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Kapitel 87

Wir saßen noch eine Weile schweigend auf meinem Bett, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. Irgendwann richtete er sich auf. "Ich geh mal...Abendessen kochen", murmelte er. "Okay", antwortete ich. Wir wussten beide, dass er nicht das Abendessen kochen würde. Grant konnte nämlich gar nicht kochen. Er wollte allein sein. Und irgendwie verstand ich ihn. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, legte ich mich mit ausgestreckten Armen und Beinen auf mein Bett. Ich nahm das gesamte Bett ein. "Tja", sagte ich. "Da wärst du nun, Ruby. Allein und stur in deinem Bett, nachdem deine beste und einzige Freundin grausam ermordet wurde." Ich lachte lustlos auf. "Ironisch, oder nicht?"

"Rein gar nicht." Ich fuhr hoch. Diese Stimme. Ich hätte sie überall wieder erkannt. Zum ersten Mal nannte sie nicht meinen Namen. "Corine", flüsterte ich. Sie reagierte nicht. Natürlich. Sowas konnte ich mir doch nicht einbilden! Schließlich, als ich die Hoffnung aufgegeben und mich ein für alle mal als gestört geoutet hatte, ertönte ihre Stimme erneut. "Ruby", flüsterte sie zurück. Ein Träne lief mir aus dem Augenwinkel. Ich drehte mich um meine eigene Achse, suchte jeden Winkel meines Zimmers ab. Ich konnte sie nicht sehen. Wieso hörte ich ihre Stimme, aber sah sie nicht? Und da machte es endlich klick. Corine war auf dieselbe Weise gestorben wie Nialls Dad und die Barista. Ihre Seele schwirrte hier herum. Was immer noch nicht erklärte, wieso ich sie nicht entdeckte. "Bitte", flehte ich. Auf einmal wurden Konturen sichtbar. Sie stand vor mir, aus dem Nichts erschienen, genau wie ich sie in Erinnerung hatte. Vor Erleichterung kullerten weitere Tränen aus meinen Augen. "Oh mein Gott", weinte ich. "Du kannst mich sehen!" Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und begann ebenfalls zu weinen. "Ja!", schluchzte ich. Vielleicht würde ich doch nicht mit dem Schmerz leben müssen. Corine war hier - zumindest ihre Seele. "Wie ist das möglich?", rief sie aus.

Ich schwieg. Es lag an meiner Gabe, aber das konnte ich ihr schlecht sagen. "Keine Ahnung." Meine Stimme war nur noch ein Hauch. Das Herz in meiner Brust klopfte mir bis zum Hals. Ich konnte sie sehen, mit ihr reden. Ich musste träumen. Ja, bestimmt träumte ich. "Was ist passiert? Wieso bin ich hier? Wieso sehen meine Eltern mich nicht? Und was ist das da?" Sie deutete auf den Biss, der ihren halben Schädel einnahm. Ich schauderte. "Ein Biss." "Kannst du mir auch die anderen Fragen beantworten?", wollte sie wissen. "Können, ja. Wollen..." Stille breitete sich aus, während ich mir überlegte, wie ich es ihr am besten beibrachte. Das war das komische. Nialls Dad hatte anscheinend miterlebt, wer und wie dieser jemand ihn getötet hatte. Die Barista wusste wenigstens, dass sie tot war. Aber Corine..Corine hatte wohl keinen blassen Schimmer. Kurz und schmerzlos, beschloss ich. "Du bist tot."

Ich holte tief Luft und verdrängte die aufkommenden Tränen. "Du bist hier, weil du nur noch eine Seele bist. Und deine Eltern sehen dich nicht, weil.." Warum sahen ihr Eltern sie nicht? Weil sie meine Gabe nicht besaßen. Weil sie keine Seelen sehen konnten. Ich schüttelte nur den Kopf. Momentan war ich nicht bereit, ihr von meiner Herkunft und der verrückten Sage zu berichten. Es reichte, wenn sie wusste, wie es um ihr Leben stand, nicht, wie es um meines stand. Corines Seele plumpste auf den Boden. Dort vergrub sie das Gesicht in den Händen. Ja, den eigenen Tod konnte man nicht gut verdauen. Ich wollte mir nicht im entferntesten vorstellen, wie sie sich fühlte. Dabei ahnte ich es. In gewisser Weise fühlte ich mich ja ähnlich. Nur unterschied uns die Tatsache, dass ich noch am Leben war. "Aber...Warum?" Sie hob den Kopf. Ihre Wimperntusche war nicht verschmiert. Überhaupt machte sie nicht den Anschein, als ob sie geweint hätte. Seelen wurden also nicht dreckig. Wie..praktisch. "Warum du...gestorben bist?", hakte ich nach. "Hmm", machte sie.

Ich schaute weg. Es war das erste Mal, dass wir uns gegenseitig in die Augen sahen und es war merkwürdig. Gerade weil es um ein so...nervenaufreibendes Thema ging. "Keine Ahnung. Ich...war ohnmächtig, als es passierte." Und dafür schämte ich mich. "Vermutlich bist du bei dem Fall aus dem Baumhaus...verdreht auf dem Boden aufgekommen", schwindelte ich. Das erklärte nicht im geringsten den Biss an ihrem Kopf. Sie merkte das auch. "Was ist mit dem?" Wieder zeigte sie auf den Biss. Mir wurde schlecht. Schade, dass Corine Samstagnacht keinen Hut oder eine Mütze getragen hatte. Mir kam ein Gedanke. Corine war nicht nackt gewesen, als ich sie mit dem Biss entdeckt hatte. Die Barista hatte einen BH getragen und Nialls Dad...gar nichts. Was hatte das zu bedeuten? Hatte Niall als Täter seine Kraft verloren? Hatte ihm die Energie gefehlt? Womöglich fragte ich ihn danach, bevor ich dem allen ein Ende bereitete. "Ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts", gestand ich. Das machte mich wahnsinnig. Nichts zu wissen, wenn es um eine Schulaufgabe ging, war die eine Sache. Nichts zu wissen, wenn es um Leben und Tod ging, eine andere. Nialls Dad hatte ein Versprechen einzulösen. Ich würde die Erklärung von ihm bekommen, egal, ob ich den Täter nun schon kannte oder nicht. Denn ein kleiner Teil meines Herzens bezweifelte Nialls Schuld, ja hoffte gar so sehr darauf, dass ich mich irrte.

Die nächsten Minuten, wahrscheinlich Stunden, starrten wir uns an. Keiner von uns wusste, was er in dieser Situation sagen sollte. Hätten wir wieder über Schnurbärte lästern, über Nialls und meine nicht-existierende Beziehung, über Claudines Machenschaften oder über Corines Familie reden sollen? Das schien mir unpassend. Corine dem Anschein nach auch, denn sie, die sonst so viel erzählte, sagte nichts. Ich entschied mich dazu, ihrem Beispiel zu folgen und so saßen wir einander gegenüber und warteten. Worauf, fragt ihr euch? Wir warteten auf vieles.

Auf den immer größeren Schmerz, dass er verschwand, auf die Erleuchtung, dass sie uns besuchte und sagte, was in dieser Nacht geschehen war, auf Corine, dass sie auf misteriöse Weise wieder zum Leben erwachte, auf mich, dass ich meine doofen Hoffnungen endlich aufgab und begann einen Plan zu entwickeln, um Niall sein gerechtes Ende zu bringen. Doch weder das eine, noch die anderen Dinge, auf die wir warteten, traten ein. Stattdessen erfasste mich der Schlaf.

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