22. Der Familien Name Arlond
Der Morgen war noch jung, doch Akito war bereits auf den Beinen.
Er schlich sich leise durch den Palastgarten in Richtung Wald.
Sein Ziel?
Sesshomaru.
Er hatte seine Aura eben noch in dieser Richtung gespürt.
Jetzt war es Zeit, ihn herauszufordern.
{Ich will endlich sehen, wie stark er ist. Wie weit er gekommen ist.}
Akito beschleunigte seine Schritte, als er die Fährte aufnahm.
Er konnte Sesshomaru riechen – er war nicht weit.
Eine unerwartete Szene
Rin hatte ebenfalls beschlossen, Sesshomaru zu suchen.
Sie wollte ein wenig Zeit mit ihm verbringen.
Als sie ihn schließlich fand, lag er auf einer Wiese unter einem Baum, die Augen geschlossen.
Sein silbernes Haar schimmerte im Sonnenlicht.
Rin lächelte sanft.
Er wirkte... entspannt.
Ein seltener Anblick.
Vorsichtig kniete sie sich neben ihn und beugte sich über ihn.
Sie wollte ihn küssen.
Nur einen kleinen, vorsichtigen Kuss auf die Wange.
Doch bevor sie es tun konnte, zog er sie plötzlich näher zu sich –
und küsste sie.
Rins Augen weiteten sich.
Als Sesshomaru den Kuss langsam löste, fühlte sie, wie ihr Gesicht glühte.
Sie war so rot wie eine Tomate.
Sesshomaru schien ihre Reaktion zu genießen.
Ein kaum merkliches Schmunzeln umspielte seine Lippen.
Akito – Der unglückliche Beobachter
Akito hatte endlich Sesshomarus Spur gefunden.
Doch als er durch die Büsche lugte, konnte er nicht glauben, was er sah.
Sesshomaru.
Der gefürchtete, gefühlslose Dämonenfürst –
wie er eine Frau küsste.
{...WAS ZUR HÖLLE!?}
Er hatte Gerüchte gehört, dass Sesshomaru eine Gefährtin hatte.
Aber das hier?
Das überstieg alles, was er sich vorgestellt hatte.
{Ich sollte verschwinden, bevor er mich bemerkt...}
Akito wollte sich unauffällig zurückziehen.
Doch das Schicksal war ein mieser Verräter.
Ein Ast brach unter seinem Fuß.
Laut.
Unüberhörbar.
Sesshomarus goldene Augen öffneten sich sofort – seine Aura verdichtete sich gefährlich.
Rin sah verwirrt in die Richtung des Geräuschs.
Sesshomarus Stimme war kalt und bedrohlich:
„Wer ist da?"
Keine Antwort.
Sesshomaru legte eine Hand auf sein Schwert.
Er würde ohne zu zögern zuschlagen.
Akito sprang aus dem Gebüsch.
Er verbeugte sich hastig und hob beschwichtigend die Hände.
„Nicht angreifen! Ich bin's! Akito! Dein Cousin! Ich... äh... war nur zufällig hier..."
Sesshomaru fixierte ihn mit einem eiskalten Blick.
Rin runzelte die Stirn und trat näher.
„Wer bist du eigentlich?" fragte sie neugierig.
„Du siehst Sesshomaru irgendwie ähnlich... aber dein Charakter erinnert mich eher an Kazé. Bist du mit ihnen verwandt?"
Akito räusperte sich und richtete sich auf.
„Ah, wo sind meine Manieren?
Er machte eine formvollendete Verbeugung.
„Ich bin Akito Suzuki Arlond, erster Sohn von Fürstin Ren Suzuki Arlond und Graf Ken Suzuki Ishiro. Ich bin der Cousin von Sesshomaru und Kazé."
Rin blinzelte.
„Wow, so viele Namen! Aber warum hast du zwei Nachnamen?"
Akito lachte.
„Oh, das ist eine Tradition in unserer Familie. Die Nachnamen zeigen, zu welchem Clan wir gehören.
Arlond signalisiert, dass wir von der weißen Blutlinie abstammen."
„Jeder Zweig der Familie hat seinen eigenen Namen.
Nur wer wirklich zur Familie gehört, darf Arlond tragen. Nicht einmal durch Heirat kann man diesen Namen erlangen."
Rin nickte beeindruckt.
„Das ist ja interessant! Und du bist echt höflich!"
Sie lächelte warm.
„Ich finde, Sesshomaru sollte dich nicht bestrafen. Du bist doch total süß."
Akito fror ein.
Sesshomaru fror ebenfalls ein.
Das hatte Rin nicht wirklich gesagt, oder?
Die eiskalte Mordlust, die nun von Sesshomaru ausging, war fast greifbar.
Akito spürte, wie der Schweiß auf seiner Stirn perlte.
{Ich... werde sterben.}
Er wagte es nicht, sich umzusehen.
Doch er konnte Sesshomarus tödlichen Blick auf sich spüren.
{Verdammt, Rin, warum tust du mir das an?!}
Er zwang sich zu einem gequälten Lächeln.
„A-also... zurück zum Schloss?"
Rin nickte fröhlich.
„Ja! Los geht's!"
Sie lief voraus.
Akito und Sesshomaru folgten.
Akito wagte es nicht, ein Wort zu sagen.
Die Stimmung zwischen ihm und Sesshomaru war... nun ja... tödlich.
{Ich werde mir morgen sehr genau überlegen, was ich sage.}
Denn Sesshomaru vergaß nichts.
Und er würde sich ganz sicher rächen.
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