• 1. Brief •
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Hey Leona,
ich weiß nicht, wie ich diesen Brief überhaupt anfangen soll. Oder warum ich überhaupt das mache, was der Arzt mir gesagt hat. Er meinte, es hilft wohl mit den Gefühlen besser klar zu kommen. Man hat ihm auch angesehen, dass er innerlich wohl am überlegen war, mir das wirklich vorzuschlagen. Ich hätte ihn beinahe dort umgebracht. Was hilft es mir, Briefe zu schreiben wenn du vielleicht nicht mehr aufwachen wirst. Immerhin hat der Arzt Eier bewiesen.
Du liegst nun schon seit vier Tagen im künstlichem Koma. Die Ärzte sagen, dass du schlechte Chancen haben würdest. Dafür sind die Verletzungen zu stark. Aber bitte, Leona, gib nicht auf. Gib dieses Leben, dich und uns nicht auf. Der Autofahrer, der dir das angetan hat, ist sogar geflüchtet. Hurensohn. Aber meine Jungs suchen ihn und wenn sie ihn vor der Polizei finden... naja, kannst du dir wahrscheinlich denken.
Seit vier Tagen sitze ich an deinem Bett und schaue auf deinen leblosen Körper. Überall sind Maschinen, es stinkt ekelhaft nach Krankenhaus und ich werde hier drin noch verrückt. Aber Gott, ich würde alles dafür tun, dass du wieder zurück kommst. Alles. Also wag es dich, dieses Leben aufzugeben. Babe, dein Platz ist hier neben mir. Der Teufel kann noch warten, bis wir beide ihn fertig machen werden. Wir beide - gegen den Rest der Welt.
Deine Familie hat dich auch ab und an besucht, die Jungs sind auch immer täglich hier und unterstützen mich. Jeder macht sich Sorgen um dich. Alex weiß nicht mit wem er gerade übers Leben philosophieren soll. Jonas weiß nicht, wem er dumme Witze erzählen soll. John weiß nicht, wen er dauerhaft umarmen kann, so dass es mir schon auf die Nerven geht. Bitte Leona, komm wieder zu uns. Du bist stark, du schaffst das. Das weiß ich.
In Liebe,
Marten
P.S: Man schreibt doch so ein scheiß am Ende eines Briefes, oder? hoffentlich erfährst du nie von den Briefen, wenn du wieder aufwachst. Damit wirst du mich aufziehen, bis zum Ende.
[ 14.05.2021 | 334 Wörter | 17:18 Uhr ]
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