20
Wie Frederic gesagt hatte, nahm ich ihn kurzerhand als Geisel.
„Du weißt hoffentlich wie man mit so etwas umgeht, hoffe ich." Ich nahm ihm die Waffe aus der Hand.
„Wäre ich so weit gekommen, wenn nicht? Es wundert mich, das du immer noch scherzt, sogar, wenn dein Leben davon abhängt." Er zuckte nur mit den Schultern.
„So bin ich halt. Aber bitte versuch trotzdem die Angelegenheit so zu regeln, okay? Ich wäre nicht gerade erfreut ein Loch in meinem Hinterkopf zu haben." Ich sah ihm in die Augen und schluckte.
„Das hoffe ich auch mal." Dann schob ich ihn vor mir weiter und er öffnete die Tür.
„Da bist du ja wieder.", meinte Rick fröhlich gelaunt, als sein Sohn den Raum betrat. Dann sah er mich hinter ihm und seine Miene veränderte sich schlagartig.
„Du schaffst es nicht einmal, ein kleines Mädchen zu bändigen, was Frederic? Ich bin enttäuscht von dir." Dafür sah ich die Erleichterung in den Gesichtern meiner Eltern.
„Passen sie auf, was sie sagen, Rick. Ich halte ihrem Sohn eine Waffenmündung in den Rücken." Der Blick, der darauf folgte, war mörderisch. Alle im Raum hielten den Atem an und ich hatte das Gefühl, das die Zeit stehen blieb.
„Was willst du?", Ricks Stimme zerschnitt die Luft.
„Ich will nur, dass sie mich und meine Familie gehen lassen. Das ist alles, was ich je wollte.", meine Stimme zitterte, als ich die Worte aussprach, die es auf den Punkt brachten.
Er sah mich einige Momente aus seinen eisigen Augen an, dann richtete er die Waffe, die immer noch auf meinen Dad gerichtet war, auf mich, beziehungsweise auf seinen Sohn, hinter dem ich mich gewissermaßen versteckte.
„Du meinst wohl, Frederic gegen deine Familie, oder was? Da muss ich die leider enttäuschen, Margareth. Meinen Sohn habe ich schon vor langer Zeit verloren. Er fing an, mich zu hintergehen, Dinge vor mir zu verstecken, unloyal zu werden." Dabei fixierte er Frederic.
„Er hat es die ganze Zeit gewusst, aber seit dem Augenblick, als er ohne dich zurückkam, beziehungsweise ohne deine Leiche, war er für mich gestorben." Die Worte kamen zischend aus seinem Mund. Ich konnte Frederics Gesicht nicht sehen, doch ich merkte, dass seine Hand zitterte. Mum, die Lay irgendwie zu sich gezogen hatte, Dad, Anthony, sie alle sahen uns an.
„Sie würden Frederic umbringen, um sich an uns zu rächen?" Ich sprach die schrecklichen Worte aus, die allen im Kopf herumschwirrten.
„Exakt. Willst du es tun oder soll ich es?" Das war der Moment, in dem ich die Waffe hinter Frederics Rücken sinken ließ. Keiner bemerkte es, doch es war für mich der Moment, in dem ich aufgegeben hatte. Alles war verloren. Bis zu dem Augenblick, als es an der Stahltür anfing zu hämmern.
„FBI, mach sie die Tür auf!"
Alles passierte auf einmal so schnell.
Ich hörte einen Schuss, sah noch, wie Dad sich auf Rick warf, Mum Anthony hinter sich versteckte und Frederic, der sich zur Seite warf, wobei er mich mitriss. Die Wachen hinter Rick zogen ebenfalls ihre Waffen, doch da brach die massive Stahltür aus den Angeln und Polizisten stürzten in den Raum.
„Lassen sie die Waffen fallen!" Da sie in der Überzahl waren, fackelten die Wachen nicht lange und hoben die Hände. Einer versuchte, durch die andere Tür, die in die Zentrale führte, zu entkommen, doch da kamen auch zu dieser Tür Agenten herein. Ich weiß nur noch, wie ich Frederic fragte.
„Bist du verletzt?" , Und er antwortete.
„Nein, der Schuss ist in die Decke gegangen.
„Wir müssen Lay in einen Krankenwagen bringen.", flüsterte ich, dann brach ich vor Erschöpfung und Erleichterung zusammen.
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