Wir sehen, mit den Augen, das offensichtliche aber nur wenige von uns, können oder wollen, mit dem Herzen sehen.

Ich laufe durch den Park.
Ich sehe ein junges Mädchen. Sie sitzt auf einer Parkbank, mit Ohrstöpsel in den Ohren und sieht den Kindern vor ihr, teilnahmslos beim toben zu.

Doch, was ich nicht sehe, dieses Mädchen, hat Kummer, weil ihr Partner sie betrogen hat, mit ihrer Schwester.

Ich laufe durch den Park.
Ich sehe eine hübsche, junge Mutter, die aufgeregt ihrer Tochter, das Radfahren beibringen möchte.

Doch, was ich nicht sehe, bis vor einigen Monaten, lag dieses Kind, wegen einer schweren Krankheit, im Krankenhaus, wo die Mutter mit Tränen in den Augen, neben dem Bett saß und hoffte.

Ich laufe durch den Park.
Ich sehe einen Mann, der grinsend auf das Handydisplay starrt.

Doch, was ich nicht sehe, vor wenigen Tagen, hatte er Streit mit seinen Eltern, weil sie seine Homosexualtät, nicht akzeptierten.

Ich laufe durch den Park.
Ich sehe mich.
Gedankenverloren, blicke ich zum Himmel hoch und schließe meine Augen, als die Sonnenstrahlen, mein Gesicht erwärmen.

Doch, was niemand sieht, ist dass ich, dabei an sie denke. Daran, wie wir damals durch diesen Park spaziert sind. Wie sie sich an meinen Arm geklammert hat und lachend, zu ihren Füßen blickte.

Wir sind diesen Weg, oft entlang spaziert.
Als wir uns kennenlernten.
Als wir ein Paar wurden.
Als du krank warst und deine Hand, sich an meine geklammert hat. Wie zerbrechlich du aussahst und wie gebrochen, mein Herz bereits war, weil ich wusste, du wirst mich eines Tages verlassen.

Ich laufe durch den Park und dieses Mal, mit offenen Augen, so wie du es mir damals gesagt hast.