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Granatapfelkerne

Tief dringt die Klinge in den Körper aus hellroter Haut ein, schneidet durch Fleisch und offenbart das verborgene Innere. Klein, rot und so zerbrechlich schimmert der Kern im weißen Lampenlicht. Du siehst ihn, wie er vor dir liegt, aber was du eigentlich in deinen Händen hältst, das bemerkst du nicht. Sowie du nicht bemerkst, was für einen fatalen Schaden du nur mit einer einzigen Bewegung anrichten kannst. Eine falsche Bewegung nur... Die rote Flüssigkeit läuft deine Finger hinunter. Kleine Blutspritzer auf dem unbefleckten Küchenboden. Bittersüße Zärtlichkeit. Deine Art von Kommunikation. Sie tut weh. Kein Erbarmen. Noch einmal. Jedes Wort sitzt, jedes Wort erreicht eine andere Stelle dieses pulsierenden Objektes, das so tief in meiner Brust sitzt.

Die harte Schale hast du abgepult, zielstrebig und grob. Umso sorgfältiger hast du sie dann entsorgt. Neben Eierschalen und Hühnerknochen liegt sie, eingebettet in den Geruch des Todes. Ich kann nichts weiter tun, als zuzusehen, wie du Schicht für Schicht abziehst. Es ist eine Qual, Folter, Leid. Das du zu so etwas fähig bist, ich möchte es nicht glauben. Doch die Beweise dafür liegen vor mir, beflecken als rote Spritzer den Fußboden. Und du schaust mich noch nicht einmal an.
Deine Augen sind starr auf die Klinge gerichtet, die deine Finger sanft liebkosen. Auch mich haben deine Finger einmal so berührt. Vor jedem weiteren Stich streichen sie behutsam den Griff entlang. Je liebevoller du wirkst, desto energischer stichst du zu. Im Einklang mit meinem Herzschlag. Er hat sich dir angepasst. Ich hab mich dir angepasst. Noch einmal stichst du zu. Du bist geübt, sonst wüsstest du nicht, mit der Situation so umzugehen.

Dann reißt du die Frucht entzwei und mit ihr noch so viel mehr. Endlich? Ich war darauf vorbereitet und doch hinterlässt es einen metallischen Geschmack in meinem Mund. Aus tränengefüllten Augen schaut meine Seele dir entgegen, doch deine Augen funkeln aus einem anderen Grund. Leidenschaft? Enttäuschung? Hass? Nenn mir deinen Namen, ich habe ihn schon lange vergessen. Hab' dich Liebe getauft in meiner gegühlsgetriebenen Illusion. Du würdest nie jemand anderen so anfassen wie jetzt gerade das Stück Leben vor dir.

Einzelne Stücke pulst du aus dem Fleisch und lässt sie unachtsam in eine Glasschüssel fallen, auf deren Boden sich schon eine Lache aus scharlachroter Flüssigkeit gebildet hat. Merkst du überhaupt, dass es den Zellstücken in deinen Händen an eben jener Flüssigkeit mangelt? Matt, nicht mehr glänzend schön, formen die Stückchen einen neuen Körper. Verschmelzen in der Schüssel wieder zu einem großen Ganzen, doch ohne je wirklich wieder ein großes Ganzes werden zu können.

Was du nicht willst, dass schmeißt du weg. Pinke Haut - leblos, erstarrt. Und die weißen Innereien - rot gefärbt, kaum von der Haut zu unterscheiden. Und was ist mit den Kernstücken? Du hast sie lustlos, doch sorgfältig aussortiert.
Ich will, dass du alles wieder zusammensetzt. Ich will, dass du alles wieder so machst, wie es vorher war. Dreh die Zeit zurück und halte ein. Kein Wort verlässt meine Lippen, nur stille Tränen meine Augen. 
Warum musstest du zerstören, was doch so schön war? Schätzt du denn gar nicht wert, was du vor dir hast? Wen du vor dir hast? Willst du mich wirklich so an dich binden, wie Hades seine Persephone? Nicht mit Liebe, sondern List?
Ahnungslos des Schadens, den du gerade angerichtet hast, wäscht du die Beweise deiner Kaltblütigkeit unter warmen Wasser ab. Gurgelnd sehe ich sie im Abguss verschwinden und doch bekommst du nicht alles ab.

Das Rauschen des Wassers übertönt jegliche andere Geräusche in unserer kleinen Küche. Hallt von den Wänden wider und lässt den Raum noch kleiner und enger erscheinen, als er schon ist. Schuldig, scheint das Wasser zu rauschen. Schuldig, schuldig, schuldig. Dann schließt du den Wasserhahn und mit einem Mal verstummen die Anschuldigungen. Stille legt sich wie ein Leichentuch über unsere Zweisamkeit. Das Totengericht hat entschieden, hat zwischen Elysium und Tartaros den Platz an deiner Seite als mein Seelenheil gewählt.

Mit nassen Hände umfasst du mein Gesicht, zwingst mich, in dein Gesicht zu blicken. Mit meinen Augen sehe ich deine Lippen "Ich will nur das Beste für dich" formen, doch mein Herz erreichen diese Worte nicht. Denn das hast du gerade so unachtsam in tausend Granatapfelkerne zerschnitten. Ich kann es auf der Arbeitsplatte liegen sehen und hätte ich einen Röntgenblick, dann auch meine Rippen und Teile meiner Haut neben Eierschalen und Hühnerknochen. Ja, du willst nur das beste für mich.

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