9. Dinner and Song
Die Geschwister gingen gemeinsam zurück ins Dorf.
Doch sie bemerkten nicht, dass sie beobachtet wurden.
In den Büschen kauerte eine Silhouette – reglos, aufmerksam.
Es war Kagome.
{Ich kann das nicht glauben...}
Ihre Augen waren weit aufgerissen.
{Ich habe noch nie gesehen, dass Inuyasha und Sesshōmaru so lange in der Nähe des anderen standen, ohne zu kämpfen! Und dann noch das Händeschütteln... Gruselig...}
Sie schüttelte sich kurz und eilte dann zurück ins Dorf.
Im Dorf
Kaum hatten sie das Dorf erreicht, kam Shippo bereits angerannt.
„Hey, Inuyasha, da bist du ja wieder! Wo warst du?"
Inuyasha winkte ab. „Ach, ist nicht so wichtig."
Sango bemerkte Sesshōmaru und runzelte die Stirn.
{Moment mal... was macht er hier? Er will doch nicht wirklich mit uns essen, oder?}
Kazé trat nach vorne, ein breites Grinsen auf den Lippen.
„Ich bereite jetzt ein Festmahl vor – und ihr beide..." Sie warf Inuyasha und Sesshōmaru einen warnenden Blick zu. „...werdet euch nicht die Augen auskratzen, während ich kurz weg bin. Verstanden?"
Sie klatschte in die Hände. „Abmarsch."
Widerwillig setzten sich Sesshōmaru und Inuyasha einander gegenüber und begannen zu essen.
Die Luft war angespannt.
Keiner sagte ein Wort.
Kazé kam schließlich mit dampfenden Schüsseln zurück und setzte sich neben Jaken, der gierig seine Portion erwartete.
Sobald sie sich hingesetzt hatte, schien eine unsichtbare Macht im Raum zu wirken.
Inuyasha und Sesshōmaru warfen sich keine giftigen Blicke mehr zu.
Keiner von beiden wollte sich vor ihrer Schwester blamieren oder sie verärgern.
Plötzlich war die Atmosphäre angenehm.
Lachen füllte die Hütte, Gespräche flossen leichter.
Alle sahen Kazé dankbar an.
Doch sie verstand nicht, warum.
Für sie war es gleichgültig.
Sie aß einfach weiter.
Die Nacht brach herein, und die Bewohner des Dorfes legten sich zur Ruhe.
Nur Kazé war noch wach.
Sie saß auf einem hohen Baum und blickte in den sternenlosen Himmel.
Ihre Gedanken trieben umher, schwer und unausgesprochen.
Plötzlich spürte Sesshōmaru eine Veränderung im Wind.
Ein vertrauter Geruch lag in der Luft.
Kazés Blut.
Sofort folgte er der Spur und fand sie schließlich auf ihrem Baum sitzen.
Ihre Hand war blutverschmiert, Tropfen fielen auf das Gras.
Er sah, dass die Wunde sich bereits wieder schloss – doch Kazé schnitt sie erneut auf.
Immer wieder.
„Schwester... hör auf."
Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt.
Sie antwortete nicht sofort.
Dann sprach sie leise.
„Morgen ist Neumond."
Sesshōmaru blieb still.
„Aber Inuyasha wird sich nicht verwandeln."
Sie hob den Blick und sah in die Dunkelheit.
„Morgen ist sein Geburtstag. Und du weißt, was das bedeutet."
Sesshōmarus Blick verengte sich leicht.
Er verstand sofort.
Morgen... war der Todestag ihres Vaters.
Der Tag, an dem Inu no Taishō sein Leben ließ, um Izayoi und seinen neugeborenen Sohn zu beschützen.
Kazé hatte von allen Geschwistern am meisten an ihrem Vater gehangen.
Sesshōmaru lehnte sich gegen den Baum und lauschte der Stille der Nacht.
Plötzlich vernahm er etwas anderes.
Eine sanfte, melodische Stimme.
Kazé sang.
Chichi wa iwareta
Ayakashi no te wa
Mamori no te
Haha wa iwareta
Hito no te aru wa
Hagukumi no tame
Ryō no te awase
Tobira no hikari
Guren no naka ni
Nare wo kaesu
Na ga kora wo
Hikari to narite
Mamori tamae
Mamori tamae
Ihre Stimme hallte durch den Wald, traurig und wunderschön zugleich.
Die Nacht hörte zu.
Sesshōmaru schloss die Augen.
Er ließ sie singen.
Bis zum Morgengrauen.
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