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2. Kapitel

           

Jayce

Mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen schüttelte ich die Hand einer älteren Dame und neigte etwas den Kopf, um ihr meinen, nicht vorhandenen, Respekt und meine Anerkennung zukomme zu lassen.
„Jayce! Ihr seid ja so groß geworden!", schwärmte die ältere Dame und ich konnte meine Hand nur mit Mühe von der Ihren lösen: „Und Sie sind kein Stück gealtert, Miss Bentley! So attraktiv wie und eh und je", schmeichelte ich der Frau, welche in unserem Königreich ein hohes Ansehen genießte.

Miss Bentley war eigentlich in einem fernen Land aufgewachsen, doch durch die guten Verbindungen ihrer Eltern heiratete sie bereits mir 16 Jahren einen wohlhabenden Mann mit viel Einfluss und übernahm nach seinem Tod die unzähligen Firmen, welcher er in unserem Reich aufgebaut hatte.
Mit gerade Mal 20 Jahren wurde sie die wichtigste Geschäftsfrau in ganz Koieta, doch der ganze Stress und die Arbeit, die diese Verantwortung mit sich brachte, zeichnete sich deutlich in ihrem Gesicht ab.
Mittlerweile war sie um die Fünfzig Jahre alt und schon lange nicht mehr die Augenweide, wie sie es einst gewesen war, doch meine Erzieherinnen hatten gute Arbeit geleistet.
Sie war nicht die erste Dame an diesem Abend, welche unter meinem unehrlichen Kompliment ganz rot wurde.

„Ein wahrer Charmeur", hauchte sie anerkennend und nippte an ihrem Sektglas, in welchem sich eine grünliche Flüssigkeit befand.
Woodruff – Ein Getränk, welches den Verstand benebelte und die Bewegungen träge werden ließ, ohne dass man wirklich Alkohol zu sich nahm. Ziemlich praktisch, wenn man sich eine Auszeit von seinen Gefühlen gönnen wollte und dazu war es überhaupt nicht schädlich, wie alle anderen alkoholischen Getränke.
Zwei Gläser reichten und man hatte den Zustand erreicht, denn man in der ungehobelten Sprache als ‚besoffen' bezeichnen würde.

„Wo ist denn Ihre Zukünftige?", fragte Miss Bentley in diesem Moment und unterbrach somit meine Gedanken.
Augenblicklich krampfte sich mein Magen zusammen und meine Schultern spannten sich unter ihren Worten an.
Ach ja, meine zukünftige Ehefrau, welche eigentlich ebenfalls auf dieser Veranstaltung sein sollte, damit wir uns endlich kennenlernten.
Normalerweise vermied es mein Vater, meine Geburtstage, aber auch die meiner Schwestern, in der Öffentlichkeit zu feiern, doch er hielt es für eine gute Möglichkeit, mich und Gwendolyn aneinander vorzustellen.

Ich zwang mir wieder ein Lächeln auf die Lippen, welches kurzzeitig verschwunden war, ehe ich meine volle Aufmerksamkeit wieder Miss Bentley widmete: „Sie sollte bald eintreffen."
Miss Bentley strahlte mich an und leerte ihr Sektglas, welche sie einem vorbeilaufenden Keller schnell auf das Tablett mogelte: „Ich weiß genau, wie Sie sich fühlen müssen!", begann sie euphorisch zu sprechen und zwinkerte mir zu: „Ich kannte meinen Gatten ja auch nicht, als ich ihn heiraten sollte und habe mich heftig gegen die Wünsche meiner Eltern gesträubt, aber letztendlich war es doch eine gute Entscheidung!"

Mit einem unehrlichen Lächeln auf den Lippen nickte ich verständnisvoll und sah mich unauffällig im Saal um. Ob dieses Mädchen mit dem merkwürdigen Namen schon da war?
Das Einzige, was ich hatte, um sie zu erkennen, war eine grobe Beschreibung meines Vaters: Dunkles, fast schwarzes Haar und dunkle Augen.
Hmm... Das traf auf jede vierte Frau im Ballsaal zu und all diese Damen waren außerhalb von Koieta geboren und nur zu Besuch hier.
Es sollte also nicht allzu schwer sein, dieses Mädchen ausfindig zu machen.

„Wenn Sie mich entschuldigen würden", vertröstete ich Miss Bentley, nickte ihr zum Abschied zu und wandte meine Aufmerksamkeit den Menschen im Saal zu.
Es wurde Zeit, dass ich meine zukünftige Ehefrau aufsuchte, damit dieser schreckliche Abend endlich ein Ende hatte und ich meinen wohlverdienten Schlaf aufsuchen konnte.

„Jay!", eine, mir all zu vertraute Stimme, lockte meine Aufmerksamkeit zur Treppe des Saals, wo meine beiden Schwestern standen.
Josy winkte mir aufgeregt zu, ehe sie sich durch die Gäste einen Weg zu mir suchte. Rose folgte ihr.
„Hast du sie schon gefunden?", erkundigte sich meine kleine Schwester bei mir und warf ihre blonden Locken zurück.

Die Zwillinge hatten sich für meinen Geburtstag wirklich herausgeputzt.
Beide steckten jeweils in einem bodenlangen Abendkleid, welches Figurbetonend war und aus glänzendem Stoff bestand.
Während Josy von ihrer Zofe ein dunkelblauen Kleid übergestreift bekommen hatte, welches am Oberteil mit Perlen und anderen glitzernden Steinchen besetzt war, glänzte Rose in ihrem Roten Spitzenkleid.

„Nein, habe ich nicht", beantwortete ich Joseys Frage und schenkte den Beiden ein sanftes Lächeln: „Ihr seht übrigens toll aus!"
Das war wohl das erste Kompliment an diesem Abend, dass nicht geheuchelt war und meine Schwestern liefen unter meinem Kompliment purpurrot an.
„Danke, Jay. Du siehst genauso schleimig aus wie immer", spottete Rose und grinste mich verschmitzt an.

„Joselynn! Rosalie! Beehrt ihr uns kurz mit eurer Aufmerksamkeit?", rief meine Mutter in diesem Moment und sah die Zwillinge auffordernd an.
Augenblicklich gefror das Lächeln auf der Lippen der Beiden und sie warfen sich einen kurzen Blick zu, ehe sie mit wohlbedachten Schritten zu unserer Mutter stolzierten.
Ich sah ihnen kurz nach, ehe meine Aufmerksamkeit von einer Person im Saal wie magisch angezogen wurde.

Am oberen Rand der Treppe erschien ein junges Mädchen – Kaum älter als achtzehn.
Ihr Körper steckte in einem violetten Cocktailkleid, welches ihren dunklen Teint betonte und ihre braunen, funkelnden Augen hervorhob.
Mit diesem kurzen und freizügigen Kleid würde sie unter normalen Umständen bei den gehobenen Gästen bestimmt unangenehm auffallen, doch sie sah einfach nur atemberaubend schön aus.
Das musste Gwendolyn sein!

Ich spürte, wie sich mein Puls beschleunigte und eine angenehme Wärme meinen Körper durchflutete.
Wieso hatte ich eigentlich jemals etwas gegen diese Hochzeit eingewendet? Gwendolyn war wirklich ein äußerst attraktives Mädchen und, laut den Erzählungen meines Vaters, sehr intelligent.
Sie würde bestimmt eine wundervolle Ehefrau werden.

Ehe ich wirklich darüber nachdenken konnte, was ich tat, stand ich bereits am Ende der Treppe, wo ich die dunkle Schönheit empfing.
„Hallo", begrüßte ich sie höflich, nahm ihre zarte Hand zwischen meine Finger und hauchte einen kurzen Kuss darauf, ehe ich mich vor ihr verneigte.
Augenblicklich strömte das Blut in den Kopf des hübschen Fräulein und verlieh ihren Wangen einen zauberhaften rosafarbton, welcher meinen Herzschlag nochmal um das doppelte beschleunigte.

„Prinz Jayce! Es ist mir eine Ehre!", erwiderte sie meine Begrüßung mit zittriger Stimme und senkte verlegen den Blick.
Sie war wirklich süß! Und brachte mein Herz auf eine unerklärliche Art und Weise zum Explodieren.
Das Einzige was mich stutzig machte, war ihr junges Aussehen. Sie sah jünger aus, als sie eigentlich sein sollte.

„Die Ehre ist ganz meinerseits!", meinte ich kokett und schenkte ihr mein schönstes Lächeln.
Mein Blick glitt zu meiner Mutter und meinen Schwestern hinüber.
Während Josy und Rose aufgeregt tuschelten und sich gegenseitig in die Rippen stießen, billigte meine Mutter das unangebrachte Verhalten ihrer Töchter mit einem kurzen Blick, ehe sie ihre Aufmerksamkeit mir und Gwendolyn widmete.
Überrascht wanderten ihre Augenbrauen ein paar Zentimeter nach oben, während sie die Schönheit vor mir musterte.

Meine Mundwinkel zogen sich noch weiter nach oben und ich fixierte Gwendolyn erneut mit meinen hellen Augen: „Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte ich das attraktive Mädchen galant, während ich fasziniert ihr dunkles, glänzendes Haar musterte, welches ihr weich und sanft über die Schultern fiel.
Plötzlich wurde Gwendolyn unsicher und ihre wunderschönen Augen huschten hektisch zum oberen Teil der Treppe, als ob sie dort jemanden erwarten würde: „Meinen Sie wirklich?", fragte sie nervös und strich sich eine verirrte Strähne hinters Ohr.

Fragend runzelte ich die Stirn und legte meinen Kopf etwas schief, ehe ich ihr meine Finger unter das Kinn legte und ihren Kopf sanft nach oben drückte, damit sie mich ansehen konnte: „Warum sollte ich nicht mit meiner zukünftigen Ehefrau tanzen?", fragte ich sie liebevoll, wenn auch mit einem Hauch von Spott in meiner Stimme.
Gwendolyn riss die Augen auf und wich ein paar Schritte von mir zurück: „Oh! Ähm.. I-Ich.. Nein..", stotterte sie zerstreut und schenkte mir ein entschuldigendes Lächeln, ehe sie tief einatmete: „Ich bin nicht Gwen!"

Verwirrt runzelte ich die Stirn und das Lächeln wischte sich wie von selbst von meinem Gesicht.
Sie war nicht Gwendolyn? Aber sie passte doch perfekt auf die Beschreibungen meines Vaters! Wer sollte sie sonst sein, wenn nicht meine Zukünftige?
Das attraktive Mädchen schien mir all die Fragen von meinem Gesicht ablesen zu können, denn sie strich sich verlegen durchs Haar, ehe sie mir die Fragezeichen aus dem Gesicht zauberte: „Ich bin Gwens Schwester. Lynn Montgomery."

Was? WAS!?
Dieses zauberhafte Wesen sollte gar nicht meine Frau werden? Sie war nur die Schwester meiner zukünftigen Gattin?
Das erklärte zumindest ihr junges Aussehen und wenn sie schon so attraktiv war, wie würde dann ihre Schwester aussehen?
Trotz meiner aufmunternden Gedanken krampfte sich mein Herz vor Enttäuschung zusammen und die angenehme, prickelnde Wärme in meinem Innern zog sich zurück. Sie hinterließ eine tiefgehende Leere und den bitteren Geschmack der Ernüchterung machte sich in mir breit.

Lynns Lächeln gefror ihr auf den Lippen, als sie meinen Unmut bemerkte und erneut senkte sie ihren Blick zu Boden: „Sie müsste bald hier sein. Bis dahin würde ich Ihre Einladung zum Tanz sehr gerne annehmen", bot sie mir freundlich an und neigte etwas den Kopf zur Seite.
Aus ihren großen, unschuldigen Augen blickte sie mich an und mein Herz drohte zu erwärmen.

„Danke für Ihr großzügiges Angebot, aber mein geschätzter Vater würde unseren gemeinsamen Anblick nicht genießen", vertröstete ich sie schweren Herzens und riskierte einen kurzen Blick über meine Schulter zurück.
Mein Vater war inzwischen zu dem Rest meiner Familie getreten und beobachtete mich aus zusammengekniffenen Augen.
Als er meinen Blick begegnete schüttelte er kurz den Kopf, als wolle er mir signalisieren, dass ich mit der falschen Montgomery sprach.
Danke, Vater! Mittlerweile war mir das auch schon bewusst geworden!


Gwendolyn

„Hast du das verstanden, Schätzchen?"
Die hektische Stimme meiner Mutter drang nur gedämpft zu mir durch.
Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, die protzenden, goldverzierten Musterungen an den Wänden der endlosen Flure zu bestaunen.
Das ganze Schloss schien aus edlem Marmor zu bestehen und hinter jeder Ecke wartete erneut ein roter, flauschiger Teppich darauf, dass ich meine Füße darin vergrub.
Schade nur, dass Mom denkt das es nicht besonders Ladylike wäre, wenn ich mit nackten Füßen herumlaufe.

Im Gegensatz zum Zentrum von Koieta, wirkte das Schloss mittelalterlich und ließ all die modernen Funktionen, die es besaß, nicht erahnen.
Nur selten blitze eine technische Funktion zwischen den kostspieligen Dekorationen auf und man könnte fast meinen, dass man bei Betreten dieses Gebäudes 200 Jahre zurück in die Vergangenheit wandert.
Trotzdem war dieses Schloss wunderschön – Wenn nicht hinter jeder Ecke eine Prüfung für meine Tollpatschigkeit lauern würde.
Ich muss sagen, ich bin wirklich stolz auf mich! Ich war bereits länger als 10 Minuten in diesem Gebäude, hatte aber noch keine einzige, teure Vase zerbrochen.

„Gwendolyn! Hörst du mir überhaupt zu?!", herrschte meine Mutter mich plötzlich von der Seite an, was mich zusammenzucken ließ.
„Ja, natürlich!", beeilte ich mich zu sagen und begegnete ihrem strengen Blick: „Was hast du denn gesagt?", fragte ich kleinlaut.
Meine Mutter seufzte und fasste sich verzweifelt an die Stirn.
Sie hatte hektische, rote Flecken im Gesicht, welche sie ihrer krankhaften Nervosität zu verdanken hat.

„Gwen, bitte konzentrier dich! Das ist wirklich wichtig!", flehte meine Mutter und warf einen unsicheren Blick den Flur entlang, wo uns am Ende eine Treppe erwartete.
Mein Vater, Lynn und Chris waren dem Ball schon beigetreten, doch meine Mutter wollte mir erst alle Manieren einbläuen, die so ein königliches Fest mit sich brachte.
Also wenn sie mich fragt, hätte sie Chris nicht unbeaufsichtigt in die Menge schicken sollen, wenn sie sich heute eine Peinlichkeit sparen wollte.

Meine Mutter hielt mich an den Schultern fest und brachte mich somit zum Stehen: „Also nochmal: Kein Stolpern! Kein Schreien! Du wirst nichts vom Buffet essen! Du wirst keinen beleidigen und das wichtigste: Du wirst nicht den Zorn der königlichen Familie auf dich lenken!"
Meine Mutter warf einen kurzen Blick zu der Treppe, ehe sie mich wieder fest ansah: „Sei einfach nicht Du! Sei einmal in deinem Leben ein braves Mädchen. Sei wie Lynn!"
„Danke, ich akzeptier dich auch so, wie du bist", grummelte ich ironisch und verdrehte die Augen.

Meine Mutter stieß einen verzweifelten Seufzer aus, ehe sie ein letztes Mal an meinem schwarzen Kleid herumzupfte und sich schließlich bei mir unterhakte: „Dann wollen wir Mal!", murmelte sie unsicher und verzog ihr Gesicht zu einem krampfhaften Lächeln.
„Mom! Ich schaff das schon!", versuchte ich sie zu beruhigen und drückte ihren Arm, ehe wir zu Treppe schritten.
Okay, Gwen... Ganz ruhig! Die Treppe ist dein erstes Hindernis und wenn du die meisterst, ist der Rest des Abends ein Klacks für dich!

Ich starrte konzentriert auf den roten Teppich vor mir, während ich langsam einen Fuß vor den Anderen auf die Treppe setzte.
Meine Mutter krallte sich derweilen voller Furcht an meinem Arm fest und ich hatte kurz die Angst, dass ich dank des fehlenden Bluts in meinen Beinen, zusammenbrechen würde.

„Da ist er!", zischte mir meine Mutter zu und deute unauffällig auf einen Blondschopf in schwarzem Anzug, welcher sich gerade angeregt mit meiner Schwester unterhielt.
Er sah ziemlich versnobt aus. Eigentlich genau, wie man sich einen verwöhnten, achtzehnjährigen Prinzen wohl vorstellen würde.
Blonde, perfekte gestylte Haare und wunderschöne blaue Augen.
Eigentlich wirklich attraktiv, nur leider überhaupt nicht mein Typ. Ich mochte blonde Kerle überhaupt nicht.

Lynn stand mit dem Rücken zu uns, weshalb uns Prinz Jayce als Erstes entdeckte.
Er richtete seinen Blick wieder auf meine Schwester und schien sie irgendetwas zu fragen, denn sie drehte sich im nächsten Moment um und lächelte uns zu, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Prinzen widmete und nickte.

Meine Mutter zerrte mich die letzten Stufen hinunter und ich hatte große Mühe, in meinen halsbrecherischen High Heels nicht auf die Nase zu fliegen.
„Prinz Jayce! Es ist mir eine große Ehre!", begrüßte meine Mutter den Blondschopf überschwänglich und vollführte einen perfekten Knicks vor dem jungen Mann.
Auffordernd sah sie mich an.
Sollte ich mich jetzt auch verbeugen? Das konnte sie doch nicht ernsthaft von mir erwarten! Das würde in einer Katastrophe enden!

Meine Mutter kniff die Augen zusammen und ihr Blick wurde härter, weshalb ich ein Seufzen unterdrückte und die Bewegungen meiner Mutter nachahmte, was bestimmt alles andere als elegant war, doch ich schaffte es, ohne zu stolpern: „Hallo", grüßte ich den Prinzen knapp, was mir einen genervten Blick von meiner Mutter einbrachte.

Der Blondschopf lächelte mich gequält an, ehe seine Augen zu meiner Mutter hinüberhuschten und er etwas den Kopf vor ihr verneigte: „Miss Montgomery! Schön, Sie endlich kennenzulernen!"
Was für ein Schleimer.

Meine Mutter lächelte erleichtert und deutete mit einem schwachen Nicken auf mich: „Das ist meine Tochter Gwendolyn. Lynn haben Sie ja bereits kennengelernt", bemerkte sie und Lynn lächelte schüchtern in die Runde.
„In der Tat", bestätigte Jayce die Vermutungen meiner Mutter, ohne mich eines Blickes zu würdigen.
Stattdessen wanderten seine Augen zu Lynn und er lächelte sie an.
Ehm... Hallo? Bin ich hier überflüssig?

„Wo ist denn Ihr Vater? Ich würde mich gerne mit ihm unterhalten", unterbrach meine Mutter die Stille und folgte Jayces Bewegung, welche auf einen älteren Herrn deutete, der bei einer Gruppe von Leuten stand.
Ich erkannte König Matthew und Königin Gail sofort aus meinen Träumen und zwang mich dazu, das zwanghafte Lächeln auf meinen Lippen zu bewahren, als mich der Blick der Königin streifte.

Meine Mutter fasste Lynn am Handgelenk, warf dem Prinzen einen dankbaren Blick zu und ließ mich mit ihm alleine.
Scheiße...
Prinz Jayce verfolgte meine Mutter und meine Schwester mit seinen Augen, ehe er sich langsam mir zuwandte und eine Augenbraue nach oben zogen.
„Was ist?", platze es aus mir heraus und ich blickte irritiert an mir herunter, konnte allerdings nichts entdecken.
Was war sein Problem?

„Ihr seht eurer Schwester wirklich ähnlich", bemerkte Prinz Jayce trocken und ein enttäuschter Ausdruck huschte über sein Gesicht, ehe das makellose Lächeln wieder die Oberhand bekam.
„Danke?", gab ich verwirrt von mir und sah kurz zu Lynn hinüber, welche stumm neben meiner Mutter stand und das Gespräch zwischen ihr und König Matthew verfolgte.

„Das war nicht unbedingt ein Kompliment", murmelte Prinz Jayce leise, als wollte er nicht, dass ich die Worte vernahm. Doch ich hatte sie gehört, weshalb ich fragend den Kopf schief legte und eine Augenbraue nach oben zog: „Was soll das heißen?", verlangte ich zu Wissen.
„Nichts", seufzte der Prinz und ließ seinen Blick über die anderen Gäste schweifen, ehe er mich wieder ansah: „Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte er weniger motiviert und hielt mir seine ausgestreckte Hand hin.

Tanzen? Was? Ich konnte nicht tanze und ich werde es auch nie können!
Ich hatte zwei linke Füße und Katastrophen schienen mich magisch anzuziehen. War es also eine gute Idee mit meinem zukünftigen Ehemann zu tanzen? Nein, definitiv nicht!
Unwillkürlich wich ich ein paar Schritte vor ihm zurück und schüttelte schnell den Kopf.

Blondschopfs Augenbrauen wanderten ein paar Zentimeter nach oben, ehe sein Blick nochmal durch den Saal huschte.
Er füllte die Distanz zwischen uns, indem er sich einen großen Schritt auf mich zubewegte.
Als ich seinen warmen Atem an meinem Ohr spürte, lief mir ein Schauer nach dem Anderen über den Rücken, doch ich zwang mich dazu, ruhig stehen zu bleiben.
Er sollte ja nicht denken, dass er mir gefiel. Das tat er nämlich überhaupt nicht!

„Hört zu, Gwendolyn. Ich bitte Sie nicht um einen Tanz, weil ich unbedingt möchte, dass Sie mir auf die Füße treten. Aber der ganze Saal erwarten von uns, dass wir mindestens einmal an diesem Abend zusammen tanzen und je eher wir das erledigt haben, desto schneller kann ich Sie wieder verlassen."

Prinz Jayce wich wieder von mir zurück und sah mich abwartend an, doch ich konnte mich nicht rühren.
Wie eingebildet und unhöflich war dieser Kerl bitte? Mir war zwar klar, dass er von der Idee, eine wildfremde zu heiraten, ebenso abgetan war wie ich, aber musste er mir seine Abneigung gegen mich so offen darstellen?
Und was erwartete er jetzt genau von mir? Das ich ihm ein zuckersüßes Lächeln zuwarf und brav zustimmen würde? Von wegen!

All das Geplapper von ‚Guten Manieren', die mir meine Mutter zuvor noch eingebläut hatte, verschwanden aus meinem Kopf und zurück blieb nur das Gefühl der Demütigung und Wut.
Ich würde Jayce ganz bestimmt nicht so mit mir reden lassen! Egal ob er ein Prinz war oder nicht!

„Viel lieber würde ich mit einem gemästeten Schwein tanzen, als mit Ihnen!", fauchte ich ihn an, wohldarauf bedacht, meine Lautstärke niedriger zu halten, als ich es eigentlich wollte.
„Wie könnt Ihr es überhaupt wagen, so mit mir zu sprechen? Glaubt Ihr etwa, ihr seit der Märchenprinz, welcher aus meinen Träumen entsprungen ist? Ich bin von dieser Hochzeit genauso abgeneigt wie Ihr! Also hegt einen höflicheren Ton mir gegenüber!"

Ich war selbst überrascht, wie geschwollen ich mich noch ausdrücken konnte, obwohl ich vor Wut bereits zitterte.
Am liebsten hätte ich diesem Mistkerl Beleidigungen an den Kopf geknallt, die er in seinem ganzen verwöhnten Leben noch nie zu hören bekommen hatte, aber scheinbar hatte sich doch etwas von meiner guten Erziehung bemerkbar gemacht und ich hatte es geschafft, mich zurückzuhalten.

Doch Blondschopf schien nicht der Meinung zu sein, dass ich mich zurückgehalten hatte, denn er starrte mich fassungslos an, ehe sich eine steile Falte auf seiner Stirn bildete: „Wie könnt Ihr es wagen so mit mir zu sprechen?", knurrte er empört und bewegte sich einen drohenden Schritt auf mich zu.
„Ich bin Prinz Jayce Arthur Avery Koit! Der zukünftige Nachfolger von König Matthew und somit baldiger Herrscher über Sie!", herrschte er mich wutentbrannt an.

Eigentlich wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt, vor Jayce zurückzuweichen, meinen Blick zu senken und mich zu entschuldigen, doch stattdessen bildete sich ein Schmunzeln auf meinen Lippen und mir entfuhr ein leises Kichern.

Jayce kniff wütend die Augen zusammen: „Was ist jetzt so witzig?", verlangte er zu wissen.
Ich versuchte das Grinsen von meinen Lippen verschwinden zu lassen. Vergebens.
„Dein zweiter Name ist Arthur? Und dein dritter Avery?", fragte ich amüsiert, während ich mich innerlich dazu zwang, nicht laut loszulachen.
Gwen reiß dich zusammen! So witzig ist das nun auch wieder nicht.

Jayce sah mich verblüfft an, ehe er die Stirn runzelte und wieder etwas von mir zurückwich: „Ach, das findest du witzig?", hakte Jayce mit hochgezogener Augenbraue nach: „Dann hast du dich bei deiner Geburt wohl totgelacht."
„Wirklich? Arthur will sich mit mir duellieren?", fragte ich belustigt und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Mein Ärger war wie weggeblasen. Dafür amüsierte mich es mich viel zu sehr, dass Jayce den Namen seines Großvaters trug.

Für einen Herzschlag huschte ein ehrliches Lächeln über Jayces Gesicht. Nicht dieses gequälte und aufgezwungene, welches er zuvor auf seinen Lippen getragen hatte.
Allerdings war dieser Moment nur von kurzer Dauer, denn im nächsten Moment hatte Jayce die Kontrolle über seine Mimik wiedererlangt und starrte mich missbilligend an: „Das ist wirklich lächerlich", meinte er trocken.

Ich zuckte mit den Schultern und warf einen kurzen Blick über seine Schulter, wo ich meine Mutter entdecken konnte, welche mich auffordernd anstarrte.
Ich unterdrückte einen Seufzer und fixierte den Prinzen wieder mit meinen Augen: „Steht dein Tanzangebot noch?", fragte ich lustlos.

„Nur wenn Sie endlich aufhören, mich zu duzen!", beschwerte sich Blondschopf und warf mir einen ärgerlichen Blick zu, woraufhin ich nur die Augen verdrehen konnte.
„Steht Ihr Tanzangebot noch?", fragte ich gedehnt.

„Wie bereits erwähnt, werde ich den Saal nicht verlassen können, bevor Sie nicht mit mir getanzt haben."
Jayce helle Augen wanderten zu seinen Eltern hinüber, welche uns eisern beobachteten.
Ich folgte seinem Blick und begegnete den durchdringenden Augen von Königin Gail, welche mich verächtlich von oben bis unten musterte.
Ich hasse diese Familie jetzt schon.


Jayce

Dieses Mädchen war einfach unmöglich. Nicht nur, dass sie unglaublich freches Mundwerk hatte, welches sie nicht zügeln konnte. Nein, noch schlimmer! Sie war eine absolute Katastrophe, was das tanzen anging.
Mehr als einmal konnte ich den Absatz ihrer lächerlich 10 cm High Heels auf meinen Füßen spüren und mehr als einmal musste ich auf die Zähne beißen, um nicht laut aufzuschreien.

Ich wette, diese Lynn ist eine fantastische Tänzerin. Generell war Gwendolyns kleine Schwester in einigen Hinsichten besser, als es dieses tollpatschige Mädchen vor mir war.
Lynn war freundlich und ruhig, wusste sich zu benehmen und schaffte es, meinen Puls zum Rasen zu bringen.
Naja, Gwendolyn schaffte das auch, aber nicht auf die gute Art und Weise.
Mein Herz begann lediglich heftiger zu klopfen, wenn sich ihr Absatz in meine Zehen bohrte oder ihre Frechheit mich zur Weißglut trieb.

„Oh, Entschuldige", kicherte das komische Ding vor meiner Nase in diesem Moment und ich fühlte einen ziehenden Schmerz in meinem linken Fuß.
„Sie machen das absichtlich!", knurrte ich empört auf und knirschte mit den Zähnen, während ich Gwendolyn weiterhin in meinen Armen herumwirbelte.

Ihre dunklen Augen funkelten, als sie mir ein verschmitztes Grinsen zuwarf, ehe sie sich einmal um sich selbst drehte und ihre Hand wieder auf meiner Schulter platzierte: „Das war dafür, das Ihr mich eine grauenvolle Tänzerin genannt habt."
Ich runzelte die Stirn und sah sie verwirrt an: „Das habe ich gewiss nicht!"
„Doch, Sie haben mich in Ihren Gedanken verurteilt", bemerkte das seltsame Ding und sah mir kurz in die Augen, ehe sie sich wieder auf ihre Beinarbeit konzentrierte.

„Dafür könnt Ihr mich wohl kaum verurteilen. Ihr tanzt wirklich grässlich", meinte ich trocken, verstärkte meinen Druck auf ihre Taille und bog sie plötzlich nach hinten.
Gwendolyn schnappte erschrocken nach Luft und ihr entfuhr ein lautes Quicken, was uns ein paar neugierige Blicke von Umstehenden einbrachte: „Zumindest im Gegensatz zu mir."
Ich ließ Gwendolyn wieder hochkommen und grinste amüsiert, als ich die roten Flecken in ihrem Gesicht bemerkte, welche sie hektischer und unsicherer aussehen ließen.
Irgendwie auch süß, doch nichts im Vergleich zu Lynns zarten Farbwechsel.

„Ihr seid so eingebildet, dass es schon widerlich ist", zischte Gwendolyn mit zusammen gebissenen Zähnen und krallte ihre viel zu langen Nägel in mein Schulterblatt.
„Und Ihr solltet lernen, wie man sich angemessen verhält!", entgegnete ich ihr.

„Wozu?", verlangte sie zu Wissen und schüttelte ihre dunklen Haare, welche zwar länger als die von Lynn waren, aber nicht so stark glänzten
„Eine Königin sollte wissen, wie sie sich zu benehmen hat."

Noch ehe der Satz meine Lippen verlassen hatte, versteifte sich Gwendolyn in meinen Armen.
Ihre Hand umfasste meine Schulter krampfhaft und sie hielt in ihrer, nicht sehr eleganten, Tanzbewegung inne.
„Königin?", hauchte sie leise und blickte mich fragend an.
Angst und Furcht spiegelten sich in ihren braunen Augen und drohten, mein sonst so diszipliniertes Herz mit Mitgefühl zu überschwemmen.
Weiß sie etwa nichts von der bevorstehenden Hochzeit? Das dank einer Vereinbarung zwischen unseren Großeltern wir miteinander verbunden sind?

„Du weißt doch von der Abmachung, oder nicht?", fragte ich sie leise, fast schon vorsichtig.
„I-Ich dachte nicht, dass...", murmelte Gwendolyn mit zittriger Stimme und löste im nächsten Moment ihre Hände von mir.
Mit panisch funkelnden Augen warf sie einen Blick durch den Saal, als würde sie jemanden suchen.
„Ihr dachtet nicht, was?", hakte ich interessiert nach und fasste das seltsame Mädchen am Handgelenk, aus Angst, sie könnte in ihrer Panik die Flucht ergreifen.
Das würde mir noch fehlen, dass ich meine zukünftige Frau auf meinem Geburtstagball verlor.

„Ich dachte nicht, dass Ihr euch darauf einlassen würdet", hauchte Gwendolyn fassungslos und schüttelte ungläubig den Kopf, als hätte sie wirklich damit gerechnet, dass ich dem Willen meines Vaters trotzen könnte.
„Ihr habt also schon damit abgeschlossen?"
„Wir würden einen Bürgerkrieg auslösen, wenn wir das Gelübde verweigern würden", bemerkte ich schroff und zuckte knapp mit den Schultern: „Ich hätte mir auch was Besseres vorgestellt, aber -", noch ehe ich meinen angefangen Satz beenden konnte, unterbrach mit Gwendolyn mit einem verächtlichen Schnauben.

Ich war wirklich beeindruck davon, wie schnell sich das Gemüt dieses Mädchens verändern konnte.
Die dunklen Augen, welche mich gerade noch panisch angefunkelt hatten, loderten jetzt nur noch voller Wut: „Was Besseres?", fauchte sie mich beleidigt an, riss ihr Handgelenk los und verschränkte die Arme vor der Brust.
Unwillkürlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Wie konnte ich auch nicht bei einem solchen Anblick amüsiert sein? Gwendolyn sah wie ein trotziges, kleines Mädchen aus, welcher gerade erzählt wurde, dass sie nicht die Hauptrolle im Stück von Aschenputtel bekommen würde.

„Das findet Ihr natürlich wieder witzig!", zischte sie genervt und verdrehte die Augen: „Ich könnte mir auch, weiß Gott wie viele, Andere Jungs vorstellen, welche zudem noch viel attraktiver als du wären!"
Och – Irgendwie war sie ja schon süß, wenn sie beleidigt war und versuchte, sich größer zu machen, als sie war.
Mit einem belustigtem Grinsen im Gesicht sah ich zu ihr hinab: „Ach, Ihr findet mich also attraktiv?", fragte ich provokant und fuhr mir mit meinen Fingern durch die Haare.
„I-Ich", stotterte Gwendolyn auch schon los und lief so rot an, dass ich sie in unseren Wintergarten stellen könnte, ohne das jemand einen Unterschied zwischen ihr und unseren Tomaten erkennen würde.
Bei dem Gedanken musste ich nur noch mehr schmunzeln.

„Ist das ein Ja?", neckte ich sie mit einem breiten Grinsen und wartete geduldig auf ihre Antwort, welche allerdings nicht kam.
Gwendolyns Gesicht war immer noch in einem, ungesund aussehenden, Rotton gehalten, doch ihre dunklen Augen funkelten mich trotzig an: „Soll ich Ihnen sagen, was mir noch so für Wörter durch den Kopf gehen, wenn ich Sie ansehe?"

Das Grinsen auf meinen Lippen wuchs und mittlerweile schmerzten meine Wangen von dem Hochziehen meiner Mundwinkel.
„Irgendetwas verrät mir, dass diese Worte nicht halb so nett sein werden, wie Ihr vorheriges Kompliment."
„Das war kein Kompliment!", knurrte Gwendolyn mich aufgebracht an. Kurz erinnerte sie mich an den Yorkshire-Terrier meiner kleinen Schwester, wenn er versuchte, Roses Kater von seinem Lieblingskissen zu vertreiben.

Mit ihren dunklen Haaren, den großen, braunen Augen und dem sturen Funkeln in ihren Augen, wies sie deutliche Ähnlichkeiten mit der Hündin auf.
Der einzige Unterschied – Der kleine Terrier wirkte neben ihr viel furchteinflößender.

Langsam gefiel mir diese ganze Situation. Zwar nicht die Tatsache, dass ich Gwendolyn in naher Zukunft zu meiner Frau nehmen musste, doch mein Talent, ihren Zorn und ihre Unsicherheit zu wecken, machte mir den Abend deutlich entspannter, als ich es ursprünglich gedacht hätte.
Unwillkürlich huschte mein Blick durch den Saal und blieb schließlich an Lynn hängen.
Auch wenn ich Gwendolyn nicht so abstoßend fand, wie ich ursprünglich gedacht hätte, konnte ich nicht verleugnen, dass sie neben ihrer Schwester wie eine Enttäuschung auf mich wirkte.
Lynns Augen waren sanfter und unschuldiger, als die von Gwendolyn. Auch wies das junge Fräulein Manieren und ein gezügeltes Mundwerk auf, was man von dem Mädchen vor mir nicht behaupten konnte.

Meine Augen fixierten nun wieder Gwendolyn, welche sich schmollend in meinen Armen drehte und ihren Fuß ruckartig nach vorne wandern ließ.
Dieses Mal bemerkte ich ihre Absicht und wich geschickt nach hinten aus, was sie jedoch ins Straucheln brachte.
„Sie sind nicht die freundlichste Person, was?", fragte ich schmunzelnd.
„Kann man von Ihnen wohl auch kaum behaupten", brummte Gwendolyn schmollend und löste ihre Händen von mir.

Ich zog fragend eine Augenbraue nach oben, machte allerdings keine Anstalten, die Distanz zwischen uns wieder zu schließen.
„Ihr hatten ja jetzt Ihren Tanz mit mir – Sie können gehen", bemerkte Gwendolyn trocken und verschränkte schmollend ihre Arme vor der Brust, während sich die Tanzpaare um uns herum weiterhin zu der Musik hin und her wiegten.
„Seid Ihr beleidigt?", fragte ich verblüfft und konnte nicht verhindern, dass meine Mundwinkel sich noch weiter nach oben zogen, was mittlerweile ziemlich schmerzlich für meine Wangenknochen ausfiel.

„Nein, meine Zeit ist mir nur zu wertvoll, um sie mit einem versnobten Typen, wie Ihr es seid, zu verbringen", entgegnete sie mir mit einem zuckersüßen Lächeln, wobei sie es sich nicht nehmen ließ, meine Tonlage nachzuäffen, die ich bei meiner Aufforderung in meine Stimme eingebaut hatte.
Ich rollte mit den Augen und verkniff mir einen tiefen Seufzer – War das ihr Ernst? Hatte sie meine Späße wirklich ernst genommen? Dieses Mädchen hatte keinen Sinn für Humor.

Gwendolyn warf mir einen letzten, zornigen Blick zu, ehe sie mir den Rücken zukehrte und zwischen den tanzenden Gästen verschwand.
Ich verdrehte die Augen und beschloss, die restliche Zeit meines Abends unter Leuten zu verbringen, die meiner Aufmerksamkeit würdigen waren und nicht meine Gesichtsmuskeln überbeanspruchten.
Gerade als ich Lynn ausfindig machen konnte, legte sich ein fester Handgriff um meine Schulter und ich wurde herumgewirbelt.

„Wo willst du denn hin?", herrschte mich mein Vater leise an und kniff die Augen zusammen, da er wohl schon ahnte, dass ich nicht wirklich dazu gereizt war, diesem schmollenden Mädchen zu folgen.
„Mich mit den Gästen unterhalten?", antwortete ich ihm Schulterzuckend.
Mein Vater seufzte tief und fuhr sich durch sein gräuliches, karges Haar: „Diese Veranstaltung soll dir dafür dienen, dass du Gwendolyn besser kennenlernen kannst! Also nutzt das auch gefälligst!"
Mit diesen Worten mischte er sich wieder unter die murmelnden Gäste und ließ mich alleine zurück.

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Ich weiß nicht, irgendwie bin ich für diese Geschichte so motiviert, dass bereits das 2. Kapitel fertig ist! :D

Was hält ihr bis jetzt davon? Und wer ist euch sympathischer? Gwendolyn oder Jayce? :D

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