26. Die Krönung (Ende)
Char grinste.
„Gut, dann bist du jetzt offiziell mein Komplize."
Kazé saß über einem Berg von Schriftrollen und Briefen.
„So viele Einladungen... und fast keine Absagen. Diese Leute wollen sich wirklich ansehen, wie ich gekrönt werde. Tch... viel zu viele Zeugen, die bestätigen können, dass es tatsächlich passiert ist..."
Sie ließ sich in ihren Stuhl fallen und rieb sich genervt die Schläfen.
„Aber Moment mal... sobald ich Kinder habe, kann ich den Thron ja an sie weitergeben! Perfekter Plan! Yesssss!"
Sie rieb sich zufrieden die Hände.
Dann hielt sie inne.
„Aber dafür müsste ich erstmal welche haben..."
Ihre Wangen wurden rot.
„Char ist ja ziemlich attraktiv... unsere Kinder würden bestimmt süß aussehen..."
Plötzlich hörte sie eine Stimme.
„Ähm... Onee-sama... komme ich zur falschen Zeit?"
Kazé erstarrte.
Langsam drehte sie ihren Kopf zur Tür.
Dort stand Sesshomaru – mit einem vollkommen neutralen Gesichtsausdruck.
Ein Schweißtropfen lief ihr über die Stirn.
„AHHHH!!! Sesshomaru! Ich... Hast du gehört, was ich gesagt habe?! Bitte sei ehrlich!!"
Sesshomaru sah sie unbeeindruckt an.
„Alles ab dem Wort ,Absagen'."
Kazé fiel fast auf die Knie.
„Neiiiiinnnn!!!"
Sie stürmte aus dem Raum und zeigte ihm mit einer Handbewegung, dass er ihr folgen sollte.
„Was willst du eigentlich?!" fragte sie panisch.
„Ich wollte dir nur sagen, dass dein Kimono für die Zeremonie fertig ist."
Kazé erstarrte erneut.
Alles – wirklich alles – musste sie an diese verdammte Krönung erinnern.
Sie seufzte.
„Danke fürs Bescheid sagen..."
Die Krönungszeremonie... und eine Überraschung
Die Zeit verging. Der große Tag war gekommen.
Kazé lief durch die langen Flure des Palastes, ihr schwerer Krönungskimono raschelte bei jedem Schritt.
Doch ihr Kopf war ganz woanders.
„Wo steckt eigentlich Char? Ich hab ihn den ganzen Morgen nicht gesehen..."
Sie betrat den großen Zeremoniesaal, wo hunderte Gäste aus aller Welt versammelt waren. Alles verlief nach Plan, bis plötzlich die Tür aufgeschlagen wurde.
„Was zum–?"
Char stürmte mit entschlossener Miene auf sie zu.
Ohne ein Wort zu sagen, nahm er ihre Hand.
„Was hast du vor?!" flüsterte Kazé.
Doch sie hatte bereits eine Vorahnung...
Rin kam leise durch eine Seitentür hereingeschlichen und grinste breit.
Kazé erkannte sofort, dass sie eingeweiht war.
Dann geschah es:
Char kniete sich vor ihr nieder.
Er zog eine kleine, kunstvoll verzierte Schachtel hervor und öffnete sie.
Drinnen lag ein wunderschön gefertigtes Armband – ein Symbol der Verlobung unter Youkai.
Die Menge hielt den Atem an.
„Kazé, ich liebe dich." Chars Stimme hallte durch den Saal.
„Ich kenne dich schon dein ganzes Leben... und ich will mit dir den Rest meines Lebens verbringen. Wirst du mich heiraten?"
Kazé fühlte, wie ihr Herz zu rasen begann.
Sie starrte auf das Armband in seinen Händen.
Die Welt schien für einen Moment stillzustehen.
Dann sah sie in seine Augen – in dieses freche, selbstbewusste und doch liebevolle Funkeln, das ihr schon seit Jahren den letzten Nerv raubte... und gleichzeitig ihr Herz eroberte.
Sie schluckte schwer.
„Ich... natürlich will ich das."
Die Menge explodierte in Jubel.
Kazé fiel Char in die Arme, während alle Gäste klatschten und gratulierten.
Inuyasha rieb sich verlegen den Hinterkopf, während Sesshomaru eine Augenbraue hob. Rin, Kagome und Sango quiekten vor Begeisterung.
Doch die Zeremonie war noch nicht vorbei.
Nach einer Weile trat Char zur Seite und übergab Kazé an ihre Brüder.
Sesshomaru und Inuyasha führten sie nach vorne, wo die Älteste der Youkai sie erwartete.
„Kazé, Tochter des großen Inu no Taisho..." sprach die Älteste feierlich.
„Nimmst du diese Krone, diese Bürde und diese Macht auf dich?"
Kazé senkte den Kopf.
Ein letztes Mal sträubte sich alles in ihr.
Doch dann schloss sie die Augen und atmete tief durch.
„Ja, das tue ich."
Die Älteste setzte ihr die Krone auf.
Die Menge erhob sich.
Jubel, Applaus, Stimmengewirr.
Doch Kazé hörte nur ihren eigenen Herzschlag.
Als sie sich von der Zeremonie entfernte, seufzte sie.
„Was für eine Last..."
Char trat neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern.
„Solange wir sie zusammen tragen, ist sie doch gar nicht so schwer."
Kazé schnaubte.
„Ach, du..."
Viele Jahre später...
Ein Junge mit funkelnden Augen rannte auf Kazé zu.
„Tante! Was glaubst du, wird es diesmal?"
Kazé lächelte und wuschelte durch seine Haare.
„Das kann man doch jetzt noch nicht sagen, Toshie."
Sie zeigte auf Rin.
„Oh, guck mal, deine Mutter ruft dich. Du solltest zu ihr gehen."
„Jawohl!" rief Toshie begeistert und rannte los.
Kurz darauf kam ein anderes Kind auf sie zu gerannt.
„Mama, Mama! Onkel Sesshomaru und Tante Rin haben mit mir Fische gefangen! Das hat soooo viel Spaß gemacht!"
Kazé lachte und beugte sich zu ihrem Sohn hinunter.
„Hast du dich auch bedankt?"
„Ja, habe ich!" grinste der Kleine stolz.
Plötzlich tauchte Char hinter ihnen auf.
„Was ist denn hier los?" fragte er lachend.
Kazé drehte sich zu ihm um und lächelte sanft.
„Ach, nichts."
Sie lehnte sich an seine Schulter.
Alles fühlte sich... friedlich an.
Die schwere Bürde, die sie einst gefürchtet hatte, war mit der Zeit leichter geworden.
Nicht, weil sie sich verändert hatte.
Sondern weil sie nie alleine war.
Ende einer Ära – Anfang einer neuen Geschichte
Nach so vielen Jahren habe ich es endlich zu Ende geschrieben.
Es tut mir leid, dass es so abrupt endet.
Aber ich bin glücklich, dass ich es mehr oder weniger zu Ende gebracht habe.
Es war ein langer Prozess – von 2014 bis 2019.
Danke, dass ihr Kazés Geschichte mit mir erlebt habt. ❤️
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