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ҜΔPITΣL 1.4


Ich sehe Jonah auch zwischen den beiden Teilen des Tests nicht. Am liebsten würde ich seine leuchtenden Augen sehen, wenn er erfährt, dass es bei mir nicht schlecht gelaufen ist - abgesehen von der Ablenkung - und wissen, wie es ihm selbst geht. Ich bin zuversichtlich, dass er die erste Phase des Tests meistert, aber ich kann mir schließlich erst sicher sein, wenn genau das in dem Brief steht, den wir in exakt einer Woche bekommen.

Müde folge ich der kleinen Gruppe, die sich ihren Weg durch das Gebäude bahnt, angeführt von der Frau, die uns auch beim ersten Teil des Tests betreut hat. Ab und zu schaue ich mich um, um mich zu vergewissern, dass sie noch da ist, und blicke in Gesichter, die vermutlich genauso erschöpft sind wie ich. Der Test war machbar, aber er hat einiges an Konzentration abverlangt, und nach zwei hochproduktiven Stunden im stickigen Klassenzimmer ist die Aussicht auf einen weiteren, noch dazu unbekannten Test nicht gerade berauschend. Müsli Riegel und kleine Snacks werden herumgereicht, als wir einen neuen Raum betreten. Die Frau erklärt uns, dass wir nun eine halbe Stunde Zeit haben, um uns auszuruhen, und setzt sich in einen bequem aussehenden Sessel. Sehnsuchtsvoll sehe ich zu den Müsli Riegeln, als ich ebenfalls in einen gepolsterten Stuhl ganz außen am Fenster falle, aber ich traue mich nicht, nach einem zu fragen. Ich weiß nicht, wem sie gehören, und Lust auf ein gezwungenes Gespräch habe ich auch nicht. Stattdessen lehne ich also meinen Kopf gegen die kühle Scheibe des Fenster und sehe nach draußen. Wir befinden uns im zweiten Stock, direkt neben einem anderen Gebäude. Obwohl - ich bin mir nicht sicher, ob es vielleicht sogar zu unserem gehört, die beiden sind durch eine Art Durchgang miteinander verbunden, der etwa einen Meter von mir entfernt in die Wand mündet. Ich stelle mir gerade vor, was sich in dort befindet, als eine Stimme meine Gedankengänge unterbricht. „Möchtest du einen?" Sie klingt tief und als ich mich umdrehe, ordne ich sie dem Abschreiber-Schönling von vorhin zu. Augenblicklich spannt sich etwas in mir an. Die Worte verlassen wie von selbst meinen Mund, ohne dass ich sie aufhalten könnte. „Du hast bei mir abgeschrieben", keife ich ihn an, gerade leise genug, dass die Frau am anderen Ende des Raumes es nicht hört, aber nach meinem Geschmack fast noch zu wenig schroff.

Einige Köpfe drehen sich um, um unserem Gespräch zu lauschen, aber ich beachte sie nicht. „Wenn du deine Chance verbauen willst, bevor du sie überhaupt nutzen kannst, nur zu." Meine Stimme ist leiser als zuvor, aber dennoch scharf. Böse blitze ich den jungen Mann an.

Er grinst. Er grinst. Ich verdrehe die Augen. Kann dieser Junge nichts anderes? „Freut mich, dich kennenzulernen", sagt er und setzt sich unbeirrt in den leeren Sessel neben mich. Ich rutsche mit meinem Stuhl soweit es geht von ihm weg. Was will er bloß von mir? Ich schnaube und lasse meinen Blick durch das Zimmer wandern. Die meisten haben wieder angefangen, sich zu unterhalten, nur das Mädchen, mit dem er ins Zimmer geplatzt ist, starrt mich feindselig an. Ich seufze leise. Das hat mir noch gefehlt. Ich könnte vor Wut im Dreieck springen, dass die beiden versuchen, mich bei meinem Test zu beeinflussen.

„Wie heißt du?", fragt der Junge, von dem ich immer noch nicht den Namen weiß - besser ist es - und schenkt mir seine ganze Aufmerksamkeit, indem er noch näher an mich heranrückt.

„Verzieh dich", schnauze ich ihn an. Als ich bemerke, wie unfreundlich das geklungen hat, rutsche ich unwohl auf meinem Stuhl hin und her. „Ich möchte mich konzentrieren", schiebe ich leise nach und starre auf meine Hände. Denk an den Test, Ava, trichtere ich mir selbst ein und schließe konzentriert die Augen.

Doch ich habe die Rechnung nicht mit dem Jungen gemacht. „Wie heißt du?", fragt dieser erneut, als hätte er nicht im Entferntesten mitbekommen, dass ich meine Ruhe haben möchte. Ich bin kurz davor, auszuflippen. Doch dann überlege ich es mir anders. Ich möchte schließlich nicht den Ruf meiner Familie versauen, indem ich ihn vor allen anderen anschreie.
„Ava", stoße ich hervor und reibe mit meinen Händen angestrengt meine Stirn.

„Ich bin Laurent", stellt der Junge sich ebenfalls vor. Ich öffne die Augen und beäuge ihn halb interessiert, halb erschöpft, ehe mein Blick auf die Packung Müsli Riegel auf seinem Schoß fällt. Schnell hole ich mir einen heraus und stelle sie wieder zurück. „Für das Abschreiben", erkläre ich ihm, als Laurent mich verwundert ansieht, und lächele fast ein wenig.

Ich packe den Müsli Riegel aus und will gerade einen Bissen nehmen, als ein Schrei mich zusammenzucken lässt.
Alarmiert sehe ich mich um, begegne aufgeschreckten Blicken. „Was war das?", stößt Laurent neben mir aus. Mein Blick fliegt umher, ich bemerke gar nicht, dass ich aufgesprungen bin. Das einzige, was ich wahrnehme, ist, dass die Frau fehlt.

„Sie ist weg", stoße ich aus.
„Ist das der zweite Teil?", flüstert ein Mädchen neben mir ängstlich. „Ist das der Test?"
Ein weiterer Schrei ertönt und lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich versuche, klar zu denken. „Die Frau fehlt", wiederhole ich murmelnd, als ob ich so auf die Lösung kommen würde. Plötzlich kommt mir ein Gedanke und ich springe zur Tür. Panisch rüttele ich an ihrem Knauf.
Sie ist verschlossen.

„Da!", ruft ein Junge panisch und deutet aus dem Fenster. Ich runzele die Stirn und bahne mir einen Weg durch die verschreckte, aufgewühlte Gruppe, um zu sehen, was er meint. Als ich erkenne, was sich draußen abspielt, stellen sich meine Nackenhaare auf.
An dem Durchgang zum anderen Gebäude hängt ein Mädchen und schreit sich die Seele aus dem Leib. Ihre kleinen Finger klammern sich um eine Metallstange, sodass ihre Knöchel weiß hervortreten.
Ich weiß nicht, wie lange sie sich noch so halten kann.

„Das ist der zweite Teil", wispert das Mädchen neben mir, ihre Augen sind vor Schreck weit aufgerissen.
„Das können sie nicht machen", flüstere ich. Mein Blick schießt zu der verschlossenen Tür und wieder zurück zu dem Mädchen. „Helft mir!", schreit sie. Ihre angstverzerrte Stimme lässt mich beinahe wahnsinnig werden. „Das können sie nicht machen!", rufe ich erneut. Sie können sie nicht einfach sterben lassen. Denk nach, Ava, befehle ich mir und schließe die Augen, um mich zu konzentrieren. Aber es hilft nichts. Die Schreie des Mädchens werden immer lauter und füllen meinen ganzen Kopf, lassen mich nicht mehr klar denken.
Ich schüttele den Kopf, raufe meine Haare, und renne schließlich zum Fenster, weil die anderen unfähig sind, etwas zu tun, und einfach nur zusehen. Gerade als sich meine Finger um den metallenen Fenstergriff schließen, ertönt eine Stimme.

„Es ist verboten, ihr zu helfen."

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