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• 11. Brief •

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Liebe Leona,

es tut mir so weh, diese Worte schreiben zu müssen. Es tut weh und gleichzeitig macht es mich unglaublich wütend. Am liebsten würde ich gegen irgendeine Wand schlagen. Wie können die Ärzte sowas nur sagen?!

In einer Woche sollen die Maschinen ausgeschaltet werden.

Sie sagen, dass es nicht mehr viel bringen wird, dich weiter zu beleben, deine inneren Verletzungen werden wieder schlimmer. Um ehrlich zu sein, habe ich kaum zugehört, denn verstehen werde ich es sowieso nicht. Mein Kopf war voll mit anderen Gedanken. Und mit meiner Wut, meiner unglaublich großen Wut auf alles und jeden.

John und Jonas mussten mich zurückhalten, nicht auf den Arzt loszugehen. Ich hätte dem Pisser nur zu gerne ins Gesicht geschlagen. Wie können sie dich schon so früh aufgeben? Es sind drei Monate rum - andere Menschen liegen doch Jahre lang im Koma. Also wie entscheiden sie bei den Menschen, dass die Maschinen abgestellt werden sollen?! Und da wir nicht verheiratet sind, habe ich keine Entscheidungsgewalt darüber. Sie werden mit deiner Familie darüber reden müssen. Und diese haben zwar noch Hoffnungen - aber nicht mehr so große. Die Augen deiner Mutter und Schwester sind immer leerer geworden, bei den letzten Besuchen. Die Gesichter blasser. Der Wille mit dir zu kämpfen immer weniger. Dafür brauchten sie keine Worte, um es mir zusagen, ein Blick hat gereicht. Ich weiß also, wie sie sich entscheiden werden. Sie werden denken, dass die Ärzte dann wohl wissen, was sie tun.

Aber die Ärzte wissen gar nichts. Sie wissen nicht, wie es ist jeden Tag aufs Neue ins Krankenhaus zu fahren und auf den leblosen Körper der Freundin zuschauen. Jeden Tag aufs Neue warten, dass sie wieder aufwacht. Zu hoffen, zu warten und das Chaos der Gefühle in einem. Ich kann die scheiße gar nicht beschreiben. Und Kraft habe ich dazu auch nicht. Aber die Pisser wissen definitiv nicht, wie es ist auf die große Liebe zu warten, die gegen den Tod ankämpft.

Engel, du bist so verdammt stark. Du schaffst das. Du kannst das schaffen, das weiß ich. Bitte gib nicht auf.

Die Jungs sind so oft hier, wie es möglich ist. Ab und an bin ich alleine hier, aber meistens versucht mir mindestens eine Person Unterstützung zu geben. Ich kann mir gerade zu vorstellen, wie die Jungs reagieren werden, wenn du wieder aufwachst. Jonas wird jubelnd und dich versuchen zu umarmen, bis ich ihn wegschubsen werde, weil er vorsichtig sein soll. John wird wahrscheinlich geschockt sein und es gar nicht glauben am Anfang, bis er merkt, dass es wahr ist und breit grinsen wird. Vielleicht - ganz vielleicht - würde er auch einige Tränen weg blinzeln müssen. Wer weiß das schon. Und Maxwell und Alex werden wahrscheinlich jubeln und bereits eine Party planen.

Und wie ich wahrscheinlich reagieren würde? Wahrscheinlich geschockt und ich würde wie so ein Weichei weinen müssen. Und wahrscheinlich grinsen. Und mir schwören, dass ich von nun an besser auf dich aufpassen werde. Und dann würde ich dich küssen wollen, umarmen wollen. Ich könnte mich nicht satt sehen von deinen Augen. Und dann würde ich wohl vor dir auf die Knie gehen. Oder noch nicht direkt am Anfang - ich möchte dich nicht direkt überfordern. Aber es würde bald passieren.

Denn ich weiß, dass du meine große Liebe bist. Ich möchte dich an meiner Seite haben, als meine Frau. Bis das der Tod uns scheidet.

Und ich hoffe, dass ich dir diese Worte nochmal ins Gesicht sagen kann, dir dabei in deine Augen schauen kann und deinen geschockten Gesichtsausdruck sehen kann, während ich vor dir in die Knie gehe.

Leona? Ich liebe dich, du bist meine Welt. Seit dem ersten Moment an war ich fasziniert von dir. Du warst und bist wunderschön. Du sahst aus wie ein Engel, von einem hellen Schein umgeben - doch deine ersten Worte von dir an mich, haben mich an den Teufel erinnert. Und da wusste ich - ich muss diese Frau an meiner Seite haben. Nur war ich Anfang in manchen Momenten doch noch zu dumm, um zu verstehen, dass du wirklich an meine Seite gehörst. Das du da auch sein möchtest. Denn normalerweise sollte keine Frau an meiner Seite sein, mein Leben ertragen müssen. Doch du hast es getan, du warst zu jeder Zeit an meiner Seite und hast mich unterstützt. Du hast mir den Rücken gestärkt, als ich es brauchte. Du hast meine Hand gehalten, wenn ich kurz davor war, die Kontrolle zu verlieren. Du hast mich in den Arm genommen, als ich die Last auf meinen Schultern nicht mehr ertragen konnte. Du hast alles hingenommen und einiges aufgeben, um an meiner Seite zu sein. Du bist die Harley zu meinem Joker. Und ich möchte nie mehr einen Moment ohne dich haben, ich brauche dich hier, an meiner Seite. Du bist in dieser Zeit zu dem Mittelpunkt meiner Erde geworden. Das Licht in meiner Dunkelheit. Ich verspreche dir, ich werde mich bessern, ich werde ein Ehemann sein, der seine Frau auf Händen trägt. Ich möchte mit dir zusammenziehen, eine Familie gründen und nicht mehr getrennt sein. Wir beide - gegen den Rest der Welt. Leona Mila Ellerse, ich liebe dich. Und frage dich: Möchtest du mich heiraten?

Ich werde alles dafür tun, diese Worte auch in dein Gesicht sagen zu können. Denn du wirst das schaffen, Babe.

Es sei denn... du möchtest nicht mehr kämpfen. Wenn du wirklich keine Kraft mehr dazu hast, dann bin ich bereit dazu, dich gehen zu lassen. Wenn deine Schmerzen zu stark sind, wenn du zu sehr leidest. Ich möchte nur das Beste für dich, wenn das nicht das Leben ist, dann ist es für mich okay, dich gehen zu lassen. Auch wenn es mir das Herz brechen würde, möchte ich nur das Beste für dich. Fühl dich nicht gezwungen nur wegen mir an einem Leben festzuhalten, dass du eventuell schon nicht mehr haben möchtest. Aber ich bitte dich, zu versuchen zu kämpfen, solange es geht, wenn du wieder zurück kommen möchtest. Denn viel Zeit zum Hoffen haben wir nicht mehr.

Und ich verspreche dir, wenn du wieder aufwachen solltest, bin ich da. Ich bin an deiner Seite und unterstütze dich bei allem. Egal welche Hürden wir überwinden würden, ich werde dir helfen. Und alles in meiner Macht stehende tun um für dich da zu sein. Ich liebe dich.

Gott, die Jungs würden mich auslachen, würden sie den ganzen Kitsch hier lesen. Siehst du, was du mit mir machst? Zu einem kitschigen romantischen Briefschreiber. Das ist echt ekelhaft, aber für dich tue ich es.

In Liebe,

Marten

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M A R T E N

Ich schaue von dem Brief hoch, den ich nun schon seit einigen Minuten still anschaue. Die Worte sind eingeprägt in meinem Kopf und in meinem Herzen, Seufzend reibe ich mir über die Stirn und schaue wieder zu dem altbekannten Krankenhaus Bett.

Dort liegt sie, mein Engel. Unverändert seitdem sie hier gelandet ist. Die Stille in dem Zimmer macht mich verrückt. So sehr, dass ich fast schon froh bin, wenn Jonas und Maxwell laut ins Zimmer kommen und Witze reißen. Aber auch nur fast, damit gehen sie mir doch zu sehr auf die Nerven.

Es ist schrecklich zu sehen, wie sie dort liegt. Die Augen geschlossen, das Gesicht ruhig. Der Verband an ihrem Kopf wurde bereits wieder abgemacht, die kleinen Verletzungen im Gesicht bereits geheilt. Doch alle anderen Verbände sind geblieben, an viel zu vielen Körperstellen. Mein Blick fällt auf die Beine, die versteckt unter der Decke liegen. Sie wird wahrscheinlich nicht mehr laufen können, falls sie aufwachen sollte. Sie wird es neu lernen müssen, aber es gibt keine Garantie dafür, dass es funktionieren wird.

Wütend blinzel ich die Tränen weg, die sich anbahnen. Ich habe keine Kraft mehr dazu, erneut zu weinen. Gefühlt habe ich keine Kraft mehr für irgendwas. Ich funktioniere nur noch, alles geschieht automatisch. Aber meine Gedanken sind jederzeit bei Leona.

Die Türklinke wird runter gedrückt und herein kommt mein Cousin. Meine Augen huschen über sein Gesicht, seine Körperhaltung. Er versucht es zu verstecken, doch er macht sich Sorgen. Um Leona - aber vor allem auch um mich. Grinsend schaut er mich an und betritt den Raum - aber auch aus der Entfernung sehe ich, dass es nicht echt ist. Wie so oft, erreicht das Lächeln nicht seine Augen.

Er kommt zu mir und setzt sich zu mir an den Tisch. Sein Blick fällt auf den Brief vor mir, der dieses Mal viel länger geworden ist. Vor kurzem habe ich ihm davon erzählt. Das ich ab und zu Briefe schreibe, wie der Arzt es geraten hat. Und in den Momenten, an denen ich am verzweifelten war, hat es tatsächlich ein kleines bisschen geholfen die Sorgen, Ängste und Gedanken auf Papier zu bringen.

,,Wie sieht's aus?", John schaut fragend von mir zu meiner Freundin und mustert sie besorgt. Eine rhetorische Frage, auf die es nur selten eine neue Antwort gibt. Und positiv fällt sie nie aus. Von Tag zu Tag werden die Hoffnungen geringer und der Tag rückt näher, an dem die Maschinen ausgeschaltet werden sollen.

Ich zucke nur mit den Schultern und vergrabe mein Gesicht in den Händen. John steht auf und stellt sich neben mich. Seine Hand landet auf meiner Schulter und diese drückt er leicht. Er ist da für mich, er ist an meiner Seite zu dieser Zeit. Jeder Zeit.

Und dann bricht es aus mir heraus, ich erzähle ihm zum ersten Mal seit drei Monaten komplett meine Gedanken. Meine Sorgen, meine Ängste, wie sehr ich diese Frau liebe. Und ich erzähle ihm, dass ich in den Brief geschrieben habe, dass ich bereit bin, sie loszulassen. Wenn sie nicht mehr kann. Und trotzdem werde ich sie nicht aufgeben.

Meine Stimme ist leise und schwach, die letzten Wochen habe ich selten geredet. Und es wurde immer weniger.

,,Ich liebe sie. Und möchte sie heiraten. Wenn sie aufwachen wird, dann werde ich ihr einen Heiratsantrag machen. Man, ich werde ihr den romantischsten Heiratsantrag machen, den es gibt. Nur um sie glücklich zu sehen. Mit der Frau kann ich mir eine Familie vorstellen und ich möchte mit ihr alt werden. Ich kann nicht mehr ohne Leona. Ich hoffe nur, dass es soweit kommen wird..."

Mit traurigen Augen schaue ich auf das Bett, auf meinen Engel. Die Tränen, die fließen möchten, lasse ich. Ich schaff es dieses Mal nicht, sie zurückzuhalten. Johns Hand drückt noch einmal meine Schulter, dann setzt er sich wieder gegenüber hin. Er scheint nach Worten zu suchen, doch ich kann es ihm nicht übelnehmen. Keiner weiß so richtig, was man in solch einer Situation sagen soll und kann.

,,Sie wird den heftigsten Heiratsantrag bekommen, den sie sich vorstellen kann. Und dann werdet ihr beide die geilste und heftigste Hochzeit haben, die es je gab. Das verspreche ich euch, dafür sorge ich."

Dankend nicke ich John zu. Es ist nicht nur ein Versprechen uns zu helfen, es ist ein Versprechen und die Hoffnung, dass sie aufwachen wird. Er glaubt ebenfalls daran und gibt Leona nicht auf. Keiner von uns tut es.

Sie ist eine Kämpferin durch und durch und auch das wird sie schaffen. Auch wenn sie jetzt eine begrenzte Zeit hat, glaube ich fest daran.

Die Frau, die ich Liebe, wird ihre Augen öffnen, wird von mir auf Händen getragen und sie wird irgendwann mit mir unseren Kindern und Enkelkindern beim spielen zusehen können. Das verspreche ich hier still und ohne Worte, als ich wie so oft ihre Hand in meine nehme und ihr Gesicht betrachte.

[ 22.05.2021 | 1894 Wörter | 15:53 ]

Nur noch ein Kapitel. Was denkt ihr, wird sie rechtzeitig aufwachen?

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