one
Hallöchen!
Ihr fragt euch bestimmt, was das hier soll? Influenza ist doch schon abgeschlossen?!
Ja, stimmt! Aber es gibt so ein paar Dinge, die mir durch den Kopf geschwirrt sind. Dazu gehört ein Prequel.
Im Fokus: Levi.
Levi hat, vor seiner Managerkarriere bei Erwin, so einiges durchgemacht. Ihr fändet es doch bestimmt auch interessant, wie das so ablief, oder? Wie seine Beziehung den Bach runterging, wie er seine Karriere aufgegeben hat, wie er bei Erwin angefangen hat...
Und vor allem: wie er auf den lieben Eren gestoßen ist, der nach und nach sein kleines, süßes, kaputtes Herz eingenommen hat <3
Ich habe mich das auch gefragt und kurzerhand entschieden, dieses Prequel zu schreiben :)
Es wird keine Lemons geben!
Höchstens Andeutungen. Schließlich dreht es sich hier nur um den lieben Levi.
Ihr erfahrt so einiges, was in der Hauptstory nicht besprochen wurde und vielleicht Fragen aufgeworfen hat.
Apropos Fragen: eventuell mache ich am Ende hiervon eine kleine Fragerunde, bei der ich gerne eure Fragen beantworten werde :) vielleicht könnt ihr euch dazu ja schon was überlegen?
PS: das hier wird nicht lang gehen, nur ein paar Kapitel. Wann ich sie uploade steht auch nicht fest. Trotzdem ist es mMn lesenswert :)
Freue mich auf eure Kommentare <3
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Schweratmend ziehe ich das Kondom ab und schmeiße es in den nächstbesten Mülleimer. Schweißtropfen laufen über meinen Oberkörper und hinterlassen einen unangenehmen feuchten Film auf meiner Haut. Ein kurzer Blick zu meinem Boss genügt, um zu wissen, dass ich endlich Feierabend habe und mich unter die Dusche stellen kann. Mit einem Handgriff schnappe ich mir mein Handtuch, binde es mir um die Hüfte und verlasse das Set, damit ich mich ohne Umwege in die Umkleide begeben kann. Dort gehe ich durch die Tür zu den Duschen, um mich frisch zu machen und das eklige Gefühl loswerden zu können.
Seufzend lege ich meinen Kopf in den Nacken, schließe die Augen und genieße das warme Wasser, welches von oben herab auf meinen Körper prasselt. Nach der Arbeit ist eine heiße Dusche das beste, besonders, wenn ich alleine bin. Allerdings kann ich nur einige Minuten diese Ruhe genießen, da jemand ebenfalls das großräumige Badezimmer betritt.
"Na, schon fertig?", ertönt die Stimme meines besten Freundes, weshalb ich innerlich leicht aufatme. Wenigstens er, jemand anderes hätte mich nur genervt. "Was heißt hier schon? Ich schiebe seit Wochen Überstunden. Furlan ist langsam echt genervt", brumme ich etwas angepisst und kümmere mich um meine Haare, während Erwin sich unter die Dusche neben mir stellt. Normalerweise arbeite ich nicht so viel und drehe höchstens ein Video in der Woche, mittlerweile sind es drei. Klar, gutes Geld, trotzdem geht es mir langsam gegen den Strich. Ich habe nicht vor, den ganzen Tag nur mit arbeiten beschäftigt zu sein.
"Wenn Zeke wiederkommt hört das doch wieder auf." Ein Lachen kann ich mir bei Erwins Worten nicht verkneifen. "Zeke hat sich nur ausprobiert und sich, soweit ich weiß, irgendeinem Kartell angeschlossen. Den sehen wir hier nicht wieder." Schlecht gelaunt schalte ich das Wasser ab und werfe mir ein frisches Handtuch um. Erwin stützt sich auf dem niedrigen Sichtschutz zwischen den Duschen ab und grinst mich an.
"Gegen deine negative Einstellung kann man echt nichts machen, was?" Genervt verdrehe ich die Augen, bevor ich ihm meinen Mittelfinger präsentiere und den Raum verlasse, um mich nebenan abzutrocknen und anzuziehen. Schneller als mir lieb ist folgt Erwin mir.
"War nicht so gemeint, du siehst momentan nur so unglücklich aus", entschuldigt er sich und reicht mir mein Hemd, bevor er sich auf die Bank setzt. Ich weiß ja, dass er sich um mich sorgt und mich nur versucht aufzuheitern, jedoch kotzt es mich an, wenn er immer ins Schwarze trifft. Die Stimmung zwischen Furlan und mir ist tatsächlich nicht so prickelnd und es zieht mich mittlerweile nur noch runter, was sich leider auch auf der Arbeit bemerkbar macht. Dass es Erwin sofort auffällt, hätte ich mir theoretisch denken können.
"Wenn du willst gehen wir die Tage was trinken, dann kannst du dich ein wenig abregen." Mit einem Nicken stimme ich ihm zu, trockne meine Haare noch mit einem Handtuch und kämme sie anschließend, damit ich mich von ihm verabschieden und endlich nach Hause gehen kann.
Nach einer kurzen Fahrt im Auto komme ich an meinem Haus an und schließe die Tür auf. Furlans Schuhe stehen wie immer ordentlich auf der Schmutzfangmatte, sodass ich meine daneben stellen kann. Danach gehe ich ins Wohnzimmer und sehe ihn auf dem Sofa sitzend, mit ein Kissen fest an seine Brust gedrückt und einen Film schauend. Ein leichtes Lächeln umspielt meine Lippen, als er zu mir sieht und den Film pausiert.
"Du bist heute wieder ziemlich spät", merkt er an und deutet auf die Uhr. Mein Lächeln versiegt sofort. Seine hellblonden Haare hängen ihm im Gesicht und seine müden Augen verraten mir, dass er sich einige Zeit lang wachhalten musste, um mich begrüßen zu können. "Tut mir leid", murmele ich leise und gehe auf ihn zu, um mich neben ihn zu setzen. Einen kurzen Kuss gibt er mir zwar, dreht sich dann aber sofort wieder zum Fernseher.
"Ich habe es dir zwar erlaubt, aber das nimmt allmählich zu große Ausmaße an, findest du nicht?" Seufzend fasse ich mir an die Schläfen und lehne mich zurück. Geht das wieder los. "Ich habe dir doch schon vor unserer Beziehung gesagt, was für einen Beruf ich habe. Dass ich momentan mehr arbeiten muss, ist dann eben so. Dafür verdiene ich doch auch mehr Geld", rechtfertige ich mich, obwohl ich das eigentlich nicht nötig habe. Furlan wusste ganz genau über meinen Job Bescheid und hat sich trotzdem für mich entschieden, also muss er auch damit leben können. Oft genug habe ich ihm schon erklärt, dass ich das berufliche vom privaten trennen kann und es nichts an unserer Beziehung oder meiner Liebe zu ihm ändern würde.
"Ich fühle mich manchmal einfach nur vernachlässigt, das wollte ich damit sagen", erwidert mein Freund darauf und drückt dabei das Kissen näher an sich. "Okay. Morgen nehme ich mir frei, damit wir den ganzen Tag miteinander verbringen können. Wie findest du das?" Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf seine Lippen, bevor er das Kissen loslässt und zu mir rutscht. "Das klingt schon viel besser", meint er dazu nur und drückt mir einen Kuss auf die Wange, ehe er sich an mich kuschelt und den Film weiterlaufen lässt.
Dabei streiche ich ihm sanft durch die Haare, ab und zu auch über seinen Rücken, bis er an meiner Schulter einnickt. Manchmal vergesse ich es, wie viel Zuneigung er eigentlich braucht. Ich finde es nicht schlimm, ich schenke ihm die gerne, auch wenn es nicht so meine Art ist. Mit Gefühlen habe ich es allgemein nicht so, was auch meine häufigen Fehlinterpretationen erklärt. Oft kann ich nicht richtig einschätzen, wie er sich gerade fühlt und sage daher oft die falschen Dinge. Er hat sich aber daran gewöhnt und versucht mir - wenn ihm das auffällt - direkt zu sagen, was er meint. Das klappt natürlich nicht immer und führt dann logischerweise zum Streit.
Den gibt es in der letzten Zeit sogar öfter. Wir wohnen zwar nicht zusammen, trotzdem hat er einen Schlüssel und schläft öfter bei mir. Von daher sehen wir uns sehr oft, je nachdem, wie es meine Arbeit zulässt. Durch die Überstunden, die in den letzten Wochen angefallen sind, bin ich leider sehr reizbar, sodass mich Furlans anhängliche Art manchmal nervt. Ihm hingegen nerven die Überstunden, weswegen wir uns schließlich gegenseitig angiften. Diese kleinen Auseinandersetzungen sind schnell vergessen, häufen sich aber umso mehr. Jedoch hindern sie uns aber nicht daran, auch unsere schönen Momente zu haben, weshalb wir uns noch nie wirklich darum gekümmert haben, mal richtig und ausführlich miteinander zu reden. Wir sind glücklich so, außerdem gehören Auseinandersetzung auch zu einer Beziehung dazu.
"Ich liebe dich", flüstert er mir von der Seite ins Ohr, halb am schlafen, ehe er mir einen leichten Kuss auf die Wange drückt. Augenblicklich drehe ich meinen Kopf zu ihm, um ihn auf die Lippen zu küssen. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich darauf und versiegele erneut unsere Lippen miteinander. Selbst wenn wir uns streiten, wird meine Liebe zu ihm nicht weniger. Tatsächlich wird sie sogar noch stärker, da mir danach immer mehr bewusst wird, wie sehr ich an diesem Mann hänge und wie sehr er mir ins Herz gewachsen ist.
Nebenbei schreibe ich Reiss, dass ich morgen nicht kommen kann und wir das geplante auf den Tag darauf verschieben müssen. Damit muss er leben. Während ich die Nachricht tippe, ploppt eine andere von Erwin auf; Wir müssten unbedingt diese Woche noch etwas trinken gehen, weil er mir etwas wichtiges erzählen möchte. Nach dem Austausch von diversen Nachrichten, haben wir uns auf Samstag geeinigt, weshalb ich dann auch endlich das Handy beiseite legen kann. Kurz drücke ich meinen Freund an mich, küsse ihn auf die Stirn und verfolge dann den Film, den er eigentlich schauen wollte.
Schlecht gelaunt lasse ich mich auf das Sofa fallen und zünde mir eine Zigarette an, während Erwin zwei Cocktails auf den Tisch vor mir stellt und sich danach gegenüber von mir setzt. Angespannt puste ich den Rauch aus und warte darauf, bis er mir erzählt, was er so wichtig findet. Die letzten Tage waren kein Zuckerschlecken für mich, weshalb meine Lust, hier zu sitzen, gerade im Keller verreckt.
"Kommen wir direkt zur Sache", fängt der blonde Riese an und nimmt dabei einen Schluck von seinem Getränk. "Ich höre auf." Überrascht hebe ich meine Augenbrauen und lehne mich nach hinten - die Sache wird vielleicht doch interessanter, als ich am Anfang gedacht habe. "Wie kommts?"
"Ich möchte eine andere Richtung einschlagen. Meine Einnahmen habe ich gespart und würde sie gerne in eine eigene Agentur investieren. Ich habe auf der Arbeit ein paar hübsche Mädchen kennengelernt und würde sie als Models groß rausbringen, damit ich so mein Geld verdienen kann." Stumm schaue ich meinen besten Freund an, der mir mit strenger Miene entgegenblickt. Das kann doch nicht sein ernst sein.
"Hast du überhaupt eine Ahnung von Mode? Marketing? Unternehmensführung?" Mir würden sogar noch viel mehr Begriffe einfallen, die ganz einfach gegen so eine dumme Idee sprechen würden. Schließlich gibt es nicht umsonst Studiengänge, die sich mit diesen Themen befassen und die man beherrschen muss, um ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen. Besonders im Modegewerbe muss man doch ein Auge dafür haben, oder nicht?
"Das kann ich alles lernen und sollten keine Probleme darstellen. Die Mädchen sind sowieso dabei, es auszuprobieren schadet also nicht", redet er weiter, worüber ich nur den Kopf schütteln kann. Einen festen Job für 'mal sehen, obs klappt' aufzugeben ist in meinen Augen dumm. "Ich dachte schon, dass du das nicht gutheißen würdest", gibt er sich geschlagen und greift nach seinem Glas. Ich tue es ihm gleich und trinke bis zur Hälfte aus, ehe ich mich wieder meiner Zigarette widme.
"Ich werde nicht sofort gehen. Erstmal lasse ich das mit der Agentur nebenbei laufen, um zu schauen, ob es überhaupt funktioniert. Wenn ich genug verdiene, werde ich bei Reiss kündigen. Seine Vorstellungen von den Filmchen werden sowieso immer absurder." Verwirrt runzele ich die Stirn. "Inwiefern absurd?"
"Das siehst du morgen", meint er schnell und holt sein Handy raus, um ein paar Nachrichten darauf zu tippen. Auch ich schaue kurz drauf, ob Furlan mir vielleicht geschrieben hat, aber Fehlanzeige. Er meldet sich schon den ganzen Tag nicht, was für ihn relativ ungewöhnlich ist. Wir haben uns zwar gestern gestritten, trotzdem meldet er sich normalerweise am nächsten Tag wieder, damit er mir zeigen kann, dass es ihm gut geht. Ob ich hiernach vielleicht bei ihm vorbeischauen sollte? Ein bisschen mache ich mir schon Sorgen...
"Wie wäre es, wenn du später für mich arbeitest? Wenn das alles funktioniert, könntest du doch bei mir als Manager arbeiten. In Zeitplanung bist du ziemlich gut", schlägt er schließlich vor, doch ich winke ab. "Wenn du das wirklich geschafft hast können wir gerne darüber reden, aber jetzt nicht." Soweit ich weiß haben Manager einen Vollzeitjob und das gehört überhaupt nicht zu dem, was ich anstrebe. Mit meinem jetzigen Verdienst bin ich durchaus zufrieden und ich denke nicht mal im Traum daran, noch mehr zu arbeiten. Freizeit ist mir wichtig.
"Wir werden sehen", kommentiert er meine Aussage und schaut mich mit einem leichten grinsen an. Er ist sich der Sache wohl sehr sicher. Mein Blick fällt hinter Erwin, weshalb ich aufstehe und mich für einen Moment entschuldige. Langsam gehe ich auf die Bar zu und begrüße Eld, einen guten Bekannten, ehe ich dahinter in einer Tür verschwinde. "Lange nicht gesehen", sage ich zu ihr, sodass sie sich umdreht und ihre langen schwarzen Haare hinters Ohr streicht. Ein sanftes, liebevolles Lächeln legt sich auf ihre Lippen, bevor sie mich in eine kurze Umarmung sieht.
"Dich habe ich lange nicht mehr gesehen", haucht sie erleichtert und sieht mich anschließend an. Die Erschöpfung steht ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben. "Wie geht's dir?" Schnell schnürt sie sich die Schürze um und bindet ihre Haare zu einem Zopf zusammen. Meine Mutter arbeitet schon sehr lange in dieser Bar und kümmert sich hauptsächlich um die kleinen Speisen, die man hier bestellen kann. Die Bar an sich gehört aber meinem Vater. Ich komme nicht gerne her, aber diese Bar ist die einzige, in der nicht jeder reinkommt und wo es keine dummen Blagen gibt, die sich besinnungslos besaufen und Lärm machen. Zwar ist es auch ein Club mit lauter Musik, die Geräuschkulisse in dem Areal der Bar hält sich aber in Grenzen.
Neben diesem Grund komme ich auch für meine Mutter her. Sie ab und zu zu sehen, gibt mir die Sicherheit, dass es ihr gut geht. Ansonsten haben wir keinen Kontakt mehr. Größtenteils ist das meinem Vater zu verdanken, der mich seit meiner Volljährigkeit zum Arbeiten zwingt - natürlich für die Bar - ich hier aber nicht arbeiten wollte und stattdessen ausgezogen bin. Sein Pech, mein Glück. Mit meiner Berufswahl sind jedoch beide nicht zufrieden, was auch schon zu mehreren Auseinandersetzungen geführt hat, sodass ich den Kontakt komplett abgebrochen habe.
"Es geht. Viel zu tun", antworte ich ihr, sie belässt es zum Glück dabei. Für Smalltalk bin ich nicht gemacht, das weiß sie auch. "Du bist so ein hübscher Mann. Du könntest doch so viel aus dir machen", tadelt sie mich, woraufhin ich genervt seufze. Genau über dieses Thema möchte ich nicht reden. Warum muss sie das auch immer wieder aufgreifen? Was ist so falsch an meinem Job?
"Ich habe leider nicht viel Zeit. Bis zum nächsten Mal", rede ich schnell dazwischen, drücke ihr einen Kuss auf die Stirn und verlasse die Küche wieder, um dem Gespräch so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Zurück bei Erwin trinke ich direkt meinen Cocktail aus. Furlan hat mir immer noch nicht geschrieben, weshalb ich mich dazu entscheide, gleich an seiner Wohnung anzuhalten. "Bis morgen dann?", fragt Erwin mich, als er meinen besorgten Blick aufs Handy bemerkt. Erleichtert, dass er mir das nicht übel nimmt, verabschiede ich mich von ihm und mache mich direkt auf den Weg.
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