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Eine halbe Stunde später, nachdem man mir glücklicherweise frische Kleidung, eine schwarze Hose und ein graues Shirt gegeben hatte, saß ich in einer Art Besprechungsraum und wartete. Mein Zeitgefühl war aufgrund der nicht vorhandenen Fenster vollkommen durcheinander, so das ich nicht hätte sagen können ob es Morgen oder Abend war. Dementsprechend war ich auch völlig aufgekratzt und aufgewühlt. 

Der einzige Mensch den ich sonst noch hier gesehen hatte, war die Dame, die mich in diesen Raum gebracht hatte und mir befohlen hatte, hier zu warten und auf keinen Fall versuchen abzuhauen! Gelangweilt sah ich mich in dem Raum um, der kaum größer war als die „Zelle", wie ich sie inzwischen genannt hatte, in die man mich gesteckt hatte. Es standen nur ein kleiner Tisch und zwei Stühle darin. Von Wohlfühlatmosphäre hatten die hier wohl noch nie was gehört, sonst hätten sie wohl wenigstens ein paar Plastikblumen bei Ikea gekauft. 

Plötzlich fühlte ich mich wie in einer dieser Serien, in der der Täter in Handschellen dem Anwalt vorgeführt wird, der dann versuchen muss seinen meist nicht unschuldigen Klienten zu verteidigen. Als ich anfing, endlose Kreise auf den weißen, wie auch sonst der restliche Raum, Tisch zu malen, ging endlich die Tür auf und Thomas kam herein. Er schmiss eine dicke Kladde auf den Tisch und zog sich den anderen Stuhl heran. Dann zog er eine Tüte eines Bäckerladens, den es bei uns an jeder Ecke gab, heraus und reichte sie mir. Ich sah ein Croissant in der Tüte. 

„Wir wollen doch nicht, dass du verhungerst." Doch es klang eher ironisch, als ernst und so hatte ich kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. „Am besten, wir kommen gleich zum Wesentlichen." Er öffnete die Kladde und zog ein paar Bilder heraus, die er mir zuschob. Darauf war eine Villa zu sehen, die sehr, sehr teuer aussah. Aus jeder Richtung war ein Bild gemacht worden, sowohl bei Tag als auch bei Nacht. 

„Das ist die Villa von Mr.Sellera. Es gibt mehrere technische Überwachungssysteme, die euch aber nicht wirklich zu interessieren brauchen. Darum kümmern wir uns. Das wichtigste sind die Wachen, die überall in der Villa aufgestellt sind und wahrscheinlich bewaffnet sein werden. Das übliche, Elektroschocker, Waffen, also nichts womit du nicht fertig werden könntest. Solange es nur einer ist. Sobald ihr Aufmerksamkeit erregt, seid ihr geliefert, alles klar?" Nun war mich vollkommen klar, dass er ein lebensgefährlicher Verrückter war. Wer erwartete schon von einem sechzehn-jährigen Mädchen das es mit einem bis an die Zähne bewaffneten Guard klarkommt? 

„Woher wollen sie wissen, dass ich damit fertig werde?" 

„Wir beobachten dich seit einem halben Jahr, glaub nicht, du könntest mir etwas vormachen." Ein halbes Jahr. War damals schon klar, was in dieser einen Nacht geschehen würde? War klar, dass mein normales Leben damit vorbei sein würde? Er sprach weiter. 

„Da das Gemälde im zweiten Stock im Salon hängt, dürfte klar sein, dass ihr da nicht über einen normalen Weg hinkommt. Man würde euch sofort schnappen. Bei einigen Recherchen und gründlichen Untersuchungen der Grundpläne des Hauses bin ich allerdings auf etwas gestoßen." Abermals holte er etwas aus der Mappe heraus und legte es vor mir auf den Tisch. Soweit ich erkennen konnte, war es der Bauplan des Hauses. Er tippte auf eine Stelle am Rand.

 „Genau hier sind die Lüftungsschächte, die allerdings nur selten genutzt werden. Einer führt direkt von der Küche im Erdgeschoss in den zweiten Stock, in die Abstellkammer. Und die Küche ist an einen Lieferanteneingang angeschlossen. Damit dürfte alles klar sein." Ich seufzte. Ich hasste klettern. Aus tiefstem Herzen.

„Deine Eltern haben dich besser trainiert, als wir gedacht haben. Thomas lobte mich, als ich nach einer halben Stunde auf dem Laufband noch nicht mal außer Atem. Er hatte nach unserem Gespräch darauf bestanden, das ich hier noch etwas trainierte, bevor sie mich wegschickten. Wir waren in einer Art Mini-Fitnessstudio, das eigentlich genau wie die anderen Räume aussah. Außer den Laufbändern und dem Waschbecken hätte man es nicht von meinem „Zimmer" unterscheiden können. Weiße Wände, weiße Decke, weiße Tür. Wobei diese hier mit einer Art Fingerabdruckscanner funktionierte. Zu schade. 

 „Das heißt nicht, dass es mir gefallen hat. Und außerdem, was geht sie das überhaupt an?" Ich ließ mich an die Wand sinken und starrte ihn wütend an. Dass er nett war, hieß noch lange nicht, dass ich ihm vertrauen konnte. 

„Ich bin für das Gelingen des Einbruchs zuständig. Wenn ihr einen Fehler macht, trage ich die Verantwortung dafür." Aha. 

„Und was ist mit mir, wenn ich einen Fehler mache?" Er sah zu Boden. 

„Dann hast du ein Problem." Na toll. Ich versuchte, meine Verachtung für diese Leute zu unterdrücken und fragte statt dessen nach dem, weswegen ich eigentlich hierher gekommen war. Vielleicht 

„Können sie mich zu meinen Eltern bringen? Bitte! Ich weiß doch, dass sie irgendwo hier sind. Bitte!" Er senkte den Blick zu Boden. 

„So leid es mir tut, ich habe keine Macht darüber, wann man dich zu deinen Eltern lässt, das musst du schon mit meinem Boss besprechen." Mit einem kurzen Nicken auf einen schwarzen Rucksack in der Ecke verließ er den Raum. „Da ist alles drin, was du für morgen brauchst. Unterlagen, Kleidung, Ausrüstung und was zu Essen. Du trainierst hier noch eine Stunde, dann bringt dich Jenny zu deinem Zimmer zurück." Aha, Jenny war also die blonde Frau, die mich heute abgeholt hatte. Moment mal... 

„Morgen?" 

„Ja, also sei besser vorbereitet." Eigentlich überraschte mich hier gar nichts mehr. Als die Tür hinter ihm zuschlug, sprang ich auf und hastete zum Rucksack. Ich dachte gar nicht daran, noch weiter auf dem Trainingsgerät zu laufen. Je mehr eigene Entscheidungen treffen konnte, umso besser. Ich zog den Reißverschluss auf und spähte in den Rucksack. Als erstes sah ich die Unmengen an Unterlagen, die darin verstaut waren. Als nächstes fielen mir das Seil und die Kletterhaken auf, vor denen es mir schon grauste. 

Als ich kleiner war, waren Dad und ich einmal im Klettergarten gewesen, dummerweise hatte es, als ich in der Mitte der Strecke war, plötzlich angefangen zu schütten und man hatte mir zugerufen, einfach dort zu bleiben wo ich war, da meine Sicherung ansonsten hätte abrutschen können und damit auch ich. Also hing ich geschlagene vier Stunden in 10 Meter Höhe und das unter Dads lautem Protestgeschrei und dem Herannahen eines Feuerwehrwagens, um mich zu retten. Genug der Erinnerungen. 

Schnell legte ich die Haken beiseite und holte das Funksprechgerät heraus, das man sich dank der Größe bequem in die Jackentasche stecken konnte. Zu meiner Enttäuschung fand sich sonst nichts, womit ich mich hätte verteidigen können oder um von hier wegzukommen. Die restliche halbe Stunde, die ich noch hatte bis man mich holen würde saß ich an der Wand und arbeitete mich durch den Stapel Papiere, die ich im Rucksack gefunden hatte. Das meiste waren nur Fotos aus allen erdenklichen Blickwinkeln, die Küche, das Wohnzimmer, die gefühlten tausend Bäder, die diese verdammt schöne Villa hatte. Der Einrichtungsstil war zwar nicht mein Geschmack aber ich wäre ohne Proteste dort eingezogen. Allein das Wohnzimmer war größer als die gesamte Grundfläche unseres alten Hauses! Fast war ich schon enttäuscht, als sich die Tür öffnete und mich Jennys Stimme aus meinen Gedanken in die Wirklichkeit zurückholte. 

„Die Zeit ist um, komm bitte mit mir." Sie verlor kein Wort darüber, das ich nicht wie angeordnet trainiert hatte. Müde stand ich auf, das Laufen hatte mich nun doch erschöpft. Als wir zurück in meinem Zimmer waren, stand dort zu meiner Überraschung ein ganzes Festmahl für mich bereit. Ironisch meinte ich: "Das wäre doch nicht nötig gewesen, ich habe mich doch schon an den Normalservice gewöhnt", doch sie ging gar nicht darauf ein, sondern schloss die Tür hinter mir ab. 

„Thomas holt sie morgen früh ab, um sie zum Zielort zu bringen. Er bittet sie, sich die Unterlagen genau einzuprägen." Damit schloss sie die Tür und wollte sich schon entfernen. 

„Jenny?", rief ich, hoffend, sie würde mich durch die Tür hören können. Überrascht drehte sie sich um und ihre Umrisse näherten sich wieder meiner Tür. „Können sie mich zu meinen Eltern bringen?" Von all diesen Verrückten hier schien sie mir die einigermaßen Normalste zu sein. Einen Moment lang sah ich Mitleid in ihren Augen aufblitzen, doch dann wandte sie sich ab und ging davon. 

„Dann richten sie ihnen wenigstens aus das ich sie vermisse!" Ich bezweifelte zwar, dass sie das tun würde, aber ein Versuch konnte ja nicht schaden.

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