Ich starrte an die Wand. Starrte auf die roten Tropfen, welche langsam über die vergilbte Tapete rollte. Die Tropfen machten ein Wettrennen. Ich starrte den schnellsten Tropfen an, verfolgte ihn mit meinem Blick bis es am Boden angekommen war. Bei all den anderen Tropfen. Sie sammelten sich in einer Pfütze. Einer blutroten Pfütze. 

Das Blut von jemanden der lügt, 

der weint, 

der wütend ist, 

der seinen Ärger an anderen herauslässt, 

der unverständlich ist,

jemanden der sauer ist,

der deprimiert ist,

der misstrauisch ist,

jemanden 

dem man nicht vertrauen kann,

aber auch jemandem der verwirrt ist,

der zerbrechlich ist,

der hilflos ist,

der einsam ist,

jemanden der Angst hat. 

Angst hat ehrlich zu sein.

Angst hat er selber zu sein. 

Angst hat vor dem Leben und dem Tod. 

Ich starrte noch immer auf das Blut, als es endlich leiser wurde. Als ich in die Stille sank und mich die Dunkelheit umhüllte. Als die Angst verschwand und sich stattdessen Leere ausbreitete. Doch ich wusste nicht was besser war, die unglaubliche Angst die mit der Hoffnung kämpfte oder die schwarze Dunkelheit der unendlichen Leere?