinst du?"
„Weiß ich", entgegnete Josey mit einem entschuldigenden Lächeln, ehe sie ihrer Schwester einen verschwörerischen Blick zuwarf. Während Rose breit zurückgrinste, brodelte in mir der Argwohn. Was die Beiden wohl vorhatten?

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