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Louisa

Mir fehlen die Worte. 

Mein ganzer Hals ist wie ausgetrocknet, wie als hätte ich seit Tagen nichts mehr getrunken.

Ich habe das Gefühl gleich zu ersticken. 

Ich kann es einfach nicht fassen. Lass das alles ein Traum sein! Bitte! Lass alles ein Traum sein! 

Was soll ich jetzt nur tun? Was sollen wir jetzt alle tun? Warum hat sie das getan? Was ist passiert? Ich will es verstehen! 

Ich hatte schon den ganzen Tag so ein komisches Gefühl, als würden jeden Moment irgendwas schlimmes passieren. Aber ich habe dieses Gefühl einfach ignoriert und es als Unverträglichkeit abgestempelt. 

Eigentlich hätte ich mir mehr Sorgen mehr machen müssen, als Johanna heute morgen nicht an der Bushaltestelle aufgetaucht ist, an der wir uns jeden Morgen treffen. Normalerweise hätte sie mir geschrieben, dass sie nicht kommen kann, doch nicht heute morgen. Und dann das!

Wieso haben Johannas Eltern mir nicht Bescheid gesagt? Ich war doch schließlich ihre beste Freundin! 

Das ist alles so komisch. 

Und heute morgen im Klassenzimmer, habe ich zuerst gedacht, dass der Direktor uns verarschen wollte, doch alle in meiner Klassen angefangen haben zu weinen und Julius aus dem Klassenraum gestürmt ist, habe ich endlich verstanden, dass das alles kein Witz ist. Leider. 

In der ersten Pause bin ich dann ohne Umschweife in die Mädchentoilette gestürmt und habe mich dort in der letzten Kabine eingeschlossen. 

Jetzt sitze ich hier und habe keine Ahnung, was ich denken soll. Die Pause ist schon längst vorbei und ich sollte jetzt eigentlich in Chemie sitzen. 
Aber das, ist mir gerade so ziemlich egal. 

Wichtiger sind mir gerade die Fragen, die ich mir stelle. 

War es vielleicht doch nur ein Unfall? Was ist, wenn Johanna das seit Monaten oder Jahren geplant hat und ich, ihre beste Freundin es nicht bemerkt habe?

Bin ich dann an ihrem Tod schuld, weil ich weder irgendwas bemerkt noch unternommen habe? 

Was soll ich jetzt tun? Wie soll ich jetzt jeden Morgen aufwachen. 

Ich habe keine Ahnung. 

Im Moment kommt es mir so vor, als ob das Leben keinen Sinn mehr machen würde. Vielleicht tut es das auch nicht, ohne Johanna. 

Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Handflächen. 

Einerseits habe ich keine Ahnung, wie ich von nun an morgens aufstehen soll, aber andererseits bin ich auch froh, dass Johanna nicht mehr da ist. 

Nun habe ich die Chance auf ein neues Leben. Ich habe die Chance allen zu zeigen, wer ich bin. 
Und diese Gedanken sind einfach nur grässlich. 

Doch es stimmt. Ich stand immer in Johannas Schatten.
Sie war immer die Erste, die alle gemocht haben.
Sie war immer die Erste, in die alle Jungs verliebt waren. 
Sie war immer die, die die besseren Noten bekam. 
Ich wurde oft gar nicht wahrgenommen. 

So nett Johanna auch gewesen sein mochte, sie war nicht immer so. 

Ich war immer dabei, wenn sie über Livs Klamottenstil gelästert hat. 
Ich war immer dabei, wenn sie Bastian als Schwächling bezeichnet hat. 
Ich war auch immer dabei, wenn sie über Frieda gelästert hat und sie beleidigt hat, nur weil sie lesbisch ist. 

Ich war jedes einzelne Mal dabei und ich habe ihr nie widersprochen. Ich habe nie auch nur das Thema gewechselt. Ich habe nie einen der drei oder der anderen Leute, über die sie noch abgelästert hat, in Schutz genommen. 

Ich wünschte, ich hätte Johanna gesagt, wie falsch das von ihr war.

Niemand hat je von dieser Johanna erfahren. 
Sie trug ihre Maske gut. Mit der Sicherheit, dass sie nie abfallen würde. 

Doch trotz aller schlimmen Dinge, die sie getan hat, ist sie immer noch meine allerliebste beste Freundin, die ich nun für immer verloren habe und die ich unbedingt zurückwill. 

Ich bin nie gegangen. Ich war immer an ihrer Seite und habe immer zu ihr gehalten, egal, was kam. Ich habe manche meiner früheren Freunde für sie geopfert, aber sie schien das meist alles ganz selbstverständlich anzusehen. Als wäre ich ganz selbstverständlich und das sollte eigentlich kein Mensch sein. 

Aber auch, wenn sie andere und manchmal auch mich unter sich gestellt hat, gab es immer noch die guten Momente mit ihr, in denen wir gemeinsam gelacht und geweint haben. 

Momente der Trauer; Momente des Glücks. 

Vielleicht bin ich nur nicht gegangen, weil ich unterbewusst dachte, dass solche Tage nochmal kommen würden. 

Doch all diese Dinge sind nun verloren. Sie können sich nicht mehr wiederholen. Wie denn auch? 

Ich weiß viel über Johanna. Sehr viel. Wahrscheinlich mehr als alle anderen. Denn den Hass, den sie verteilte, bekam sie auch gnadenlos zurück. Und darunter litt sie sehr. 

Sie setzte zwar immer im richtigen Moment ein breites Lächeln auf und tat so, als wäre alles in Ordnung, aber man sah den Schmerz. Immer. 

Und niemand bekam wirklich etwas davon mit.

Niemand wusste von ihren lauten, traurigen, wütenden Ausbrüchen, die sie hatte, nachdem alles, was sie aufgestaut hatte, wieder rausbrach. 

Auch, wenn es wahrscheinlich so gut wie niemand an meiner Schule glauben will, aber Johanna ist kein schlechter Mensch. Sie ist nur eine Kämpferin. 

Sie hat ein großes Loch hinterlassen, welches man aber flicken kann, wenn man will und wenn man die Kraft dazu hat.  

Ich stehe auf. Mein Mathelehrer versucht erst gar nicht mich aufzuhalten. Ich werde jetzt nach Hause gehen. Schule hat jetzt gerade sowieso keinen Sinn. 
Johanna ist nicht mehr da. 

Ich gehe zu meinem Spind, um meine ganzen Bücher und Hefte reinzutun, damit ich diese nicht mehr mit nach Hause schleppen muss. 

Doch als ich den Spind öffne, fliegt mir ein Zettel entgegen, geschrieben in blutroter Tinte: 

Danke, dass ich all die Jahre deine beste Freundin sein durfte. 

Danke, dass du mich ein wenig besser gemacht hast. 

Louisa, du kannst so viel erreichen. 

Du bist schlau, stark, witzig und lebensfroh. Du kannst alles schaffen. 

Ich bin in vielen Sachen besser als du. 

Aber du bist mir im "leben" überlegen und das zählt zu den wichtigsten Sachen der Welt. 

Diese Welt kann dich nicht unterkriegen!

Das wird sie nie können. 

Johanna hat mir eine Nachricht hinterlassen! Jetzt weiß ich immerhin, dass sie ihren Tod geplant hat. So wie ich sie kenne, alles aufs kleinste Detail. 

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Was haltet ihr von Louisa? 

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