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IN THE MIDDLE OF THE NIGHT

Ray.

Wenn du das hier liest, bin ich vermutlich tot. Und es tut mir unendlich leid.

Es ist nicht deine Schuld. Du hast nie etwas falsch gemacht.

Ich weiß, dass du immer für mich da warst. Immer für mich da gewesen wärst.

Aber ich habe es nie geschafft, dir die Wahrheit zu sagen. Ich habe gelächelt, behauptet, mir ginge es gut. So war es auch in deiner Anwesenheit.

Ray, du hast mein Leben etwas lebenswerter gemacht. Danke. Für alles.

Danke, dass du für diese drei Monate mein Freund warst. Es waren wohl die schönsten drei Monate meines Lebens.

Weißt du noch, wie ich dir erzählt habe, dass ich irgendwann zu den Sternen gehen werde? Du hast es vermutlich so verstanden, dass ich einmal ins Weltall fliegen möchte. Und so war es damals auch gemeint.

Ich werde jetzt zu den Sternen gehen. Nur nicht mit einer Rakete. Anders.

Ich denke, du möchtest eine Erklärung. Für alles. Ich will es versuchen.

Meine Eltern sind Homophob. Transphob. Rassistisch. Eigentlich gegen alles, was anders ist.

Ich muss immer perfekt in der Schule sein. Alles, was keine 1 oder 2 ist, ist soviel wie ein Todesgrund. Ich halte das einfach nicht mehr aus.

Wenn ich eine 3 nachhause bringe, muss ich so lange lernen, bis ich auf dem Schreibtisch einschlafe. Und am nächsten Morgen geht es so weiter.

Dieser enorme Druck hat sich auf mich übertragen. Er kommt nicht mehr nur von ihnen. Ich schaffe es einfach nicht mehr, meine eigenen Ansprüche zu erfüllen. Ich bin nicht gut genug.

Ich habe angefangen, mich mehr und mehr zu hassen. Habe aufgehört zu essen. Oft darüber nachgedacht, mich umzubringen. Und dann warst du da. Plötzlich warst du in meinem Leben und alles schien besser zu werden.

Nur hatte ich nach wie vor das Gefühl, nicht gut genug für dich zu sein. Ich verdiene dich nicht Ray, du verdienst jemand besseren.

Ich habe mich in dich verliebt, realisiert, dass ich nicht nur auf Frauen stehe.

Nachdem ich mich bei meinen Erzeugern als Bi geoutet habe, durfte ich mein Zimmer für eine ganze Woche nur noch verlassen, um auf die Toilette zu gehen und Zähne zu putzen. Essen wurde mir ins Zimmer gebracht, meine Handy haben sie mir abgenommen.

Sie druckten mir tausende Artikel und Interviews von komischen, homophoben Leuten aus, die ich ihnen zusammenfassen durfte. Ich wurde als eine Krankheit bezeichnet. Unnatürlich. Ich war nicht mehr ihr „Sohn". Zu dieser Zeit habe ich angefangen, mich zu ritzen.

Gestern Abend haben sie zufällig ein Foto von uns beiden auf meinem Handy gesehen und mich sofort darauf angesprochen.

„UNSER SOHN IST NICHT SCHWUL!"

„UNSER SOHN WÜRDE KEINEN ANDEREN JUNGEN KÜSSEN!"

Ich wurde als psychisch krank erklärt. Sie haben mir erzählt, sie hätten ab jetzt keinen Sohn mehr.

Und da ist es aus mir rausgeplatzt. Ich habe sie angeschrien, habe ihnen gesagt, dass ich kein Junge sei, aber auch kein Mädchen. Dass ich nicht-binär bin.

Nun soll ich so eine Konversionstherapie starten, dass ich wieder „normal" werde. Ray, ich kann das nicht mehr.

Das alles.

Sie haben meine Narben gesehen. Sie haben gesagt, wenn ich mich nicht von dir trennen würde, würde ich mir wünschen, ich hätte tiefer geschnitten.

In wenigen Minuten haben sie wirklich kein Kind mehr. Ich hoffe, sie sind dann glücklich.

Weißt du Ray, meine Oma sagte mal, dass die Sterne die Seelen der Verstorbenen sind. Ich fand diesen Gedanken wunderschön.

Stell dir mal vor, wenn wir sterben, werden wir kleine, funkelnde Punkte am Nachthimmel. Vielleicht realisieren wir dann endlich mal, wie extrem unbedeutend wir doch sind.

Mein Tod wird auch unbedeutend sein. Ich werde ein Stern werden, einer von Milliarden. Und ich werde immer über dich wachen, Ray.

Ich habe nur zwei Bitten.

Erstens:

Vergiss mich.

Vergiss das alles.

Unsere gemeinsame Zeit.

Fang neu an. Verliebe dich neu.

Mach deinen Abschluss.

Finde einen guten Job.

Gründe eine Familie.

Das gibt vielleicht wenig Sinn, aber meine zweite Bitte wäre, dass du mein Teleskop und alle meine Astronomiebücher an dich nimmst und es meinem Neffen übergibst. Du kennst ihn. Wir waren einmal da.

Er liebt die Sterne mindestens so sehr wie ich. Und er hat mich, trotz seines jungen Alters von nur 12 Jahren, immer akzeptiert. Die Sachen sind bei ihm gut aufgehoben.

Wusstest du, dass wir das gleiche Lieblingsbuch haben? The 100. Naja, nicht ganz. Er mag den vierten Band am meisten, ich den ersten. Überleg doch mal, wie toll das sein muss, im Weltall zu leben.

Okay, dann ist denen der Sauerstoff ausgegangen. Aber egal. Ich wollte immer ins Weltall. Jetzt gehe ich dorthin. Nur nicht so, wie du es erwartet hättest.

Ich bin 17 Jahre alt geworden. Ich dachte, um ehrlich zu sein, ich erreiche die 17 nicht mehr. Dank dir bin ich älter geworden, als ich es jemals erwartet hätte.

Danke, Ray. Danke.

Es wird Zeit. Es ist halb 4 und ich möchte das hier hinter mir haben, bevor die zwei Erwachsenen, bei denen ich trauriger weise lebe, diese Briefe (Ja, ich habe auch ihnen einen kurzen Brief geschrieben) finden und mich aufhalten.

Obwohl.

Vermutlich würden sie mich sogar unterstützen.

Die kurze Zeit, die wir zusammen hatten, war wirklich die schönste Zeit meines Lebens.

Du bist das beste, was mir je passiert ist.

Ich kann dir gar nicht genug danken.

Danke.

Danke.

Danke.

Sag den wenigen Freunden, die ich habe (Also Hannah und Noah, unser kleiner Jesus) dass ich sie lieb habe.

Sie sollen, genauso wie du, weiter machen. Mich vergessen. Das ist das beste, was ihr alle machen könnt.

VERGESST MICH!

Bitte.

Ich werde jetzt gehen. Weißt du noch, die eine Brücke auf der wir letztens waren? Um die Zeit müsste man die Milchstraße von dort aus hervorragend sehen.

Ich werde dort sterben.

Denn ich will die Sterne sehen, bevor und während ich diese Welt verlasse. Und dann werde ich ein Stern und passe immer auf dich auf.

Mal sehen, wie ich überhaupt aus diesem Haus rauskomme. Vermutlich durchs Fenster.

Ray.

Noch ein letztes mal: Danke für alles.

Ich liebe dich.

Dein Stern

Tarian.

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