fifteen
Es waren ausschließlich nur noch zwölf Tage. Zwölf Tage bis ich die Schule wieder mit meinen Füßen betreten würde. Bis mich meine Mitschüler wieder wie Bienen umwaben, mit Tischen durch die Klassenräume warfen und die Lehrer frech ignorierten. Und ich mittendrin als kleiner Streber, der doch bloß die Schule bestehen wollte. Auch von Adalynn wusste ich, dass sie keine Nerven mehr hatte. Das letzte Jahr steuerte direkt auf unsere Nerven und Psyche zu.
Es war nicht mehr lange zu meiner Erlösung. Danach würde ich wahrscheinlich studieren. Einen detaillierten Plan der meine Zukunft beschrieb, besaß ich nicht. Mein Bruder hatte mir nie etwas gesagt, was ich machen sollte. Doch meinen Kindertraum wusste er ganz genau. Ich wollte in Zukunft hochangesehen werden, auf Werbeplakaten gedruckt sein.
Eventuell waren meine Wünsche naiv, doch die komplizierte Umsetzung bestätigte meinen Verdacht. Es war kaum möglich.
Nachdenklich nippte ich nun an meinem heißen Schwarztee und beobachtete wachsam Roman der gerade den Lieferant der den Weihnachtsbaum aufstellen sollte, laut zurechtwies. Der Verantwortliche schaute ängstlich und bedrückt auf den Boden, so wie ich es immer tat, wenn Roman diesen Ton annahm. Grübelnd sprang ich von der Couch auf, stellte dabei ungelenk mein Tee auf den Glastisch. Ein wenig Tee schwappte über die Kante, doch dies machte mir nun nichts aus. Ich stellte mich aprubt vor Roman. Er sollte sich zügeln.
Ich wusste ganz genau, wie sich dieser Mann im Moment fühlte. Schließlich konnte man nicht gegen sprechen oder schreien. Viel zu sehr drohte der Ärger, dass mit sich selbst etwas passieren könnte.
»Danke für ihre excellente Arbeit. Um den Rest kümmern wir uns!« Breit lächelte ich dem eingeschüchterten Mann zu, der schluckend und ohne weitere Worte zum Aufzug düste. Nun blieb ich mit diesem Grießgramm zurück. Dieser schnaubte wütend auf und schob mich rücksichtslos zur Seite. Vermutlich gefiel es ihm überhaupt nicht, dass ich Wort eingelegt hatte. Aber leider fiel Roman es nicht auf, wie sehr er die Menschen um sich herum beängstigte. Allein seine Ausstrahlung verursachte bereits etwas mit dem Verstand. Ob er sich dessen überhaupt bewusst war?
Er lebte mit seinen Mitmenschen auf einem echten Schachbrett. Er war der König, bestimmte die Regeln und machte es sich einfach. Mit einfachen Tricks und Intelligenz schlug er die anderen vom Brett und ließ sich glänzend am Tron stehen. Roman wusste, dass ihn niemand schlagen konnte. Er lebte selbstsicher und besaß Macht über die Entscheidungen, der anderen Menschen. Nur ein kleiner Gedankenzug und er würde diesen Handeln lassen.
Diese Macht die ich nun Schritt für Schritt von ihm ertastete und erspürte, machte auch mir Angst. Seine Worte erschlichen sich in den eigenen Verstand, manipulierten Zellen und man spielte wie ein Marionette nach seiner Kontrolle. Die Worte genügten um Handlungen erstehen zu lassen. Auch ich fiel als Opfer des Spieles hin, denn auch Roman hatte es geschafft sich in meinen Kopf zu schleichen. Oder sogar in mein Herz.
»Misch dich gefälligst nicht ein!« Die aufbrausende Art von ihm ließ einen hart Schlucken. Man wird augenblicklich auf der Stelle eingefroren. Der Körper ist still, traut sich überhaupt keinen Atemzug. Denn dieser und der Verstand wusste, dass sie vernichtet werden könnten. Ich fühlte mich vorgespielt, als steckte ich in einem Film. Das besondere war nur daran, dass ich die Hauptfigur war.
Langsam verschränkte ich meine dünnen Arme. Natürlich wusste ich nicht, woher dieser plötzlich Mut nur erschien, doch bevor ich auch nur ein weiteres Wort einlegen konnte, unterbrach mich auch schon Roman mit seinem Blick. Es war nicht sonderlich schlau von mir, einen Menschen zu reizen, der bereits vor Wut angespannt war. Sein Kiefer mahlte und die Ader an seinem Hals pulsierte heftiger, den je. Schweigen war hier die best gewählte Option.
»Du wolltest deinen Weihnachtsbaum, also dekoriere ihn gerecht und sei still!«
★★★
Im Hintergrund lief last Christmas und ich hing die letzte rote Kugel an die Nadel der Tanne. Überglücklich klatschte ich mir in die Hände und griff zu der spektakulären Sternen Spitze, die oben ihren besonderen Platz bekam. Auf die Unterlippe beißend wand ich mich zu Roman, der auf der Couch saß und mich intensiv beobachtete. Vor wenigen Sekunden hatte er doch erst gebannt auf sein iPhone gestarrt?
»Ich bräuchte deine Hilfe...« Unsicher lächelnd rieb ich mir über den Nacken, reichte ihm die Sternen Spitze. Anscheinend war er so sehr in seiner Musterung vertieft, dass er meine Aussage nicht vernahm. Doch plötzlich stand er auf, baute sich in seiner vollen Größe auf und lief auf mich zu. Mit weichen Knien machte ich ihm Platz, legte ihm den Stern in die Handinnenfläche und schaute kurz hoch, wie er die Spitze ganz einfach ansetzte und wieder zu mir hinunter guckte.
Wieder lag ein bestimmter Ausdruck auf seinem Gesicht.
Räuspernd legte ich meine kleinen Hände auf seine muskulöse Brust, versuchte ihn davon zuschieben. Doch irgendwie war Roman überhaupt nicht in der Realität. Seine Augen erschienen mir aufeinamal so unfassbar dunkel.
»Danke...du..du kannst dich..-,«
Blitzschnell schossen seine großen Hände hervor und legten sich federleicht auf meine Taille. Er ging einen Schritt hervor, drückte mich gezwungen nachhinten. Mit großen Augen wich ich nachhinten, umfasste seine maskulinen Hände und schluckte wiedereinmal, als er mich zum hinteren Polster der Couch drängte. Mein Hinterteil knallte gegen, doch Roman war wohl noch immer nicht zufrieden. Mit einer urplötzlichen Wucht hob er mich an den Oberschenkeln hoch und setzte mich dementsprechend an den Rand ab.
Gewiss bewusst stellte er sich zwischen meine Beine, die er sanft auseinanderdrückte. Und anstatt dass ich auf den Sinn kam, mich zu wehren oder anderweitiges zu tun, ließ ich ihn machen und erhielt sogar Gänsehaut, wenn er mich berührte und mit seinem dunklen Blick über meinen Körper fuhr.
»Es tut mir leid, Tracy...« Roman beugte sich zu meinem Ohrmuschel hinunter. Wieder hauchte er ein Kuss auf mein Ohrläppchen, ließ seine Hände an meinen Oberarm hinunterfahren. Leise keuchte ich auf, hielt mich stützend an seinen breiten Schultern ab. Er bedeckte mich mit seinem ganzen breiten Körper ab. Mein Herz schlug in meinem Brustkorb wie verrückt, explodierte förmlich wie ein Feuerwerk. Die Schmetterlinge in meinem Bauch entfalteten sich frei und flogen umher.
Schweratmend schaute ich auf meinen Knielangen Rock, unterdessen gerade Roman's große Hand verschwand. Es fühlte sich so an, als hätte ich überhaupt keine Strumpfhose an. Als würde seine Hand gerade meine nackte Haut berühren, sie in Feuer legen. Sie brennen und pochen lassen.
»Ich wollte nicht so harsch zu dir sein, verzeih mir, Liebling.« Überrascht nickte ich bloß und versuchte ihm in die Augen zu blicken, doch dieser legte nun sein Gesicht in meine Halsbeuge und biss zärtlich in meine dünne Haut. Den Mund weit öffnend unterdrückte ich ein weiteres Keuchen und klammerte mich fest an seine Schultern. Ich konnte mir die auferstehenden Gefühle nicht erklären, aber dass sie aufhörten, wollte ich auch nicht.
Anstatt dass mein Verstand rational arbeitete und ihn von mir stieß, genoss ich seine Liebkosungen. Roman, der mich bei sich aufgenommen hatte, fasste mich an und stellte mit mir irgendwas an, was mir gefiel. Ich war verrückt.
Wie hatten wir es geschafft in einem Rausch zu landen? In einem, den ich äußerst spannend fand und mich nicht mehr lösen wollte. Er sollte mich weiter küssen, mich beißen und berühren. Immer wieder biss er sanft in meine Haut, küsste daraufhin die Stelle. Und es gefiel mir. Ich sollte eingewiesen werden, ganz eindeutig.
»Ich mache es wieder gut, das verspreche ich dir, Tracy.« Abprubt löste er sich von mir, drückte mich einwenig hinunter und zog hastig meine Strumpfhose hinunter. Erschrocken krallte ich mich nun das Polster und verfolgte das Schauspiel mit aufgerissenen Augen. Nein, ich bewegte mich nicht. Ich tat überhaupt nichts. Es gefiel mir und stoppen würde ich ihn auch nicht.
Meine Kuschelsocke riss er von meinem Fuß, strich die eine Seite der Strumpfhose hinunter. Zärtlich umfasste er mein Fußgelenk, plazierte dort ein kleinen Kuss. Schlich mit seinen Küssen daraufhin weiter hinauf in die Höhe. Leise keuchend schlug ich nun meine Hand auf meinen Mund. Ich brannte, meine Wangen waren tiefrot. Was passierte gerade nur...
Das Ziehen dass sich nun in meinem Unterleib bemerkbar machte, ließ mich aufzucken. Schnell presste ich den Stoff meines Rockes unter mein Oberschenkel. Bestimmt hatte er schon ein Auge darauf geworfen. Nun glitt er mit seinen feuchten Küssen hinauf zu meinem Oberschenkel. Sofort fing es wieder an zu kribbeln, zu brennen und zu pochen.
Roman verführte mich.
»Gefällt dir das?«
Bevor ich hastig Nicken konnte und kurz davor war zu betteln, dass er weiter machen sollte, ertönte ein klingeln. Jemand war im Aufzug.
★★★
Mit Abstand mein Lieblingskapitel bisher, fragt doch einfach nicht warum ... ;) ❤️🦋
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