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Kapitel 7

Am nächsten Morgen hatte ich den toten Mann Gott sei dank wenigstens für kurze Zeit vergessen. Als ich das Bett verließ, tat ich das nicht, weil ich vor Schock zusammenbrach und kotzen musste, sondern weil das Klingeln der Tür mich aus dem Schlaf gerissen hatte. Also öffnete ich mit zerstruppelten Haaren und in einer viel zu kleinen Boxershorts, samt Unterhemd die Tür zu GGG's Wohnung. In den Pyjama hatte ich mich vorige Nacht nicht mehr zwengen wollen, nachdem Grant mich in mein Bett gelegt hatte und ich, wie der Zufall es wollte, aufwachte. Ich war völlig neben der Spur gewesen und kramte einfach irgendetwas aus dem Koffer, den ich noch nicht ausgepackt hatte.

"Ich brauche den Staubsauger", begrüßte mich eine dunkle Stimme, die wenig begeistert klang. Es war keine geringere Stimme als Nialls. Ich erstarrte in der Bewegung, nicht fähig irgendetwas zu sagen. Mein Puls beschleunigte sich. Eine Weile befürchtete ich, erneut ohnmächtig zu werden. Mit dem Unterschied, dass mich diesmal niemand auffangen würde. Grant schlief noch. "Erde an Staubsauger-Mädchen?" Niall hörte sich unausgeschlafen und genervt an. Super. "Eh...warte kurz." Ich beeilte mich, den Staubsauger in dem Gewühl aus Grants Klamotten und Küchengeräten wiederzufinden. Aber Niall dachte nicht daran, zu warten, geschweige denn, vor der Tür stehen zu bleiben. Auf einmal kniete er neben mir im Haufen und half mit.

"Und du bist Kims Sklave oder sowas in der Art?" Ich versuchte, ein Gespräch zu führen. Hauptsache, das Bild des toten Mannes kehrte nicht zurück. Außerdem wollte ich mich wirklich bemühen, ihn nicht falsch zu beurteilen. Was sagte schon so ein Seelenraum völliger Dunkelheit über ihn aus? Anfangs dachte ich ehrlich, das würde mir gelingen. "Nein, sein bester Freund", kam es zurück. Er hatte eindeutig nicht ausgeschlafen. Wieso benahm er sich derart mürrisch? Ich hatte ihm nichts getan. Vermutlich hätte ich sein Temperament nicht direkt allzu persönlich nehmen sollen. "Und wieso holst du dann den Staubsauger für ihn?", fragte ich weiter, immer noch verzweifelt um ein produktives Gespräch bemüht. Er hielt inne, legte Grants Gürtel - ich würde GGG nicht Bescheid geben - weg und wandt mir den Blick zu. Ich spürte förmlich, dass er mich spöttisch anblickte. Trotzdem traute ich mich nicht, nach oben zu schauen. Gerade, weil ich meine Sonnenbrille nicht trug. "Hast du allen Ernstes noch nie von Freundschaftsdienst gehört?" Beschämt wurde ich rot. In der Tat, das hatte ich nicht. Mein einziger Freund hatte vorher mehrere tausend Kilometer entfernt gelebt. Ich hatte ihm nie den Staubsauger besorgen müssen. "Ach richtig, Kimberley sagte, dass du im Waisenhaus groß geworden bist." Dabei nahm seine Stimme einen starken höhnischen Unterton an.

Ich fand den Staubsauger. "Hier." Mehr sagte ich nicht. Es ging Niall nicht an, wo und wie ich groß geworden war. Ich wollte nicht noch ein zweites Mal in seine Augen blicken. Tatsächlich war es mir plötzlich egal, ob er eine Seele besaß oder nicht. Er benahm sich nämlich rein gar nicht so, als ob. Er nahm mir den Staubsauger aus der Hand, stand auf und lief ohne weitere Worte zur Tür. Fein, sowas konnte ich auch. Okay, konnte ich nicht. Ich lief ihm hinterher - eigentlich nur, um die Tür hinter ihm zu schließen. Doch irgendwie übernahm etwas in mir die Oberhand, blendete den Verstand aus, weswegen ich ihm noch zurief: "Du solltest die Jogginghose mal waschen, auf deinem Arsch ist ein riesiger Fleck." Da war kein Fleck. Erneut blieb er stehen, diesmal auf dem Treppenabsatz. Ich wusste genau, was passieren würde. Unvermeidlicher Weise drehte er sich um. Seine Locken flogen nur so durch die Luft. Und in seinem Gesicht stand ein Ausdruck, den ich nie erwartet hätte. Bevor ich mich in völliger Dunkelheit, seinem Seelenraum, wiederfand, fragte ich mich, woher der Schmerz in seinem Blick kam.

Diesmal war ich nicht allein. Ich sah zwar weiterhin weder Nialls Seele noch einen Raum, aber ich spürte eine andere Existenz. Eine Art Schatten, der mich umwaberte und verschlingen wollte. Auf meinen Armen bildete sich eine Gänsehaut. Ich bekam es mit der Angst zu tun. War dieser Schatten, das Ungewisse, das gleichzeitig neben, über und sogar in mir zu sein schien, womöglich seine Seele? Konnte seine Seele so einnehmend und mächtig sein, dass sie sich zu wehren wusste? Dass sie sich selbst und den Seelenraum vor mir schützte? Vielleicht konnte ich sie deswegen nicht sehen, weil sie sich schützend darüber legte. Während ich immer mehr Vermutungen aufstellte, was es mit Niall auf sich hatte, ebbte die Angst in mir ab. Ich kam zu dem Schluss, mich nicht fürchten zu müssen. Denn ganz egal, was dieses Ding war, es konnte mir nichts antun. Dachte ich. Im nächsten Augenblick begann der Schatten zu handeln. Er stieß mir in die Seite, woraufhin ich zu Boden stürzte. Allerdings war da kein Boden. Ich fiel in die Tiefe. Überall Dunkelheit. Nun schrie ich. Mein ganzer Körper wollte explodieren, sich in Einzelteile materialisieren. Kein Ausweg war in Sicht.

Ich schrie immer noch, als ich längst auf glattem Marmorboden, und vor Niall, stand. Den Schmerz musste ich mir eingebildet haben. Denn nun blickte er leer und ein bisschen verwirrt in meine Richtung. Ohje. "Verdammt, du weckst das ganze Haus auf!", murrte er. Kein "Wieso hast du mich angestarrt?" oder "Warum schreist du?". Er sorgte sich ernsthaft nur um die bescheuerten Nachbarn? Ich murmelte eine Entschuldigung und senkte den Blick. Der Anblick seiner Locken hatte sich in mein Hirn gebrannt. Ich wusste genau, dass ich ihn den Rest des Tages und des Folgetages nicht mehr vergessen würde. Und irgendwie wollte ich das auch gar nicht. Schließlich war es mir tausend Mal lieber, den Idioten im Gedächnis zu haben als einen toten halbnackten Mann. "Egal, was Kim sagt, du bist ziemlich schräg." Hatte er das zu sich selbst oder zu mir gesagt? Schnaubend machte ich kehrt. "Dankeschön", flüsterte ich leise. Diese Aussage hatte mich mehr getroffen, als ich zugeben würde. "Das war doch nicht...", fing er an, aber da hatte ich die Haustür schon hinter mir zugeknallt - elende Nachbarn! GGG lehnte im Türrahmen. Ich machte mir nicht groß die Mühe, seinem Blick auszuweichen. Es passte mir sogar ziemlich gut, in eine andere Welt abzutauchen. Und wenn das bedeutete, dass ich Grants Seele einen Besuch abstattete, sollte es mir nur recht sein. Also schaute ich ihm direkt in die Augen.

Grants Seelenraum war ein perfektes Abbild der Wohnung, in der wir in der Realität standen. Seine Seele lehnte in ein und dem selben Hemd am Türrahmen und musterte mich. Er hatte sich rasiert, fiel mir auf, und seine Haare waren gekämmt. Entweder GGG hatte heute morgen beschlossen, sich fein zu machen, oder seine Seele tat das jeden Tag. Immerhin herrschte hier Ordnung. Die Bücherregale an den Wänden, die eigentlich halb leer waren, sahen gut bestückt aus. Bei manchen konnte ich den Titel lesen - und den Autor. GGG war dort in Großbuchstaben auf den Buchrücken trapeziert worden. Grant träumte von seinen eigenen Büchern? Hach wie niedlich. Bei nächster Gelegenheit würde ich mir seine Bücher durchlesen, entschied ich. Doch jetzt musste ich kurz verschnaufen. Grants Seele beäugte merkwürdig, wie ich hinüber zum blitzbanken Spülbecken ging und die Hände unter Wasser hielt. Aber als ich nach hinten schaute, hatte sie sich nicht von der Stelle bewegt.  

Dies bestätigte nur meine Vermutungen. Seelen konnten sich nicht bewegen, um Himmels Willen! Niall besaß keine Seele.

Lasst uns tanzen. Ein neues Kapitel. Keine Ahnung, wann es kommt, aber - nur für's Protokoll - fertig gestellt habe ich es am 17.09 um 19:57, hach ich liebe die Zahl 7. Was sagt ihr? Hat Niall eine Seele oder hat er keine? Hmmm... 

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