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Kapitel 9

Niall

Neben den Sätzen, die Professor Marison von sich gab, schwirrte auch eine Tonne an anderen Eindrücken durch Nialls Kopf. Allen voran Zayn Malik. Er kannte ihn zwar noch nicht einmal eine Stunde lang, aber es schien so als würde er auch mit mehr Zeit nicht aus ihm schlau werden. Seine kühlen, abschätzenden Blicke, die er immer wieder in Nialls Richtung warf und das gleichzeitig professionelle Auftreten, das er jedem entgegen brachte. Er hörte zu, machte sich Notizen, stellte die richtigen Fragen. Was also war so seltsam an ihm?

So gut es ging und ohne groß aufzufallen, machte Niall sich Schritt für Schritt ein Bild von seinem neuen Kollegen. Da war zum einen sein gepflegtes Auftreten. Die schwarzen Haare hatte er in einem Quiff nach oben gestylt, er trug ein weißes Hemd und war ansonsten beinahe unscheinbar. Nichts an ihm stach einem groß ins Auge. Seine Unterlagen waren allesamt aufeinander abgestimmt, alles an ihm hatte grau-weiße Farbtöne und die Notizen, die in seinem Ordner immer länger wurden, waren durchgehend sauber und durchdacht. Das Einzige, das nicht zu allem zu passen schien, war der schwarz-grüne Kugelschreiber, den er nie aus seinen Händen legte.

Aber vielleicht bildete Niall sich das Ganze auch nur ein. Sein neuer Kollege schien tatsächlich gut in seine Rolle zu passen. Und nach der Besprechung hier würden sie auch Zeit bekommen, sich gegenseitig besser kennenzulernen und dann würden alle Bedenken und Vorurteile aus der Welt geschafft werden. Da war Niall sich sicher. Man konnte so viel erreichen, wenn man nur miteinander redete.
Und nachdem, was Professor Marison gesagt hatte, war Kommunikation zwischen ihnen beiden am Wichtigsten. Beide neu und beide mit dieser riesigen Verantwortung auf den Schultern. Er konnte die Last beinahe spüren. Fürs Erste war das okay. Damit konnte man arbeiten. Daran konnte er wachsen. 

Er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder zurück zu den Worten des Professors, die in diesem Moment wichtiger waren. Der war mittlerweile aufgestanden und ging zu einem kleinen Pult, das in der Ecke des Raumes stand. Er bückte sich und kam mit einer kleinen Kiste zurück an den Tisch.

„Und jetzt kommen wir kurz zu der Erklärung, wieso wir uns den Namen „Mission Silver" ausgesucht haben."

„Richtig", ergänzte Professor Bacharach. „Wie es die Tradition will – und wie es Ihre Raumfahrt-Kollegen vor Jahrzehnten eingeführt haben – tragen alle Astronauten, die ihr Raumfahrttraining erfolgreich abgeschlossen haben, eine silberne Anstecknadel. Nach der ersten abgeschlossenen Mission in der Erdumlaufbahn wird diese dann durch eine goldene ersetzt."

„Und da wir dieses Mal gleich drei neue Kollegen haben, die ihre erste Mission erfolgreich hinter sich bringen müssen, ist es tatsächlich eine Mission Silver. Sie haben sich allerdings alle eine Nadel verdient. Nicht nur die Astronauten. Sie alle haben ganze besondere Arbeit geleistet schon bevor Sie wussten was Sie erwartet. Bevor Sie überhaupt angenommen worden sind. Und um das zu würdigen, haben wir auch für die Kollegen aus Mission Control jeweils eine silberne Nadel anfertigen lassen."

Nialls Blick wanderte zu dem kleinen Kästchen, das mittlerweile auf dem Tisch von ihnen stand. Der Professor öffnete es und zum Vorschein kamen drei Anstecker. Einer sah von weitem aus wie ein Dreieck. Natürlich wusste Niall wie die typischen Motive der Astronauten aussahen. Ein kleiner Stern an der Spitze des Dreiecks, davon ausgehen drei Strahlen, die nach unten hin breiter wurden und so die grobe Form vorgaben. Das Ganze wurde von einem Ring umrandet, der sich um die Strahlen schlang.
Alles war präzise und sorgfältig ausgearbeitet und Niall spürte die Aufregung in sich. Das Adrenalin, das durch ihn schoss, als seine Augen die Schmuckstücke betrachteten. Das war wirklich, tatsächlich echt. Er hatte es geschafft.

Die anderen beiden Anstecker waren anders und wahrscheinlich die ersten ihrer Art. Sie bestanden aus der simplifizierten Form eines großen Weltraum-Satelliten in dessen Mitte auch ein Stern saß. Und auch dieses Motiv war mit einem schrägen Ring umrandet, der den Anschein einer Umlaufbahn besaß.

„Wie Sie sehen sind beide Motive einzigartig und doch irgendwie miteinander verbunden, um das Ganze poetisch auszudrücken", fuhr Marison fort und lachte kurz. „Genauso, wie Sie es sein werden."
Er nahm den silbernen Anstecker der Astronauten aus dem Kästchen und hielt ihn in Nialls Richtung.
„Commander?" Der Professor sah Louis an. „Würden Sie...?"

„Mit dem größten Vergnügen." Louis grinste breit, stand auf und nahm den Anstecker an sich. Niall sah aus dem Augenwinkel, dass die Professoren sich die anderen beiden holten.

„Los, Ni. Auf mit dir", strahlte Louis ihm entgegen, der mittlerweile wieder vor ihm stand. Sätze wie ‚Sicher? Dann muss du dich aber strecken.' sprangen durch seinen Kopf. Er biss sich auf die Zunge. Das hier war nicht der passende Zeitpunkt. Er sah Louis an, grinste genauso breit wie er und stand mit einem kleinen Hopser auf. Seine Augen fokussierten das kleine Schmuckstück in Louis' Hand. Es war seines. Er durfte es tragen.

„Nun denn." Niall drehte seinen Kopf kurz zu Professor Bacharach. Der steckte dem Lockenkopf in diesem Moment seine Nadel an. Neben ihm tat Marison das Gleiche bei Zayn Malik und als Niall seinen Kopf wieder in Louis' Richtung drehte, war der schon damit beschäftigt die Nadel an Nialls Kragen zu fixieren und sein Hemd danach kurz glatt zu streichen.
Die schiere Freude und Erleichterung und auch Stolz wuchsen in seiner Brust und er hatte das Gefühl gleich zu platzen. Er grinste mittlerweile so breit, dass ihm seine Wangen wehtaten. Als Louis sich wieder aufrichtete und ihn mit genauso viel Freude und Stolz ansah, brauchte er viel Willenskraft, um nicht auf der Stelle loszuheulen.

„MS* Horan, GPO** Malik und DPS*** Styles. Ich heiße Sie hiermit offiziell an der National Aeronautics und Space Administration willkommen. Geben Sie Ihr Bestes. Machen Sie uns und sich selbst stolz."


Harry

Das Grinsen auf Harrys Gesicht schien nicht gehen zu wollen. Für den Rest der Besprechung saß er auf seinem Stuhl, versuchte sich auf seine Notizen zu konzentrieren und dem Chaos in seinem Kopf Einhalt zu gebieten. Erfolg hatte er damit eher weniger. Immer wieder stieß Zayn ihn unter dem Tisch an und erst dann merkte Harry, dass sein Fuß sich selbstständig gemacht hatte und ununterbrochen auf und ab wippte. Resolut stellte er ihn wieder auf den Boden.
Aber schon in der nächsten Sekunde suchten seine Finger möglichst unauffällig seinen Hemdkragen ab und berührten ganz flüchtig die kleine silberne Anstecknadel, die der eigentliche Grund für sein nervöses – glückliches – Herumgewackel war.

„Also. Am Ende der Besprechung versuchen wir das Ganze immer in so wenigen Sätzen wie möglich zusammen zu fassen. Hilft der Koordination in Ihren Gehirnen", kam Professor Marison zum Ende seiner Erläuterungen. „Vielleicht gleich einer unserer Neuzugänge?"
Er blickte in die Runde. „Mr. Malik?"

Harry drehte seinen Kopf, um seinen besten Freund anzusehen. Zayn hatte sich aber schon dem Professor zugewandt und so starrte Harry nur auf dessen Rücken. Als er anfing zu sprechen, war weder Nervosität noch ein Zittern in seiner Stimme zu hören.

„Wir senden die vier Astronauten hier zusammen mit weiteren Vorräten zur ISS. Die Rakete dient drei Kollegen dort gleich als Weg zurück auf die Erde. Danach werden schon laufende Testversuche weitergeführt und Mr. Horan in seine neue Arbeit eingegliedert, während die unterschiedlichen Aufenthaltszeiten der Astronauten allerdings variieren. Entsprechend der weiteren Ergebnisse und möglichen Vorfälle entscheidet sich unser weiteres Vorgehen."

„Das war kurz und knapp. Danke. Auf die einzelnen Experimente kommen später Ihre Kollegen noch einmal zu sprechen. Die Grundlagen kennen Sie ja bereits. Und jetzt wollen wir endlich diesen muffigen Raum verlassen."
Professor Marison klatsche seine Unterlagen auf einen Stapel. „Da jetzt alles Notwendige erledigt ist, sehen wir uns in einer Stunde im Raum A2, Stock 20 wieder. Zuerst dürfen Sie aber ein bisschen frische Luft schnappen."

~

Harry war die unglaubliche Professionalität seines Freundes nicht entgangen. Er hatte beinahe keine Emotion in seiner Stimme hören können. So wichtig das alles war, so schwerwiegend Fehler sein konnten, Harry hoffte inständig, dass er noch ein wenig auftaute.
Die beiden liefen schweigend nebeneinander die Galerie des 20. Stocks entlang, ließen ihre Blicke über die Nachbildungen der Planeten und Raumfahrtzeuge gleiten und machten sich auf die Suche nach dem Aufzug. Sie wollten tatsächlich kurz nach draußen, obwohl es da bestimmt schon gefühlte 50°C haben musste. Es war kurz nach ein Uhr mittags.

„Hey, Zee?"

Zayn drehte seinen Kopf zu ihm. „Ja?"

„Wie viele Gedanken musst du gerade unter Kontrolle halten?"

Zayn seufzte und sah wieder nach vorne. „Wer sagt, dass ich sie unter Kontrolle habe?"

Harry blieb vor dem Aufzug stehen und drückte die Taste mit dem Pfeil nach unten. „Wir gehen jetzt erst mal an die frische Luft – so wie Professor Marison vorgeschlagen hat. Und dann reden wir weiter." Harry konnte beinahe sehen wie die Gedanken in Zayns Kopf herumwirbeln mussten.

Unten angekommen steuerten sie auf einen der Hinterausgänge zu und Harry hielt Zayn die Tür auf. Es war als würde er gegen eine Wand laufen. Der dunkle Asphalt um sie herum heizte die Luft nur noch mehr auf und die Sonne schien blendend hell vom strahlend blauen Himmel. Die beiden hielten sich nah an der Hauswand, im letzten verbliebenen Stück Schatten. Harry ließ seine Tasche von seiner Schulter rutschen und stellte sie auf den Boden. Er selbst lehnte sich an die Mauer und sah Zayn auffordernd an.

„Schieß los. Wir haben eine Stunde."

„Ich weiß ja auch nicht. Was soll ich denn machen, Harry?" Mit einem Mal schien sich seine Professionalität in der Sommerhitze aufgelöst zu haben. „Es ist alles so... viel. Und es sind nur die kleinen Dinge. Und ich weiß, ich habe kein Recht mich so aufzuführen und ja, ich habe mein Bestes gegeben und ja, vielleicht hatte dieser Niall Horan einfach mehr Glück, was weiß ich. Aber es ändert nichts daran, dass ich hier unten bleiben muss."
Harry folgte seinem Blick, der zur Abschussrampe am Horizont gewandert war. „Und er da rauf darf", fügte er leise hinzu.

„Zayn", fing Harry an. Er legte seine Hände auf Zayns Schultern und drehte ihn so, dass er ihn ansehen musste. „Ich weiß, das ist verdammt schwer für dich. Ich kann mir nicht im Ansatz ausmalen, welche Gefühle gerade in dir herum schwirren. Aber ich möchte dir helfen. Wir bekommen das gemeinsam hin. Wir sind im gleichen Team. Wir sind ein Team, waren wir schon immer. Und hier arbeiten wir auch zusammen. Mit jedem Schritt den du hier gehst, machst du ihn stolz, das verspreche ich dir."

„Aber ich..."

„Du schaffst das. Lass deine Gedanken hieran teilhaben. Wenn du versuchst sie zu verdrängen, machst du alles schlimmer. Das hatten wir doch schon herausgefunden. Erinnerst du dich an deine dritte Abschlussprüfung?"

Harry erinnerte sich daran, als wäre es gestern gewesen. Zayn hatte so sehr versucht, alles was in den wenigen Wochen vor der Prüfung passiert war, zu verdrängen, dass er auch den Großteil seines mühsam erlernten Wissens verdrängt hatte. Nach zwei Tagen war es Harry endlich gelungen den Zayn zurück zu holen, der er vor alledem gewesen war. Zumindest zum Teil. Sein Wissen war zurückgekehrt und mit ihm zwar auch die komplette Wucht an schlimmen Erinnerungen, aber auch die Möglichkeit, seine Prüfung zu bestehen. Und das hatte er getan. Deswegen stand er jetzt hier.

„Du hast diese Prüfung gemeistert und das wirst du auch mit dieser Mission machen. Wir brauchen dich. Du willst es vielleicht selbst nicht glauben, aber das tun wir wirklich. Und all die anderen werden schon bald wissen wie sehr sie dich brauchen."

„Was ist, wenn ich es nicht kann? Wenn ich nicht so lange durchhalte?"

Harry musterte seinen besten Freund. Er wünschte sich, er könnte ihm all die Last von seinen Schultern nehmen. „Du kannst es wenigstens für diese eine Mission, okay? Du hast mit deiner Unterschrift zugesagt, dass du durchhältst. Das habe ich auch. Aber das ist nicht für immer. Wenn du danach sagst, dass es zu viel wird; dass du es nicht kannst, dann ist das okay. Wenn du dich entscheidest zu gehen, dann stehe ich voll und ganz hinter dir. Die Welt ist groß, Zee, es wird sich immer etwas für dich finden. Aber falls du danach doch bleiben willst, wird das einzig und allein deine Entscheidung bleiben. Und du wirst mich immer haben."

„Wow..." Zayn starrte Harry kurz an. „Wenn das jetzt jemand gehört hat machen wir die Runde, bevor wir überhaupt so richtig angefangen haben zu arbeiten."

Harry legte gespielt beleidigt eine Hand an seine Brust. „Echt jetzt? Ich schütte dir hier mein Herz aus und du..."

„Tut mir leid, Harry" Zayns Mundwinkel wanderten ein Stück weit nach oben. „Danke. Wirklich. Ich wusste nicht wie sehr ich das hören musste. Zu wissen, dass es einen Weg aus diesem Ganzen hier gibt ist gerade seltsam beruhigend."

„Ich glaube mir würde all meine verpasste Freizeit zu Leid tun, als dass ich das hier links liegen lasse", lachte Harry leise.

„Das Argument werde ich mir merken. Aber danke. Was würde ich nur ohne dich machen?"

„Alles wird gut werden. Wart nur ab. Und können wir jetzt bitte wieder rein gehen? Hier draußen bekommt man ja einen Hitzschlag ohne überhaupt in der Sonne zu stehen!"

Jetzt lachte Zayn kurz. Und das war Musik für Harrys Ohren. Es war ein echtes Lachen. „Gut, gehen wir wieder rein."

„Ich muss auch noch was essen. Ich hab tierischen Hunger!" Harry schnappte sich seine Tasche und folgte seinem Freund. Und dieses Mal hielt Zayn Harry die Tür auf, damit er ihm nach drinnen in die klimatisierten Räume folgen konnte.


~~~


*MS = Mission Specialist; NASA Astronaut, der einer Shuttle-Crew zugewiesen wird und missionsspezifische Aufgaben erfüllt;

**GPO = Guidance Procedures Officer; regelt die Navigation und Computer System an Bord eines Raumfahrtzeuges (bspw. Shuttle); phasenspezifisch; mehrere GPO für verschiedene Abschnitte der Mission;

***DPS = Data Procesing System Engineer; kontrolliert und verarbeitet alle Daten in Bezug auf Space-Shuttles und Raumfahrtzeuge mit Ressourcen und/oder Güter an Bord; arbeitet mit verschiedensten Systemen um einen kompletten Überblick über den Flug zu haben;

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Ich habe versucht, so viele reale Details mit einzubringen wie möglich. Leider hab ich so gut wie keine Ahnung von Physik, Astrophysik, Mathematik, Chemie, einem Raketenstart, Abläufen in Mission Control und dergleichen. Ich bin nur unglaublich fasziniert von allem was mit Astronomie zu tun hat. 
Habt deswegen bitte Geduld mit mir wenn euch (gravierende) Fehler auffallen. Für die entsprechenden Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich offen.

~~~

Nach - ich trau mich gar nicht das laut zu sagen; oder aufzuschreiben - vier Jahren hab ich hier Kapitel 9 für alle die geblieben sind. Und für alle die neu hinzugekommen sind. Ich bin echt sprachlos, dass sich Leute getraut haben eine Story zu lesen, die schon so lange nicht geupdatet worden ist.
Das ist wahrscheinlich einer der Gründe, wieso ich jetzt endlich endlich weiter geschrieben habe. Also danke!

Und ja, die Idee lebt noch. Die Story ist auch bis zum Ende durchgedacht und skizziert. Wir lassen uns einfach überraschen wohin sie uns führt.

Und wann.

Aber das ist ein ganz anderes Thema.


xxx

**moontosun**

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