Prolog - Teil2
Es war heiß. Oder zumindest war es wärmer, als ich es gewohnt war. Es war, als würde die Luft um mich herum still stehen, während sich die Wärme wie eine Decke um mich wickelte. Nun bemerkte ich, dass ich in meine Hände starrte. Ich hielt einen Kaktus in einem kleinen braunen Tontopf.
„...nicht bereuen mein Zuhause verlassen zu haben," murmelte ich, ohne es wirklich zu bemerken. Was?
„Tschüß Bella!", rief eine ziemlich hohe Stimme und brachte mich zurück in die mir unbekannte Realität. „Bella?", flüsterte ich, als ich aufsah und das Mercedes Cabrio auf der anderen Straßenseite wahrnahm. Darin saßen drei braungebrannte, gut-aussehende Blondinen mit glatten Haaren. Alle drei starrten mich an. Bevor ich dazu kam unsicher auf mich zu zeigen und somit zu fragen, ob die Drei mich meinten, winkten sie mir auch schon zu. Alle drei lächelten und das Mädchen auf der Rückbank rief mir zu: „Viel Glück an deiner neuen Schule!"
Ich fühlte mich unglaublich verloren. Redeten die Drei mit mir? Anscheinend, denn außer mir war hier sonst niemand. Nur war mein Name nicht Bella.
„Vergiss nicht uns zu schreiben!"
„Wir werden dich wirklich vermissen!"
Verwirrt von allem winkte ich ich ihnen nach. Ein verzogenes Lächeln legte sich über mein Gesicht, als die Mädchen mit breitem Grinsen davon fuhren. Ich wünschte ich könnte Auto fahren.
Die Erkenntnis erwischte mich, wie es das Cabrio der Blondinen mit Vollspeed getan hätte. Wo zu Hölle bin ich?! Das hier ist definitiv nicht mein Zuhause!.
Hektisch sah ich mich um. Ich stand auf der Veranda eines mehr oder weniger großen Hauses. Der Kaktus, den ich noch immer in meinen Händen hielt, wurde erst kürzlich in den Topf aus Ton gepflanzt... Hatte ich das etwa getan? Bei genauerer Betrachtung meiner Hände sah ich ein bisschen Erde unter meinen Fingernägeln. Wahrscheinlich hatte wirklich ich den Kaktus eingetopft. Erst jetzt verarbeitete mein Gehirn, was gerade langsamer als sonst zu arbeiten schien, dass sich direkt hinter dem Haus eine Wüste befand.
„Wo zum Fick...," gerade als ich mich weiter umsehen wollte und die Stufen der Veranda hinab ging, stolperte ich über einen weiteren Kaktus und fiel in den Staub und Dreck am Ende der Stufen. „Scheiße!"
Während ich mich wieder aufrichtete starrte ich auf den roten Sand und Schmutz zwischen meinen Fingern. Leise flüsterte ich, in immer größer werdender Panik, unverständliche Wörter zu mir selbst. Als ich wieder auf meinen Beinen stand, suchten meine Augen die Landschaft um mich herum ab. Außer Steinen, Sand und Kakteen, gab es nicht wirklich mehr. Das ist nicht... stopp. „Wo komme ich nochmal her?", flüsterte ich in Panik wieder zu mir selbst.
Bevor mich meine kreisenden Gedanken immer weiter Richtung Wahnsinn treiben konnten, vernahm ich eine forsche Stimme: „Es wird nicht noch einmal funktionieren Liebling."
Ich suchte die Person, zu der die Stimme gehörte, als mich ein Telefon mit voller Breitseite im Gesicht traf. „Argh!"
„Oh Gott Liebling, tut mir leid! Ich dachte, du hättest gehört, dass ich rausgekommen bin," kicherte die Stimme. Als ich sie anschnauzen wollte, weil sie mir buchstäblich einen Nokia - Ziegelstein ins Gesicht geworfen hatte, hielt ich inne.
Vor mir auf der Veranda stand eine Frau mittleren Alters mit kurzen, blonden Haaren. Ein Paar halbhohe Shorts und ein Tanktop zierten ihren durchtrainierten und gebräunten Körper. Auf dem Kopf trug sie einen geflochtenen Sonnenhut. Sie kam mir seltsam bekannt vor -
Renée. Renée!
Es war verdammt nochmal die Renée aus ‚Twilight'! Renée wie Bellas Mutter! Warte, Bella?! Diese Mädchen nannten mich Bella!
„Bella? Ist alles in Ordnung? Ich habe dich hoffentlich nicht so hart getroffen, oder?", ihr Lachen verstummte. Wahrscheinlich weil ich ihr nicht antwortete und sie einfach nur wie ein Fisch anglotzte. „Hm? Oh ähm nein! Es ist alles in Ordnung!", antwortete ich hastig und wahrscheinlich ein bisschen zu laut, denn Renée zuckte leicht zusammen. „Bist du sicher?", fragte sie nun besorgt, aber ich nickte nur auf die beruhigendste Art, die ich in diesem Moment aufbringen konnte. „J-ja! Ich ähm... Ich bin nur ein bisschen... äh..." „Nervös? Verloren? Vermisst du schon deine Mutter?" Renée begann wieder zu grinsen und bald kam ein Lachen über ihre Lippen. Ich zwang ein Grinsen auf mein Gesicht und bevor ich in Panik geraten konnte, dass Renée es sah, erinnerte ich mich daran, dass Bella verdammt unbeholfen war. Ich konnte also in dieser Hinsicht kaum schlimmer sein als sie.
„Das könnte man so sagen....", murmelte ich, um Bella besser zu imitieren. Renée lächelte verständnisvoll und setzte sich neben mich, als ich mich mit dem Telefon in der Hand auf die Veranda setzte.
„Du äh... du hast es gesperrt." Ich grinste leicht über das eingefrorene Display des Telefons, als ich es mit einem Tastendruck aus seinem vermeintlichen Tod wieder zum Leben erweckte. „Schau."
„Habe ich das?", fragte sie mit ernstem Gesicht, was mich dazu brachte, leicht in meine Faust zu lachen. Renée schubste mich spielerisch und lachte ebenfalls, woraufhin sie ihr Telefon zurücknahm und es musterte.
„Elektronik heutzutage... die Welt bewegt sich so schnell," brummte sie mehr zu sich selbst, aber ich grinste und ließ ein versehentliches „Wenn du wüsstest...," heraus, woraufhin ich mir sofort in Panik den Mund mit der Hand zuhielt. Mist!
Renée hingegen schaute mich mit einem spielerisch beleidigten Gesicht an „Ich weiß, ich weiß. Ich bin ein bisschen älter als du. Aber ich bin nicht SO alt!", lachte sie wieder, während sie sich von der Veranda erhob. „Ich werde mir die Sache überlegen, okay? Du musst mich und Phil auf der Straße erreichen - ich liebe es, das zu sagen! 'On the road...' "
Ich brummte zustimmend. Es klang schön, mal ein kleines Abenteuer zu erleben. „Das klingt wirklich nett," grinste sie in meine Richtung, als plötzlich ein Mann hinter uns aus dem Haus trat. Er war ziemlich groß, sah trainiert aus und war vielleicht ein bisschen jünger als Renée. Ich habe die Bücher nie gelesen, also hatte ich keine Ahnung, wie alt Phil war.
„Wenn man auf dreckige Motels, Hinterwäldlerstädte und Hotdogs aus dem Baseballstadion steht, könnte man es sogar romantisch nennen," lachte er leicht und gab Renée einen Kuss auf die Wange, worauf sie liebevoll lächelte. Sie schienen sich wirklich zu lieben und ich denke, es hätte auch Bella glücklich gemacht. Renée zog mich hoch und schob ihren Arm durch meinen. Sie klammerte sich förmlich an mich, als wir zu dem alten Kombi gingen, den Phil gerade belud.
„Also, du weißt, wenn du es dir anders überlegst, rase ich zu dir, von wo auch immer das Spiel ist!", sagte sie zu mir, aber die leichte Falte zwischen ihren Augenbrauen und ihr zuckendes, erzwungenes Lächeln sagten mir, dass es ihr schwerfallen würde, das tatsächlich zu tun. „Keine Sorge, ich werde meine Meinung nicht ändern." Ich lächelte sie beschwichtigend an. „Du könntest. Du hast Forks immer gehasst."
Habe ich das? Forks ist ein Traum für meine Regen und Kiefern liebende Seele, und ich wollte schon immer einmal in meinem Leben dorthin fahren. Ich habe mich immer danach gesehnt, während ich den Film gesehen habe.
„So schlimm ist es nicht... Wirklich. Ich habe gelernt, dass ich tatsächlich etwas lebensspendende Feuchtigkeit und andere Pflanzen als Kakteen um mich herum haben möchte." Ich lachte leicht und versuchte, meine Abneigung gegen das trockene Höllenloch, das sich als Phoenix bekannt machte, nicht zu zeigen. Renée war leicht überrascht, aber dennoch erleichtert.
„Wer hätte gedacht, dass mein sonniges Mädchen den Regen sehen will?" fragte sie neckisch, während sie mich umarmte. Zu sagen, dass ich mich leicht unwohl fühlte, wäre eine Untertreibung, aber ich umarmte sie trotzdem. Es kam mir in den Sinn, dass ich im Grunde die Mutter einer anderen Person umarmte, die dachte, ich sei besagte Person. Ich musste herausfinden, was hier los war. Und zwar schnell.
~•~•~•~
~ So ihr Lieben, das war der zweite und letzte Teil des Prologs. Ich hoffe, er hat euch gefallen! Was haltet ihr von unserem(n.) Protagonisty in Bellas Körper? Wie wird die Geschichte wohl weiter gehen und wird doch alles so werden, wie in den Filmen? Schreibt es mir in die Kommentare! ^-^
LG Jasi ~
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