Andere Spezies | Dream x Reader
Person/Charakter: Dream
AU: Mittelalter?
Pronomen: Keine.
TW: Blut, Gewalt
C oder cc: c!
Request: Nein.
Sonstiges:
Der Reader ist ein Vampir.
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Mein Gesicht verzog sich, als das unangenehme Quietschen der Gefängnistür, welche unachtsam von einer der zwei Wachen aufgestoßen wurde, in meinen Ohren dröhnte. Keinen Augenblick später, wurde ich auch schon näher an die Zelle geführt und achtlos in die dunkle, staubige Kammer geschubst.
Keine Sekunde später kam eine weitere Wache, welche mich ruckartig an meiner Kette packte. Diese war an meinen Handschellen befestigt und klirrte bei jeder meiner Handbewegungen, was meine Nerven etwas kitzelte.
Wir hielten erst an, als wir an der hinteren Wand der Zelle angekommen waren. Er versuchte mich mit seinen Händen, welche meine Schultern unangenehm festhielten, runterzudrücken, musste aber feststellen, dass ich mich nicht bewegte. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und grinste ihn provokant an, was ihn wiederum genervt grummeln ließ.
Ich zog scharf die Luft ein, als die Wache mir unerwartet in die Kniekehle trat und meine Beine ungewollt nachgaben. Meine Knie kollidierten unsanft mit dem Boden, woraufhin ich meine Hände zum Abstützen benutzte (auch wenn sie noch gefesselt waren), um nicht komplett auf dem dreckigen Boden zu landen. Als ich merkte, wie sich die kleinen Steine vom Boden in meine Knie und Handflächen bohrten, verkniff ich mir das Zischen vor Schmerz, indem ich unangenehm doll auf meine Lippen biss. Ich meine sogar, mit meinen unnatürlichen, spitzen Eckzähnen, durch meine Haut gekommen zu sein. Ich konnte nämlich etwas Flüssiges spüren, was sich von der Wunde aus, langsam den Weg zu meinem Kinn bahnte.
Ich warf dem braunhaarigen Ritter einen dunklen Blick zu. Der wiederum kicherte nur leise zu sich selber vor Triumph. Ich biss meine Zähne verkrampft zusammen, schaute aber die ganze Zeit dabei zu, wie sich die Wache auf meine Blickhöhe runter hockte.
Mit verwunderten Augen, überlegte ich, warum er auf einmal an meiner Metallkette herumzog. Ich kniff meine Augenbrauen zusammen, als ich realisierte, dass er gerade dabei war, mich am Boden fest zu ketteten. Wie aus Instinkt versuchte ich es zu verhindern, indem ich meine Hände weiter weg zog. Die Wache schaute verwundert auf, richtete ihren daraufhin düsteren Blick jedoch gleich darauf auf meine weggezogenen Hände. Ich fing an abermals zu grinsen, als ich den genervten Blick sah und zog meine Hände als weitere Provokation nochmals weiter von der Wache weg.
"Hör. Auf.", grummelte die Wache dunkel und schaute mir dabei genervt in die Augen. Ich zog meine Hände als Antwort noch weiter weg, was die Wache weiter reizte. Sein Gesicht war mittlerweile sogar so angespannt, dass ich eine relativ große Ader an seiner Schläfe pochen sehen konnte. Sein Griff um die Kette zu meinen Handschellen wurde immer stärker, sodass sich seine Gelenke sogar anfingen weiß zu verfärben. Sein Kiefer verspannte sich drastisch, was mich wiederum amüsiert kichern ließ. Es war zu einfach und unterhaltsam, die eigentlich so strengen Wachen aus der Fassung zu bringen.
"Sapnap. Kannst du bitte aufhören, so dumm dazustehen und einfach nur zuzugucken? Unser Gast hier, weiß anscheinend nicht wie er sich zu benehmen hat", rief die braunhaarige Wache, mit knirschenden Zähen zu dem Anderen. Der durchbohrende Blick, der von der vor mir knie-enden Wache aus ging, verließ nicht meine Augen. Im Gegenteil; er bohrte sich nur so weiter in meine Seele, wobei ich den Blick nicht abwendete.
'Sapnap' verstand sofort und kam ohne zu zögern in die Zelle hinein. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite, sodass ich den Schwarzhaarigen im Sichtfeld hatte. Er kam mir immer näher, was mich abwartend meinen Kiefer verspannen ließ. Ich beobachtete den anderen genau, um nicht von ihm überrascht werden zu können. Doch leider hatte jenes nicht ganz so gut funktioniert, wie ich es mir gedacht hatte. Als Sapnap direkt hinter mir stand, trat er mir unerwartet stark in den Rücken, was mich wiederum zischend mit dem Boden kollidieren ließ. Die schwarzhaarige Wache wartete nicht lange und kniete mit einem Knie auf meinen Rücken, um mich am Boden zu halten. Ich grummelte, als er weiteren Druck ausübte, während ich versucht hatte, mich aus seinem Griff frei zu wälzen.
Ich merkte, wie die andere Wache an meiner Kette zog, um mich endlich festketten zu können. Meine Arme versuchte ich abermals an mich zu ziehen, um das Festketten zu verhindern, doch der Druck auf meinem Rücken wurde mit jedem Versuch unangenehmer, was mich zum Aufgeben verleitete. "Spielverderber", grummelte ich eingeschnappt. Beide ignorierten mich gekonnt, was mich stumm den Kopf auf den Boden ablegen ließ. Mein Kopf war zu dem Braunhaarigen gerichtet, was mich zugucken ließ, wie er mich am Boden ankettete. Als er fertig war, stand er seufzend auf und schaute abwertend und genervt auf mich herab.
Keinen Augenblick später verließen die beiden Wachen auch schon die Zelle, der Schwarzhaarige jedoch nicht ohne mir noch einmal an den Hinterkopf zu treten. Ich schaute den beiden düster hinterher und setzte mich wieder auf, als sie aus der Zelle raus waren und nun am Abschließen waren. Ich schaute von der Ferne durch das kleine Gitterfenster an der Tür und konnte gerade so die schwarzen Haare und das Bandana der einen Wache erkennen. Jenes wurde mir jedoch augenblicklich genommen, als das kleine Fenster zugeschoben und verriegelt wurde. Ich seufzte genervt und lehnte mich gegen die kalte Steinmauer an der Hinterseite der Zelle. Mein Kopf richtete ich gleichzeitig nach oben, woraufhin ich ein kleines Spinnennetz in der einen Ecke bemerkte. Meine Augen waren auf die relativ große Spinne gerichtet, als diese eifrig dabei war, eine Fliege mit ihren Fäden einzuwickeln. Wie hypnotisiert, schaute ich dem faszinierenden Tier bei der Arbeit zu.
Nach einer Weile zog ich meine Knie etwas näher an mich, um meinen Kopf auf diese abstützen zu können. Die Spinne hatte die Fliege eingewickelt hängen lassen und saß wieder regungslos in der Mitte ihres gesponnenen Netzes. Mein Blick war auf den Boden gerichtet, wo einzelne Kellerassen herumkrabbelten. Ich berührte eine von ihnen aus eigener Belustigung etwas mit meinem Fuß und schaute dabei zu, wie sie sich ohne zu zögern einrollte. Geduldig wartete ich, bis sie wieder anfing zu krabbeln und wiederholte meine Handlung von zuvor.
So ging das noch eine ganze Weile. Ich wurde jedoch bei meinem kleinen Spiel unterbrochen, als ich das laute Zuknallen einer Holztür war nahm. Mein Kopf schnellte augenblicklich nach oben und meine Augen fixierten sich abwartend auf meine Zelltür. Meine Atmung versuchte ich zu verlangsamen, um besser nach den womöglichen Schritten horchen zu können. Jenes funktionierte auch, denn ein gleichmäßiges Klackern von Schuhsohlen hallte in dem Gang vor der Zelle. Sie schienen sich zu nähern, denn die Lautstärke nahm zu.
Abrupt wurde es wieder still und es war nur der heulende Wind zu hören, der durch die Nischen und Ritzen der Türen durch zog. Ich legte meinen Kopf auf meine Knie ab, wobei meine Hände fest um meine Beine geklammert waren, damit sie auch bloß nicht wegrutschten. Mir war die plötzliche Stille nicht ganz geheuer, was mich dazu verleitete, meine Stirn zu runzeln und etwas ruhiger zu atmen, um horchen zu können. Ich konzentrierte mich darauf, mein Gehörsinn zu schärfen und schloss aus weiterer Konzentration meine Augen.
Meine Augen flogen direkt wieder auf, als das laute aneinander Klirren von Schlüsseln durch meine Ohren rang. Die Tür wurde daraufhin brutal aufgestoßen, was mich scharf die Luft einziehen ließ. Ich hielt mir mit den Händen meine Ohren, die von der plötzlichen Lautstärke angefangen hatten stark zu schmerzen. Mein verzogenes Gesicht war auf die nun sperrangelweit offene Zellentür gerichtet, wobei mein Blick zu der Wache wanderte, die im Türrahmen stand. Nicht so wie die anderen, trug diese einen Helm, der das ganze Gesicht verdeckte und sie so unkenntlich machte.
Wie aus dem Nichts warf die Wache stumm etwas vor meine Füße. Verwundert blickte ich auf den neuen Gegenstand in meiner Zelle, verzog jedoch gleich wieder mein Gesicht.
"Und wofür soll das jetzt bitte sein?", fragte ich genervt, mit einer kleinen Vorahnung, warum.
"Ich meine gehört zu haben, dass Vampire sich auch von Tierblut ernähren können", antwortete die Wache mir mit einem abwertenden Unterton.
Ich schaute die halb tote Ratte vor meinen Füßen kurz an, wendete meinen Blick aber gleich wieder zur Wache. "Das Ding bringt gar nichts", bemerkte ich, wobei mein Blick genervt wieder zu dem Ritter im Türrahmen schwang. Ich konnte das Blut von der Ratte riechen, bekam aber kein Appetit bei dem Gedanken, das Blut von einer halb toten Ratte zu trinken.
"Sei froh, was Besseres wirst du hier nicht bekommen", erwiderte die Wache wiederum und drehte sich dabei um. Ich schaute dabei zu, wie sie die Tür hinter sich schloss und danach die Zelle wieder verriegelte. Die hallenden Schritte waren das einzige, was ich noch von dem Ritter hörte, bevor wieder Stille herrschte. Mein Blick wanderte wieder zu der Ratte. Ich schaute dabei zu, wie sich ihre Brust leicht auf und ab bewegte, obwohl sich schon eine kleine Blutlache um das kleine Säugetier gebildet hatte.
Ich entschied mich aufzustehen und bewegte mich etwas zu der Ratte hin. Als ich von oben auf sie hinab schaute, konnte ich den angsterfüllten Blick ziemlich gut erkennen, den das kleine Tier mir zuwarf. Ich hockte mich hin und berührte den Bauch sanft mit einem meiner Finger. Die Atmung der Ratte beschleunigte sich drastisch, was mich meine Hand wieder zurückziehen ließ. Mein Blick ruhte noch eine Weile auf dem Tier, ehe ich mich mit einem leisen Seufzer wieder auf meine volle Körpergröße erhob. Ich schaute mich kurz in der Zelle um, entschied mich aber wieder an meinen vorherigen Platz zurückzukehren. Mein Rücken war daraufhin wieder an die Wand gelehnt und meine Beine angewinkelt an mich herangezogen.
Ich entschied mich, trotz des verstärkten Eisengeruches, welches von der Blutlache der Ratte stammte, meinen Kopf an die Wand hinter mir zu lehnen und meine Augen zu schließen.
Wenigstens noch etwas Schlaf kriegen, bevor es dann doch vielleicht nicht mehr geht ...
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Es waren so ungefähr fünf Tage vergangen und ich merkte, wie der Hunger langsam an mir nagte. Die Ratte lag immer noch hier in der Zelle, jedoch weiter in einer der Ecken. Ich hatte sie etwas von mir weggeschoben, da der Geruch so langsam angefangen hatte unangenehm in der Nase zu beißen. Fliegen hatten sich schon nach den ersten zwei Tagen angefangen an ihr zu vergreifen, was den ungemütlichen Geruch von totem Tier nicht gerade verbesserte. Ich hatte mich deswegen, soweit es mit der Metallkette an meinen Handschellen nur ging, in die gegenüberliegende Ecke gesetzt.
Die Kette war dauerhaft auf Spannung, was die Handschellen schmerzhaft in meine Haut bohren ließ. Es hatte eindeutig nicht gereicht, die Ratte in die hinterste Ecke der Zelle zu schieben, denn der Gestank war langsam nicht mehr auszuhalten. Der verbesserte Geruchssinn half mir dabei noch weniger. Es war eher das Gegenteil, denn es verschlimmerte die ganze Sache nur.
Die Wachen hatten jedoch bereits nach dem ersten Tag beschlossen, dass ich kein Blut mehr bekommen würde. Nachdem sie gemerkt haben, dass ich die Ratte nicht einmal angerührt hatte und ich mich weiterhin weigerte Tierblut zu trinken, wurden sie frustriert und versuchten es mir regelrecht in den Rachen zu stopfen. Sie kamen mir dabei sehr nah, was alleine schon ihr erster Fehler war.
Einen Vampir, vor allem wenn er hungrig war, überhaupt in die Nähe zu treten, ist schon lebensmüde genug. Wenn man ihn dann aber auch noch provoziert, indem man ihn zu etwas zwingt, was er eigentlich gar nicht möchte, ist das Todesurteil quasi schon ausgesprochen.
Ich konnte mich bei dem verlockenden Herzschlag und dem Geruch von jungen, frischen Blut einfach nicht zurückhalten. Meine Instinkte verleiteten mich daraufhin in seinen Nacken zu beißen, woraufhin sein Kollege jedoch schnell handelte und mir unüberlegt stark gegen die Schläfe schlug. Meine Sicht war danach kurze Zeit verschwommen und ich kippte etwas von der mir näheren Wache weg, was die beiden als Gelegenheit nahmen, um so schnell wie möglich aus der Zelle zu verschwinden.
Nachdem ich dann wieder bei klarem Verstand war, fing ich an, stur an die Zellentür, wo die beiden Wachen von zuvor verschwunden waren, zu starren. Sekunden wurden daraufhin zu Minuten und Minuten zu Stunden.
Ich war wütend, besonders auf die Wache, die mir eine übergezogen hatte und hätte wahrscheinlich auch alles und jeden, was mir in diesem Zeitpunkt über den Weg gelaufen wäre, als Frust ablasse benutzt. Da es aber nichts wirklich gab, woran ich meinen aufstauenden Groll ablassen konnte, fing ich an, mir meine Fingernägel in meine Handfläche zu bohren. Ich spürte gar nicht, wie doll ich sie eigentlich durch meine Haut drängte. Stattdessen löste ich meinen Blick erst von der Tür, als ich spürte, wie etwas Flüssiges meinen Unterarm entlang lief. Ich seufzte, als ich die dunkelrote, fast schwarze Farbe erkannte, die sich ihren Weg aus den vier kleinen Wunden an meiner Hand bahnte. Ich schluckte schwer, als ich mir vorstellte, wie das Blut der jungen Wache wahrscheinlich geschmeckt hätte. Wie es auf meiner Zunge zergangen wäre und wie die Wunde, nach dem Trinken, weiter ausblutete.
Ich schnappte bei dem Gedanken wieder aus meiner Trance und hielt mir meinen Kopf. Angespannt versuchte ich an etwas anderes zu denken, was nicht mit Blut zu tun hatte. Ich schlug etwas gegen meinen Kopf und fing an, ihn leicht zu schütteln. "Stopp- nein, hör. Auf.", flüsterte ich meinem eigenen Kopf zu. Als das nichts brachte, lehnte ich mein Haupt erschöpft an die Wand, an der ich angelehnt saß und schaute müde an die Decke. Meine Gedanken schienen sich daraufhin zu leeren, was mich aber weiterhin an die Decke starren ließ.
Selbst als ich mehrere Schritte vernahm, die sich meiner Zelle immer weiter näherten, behielt ich meinem Blick an der oberen Wand.
Das Klirren von mehreren Schlüsseln aneinander und das laute Knacken, welches von dem Schloss kam, welches gerade aufgeschlossen wurde, hallte laut durch die Zelle und den Flur. Es war quasi nicht zu überhören und doch ignorierte ich es einfach. Wenn jetzt Menschen sich mir näherten, müsste ich mich ziemlich zusammenreißen, um sie nicht direkt zu überfallen. Ich konnte bereits jetzt schon, neben dem ganzen Dreck und der verrotteten Ratte, den Geruch von frischem Blut wahrnehmen, was mich wiederum schwer schlucken ließ. Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht allzu lange blieben und wenn dann, auf sicherem Abstand.
Was ich jedoch nicht erwartete hatte, war, dass ich die Zelle verlassen sollte. Natürlich nicht ohne Begleitung.
"Los, aufstehen. Befehl des Königs, also mach hinne", gab die Schwarzhaarige Wache genervt von sich. Es waren die gleichen beiden Ritter, die mich vor ein paar Tagen hier in die Zelle geschleppt hatten. Der Braunhaarige war jedoch eindeutig zurückhaltender und ließ den Schwarzhaarigen die meisten Sachen erledigen.
Ich stand widerwillig auf und wartete auf meine weiteren Anweisungen. Während die braunhaarige Wache meine Metallkette losmachte, hatte ich ein kleines Starrbattle mit dem Schwarzhaarigen, was ich knapp gewann. Trotz der Umstände fing ich an zu grinsen, was den Gesichtsausdruckdes Verlierers nur noch besser machte. Ein 'Tch' seinerseits war zu hören, woraufhin er auch noch den Kopf schüttelte und sich seinem Kollegen widmete.
"Langsam mal fertig?", fragte er etwas gereizt. Der Braunhaarige schaute kurz auf, bevor er sich auch schon wieder der Kette widmete. "Jaja, etwas Geduld. Das Schloss klemmt- Ach, geht doch", sagte die Wache die am Boden kniete erleichert und stand im nächsten Moment auch schon gleich wieder auf, mit der Metallkette zu meinen Handschellen in der Hand. Er übergab sie dem Schwarzhaarigen, welcher direkt anfing an der Kette zu ziehen, während er nach draußen ging. Ich folgte ihm stumm und ohne hemmungen, was die beiden Wachen anscheinend sorglos so hinnahmen. Doch wenn sie wüssten, was gerade in mir vorging, würden sie eindeutig nervöser an meiner Seite sein. Mein Kiefer war wegen des Blutdurstes stark angespannt und meine Hände ballte ich zur Beherrschung fest zu einer Faust. Der Geruch des frischen Blutes und das Pochen des Herzens, welches meine Sinne förmlich benebelte, machte mich irre. Es verlangte ziemlich viel von mir, die beiden nicht direkt anzuspringen.
Ich hörte wie meine Zellentür wieder zugeschlossen wurde, blickte aber weiterhin auf den Boden. Wenn ich den Nacken von einen von den beiden jetzt auch noch bildlich vor Augen hatte, würde es die Situation noch schwieriger machen.
Wir warteten nicht lange und liefen direkt los. Das ständige Ziehen an meinen Handschellen verleitete mir, dass ich weitergehen sollte. Der Flur war lang, weshalb ich ab und zu doch einmal meinen Kopf hob. Einzelne Zellen, an welchen wir geradewegs vorbei liefen, beherbergten ebenfalls gefangene. Einige befanden sich zusammengekauert in einer Ecke des Raumes und andere rattelten verzweifelt an der Tür herum, riefen uns nach, dass sie doch freigelassen werden sollten. Es war überwältigend und das nicht im guten Sinne. Mein Kopf fing wegen der ganzen Geräuschkulisse an zu dröhnen. Ich seufzte.
"Dauerts noch sehr lange?", fragte ich leicht genervt. Der Schwarzhaarige vor mir drehte sich kurz mit seinem Oberkörper zu mir um, schoss mir einen düsteren Blick zu und drehte sich stumm wieder nach vorne. Der Braunhaarige hinter mir, kicherte leise zu sich selber, was mich abprubt stehen ließ. Die Wache hinter mir stieß somit in meinen Rücken, was sie perplex zurück taumeln ließ. Ich schenkte dem braunhaarigen Ritter hinter mir ein heimtückisches Grinsen und bekam einen genervten Blick, welcher mit leichter röte im Gesicht geziert wurde, zurück. Meine Aufmerksamkeit wurde wieder zu der vorderen Wache geholt, als diese mich mit Kraft an der Kette hinter sich her zog. Ich stolperte etwas, von der abprubten Bewegung, fing mich aber relativ schnell wieder.
Nach dem Ereignis liefen wir im Gänsemarsch weiter und gingen durch eine Tür am Ende des Ganges. Sie war aus Metall und musste zuerst von den Schwarzhaarigen vor mir, aufgeschlossen werden. Als wir über die Türschwelle gingen, schloss der Ritter direkt wieder ab. Nicht lange und es ging weiter.
Die Gänge, welche wir durchquerten, schienen wie das reinste Labyrinth. Es waren Fackeln zur Beleuchtung aufgestellt worden und Ritterrüstungen als Deko und doch schienen alle Ecken und Kanten gleich auszusehen. Man bog in einen anderen Gang ab und er sah genau so aus, wie der vorherige. Doch kamen anscheinend voran, denn wir hielten vor einer riesigen Holztür.
Ich starrte perplex an die Tür und bemerkte gar nicht, wie sie von den beiden Wachen, die mich bis hierher geführt haben, aufgestoßen wurde. Ich schnappte erst aus meinen Gedanken, als ich von dem Schwarzhaarigen mit in die große Halle gezogen wurde, die sich hinter der großen Holztür befand.
Die Tür fiel hinter uns wieder zu und beide der Ritter liefen neben mir, als wir weiter in den Raum liefen. Mein Blick war dabei die ganze Zeit auf den Tron gerichtet, der am Ende des Raumes auf einem Podest stand. Er war frei und doch sah er sehr majestätisch aus.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite, als ich bemerkte, wie der Braunhaarige etwas aus einer seiner Gürteltaschen herausholte. Meine Stirn runzelte sich, als ich sah, was er herausholte.
"Und wofür soll das jetzt sein?", fragte ich misstrauisch und behielt den Maulkorb, in den Händen des Braunhaarigen, genau im Auge.
Der braunhaarige Ritter schaute mich grinsend an, als er mir mit dem Teil, ohne auf meine Frage zu antworten, näher kam. Ich wich leicht zurück und beobachtete ihn mit einem kritischen Blick. Meine Atmung wurde schneller, als die schwarzhaarige Wache hinter mir die Arme um mich schlung und mich somit in Schach hielt. Durch die Nähe zueinander, stieg mir der Geruch seines Blutes in die Nase, was mich leicht nervös werden ließ. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, da der Geruch mit jeder Sekunde verlockender wurde, doch er hielt mich nur noch stärker fest. Der Braunhaarige vor mir kam mit dem Maulkorb immer näher, woraufhin ich meinen Kopf wegdrehte, um zu verhindern, dass er ihn mir aufsetzen konnte... vielleicht auch weil der Geruch von seinem Blut besonders süß war. Es war jedoch vergebens, als er ihn mir trotzdem aufzwengen konnte und ihn an meinem Hinzerkopf festschnallte. Er grinste mich triumphierend an, woraufhin ich ihn einen düsteren Blick schenkte.
"Als kleine Sicherheitsvorkehrung, damit du hier auch gar niemanden verletzt~", flüsterte der Schwarzhaarige, der mich bis jetzt die ganze Zeit festgehalten hatte, ins Ohr. Das Grinsen konnte man dabei nur zu gut heraushören, woraufhin ich mich gereizt aus seinem Griff befreite, welchen er zuvor etwas gelockert hatte.
Ich versuchte direkt den Maulkorb wieder abzubekommen, doch meine Hände wurden mit der Metallkette an meinen Handschellen von meinem Gesicht weggezogen. Ich grummelte genervt und versuchte weiterhin meine Hände zu mir zu ziehen. Ich hielt jedoch inne, als ich hörte, wie die Tür zu der Halle ,nicht besonders leise, geöffnet wurde. Mein Kopf schnellte ohne zu zögern dorthin.
In den Raum trat eine elegant gekleidete Person. Sie trug eine dunkel graue Rüschenbluse, die in die schwarze Cargo Pants gesteckt war und schwarze Lederstiefel, die sie etwas größer machte. Ein grüner Umhang mit Pelz war um die Schultern geschwungen, wobei eine Kapuze, welche auf dem Kopf der Person lag, die Hälfte von den aschblonden Haaren verdeckte. Eine weiße Maske mit einem schwarzen Smiley verdeckte dabei jegliche Gesichtszüge. Die Krone, die wirr über der Kapuze auf den Kopf der Person lag, war der einzige Hinweis darauf, dass jenes der König war.
Er trat näher an uns heran und ließ die Tür achtlos zufallen.
"Wen haben wir denn hier~"
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Wörter: 3493
Hab mich beim Schreiben eventuell etwas verloren, also ist es dezent länger geworden, als ich eigentlich vor hatte.
Aber heyyy happy Pride Month :) (auch wenn etwas spät, aber naja)
-Hallow
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