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Es sind diese seltenen Besuche in Seoul, die Yoongi jedes Mal aufs Neue erstickt und erdrückt und atemlos werden lassen. Ein Teil dieser Emotionen fühlt sich gut an. Zumindest in den Momenten, in denen er auf einer dreckigen Couch im Shadow Platz nimmt und auf den Beginn der Performance wartet.

Mittlerweile kennen sie ihn hier und wissen seine Besuch aufgrund seiner wichtigsten Charaktereigenschaft zu schätzen - sein Geld. Yoongi hat damals schon viel zu viel davon ausgegeben, nur damit er ihn tanzen sehen konnte. Damit er die kommende Show allein genießen konnte und mit niemandem teilen musste. Damals hat er Geld dafür ausgegeben, das er eigentlich gar nicht besaß. Oder viel mehr - dass er besser für andere Dinge ausgegeben hätte. Aber dann war es im Winter halt mal kalt in seiner Wohnung. Die Heizung wurde zu einer bedeutungslosen Bagatelle erklärt, wenn er nur ihn dafür ansehen sehen konnte. Jetzt hat Yoongi zu viel davon. Geld meint er. Aber er würde immer noch alles dafür ausgeben, nur um ihm für immer beim Tanzen zusehen zu können.

Yoongi dreht sich nicht herum, als sich die Tür mit einem unangenehmen Knarzen öffnet und der ersehnte Tänzer endlich den Raum betritt. Sie lassen einander niemals sehen, was der andere gerade wirklich von ihm denkt und wenn er sich jetzt zu ihm umdrehen würde, würde er damit seine Ungeduld verraten. Ihre Aufeinandertreffen sind eine Herausforderung auf beiden Seiten. Der Tänzer, der von ihm begehrt werden will und Yoongi, der sein Verlangen niemals offenkundig zur Schau stellt. Egal, wie sehr sich der andere auch darum bemüht.
Zumindest erträumt sich Yoongi dieses Szenario in seinem Inneren. Aber um realistisch zu sein, ist er für den anderen wahrscheinlich einfach nur ein Job.

Der Raum ist schmutzig, die riesige Couch um einen massiven Tisch gequetscht und die Bühne zu winzig. Vermutlich soll das Arrangement den Eindruck von Intimität erwecken. Das tut es nicht. Es wirkt lediglich beklemmend. Die Lampen sind stark gedimmt, um den Dreck mit Schatten zu übermalen. Die Bar hat ihren Namen wirklich redlich verdient. Das rote Licht hat sich dem Milieu angepasst. Es tropft von den Wänden wie Blut und lauert in jeder Ecke. Es ist ein obszönes Klischee, indem Menschen wie Ware präsentiert und angeboten werden. Alles unter dem Deckmantel der Farbe der Liebe, obwohl diese noch nie so weit entfernt von einem Ort war wie hier. Es ist gleichermaßen verführerisch wie verboten ein Teil dieser Welt zu sein. Yoongi würde gerne aufhören damit, hier her zu kommen. Die roten Lichter fühlen sich bedrohlich an, für ihn schreien sie nur Gefahr und Vorsicht. Was für ein Skandal, wenn die Presse von seinen sündigen Ausflügen Wind bekommen würde. Auch deswegen muss er in Seoul ein Schattenkind bleiben, denn solange er hier tanzt, wird er sich nie von dem Zwang befreien können, ihm dabei zusehen zu wollen.

Yoongi kann erst wieder freier atmen, als die Musik leise beginnt und der Tänzer seinen Platz auf der Bühne einnimmt. Jetzt muss er sich nicht mehr auf das beklemmende Gefühl in seiner Brust konzentrieren oder darauf, auf wie vielen eingetrockneten Körperflüssigkeiten er wohl gerade sitzen mag. Auf dem Tisch vor ihm steht ein einzelner Whiskey on the rocks. Daneben ein verlassener Dry Martini. Er ist für den Tänzer gedacht.
Für den Moment nach der Performance, wenn er sich in Yoongis Traumgedanken atemlos auf der Couch neben ihm niederlässt und ihn mit brennenden Augen ansieht. Aber das zweite Getränk ist bisher immer unangetastet geblieben. Sie haben vor Monaten - oder sind es mittlerweile Jahre? - vereinbart, dass der junge Mann erst einen Drink mit Yoongi nehmen wird, wenn dieser seinen Geschmack errät. Dabei hat Yoongi immer nur einen Versuch und bisher hat der Tänzer dem ausgewählten Drink nie auch nur einen zweiten Blick geschenkt, sich niemals neben ihn gesetzt und dem Raum immer nur schweramtend den Rücken zugekehrt. Es ist lange her, dass sie sich das letzte Mal unterhalten haben.

Als die Show endlich beginnt, kann Yoongi nur noch daran denken, dass es zu dunkel ist. Es ist immer zu dunkel, wenn er tanzt. Das rote Licht in der Luft zwischen ihnen ist viel zu schwach, es erreicht den Tänzer nicht mal ganz, es streift ihn immer nur. Oft sieht es so aus, als würde er auf der Bühne mit den reflektierenden Lichtpartikeln in einer herzzerbrechenden Manier spielen. Dann lockt er sie an, täuscht ein verführerisches Schmunzeln vor und wirkt ganz so, als würde er sie jetzt zum Duett auffordern wollen. Doch immer, wenn sich das Licht mutig genug nähert, ihn mit den Fingerspitzen schon fast berühren kann, windet sich der junge Mann elegant aus den kläglichen Versuchen. Dabei ist in seiner Mimik kein Bedauern zu erkennen, nicht einmal Nachsicht.
In seinen Augen steht nur Überheblichkeit und eine unausgesprochene Herausforderung.
So leicht bekommst du mich nicht. So leicht bekommt mich niemand.

Das verschmähte Rotlicht kann mit dieser immer wiederkehrenden Kränkung nicht umgehen und so wirft es dem unerreichbaren Tänzer zumindest blutende Schatten auf seinen makellosen Körper. Es ist alles, was die Lichtpartikel noch tun können. Ein verzweifelter Versuch, um ihm irgendwie nahe sein zu können.
Aber der Tänzer tanzt unberührt davon weiter.

Er ist die einzige Person, die sich berühren darf. Vielleicht hat Yoongi es vor langer Zeit auch einmal probiert und ist aufgrund des strafenden Blickes schnell zurückgewichen. In den vielen Jahren ist es immer schwerer geworden Traum und Realität auseinander zu halten. In seinen Träumen hat er schon alles mit dem durchtrainierten, jungen Mann getan. In der Realität kann er nichts anderes tun, als ihn anzusehen. Dabei ist es zu dunkel. Er sieht ihn niemals richtig.

Der Tänzer streift sich mit leidenschaftlichen Händen durch die Haare und über die Brust. Lässt das lockere Hemd verrutschen, öffnet Knöpfe, als wären sie belanglos, seine durchscheinende, definierte Brust die eigentliche Attraktion. Er erkundet seinen Körper, als hätte er ihn nie zuvor berührt. Streift sich das Hemd von den Schultern und wandert weiter zu den Oberschenkeln. Die schwarze Lederhose spannt über seiner kräftigen Oberschenkelmuskulatur. Sie spannt sich an, wenn er einen Ausfallschritt macht. Jede einzelne Berührung lässt sie nur noch prominenter im Fokus stehen. Der Tänzer streift diese Körperstelle nicht nur, sondern er begrapscht sie hungrig und lüstern.

Weil nur er sich selbst berühren darf, tut er dies in ausgiebigster Form. Da ist Wollust in seinem Handeln, die jede Zurückhaltung vergessen lässt. Nicht einmal vor seiner eigenen Körpermitte macht er Halt. Die enge Lederhose kann nichts verbergen und Unterwäsche trägt er ohnehin niemals. Sie würde vermutlich nur stören, wenn seine gierigen Hände jeden noch so kleinen Bereich berühren, damit er sich wirklich überall selbst angefasst hast. Er greift fest zu. Sanfte Berührungen passen nicht zu ihm. Und sein Körper bebt in Ekstase.
Das würdest du auch gerne tun
sagt sein Blick. Es ist wie immer eine Herausforderung.

Die Yoongi nicht annimmt.
Er bleibt ruhig auf der schwarzen Couch sitzen und beobachtet das sinnliche Schauspiel vor sich. Er presst die Zähne fest aufeinander, damit seine Miene unbewegt bleibt. Da ist er wieder - dieser stumme Wettkampf zwischen ihnen. Zwischen Verlangen und Nachgeben und Reizen und Auffordern und Unnachgiebig sein. Yoongi bewegt sich nur, um nach seinen Whiskey zu greifen und einen kleinen Schluck davon zu trinken. Die Flüssigkeit brennt in seiner Kehle auch nicht heißer als das Blut in seinen Venen. Der Tänzer schickt heißes Feuer von Begierde durch sein Nervensystem. Nur äußerlich, da bleibt er kühl, wie die Eiswürfel im Glas und er setzt es wieder ab.

Heute gibt der junge Mann auf der Bühne wirklich alles.
Es reicht ihm noch nicht, dass er sein Hemd losgeworden ist, dabei zieht er sich an manchen Tagen überhaupt nicht aus. Aber scheinbar hat er trainiert oder es sind wieder nur diese unwillkommenen Lichtverhältnisse, auf jeden Fall ist seine Bauchmuskulatur nun schon so ausgeprägt, dass sein Sixpack wie aufgemalt aussieht. Sein gesamter Körper kann eigentlich gar nicht real sein. Wenn jemand dem Wort Versuchung Leben eingehaucht hätte, dann wäre dieses Abbild dabei herausgekommen.
Seine definierte Muskulatur geht jede Bewegung mit, sein Bauch hebt und senkt sich hektisch unter schnellen Atemzügen.
Die Hände des Tänzers reiben nun über seine Seite abwärts, verkeilen sich für ein paar sündige Augenblicke in seinen Hüftknochen und dirigieren ihn unnachgiebig in die gewollte Richtung.
Er öffnet den obersten Knopf seiner Lederhose. Sie hat keinen Reißverschluss, nur vielleicht noch drei, vier weitere Knöpfe. Es ist zu dunkel. Yoongi will alles erkennen. Aber die Schatten stoppen seine hungrigen Augen vor den wirklich pikanten Details. Stattdessen sieht er nur, wie die Hose des Tänzers ganz leicht nach unten verrutscht und definierte Hüftknochen freilegt.

Es ist einfach zu dunkel, wenn er tanzt.
Am liebsten würde er den jungen Tänzer ausleuchten, um wirklich jedes Detail seines Körpers sehen zu können. Mit grellen Neonscheinwerfern vor einer weißen Wand. Sodass seine hungrigen Augen endlich nicht mehr von den Schatten aufgehalten werden und seine Augen ihn mit Haut und Haar verschlingen können.

Nach seiner Performance sitzt der Tänzer erstaunlicherweise schweratmend vor ihm. Er hat sein Hemd wieder übergezogen, aber auf das Schließen der Knöpfe verzichtet. Aus der Nähe kann Yoongi erkennen, dass der Stoff fein und durchsichtig ist. Vermutlich aus Seide. Er kann sich nicht richtig darauf konzentrieren. Die Brust seines Gegenübers hebt und senkt sich rhythmisch im Takt und hält seine Aufmerksamkeit gefangen. Schweißtropen funkeln auf den definierten Muskeln und lassen sie noch sinnlicher erscheinen. Yoongis Hände verzehren sich danach, den feuchten Spuren auf ihrem langsamen Weg nach unten zu folgen. Aber er bleibt sitzen, die Arme entspannt auf der Rückenlehne hinter sich liegend. Nur seine hungrigen Blicken begleiten jeden Atemzug.

Yoongi schiebt ihm wortlos den Dry Martini entgegen. Er hat sich bereits innerlich darauf eingestellt, dass der Tänzer nun aufstehen wird und gehen. Das tut er doch immer und auch wenn es immer ein bisschen wehtut, ist es vielleicht gut so, dass sie noch weitergegangen sind als das hier.

Heute ist jedoch alles anders.
Die Mundwinkel des Tänzers verziehen sich zu einem koketten Grinsen, bevor er sich elegant nach vorne beugt, das breite Glas mit seiner Hand umgreift und Yoongi mit einem auffordernden Nicken zuprostet.
Dann nimmt er einen Schluck und sagt:
„Du bist mein einziger Kunde, der niemals mehr von mir verlangt."

Yoongi hat nicht mit dieser direkten Ansprache gerechnet. Auch wenn er nun scheinbar endlich seinen Geschmack getroffen hat, ist er nicht davon ausgegangen, dass sie direkt zu einer Unterhaltung übergehen werden. Das letzte Mal ist schon so lange her. Nur ganz am Anfang, die ersten zwei oder drei Besuche, hat der Tänzer Yoongi ein paar Mal gefragt, ob er sonst noch etwas für ihn tun kann, was dieser wiederum jedes einzelne Mal ablehnte. Er wollte ihn immer nur tanzen sehen. Und irgendwie kam es ihm albern vor danach zu fragen, ob er vielleicht das Licht anmachen könnte. Vermutlich sind die blutenden Rotlichter ohnehin alles, was dieser Schuppen zu bieten hat.

Der Sänger rückt jetzt näher. Yoongi kann ihn fast schon riechen. Wenn er seine Hand nach ihm ausstrecken würde, könnte er ihn vermutlich berühren. Trotzdem versucht er es nicht. Er ist nicht mehr so töricht wie die hilflosen Lichtstrahlen, die der sinnlichen Aura des jungen Mannes hoffnungslos verfallen sind und ihn auf der Bühne auf Schritt und Tritt verfolgen.

„Nun", beginnt Yoongi langsam, verzichtet darauf sich zu räuspern, obwohl seine Stimme rau und belegt ist. Es ist der einzig offensichtliche Hinweis darauf, dass der verführerische Auftritt nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist. Diesen kleinen Sieg gönnt er seinem Gegenüber. Es macht ja auch keinen Spaß zu spielen, wenn es nicht den kleinsten Hinweis darauf gäbe, dass man auch gewinnen könnte.
„Ich bin ganz offensichtlich nicht wie deine anderen Kunden."

„Willst du denn nicht mehr von mir?", fragt der Tänzer. Seine Stimme ist tiefer geworden, seit sie sich das letzte Mal miteinander unterhalten haben. Aber vielleicht bildet sich Yoongi das auch nur ein, weil ihm der heisere Klang schon zu oft in seine Träumen gefolgt ist und seinen Namen geschrien hat.

„Ich will nur so viel von dir, wie du bereit bist zu geben", antwortet Yoongi sachlich. Es ist der gleiche Tonfall, den er auch in den Verhandlungen mit seinem Management anschlägt und irgendwie ist das hier ja auch eine Art von Debatte. Nur der Verhandlungsgegenstand hat sich ihm bis jetzt noch nicht endgültig erschlossen. Worum geht es hier eigentlich? Verführung? Sex? Macht? Oder können wir den Kern der Geschichte vor lauter blutendroter Schatten gar nicht erst erkennen?
Der Tänzer gibt jedenfalls nicht auf damit seinen Zuschauer anzulocken, nur um ihn in der gleichen herzzerbrechenden Attitüde zurückzuweisen, die er auch auf der Bühne zu präsentieren weiß.

Er beugt sich zu Yoongi herüber. Seine Bauchmuskeln spannen sich bei der Bewegung an und ein einzelner Schweißtropfen rinnt an ihnen herab und verschwindet in seinem Hosenbund. Gedanklich taucht Yoongi mit ihm ab. Seinen Berührungen kann der Tänzer vielleicht entkommen, aber seinen Blicken nicht.
„Und wenn ich dir alles geben wollen würde?", haucht der junge Mann verführerisch. Sein Körper räkelt sich ihm obszön entgegen, wird ihm so plakativ angeboten wie Ausstellware in riesigen Schaufenstern. Er leckt sich über die Lippen, bis sie feucht glänzen und Yoongis Aufmerksamkeit unfreiwillig darauf zurücklenken. Es ist ein billiger Trick. Aber er funktioniert.
Zwischen seine Worte mischen sich heiße Atemzüge, die überlaut in Yoongis Ohren widerhallen. Obwohl sie natürlich Teil der Show sind, bauen sie in seinen Gedanken ganze Luftschlösser an unversuchten Möglichkeiten auf. Genau dafür sind sie gedacht. Eine Anspannung zu heucheln, die eigentlich gar nicht da ist. Leidenschaft zu symbolisieren, obwohl sie nur gekauft ist.

Sie spielen mit dem Feuer. Du musst bereit sein zu verglühen, wenn du dich darauf einlässt. Wenn du erst einmal brennst, dann kannst du ganz locker alles verlieren. Deine Unschuld, dein Herz, deinen Verstand. Bist du bereit das zu riskieren?

„Dann würde ich alles nehmen", seine Antwort ist ein Zugreifen, ein Fassen in die heißen Flammen, ein Sprung über die Klippe. Nenn es wie du willst.

Die Augen des Tänzers zucken nur für einen kurzen Augenblick, bevor er sie mit einem verführerischen Wimpernschlag niederschlägt und ein Grinsen seine Mundwinkel umspielt, dass nicht nur Verführung, sondern auch Sieg heißt. Aber bevor sein Gegenüber zum Gegenschlag ausholen kann, macht er selbst weiter. Er kennt das Spiel ja und zum Verlieren ist er nicht hier.

„Wie heißt du?", fragt er deswegen und überschreitet damit eine Grenze, die bisher immer unweigerlich zwischen ihnen stand wie eine Mauer. Weil der Verzicht darauf immer Anonymität bedeutet hat und Anonymität ist Schutz in jeder Lebenslage. Wenn sie dich nicht kennen, können sie dich nicht bestrafen. Wenn du sie nicht kennst, können sie dich nicht verletzen.
Yoongi kennt mittlerweile jeder. Auch der Tänzer wird ihn irgendwann nicht mehr nur als seinen Stammkunden erkannt haben, sondern auch als die Person, die er in der Öffentlichkeit darstellt. Sie haben nie darüber gesprochen, aber es ist irgendwann unmöglich geworden an seinem Namen vorbeizukommen. Und wenn der Tänzer schon diese zwei Seiten von ihm kennt, dann kommt es Yoongi nur fair vor, wenn er zumindest irgendetwas über ihn erfahren würde.

Der Tänzer wägt für einen kurzen Moment ab. Schließlich schlägt er vor: „Ich kann dir sagen, wie ich genannt werde." Es ist der einzige Kompromiss, der ihm ihn anbieten kann. Obwohl Yoongi das weiß, enttäuscht ihn die Antwort trotzdem. Aber in solchen Etablissements ist das einfach so. Hier findest du niemals die Wahrheit, sondern immer nur den schönen Schein.

Yoongi greift trotzdem zu. Der schöne Schein auf der anderen Seite der Couch nippt gerade wieder an seinem Dry Martini und beigott, kann er denn gar keine Bewegung vollziehen, ohne sie zu einer hocherotischen Geste zu verzerren? Seine Oberarmmuskeln spannen sich leicht an, während er das Glas hebt. Sein Kehlkopf bewegt sich unter der Bewegung des Schluckens. Yoongi möchte ihn noch viel öfter schlucken sehen. Aber die Dry Martinis werden dafür schon bald nicht mehr ausreichen.
„Es reicht, wenn du mir sagst, wie ich dich nennen soll", antwortet er schließlich.

„Dann nenn mich...", der Tänzer macht eine kurze Pause, in der er Yoongi kokett zuzwinkert. „Nenn mich Prinz Jay."

„Prinz Jay", Yoongi legt sich den Namen auf die eigenen Lippen und schmeckt ihn wie einen Kuss. Dann breitet sich ein hungriges Lächeln auf seinem Gesicht aus, was die Gier in seinem Inneren nicht einmal ansatzweise beschreiben kann. Es ist sein Pendant zu dem koketten Zwinkern des Tänzers.
„Erlaube mir, mich dir vorstellen. Ich werde heute Nacht dein König sein."

Vielleicht lehnt er sich mit der Aussage etwas zu weit aus dem Fenster. Aber nur wer wagt, der kann auch gewinnen und Yoongi war jetzt schon so oft hier. So weit wie heute Abend ist er noch nie gekommen. Er möchte nicht immer nur spielen, er möchte mehr. Verdammt, er ist so hungrig und seine Blicke gierig und wenn er ihn schon nicht berühren kann, dann möchte er ihn zumindest regieren.

Der junge Tänzer stimmt zu. Nicht wörtlich, aber mit seinen Blick.
Nur zu - beherrsche mich
sagen seine Augen und dabei lehnt er sich zurück, stützt sich mit den Unterarmen ab und präsentiert seinen Körper wie ein feudales Geschenk. Die Herausforderung ist gigantisch.
Er ist bereit dominiert zu werden, aber seine Blicken sind rebellisch und fragen nur:
Hast du denn auch das Zeug dazu?
Und weil ihn keine anderen Hände berühren dürfen, verharrt Yoongi auf seinem einsamen Thron, die Arme in gebieterischer Geste auf der Rückenlehne ausgebreitet. Herrschend, aber nur aus der Distanz. Seine Stimme ist jetzt nicht mehr verspielt und auch nicht mehr rau, sie ist ein Befehl. Sie lässt Prinz Jay die Dinge tun, die Yoongis Hände selbst am liebsten mit seinem Körper getan hätten. Sie lassen ihm sein Hemd von den Schultern streifen, die Beine aufstellen und kräftig darüber streichen. Sie kratzen mit den Fingernägeln über die Innenseite seiner Oberschenkel. Jeder einzelne Muskel spannt sich unter den fordernden Berührungen an. Er ist so durchtrainiert. Die schwarze Hose erscheint im gedimmten Licht blutrot und vor allen Dingen hauteng und bildet jede Faser deutlich ab, obwohl sie diese doch eigentlich verdecken soll. Sie ist verboten verführerisch, Yoongi möchte einen Song darüber schreiben.

Aber dafür hat er jetzt keine Zeit. Stattdessen lässt er die Hose öffnen. Das ist wichtiger, es fühlt sich dringend an. Prinz Jay darf dabei liegenbleiben. Einige verschwitzte Haarsträhnen kleben auf seiner Stirn und seine Augen sind vor lauter Schatten und Lust schon ganz schwarz. Vielleicht brodelt in ihm selbst die gleiche dunkle Begierde wie in seinem Gebieter. Zumindest sind seine Hände genauso lüstern.

Yoongi kann jetzt sehen, wie erregt sein Prinz ist. Er lässt ihn seine Hose ausziehen. Es ist so scheißegal, ob das hier noch eine Show ist oder nicht. Es kommt nur darauf an, dass er nicht mehr damit aufhört sich selbst zu berühren. Die Fingernägel hinterlassen dunkle Striemen auf der rotleuchtenden Haut. Es sind zu viele Schatten im Raum anwesend. Wo sind die Scheinwerfer? Es ist ein Anblick für die Götter, wie sich der junge Tänzer unter seinen eigenen Händen windet, die von Yoongi geführt und angetrieben werden. Voran, voran und immer weiter, bis in die Ekstase und bis ein leises Wimmern den Raum erfüllt. Hier ist kein Ort für Zärtlichkeit, kein Platz für sanfte Liebeleien. Die Farbe Rot ist eine Farce. Die Begierde in seinem Inneren ist pechschwarz.

Gott, Yoongi liebt es ein König zu sein und den Prinzen wie eine Marionette zu spielen. Seine Hose liegt jetzt vergessen auf dem Fußboden herum. Wie zu erwarten war, trägt er natürlich keine Unterwäsche. Er liegt jetzt nackt vor ihm, aber Yoongi sieht immer noch nicht genug. Also lässt er den Tänzer seine Beine anwinkeln und soweit spreizen, dass Yoongi bis in sein Inneres blicken kann. Es ist weichrosagezeichnet und zuckt erwartungsvoll und Prinz Jay lutscht an seinen Fingern, damit er gleich zwei auf einmal hinein schieben kann. Er kann froh darüber sein, dass der König sich nicht selbst die Finger an ihm schmutzig macht. Er würde es nicht bloß bei zwei Fingern belassen. Er will seinen Kopf zwischen diesen Oberschenkeln vergraben. Er will seine Zunge in weichrosagezeichnet versenken und ihn so lange bearbeiten, bis aus dem Wimmern ein Schreien wird. Ja, er will ihn wirklich schreien hören. Plötzlich wird aus dem Luftschloss in seinen Träumen eine reale Möglichkeit.

Aber Yoongi hat sich unter Kontrolle. Deswegen bleibt er sitzen.

Prinz Jay zuckt ekstatisch unter seinen eigenen Berührungen. Aus seiner Penisspitze tropfen milchige Perlen. Seine andere Hand fangen sie auf, verreiben sie erst und schmieren sich dann den Rest auf die Unterlippe. Das Präejakulat schimmert wie teurer Lipgloss. Er ist kein Prinz, er ist eine verdammte Prinzessin. Seine Bewegungen sind immer noch tänzerisch, auch wenn sie jetzt von Gier angefeuert werden. Seine Bauchmuskeln zucken verräterisch und es kann nicht mehr lange dauern. Sein König kann ihn nicht lange leiden sehen. Nicht, wenn seine Augen nach Erlösung betteln.

„Jetzt schon?", erkundigt er sich trotzdem harsch. Er will das hier länger genießen. Vielleicht nie wieder damit aufhören. Brennt er schon? Wenn ja, was hat es erwischt? Seine Unschuld? Oder sein Herz? Wenn das das Fegefeuer ist, dann ist die Hölle ein Himmel.

Die Marionettenhände stoßen noch zwei, drei Mal fest zu. Yoongi zwingt ihn einen dritten Finger dazu zunehmen. Es sieht jetzt nicht mehr bequem aus, aber das soll es auch nicht sein. Der Tänzer hat ihn so lange gequält. Drei Finger sind nicht mal ansatzweise genug, um ihn für sein Leiden zu bestrafen.

Erst jetzt darf Prinz Jay auch endlich seine andere Hand bewegen. Nicht nur Wichse damit verschmieren, um sein sinnliches Gesicht dadurch zu verschönern. Er darf seinen Schwanz bearbeiten, von Anfang an einen fordernden und kräftigen Rhythmus anschlagen. Yoongi gibt ihm eine Minute. Wenn das nicht für seinen Orgasmus reicht, dann hat er das Spiel verloren.

Der König beobachtet fasziniert seinen Narren. Seine eigene Hose ist so eng, dass es wehtut. Sein Unterbewusstsein fordert ihn schon dazu auf, die Hüfte ungeduldig gegen den spannenden Stoff zu bewegen, um so wenigstens ein bisschen Erlösung zu erfahren. Natürlich weigert sich Yoongi beständig. So leicht ist er nicht zu haben. Er ist schließlich ein Herrscher.

Eine Minute reicht. Das Sperma spritzt in drei kräftigen Schüben über seinen gesamten Oberkörper. Es kleidet ihn so viel besser als das seidene Hemd zuvor. Wenn es möglich wäre, dann sollte er darin tanzen. Es würde die Kunden verrückt machen.

Yoongi lässt ihn die eigene, zähe Körperflüssigkeit probieren. Der Tänzer schließt die Augen, während er es sich von den Fingern leckt. Yoongi muss den Drang unterdrücken die Augen auch zu schließen. Das ist beinah zu viel für ihn. Sein Penis zuckt erwartungsvoll in seiner Hose, als sich Yoongi tatsächlich endlich erhebt.
Selbst Prinz Jay öffnet in Anbetracht der plötzlichen Bewegung wieder seine Augen und fokussiert ihn. Sein Blick ist immer noch die gleiche Herausforderung wie zu Beginn an.
So leicht bekommst du mich nicht. So leicht bekommt mich niemand.

Aber Yoongi hat schon bekommen was er wollte.
Oder war es nicht das, was er wollte? Hat er jetzt endlich genug gesehen? Oder sind sie vielleicht schon zu weit gegangen?

Sein Kopf fährt Achterbahn. Er wird sich von diesem Anblick niemals wieder erholen können. Die roten Lichter, die weißen Perlen auf seiner Haut. Der rebellische Blick in den sündigen Augen des Tänzers und sein Wimmern, dass wie ein Crescendo in Yoongis Ohren widerhallt. Sein Herz rast und schlägt so verräterisch laut gegen die Wände seines engen Gefängnisses. Sein Körper zittert und eigentlich weiß er gar nicht, was er jetzt noch tun soll.

Niemand darf ihn berühren. Sie beide sind unantastbar.

Er gibt mehr Trinkgeld, als er müsste.

Dann dreht er sich um und geht. Er verabschiedet sich nicht einmal.

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