18.
Ich sollte mir doch nicht ernsthaft mit diesen drei Chaoten ein Zimmer teilen. Anscheinend doch. Das Zimmer war in die Länge gezogen. Vier Betten wurden aneinander gereiht. Darüber befand sich ein großes Dachfenster. Ich lief auf das letzte Bett zu und schmiss mich darauf. Gegenüber der Betten befand sich ein weiteres Badezimmer. Neben meinem Bett schlief Nick, dann kam Tom und dann Noah.
Ich steckte mir wieder meine Ohrstöpsel ins Ohr und sah nur wie die drei Jungs das Zimmer verließen. Nun lag ich da. Ganz alleine im Zimmer am Nachdenken. Wieso werde ich das Gefühl nicht los hier schon mal gewesen zu sein.
Während ich nachdachte wurden meine Augen immer schwerer. Bis ich irgendwann einschlief. Der Stress wächst mir über den Kopf hinaus.
***
Ich wurde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Als ich meine Augen aufschlug und auf mein Handy schaute war es gerade mal 07:30 Uhr. Erschöpft ließ ich mich wieder in mein Bett zurück fallen und da merkte ich das meine Haut am gesamten Körper höllisch brannte. Ich sah mir meine Hände an und bekam einen Schock. Meine Brandwunden waren durch den Stress wieder da. Sie taten so höllisch weh als wären sie gerade frisch. Und da kam mir der Gedanken.
Jetzt wusste ich wieder warum mir das hier bekannt vorkam. Ich war mal mit meinen Eltern in der Nähe und wir waren hier vorbei gefahren.
Ich sprang auf und kniete mich vor meinen Koffer. Nicht ohne mein Gesicht vor Schmerz zu verziehen. Ich holte einen Dicken schwarzen Pullover herraus, eine dicke Jogginghose, Socken und .... Handschuhe. Handschuhe damit man meine Wunden an den Händen nicht sah. Dann stellte ich mich unter die Dusche in der ich das kalte Wasser langsam auf mich herab rieseln ließ. Mir entwich ein Seufzer. Als ich mich fertig gemacht hatte zog ich mir meine Handschuhe an und zog die Kapuze des Pullis tief ins Gesicht. Ich schnappte mir im Zimmer mein Handy und Headset und als ich raus gehen wollte fiel mir noch etwas ein. Mein Umschlag. In diesem Umschlag sind viele Bilder von meinen Eltern und mir. Immer wenn es mir nicht so gut geht, sehe ich sie mir an. Also kramte ich ihn herraus und verließ dann leise das Haus um mich in eine Liege am Wasser zu legen. Ich machte den Umschlag auf und alle Bilder fielen mir entgegen und lagen nun auf meinem Bauch. Toll. Das war eindeutig anders geplant.
Als ich mir alle Bilder genauestens angesehen hatte, hatte ich ein leichtes lächeln im Gesicht. Ich lehnte mich zurück und lauschte der Stimme von Christina Perri mit Human. Ich sah dem Wasser zu wie es sich zu dem leichten Wind bewegte. Sie hat ja so recht.
Ich kann es schaffen.
Aber ich bin nur ein Mensch
Und ich blute wenn ich falle
Ich bin nur ein Mensch
Und ich falle und breche zusammen
Deine Worte in meinem Kopf, Messer in meinem Herzen
Du baust mich auf und lässt mich dann auseinander fallen
Ich bin nur ein Mensch
(Alles auf englisch natürlich :))
Ich schrecke hoch als mich jemand an der Schulter berührt. Ich drehe mich um uns sehe in das grinsende Gesicht von Nick. Ich ziehe mir meine Kopfhörer aus dem Ohr und sehe ihn abwartend an. Falls er das überhaupt sieht, meine Kapuze ist ja immernoch in meinem halben Gesicht.
"Ist dir nicht irgendwie warm oder so? Gott ich sterbe jetzt schon", sagte er und da fiel mir auf das er nur in Boxershorts vor mir stand. Ich schluckte. Er war echt mega gut gebaut. Er hatte sogar einen Ansatz zu einem Eight-Pack. Um auf seine Frage zu antworten schüttelte ich langsam meinen Kopf, stand auf und lief Richtung Haus. Dort standen bereits Glenda, Mike, Jen und Lucas in der Küche und bereiteten das Frühstück vor.
"Morgen", kam es von allen gleichzeitig doch ich merkte die verwunderten Blicke von allen.
"Morgen", sagte ich knapp. Bis ich plötzlich wie angewurzelt stehen blieb.
"Ann alles in Ordnung?", fragte Jen vorsichtig und ich spürte immernoch die interessierten Blicke auf mir.
Scheiße! Ich hatte den Umschlag draußen vergessen. Und da merkte ich wie jemand in mich rein rannte. Das konnte ja nur Nick sein da der Rest mich immernoch gebannt anstarrte. Mir lief eine Träne über die Wange vor Schmerz.
"Sorry", hörte ich Nick sagen. "Hier. Das hast du draußen vergessen", setzte er hinzu und streckte mir den Umschlag entgegen. Ich riss ihn an mich. Doch bei meinem Glück fiel er mir aus der Hand und alle Bilder verteilten sich auf dem Boden. Sofort ging ich in die Knie und alle Bilder aufzusammeln. Nick hatte anscheinend die gleiche Idee und ging auch in die Knie. Ich stapelte die Bilder so schnell ich konnte damit Nick keins zu sehen bekam. Die Erwachsenen sahen uns immernoch zu. Doch mein Plan ging nicht auf den als ich gerade alle Bilder gestapelt hatte hielt Nick ein Bild in der Hand und sah es sich an. Ich wollte es ihm gerade aus der Hand reißen als ich eine Schrift auf der Rückseite erkannte. Ich nahm es ihm langsam ab und las was hinten darauf geschrieben war.
Egal was passiert wir werden dich immer über alles lieben vergiss das nie. Mom und Dad
Ich brach in Tränen aus und fiel erschöpft auf den Boden, sodass ich nun auf ihm saß. Ich zog meine Knie zu mir und vergrub mein Kopf in meinen Händen. Ich sah noch wie Nick einen Schritt auf mich zu machte mit einem panischen Gesichtsausdruck.
"Nick geh ins Zimmer und ihr beide kümmert euch um den Tisch", befahl Jen streng. Alle taten es und Glenda und Jen kamen zu jeweils einer Seite von mir und setzten sich neben mich. Nachdem ich mich nach einer sehr langen Zeit wieder beruhigt hatte, fragte mich Glenda:
"Möchtest du uns sagen warum du Handschuhe an hast?"
Ich nickte langsam und zog vorsichtig meine Handschuhe aus. Ich hielt meine Hände hoch, drehte sie ein wenig und hörte wie Glenda und Jen scharf die Luft einzogen.
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