Prologue
Prologue:
Warten ist das halbe Leben
„Du hast mir noch immer nicht gesagt, woher du diesen Typen kennst und was sein Geheimnis ist", meinte Steve als wir gerade zum Flughafen fuhren und er durch den Lautsprecher meines Handys zu mir sprach.
„Ich kann es dir nicht sagen", seufzte ich, grummelte innerlich noch immer nachdem, was er vor 'ner Woche abgezogen hatte. „Das muss er schon von alleine, Steve, entschuldige." Ich fuhr, sobald die Ampel grün war, wieder los.
„Hm", machte er, „Aber rote Augen sind schon ungewöhnlich", merkte er an. „Vielleicht ein neuer Avenger, den Fury niemanden mitgeteilt hat?"
Ich lachte sarkastisch auf. „Nop."
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Ich wartete mit Steve zwei Stunden am Flughafen darauf, dass sie endlich eintrafen. Ich hatte Steve immer noch nicht das größte Geheimnis meiner Familie erzählt – denn auch, wenn wir jetzt ein Paar waren, hatte ich das Vertrauen meiner Familie, dass ich nicht missbrauchen durfte. Ich kannte Steve nicht gut genug, um ihn einzuweihen.
So blieben alle im Ungewissen. Alle bis auf Fury, der sowieso immer alles wusste. Und dem ich am liebsten noch immer eine Kugel zwischen die Augen schießen wollte.
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Flashback:
„Agent Cullen, was glauben Sie, warum sind Sie hier?", fragte Director Fury mich, nachdem er mich um ein Einzelgespräch in sein Büro gebeten hatte. Nur da durfte ich feststellen, dass Mayer anwesend war.
„Ich habe keine Ahnung, Sir." Ich sah kurz zu dem Vampir. „Doch Sie werden schon einen triftigen Grund dazu haben", nickte ich. „Gibt es denn neue Hinweise?" Ich fuhr mir durch mein unordentliches Haar.
Ich hatte die komplette Nacht seit gestern durchgearbeitet. Ohne Schlaf. Das ging auf meine Nerven.
„Ich hatte einst gehofft, Sie würden von alleine zu mir kommen." Ich runzelte die Stirn, sah ihn an als er die Arme auf seinem Schreibtisch verschränkte. „Doch anscheinend wussten Sie entweder bisher nicht Bescheid oder Sie haben versucht, das Geheimnis zu bewahren", meinte er, schlug eine Akte vor sich auf, auf die ich hinabsah.
„Welches Geheimnis?", hakte ich verwirrt nach.
„Schauen Sie", sagte er lediglich, schob mir die Akte zu.
Als ich draufblickte, erkannte ich Bilder über... oh, scheiße, verdammt.
Gespielt irritiert schaute ich meinen Boss an. „Hä?", machte ich und Mayer gab ein belustigtes Schnauben von sich.
„Das ist neunzehnhundertachtzehn."
„Ah", machte ich als ich nochmal einen Blick auf das alte Bild warf.
„Ein Soldat namens Anthony Masen. Ein äußerst loyaler und guter Soldat. Er ist Opfer der Spanischen Grippe in San Francisco geworden", fing Fury an.
„Und was soll mir dies sagen?" Anthony Masen hatte eine ziemliche Ähnlichkeit mit Edward, die ich zu überspielen versuchte. Das Gespräch würde nicht gut ausgehen – das hatte ich in den Knochen spüren.
„Seine Frau, Elizabeth Masen, erkrankte kurz nach seinem Tode ebenfalls an dieser Grippe und steckte ihren Sohn an." Ich nickte. „Edward Anthony Masen."
„Okay", antwortete ich, erlaubte mir kurz zu Mayer hochzuschauen, der mich mit schiefgelegtem Kopf betrachtete.
„Als Sie Shield damals beitraten, habe ich wie bei jedem anderen Mitarbeiter seine Vergangenheit erforschen lassen." Scheiße, verdammt. „Sie wissen, was ich meine?" Ich nickte. „Gut", sagte er neutral. „Jedenfalls habe ich mich etwas mit Ihrer Familie auseinandergesetzt, Agent." Nicht gut. „Und es gab gleich mehrere Treffer." Nochmal scheiße, verdammt. „Der damalige Doktor, der Elizabeth und Edward Masen behandelte, hieß Carlisle Cullen." Wieso mussten sie auch nie ihren Nachnamen ändern?! „Kurz nach Elizabeths Tod fand man Edwards Leichnam nie wieder." Joah, woran das wohl lag... „Ein paar Jahre darauf verschwand jemand aus der Psychiatrie. Können Sie mir das erklären?"
„Wieso jemand aus einer Psychiatrie verschwindet?", zog ich meine Augenbrauen zusammen.
„Nein", schnaubte er. „Es war nicht ungewohnt, dass aus dieser Mal der ein oder andere Mensch verschwand. Doch das Mädchen, welches verschwand, soll wegen Zukunftsvisionen eingesperrt worden sein. Ihr Name war Alice Brandon." Fuck. „Achtzehndreiundsechzig verschwand der jüngste Major der konföderierten Armee in Texas. Sein Name war Jasper Withlock." Double Fuck. „Neunzehndreiunddreißig verschwand die Tochter eines angesehenen Bankinhabers namens Rosalie Hale", erzählte er weiter.
„Und was sollen mir diese Daten, Geschehen und Namen alle sagen?", hob ich beide Augenbrauen an. „Ich kannte diese Menschen nicht", sagte ich. „Ich war doch schätzungsweise noch nicht geboren, wenn ich diese Vermutung aufstellen dürfte, Director."
Seine Mundwinkel zuckten. „Mag möglich sein, Cullen."
„Außerdem hieß der Großvater meines Adoptionsvaters Carlisle mit Vornamen", meinte ich gespielt verwirrt.
>Scheiße!
„Es ist komisch, dass Ihr Stiefvater Carlisle Cullen heißt, Doktor in Forks ist, sein einer Sohn Jasper Hale heißt, der andere Edward Cullen, seine beiden Stieftöchter Alice und Rosalie heißen", legte er den Kopf schief. „Finden Sie das nicht auch?", hakte er ruhig nach, faltete seine Hände auf dem Tisch zusammen.
„Nein, nicht wirklich. Wieso?"
„Rosalie und Jasper." Er sah auf den Tisch, ehe er noch eine Schublade aufzog und weitere Bilder hervorholte. „Ich habe mir Fotos von beiden angesehen." Ich presste meine Lippen leicht zusammen als er sie mir präsentierte. „Sie sehen, wenn man die Blässe ihrer Haut weglässt, genauso aus, wie die Menschen, die einst verschwanden. Da fällt Ihnen nichts auf? Schauen Sie sich die anderen Fotos an", forderte er mich auf und ich tat mechanisch, was er sagte.
„Das ist nur purer Zufall", widersprach ich.
„Dasselbe habe ich anfangs auch gedacht, Agent", nickte er. „Doch ich habe daraufhin in sämtlichen Krankenhäusern Amerikas über die Jahre hinweg nachgeforscht." Ich war sowas von tot. „Hauptsächlich in kälteren Regionen, wo kaum Sonne herrscht, gab es in Krankenhäusern einen Dr. Carlisle Cullen." Verflucht war ich, ich schwor es. „Daraufhin habe ich auch in den Schulen nachgeforscht, die es vor Ort gab." Nein, bitte nicht. „Rosalie und Jasper Hale, Alice, Emmett und Edward Cullen. An ihrem letzten Standort bin ich geblieben." Ich zog eine Augenbraue hoch. „Ihre Heimatstadt, Cullen. Forks."
„Aha", gab ich von mir.
„Dort gab es eine Isabella Swan, diese heiratete Edward Cullen."
„Ja, darf ich an dieser Stelle unterbrechen?", fragte ich. „Meine Schwägerin Bella hat meinen Bruder Edward vor fünf Jahren geheiratet", log ich.
„Ich habe zwei Fotos, vor ihrer Hochzeit und nach der Hochzeit. Können Sie mir vielleicht erklären, warum Sie vollkommen anders aussieht, nach nur wenigen Monaten?", endete er, zeigte mir zwei Fotos. Eines mit Bella als Mensch, bei ihrem Abschluss. Wie war er an das Foto gekommen? Eines beim Einkaufen mit... verfluchte Hundescheiße.
„Sie haben mich anscheinend schon lange Zeit gesucht, Director", gab ich kühl von mir. „Ich erinnere mich, dass Hill mich persönlich anwerben sollte für diesen Job."
„Das war purer Zufall", stellte er. „Doch ich habe Sie ausgewählt, weil Sie Potential hatten, willig waren, die Welt in etwas Besseres zu verwandeln", erklärte er lediglich.
„Was wollen Sie mir damit jetzt eigentlich sagen?", hakte ich skeptisch nach, lehnte mich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und hob skeptisch eine Augenbraue hoch.
„Wie Ihre Familie es geschafft hat, allem Anschein nach, Unsterblichkeit zu erreichen", gab er von sich, beäugte mich argwöhnisch mit seinem einen Auge.
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Er lehnte sich zurück. „Sie wissen die Antwort, weigern sich aber, Sie mir zu sagen."
„Weil es nichts zu sagen gibt", stellte ich klar.
„Wir können das gerne auch vor Captain Rogers klären", mischte sich Mayer einfach ein.
„Sie haben nichts zu melden", stellte ich klar und hob einen Zeigefinger.
„Kleine, du weißt es, ich weiß es, er weiß es. Sprich's einfach aus."
Ich spitzte angepisst meine Lippen, sah zu ihm und dann zu Fury. „Fein", meinte ich zickig. „Vampire."
„War das jetzt so schwer, Ginevra?"
„Können Sie mal nicht den Mund aufmachen?"
„Ich habe die ganze Zeit hier noch nichts gesagt gehabt."
„Robert, das können Sie später abhaken."
„Wieso fragen Sie mich überhaupt über meine Familie aus, wenn Sie die Antwort sowieso wissen, Fury?", zog ich die Augenbrauen zusammen. „Ihnen kann ich die Sozialversicherungsnummer nicht preisgeben. Ich kenne sie selbst nicht", zuckte ich mit den Schultern und er schnaubte.
„Ist Ihre Familie im Aufspüren von Personen gut?"
„Wieso?"
„Weil er hier nicht annähernd so ein guter Tracker ist, wie man annimmt."
„Dann machen Sie was falsch", sah ich zu Mayer. „Und ja, sind sie", verdrehte ich meine Augen.
„Sie haben fünf Tage Zeit, dann möchte ich Sie hier sehen."
Ich öffnete den Mund. „Nein", erwiderte ich perplex.
Er zog eine Augenbraue hoch. „Nein?"
„Ja." Ich schüttelte den Kopf. „Also nein."
Jetzt hatte ich mich selbst verwirrt. Verdammt.
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Was dieser Robert und ich auf jeden Fall schon mal wussten, war, dass man Kiera sowie auch ihren Entführer nicht riechen konnte. So war für mich der Fall im Allgemeinen abgeschlossen. Meine Familie sollte nicht anreisen. Aber da hatte Fury trotzdem was zu meckern.
„Mir ist langweilig", nuschelte ich mit dem Kopf auf Steves Schulter abgelegt.
„Ich hätte jetzt vorgeschlagen, was essen zu gehen, aber wir waren jetzt schon dreimal bei diesem Bistro."
„Aus Langeweile essen, macht keinen Spaß. Man sollte auch Hunger haben", drehte ich mein Gesicht in Richtung seines Shirts, ehe ich ihn gegen die Schulter küsste. „Können wir einfach wieder zu mir?"
„Wenn deine Familie da ist", entgegnete er. „Und jetzt erzähl mal nochmal, wieso dieser Kerl ständig in den letzten Tagen bei dir rumhockt."
Ich seufzte. „Ist ein Agent", erklärte ich. „Er soll mit mir am Fall von Kiera arbeiten, solange Natasha ausfällt."
„Ah, machte er. „Und deine Familie?"
„Frag das mal Fury. Ich glaube, der dreht langsam durch", erwiderte ich und er schmunzelte.
„Du bist niedlich, wenn du dir Sorgen machst", strich er mir eine Strähne hinters Ohr. Ich lächelte leicht, küsste ihn nochmal gegen die Schulter.
„Ich kann nicht nur niedlich sein", wackelte ich leicht mit den Brauen und er schnaubte belustigt.
„Ich weiß", nickte er. „Das ist mir schon ein paarmal aufgefallen, Miss Cullen."
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„Also, Washington." Ich sah neben mich. „Eine schöne Stadt", meinte Edward nachdenklich, als wir im Auto saßen.
Dad, Alice, Bella, er und ich.
„Ja, kann schon sein", nickte ich. „Hab sie noch nicht ganz durchsucht, nach guten Kinos et cetera", erklärte ich. „Kam in den letzten Jahren kaum dazu", murmelte ich mit Blick auf die Straße. Dann platzte Alice auch schon mit ihren Fragen los.
„Ist er gut im Bett?!"
Dad seufzte. „Alice", sagte er. „Diese Frage will ich jetzt nicht beantwortet von ihr zu hören bekommen."
„Sorry, Carlisle, aber das ist gerade überlebenswichtig."
Ich sah sie durch den Rückspiegel an. „Nein, darauf antworte ich nicht", meinte ich.
„Sie hat noch nicht mit ihm geschlafen."
Ich sah neben mich. „Edward!", holte ich mit der Faust aus. „Bella, bring deinem Mann bei, dass man sowas nicht ausplappert."
„Er ist angepisst, weil Jacob seine Gedanken nicht für sich behalten kann", seufzte sie. „Ich werde das nie ändern können."
„Edward, nur weil du Gedanken lesen kannst, bedeutet das nicht, dass du sie auch aussprechen musst."
„Dann hör auf, daran zu denken."
Ich verdrehte meine Augen. „Ich hasse manchmal eure Gaben", murrte ich.
„Deswegen bin ich froh, keine zu haben", sagte Dad seufzend, sah aus dem Fenster. „Das erleichtert mir das Leben um einiges."
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Datum der Veröffentlichung: 31.10.2019 12:36 Uhr
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