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6

Ich wollte Anthony gar nicht mehr loslassen. 

„Wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!" Er fing fast an zu weinen. 

„Ach Mar, das war so schrecklich! Plötzlich kamen da diese Männer und haben so was ausgeschüttet... und dann haben sie unser Haus angezündet! Ich bin zur Hintertür rausgelaufen bevor sie mich sehen konnten und hab mich dann hier versteckt... Was wollten die? Und wo sind Mummy und Daddy?" Ich nahm ihn noch einmal fester in den Arm, auch um mir sicher zu sein das er wirklich hier bei mir war. 

„Ich weiß es nicht genau, Anthony, aber ich werde es herausfinden. Aber jetzt suchen wir uns erst mal einen Schlafplatz für die Nacht, okay?"

Wie angekündigt führte ich Anthony etwas an den Stadtrand, auf dem wir eine Scheune auf einem Weizenfeld für akzeptabel hielten. Da wir sowieso schon am Stadtrand wohnten, mussten wir nicht lange laufen und die Chance, erkannt zu werden, verringerte sich damit auch. Trotzdem setzte ich die Cap auf, die ich unter den Sachen in Lays Rucksack gefunden hatte und stülpte Anthony die Kapuze seiner Jacke über, die er glücklicherweise bei seiner Flucht mitgenommen hatte. Das Schloss der Scheune war schon alt und verrostet, für mich eher leicht zu knacken. Draußen wurde es langsam dunkel, ich fragte mich, wo Mum und Dad jetzt gerade waren und ob es ihnen gut ging. Wir aßen die Kekse, die Lay eingepackt hatte zum Abendessen und ich fand auch zwei Flaschen Wasser, wovon ich die eine Anthony gab. 

„Was machen wir denn jetzt? Bleiben wir hier?", fragte mich Anthony abends. 

„Morgen gehe ich zu diesem Büro, vielleicht finde ich da noch etwas darüber heraus, wo Mum und Dad sind." 

„Kann ich mitkommen?" Ich wollte schon zustimmen, als ich daran dachte, wie auffällig es wäre, wenn wir zusammen gingen. 

„Du solltest lieber hierbleiben, was ich mache wird nicht ganz ungefährlich und hier ist es wenigstens schön warm", ich warf ein bisschen Heu hoch, das überall in der Scheune gelagert war.

„Und sicher. Hier wird dich so schnell keiner finden." 

„Na gut." Es war einzig der jetzigen Situation zu verdanken, dass er nicht widersprach.



Als ich am nächsten Tag aus dem Bus stieg, der mich wieder in die Stadt gebracht hatte, versuchte ich, die Blicke der anderen Leute zu ignorieren. Lay hatte mir, als ich ihr gestern noch von meinem Plan erzählt hatte, wieder zurück zum Büro des Managers zu gehen, ein paar Sachen geliehen. Ich fragte mich aber, ob sie es nicht doch etwas übertrieben hatte. Ich trug ein enges, dunkelgrünes Minikleid und schwarze Highheels von Lays Mum, dazu eine schwarze Sonnenbrille. Immerhin, unter dieser Verkleidung würde man wohl kaum Margareth Santiago vermuten. Aber ich musste nun mal hierdurch. Ich tat es ja nicht für mich. Ich versuchte, nicht umzuknicken während ich langsam auf die Rezeption zu stöckelte, hinter der ein neuer Portier saß, der mich unverstohlen musterte. Ob er wohl wusste, was seinem Vorgänger zugestoßen war? Wohl eher nicht. Wie anders so ein Gebäude doch bei Tag mit Menschen gefüllt wirken konnte. Erst jetzt erkannte ich, dass es ziemlich edel eingerichtet war. Sogar Marmorboden hatte sie sich hier gegönnt. 

„Hallo Miss, was kann ich für sie tun?" Ich lehnte mich an die Rezeption, in der Hoffnung, so lässiger zu wirken und nicht umzufallen, denn der Boden war sehr rutschig. Besonders wenn man eine blutige Highheel-Anfängerin war wie ich. Da er neu war, hatte ich keine Probleme, meine Verkleidung könnte auffallen. Er kannte die echte Stacey Richards ja nicht. 

„Mein Name ist Stacey Richards. Ich habe einen Termin mit Mister Brown. Sind sie neu hier?" Dadurch verunsicherte ich ihn zusätzlich, was mir nur recht kam. 

„Heute ist mein erster Tag, Miss. Haben sie einen Termin vereinbart, Miss?", fragte er mich während er hektisch nach dem Telefon griff und anscheinend Mister Browns Sekretärin zu erreichen versuchte. 

„Ich brauche keinen Termin.", erwiderte ich ganz in meiner Diva-Rolle. Er sah mich skeptisch an. „Sehen sie in seinem Terminplan nach, ich habe nicht viel Zeit!" Die Computermaus klickte. Er schaute auf. 

„Wie war nochmal ihr Name?" 

„Stacey Richards." Er sah mich entschuldigend an. 

„Entschuldigen sie, Miss, dass ich sie nicht gleich erkannt habe. Ich lasse sie sofort hochbringen." 

 „Ich finde den Weg auch alleine, nur keine Umstände." Der Portier sprach wieder ins Telefon und legte dann auf. 

„Es tut mir leid, aber da wir letzte Nacht einen Einbruch hatten, wollen wir nichts riskieren, die Begleitung ist Vorschrift." Ich hoffte, dass der Security-Mensch ebenfalls neu hier war, ansonsten war ich wohl enttarnt. Augenblicke später kam ein Mann, der so aussah als ob er zur Security gehören würde. Er packte mich am Arm. 

„Hey!" Ich wollte mich losreißen. „Ich bin durchaus in der Lage, selbst zu gehen!" 

„Das ist mir bewusst, Miss, doch wegen der Zwischenfälle in der Security sehen wir uns gezwungen, die Sicherheitsstufe zu erhöhen. Sie wollen doch nicht, das ihnen etwas zustößt, oder?" Er sprach mit einer tiefen Stimme, die mich an meinen Grandpa erinnerte. Als er mir in die Augen sah, hätte ich schwören können, das er genau wusste, wer ich war, doch wenn, dann gab er sich durch nichts zu erkennen. Er begleitete mich durch eine Glastür in einen Lift und gab dann einen Code in die Schaltfläche neben Etagenziffern ein. Ich merkte mir den Code, falls ich noch einmal hierher zurückkehren müsste. 5-9-1-8. Nicht sehr einfallsreich. 

Die Aufzugstür schloss sich mit einem leisen Pling und wir fuhren nach oben. Als die Türen wieder aufgingen, standen wir im selben Korridor, in dem ich auch letzte Nacht gewesen war. Aber jetzt erschien er mir irgendwie... freundlicher. Nicht so klinik- und horrormäßig wie gestern. Na ja, eigentlich heute. Wir gingen durch eine offene Flurtür und hielten dann vor einer Holztür, die den anderen im Flur zum Verwechseln ähnlich sah, als einziges unterschieden sie sich durch die Informations-Tafeln rechts daneben, auf denen jeweils die Zimmernummer und der Name des hier arbeitenden stand. Ich musste kurz vor der Tür warten, während der Sicherheitsbeamte meine Ankunft ankündigte, dann kam er wieder nach draußen. 

„Sie können jetzt rein." Er stellte sich neben die Tür und wartete darauf, dass ich die Klinke herunterdrückte. Also blieb mir wohl nichts anderes übrig. Wenigstens kam er nicht mit rein. Mit klopfendem Herzen öffnete ich die Tür. Das erste was ich sah, war eine riesige Fensterfront. Es war offensichtlich, das das hier nicht das Zimmer war, in das ich letzte Nacht eingestiegen war. Auf den Zweiten blick sah ich eine Couch, auf der, mit dem Rücken zu mir, ein Mann saß. Das musste Mister Brown sein. Die Tür fiel hinter mir geräuschvoll zu. Er drehte sich um und ich konnte den überraschten Ausdruck auf seinem Gesicht sehen, als er sich umdrehte. 

„Sie sind nicht Miss Richards." 

„Natürlich nicht." Jetzt sah er sogar ein bisschen ängstlich aus. Er war ein etwas korpulenter Mann in den Vierzigern, an den Schläfen war sein Haar bereits ergraut.

„Wer sind sie und was haben sie hier zu suchen?" 

„Nun, mein lieber Mister Brown, der Grund, aus dem ich hier bin dürfte ihnen doch überaus bekannt sein." Langsam ging ich auf die Couch zu und setzte mich gegenüber von ihm auf einen kleinen Sessel. Die ganze Polstergarnitur war in einem hellbraunen Ton gehalten, was den Raum gemütlicher erscheinen ließ. 

„Ich weiß nicht was sie meinen.", erwiderte er in einer neutralen Tonlage, was mich noch wütender machte als ich sowieso schon auf ihn war. 

„Haben sie denn gar kein Gewissen?", fragte ich, verständnislos für seine Lügen. „Wegen ihnen wurde der Portier in der Halle ermordet! Hätten sie ihm doch wenigstens Bescheid gesagt..." Er wurde erst kreideweiß und dann ganz rot. 

„Woher wissen sie davon?" 

„Mister Brown, das tut hier nichts zur Sache. Fakt ist, das sie gestern absichtlich die Alarmanlage abgestellt oder wenigstens verhindert haben, das gestern jemand von ihrem Personal abends in diesem Gebäude ist, also muss das doch einen Hintergrund haben, oder? Glauben sie ja nicht, das sie mich hier mit irgendwelchen Lügen abspeisen können oder dem, was sie der Polizei erzählt haben. Ich kenne die Hintergründe." Er schluckte. 

„Ich weiß nicht, wovon sie sprechen.", doch so wie er es sagte, wusste ich, ich hatte einen Nerv getroffen. 

„Wenn sie es mir erzählen, könnte einiges von dem, was sie getan haben wieder gutgemacht werden, bitte! Ich sage das nicht gerne, aber ansonsten sehe ich mich gezwungen, ihrer Frau von ihrer Beziehung zu Stacey Richards zu erzählen." Er stützte seinen Kopf in seine Hände und seufzte tief. 

„Sie wollen mich also erpressen?" 

„Sie lassen mir keine Wahl, es geht hier um Leben und Tod!" Er stand auf, ging zu seinem Schreibtisch und ich machte mich darauf gefasst, das er den Sicherheitsbeamte von draußen hereinzuholen versuchte, doch zu meiner Überraschung öffnete er nur die oberste Schublade und holte ein weißes kleines Kärtchen heraus. 

„Nun gut, so wie es aussieht habe ich sowieso keine andere Wahl. Ich erzähle ihnen alles, was ich weiß..."

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