9. Kapitel
Landons POV
"Dieser Château Pétrus ist aus dem Jahrgang 1999 und eine unserer edelsten Tropfen, Mr. O' Farrell. Ich hoffe er schmeckt Ihnen" lächelte mich der Winzer an. Bei seinem freundlichen Lachen wurde sein Oberlippenbart der sich leicht kräuselte zur Geltung gebracht. Ich hatte es mir mit meinem neuen Manager der für meine zukünftige Vinothek verantwortlich sein sollte, in einem Weinkeller gemütlich gemacht. Und nun testeten wir schon seit einer Stunde die teuersten Tropfen. Durch meine besonderen Wolfsgene konnte ich den Geschmack noch intensiver schmecken. Ohne etwas von meiner Mine preis zu geben stellte ich das Weinglas ab und wendete mich an Mr. McKenzie, dem Winzer mit den grauen Haaren. Nervös richtete er seine silberne Nickelbrille. Von Lynn, die Informationen über McKenzie gesammelt hatte, wusste ich, dass er kurz vor der Insolvenz stand. Mit meinen Großauftrag würde er seinen Laden, inklusive zwölf Mitarbeiter retten. Und ich wollte ihm helfen. Ich fand seine Weine, ebenso den Service und die Gastfreundschaft sehr zuvorkommend. Andere Winzer konnten mich da weniger überzeugen. Dies hier war noch ein Familienbetrieb. "Vielen Dank, Mr. McKenzie. Ich glaube wir bestellen hier von etwas. Aber was ist mit dem Pinot blanc? Ich kann mir vorstellen diesen Wein sehr gut zu Vorspeisen oder anderen leichten Gerichten zu servieren. Was hätten Sie da im Angebot?" Die Miene des Mannes hellte sich etwas auf, ebenso entspannte er sich. Sein schnell schlagendes Herz wurde etwas ruhiger. Schnell lief er zu einen der großen Eichen Weinregale. "Da hätte ich einen aus dem Jahr 2001. Viele meiner Kunden lieben ihn zu Fisch oder Spargelgerichten" nervös schenkte er mir und Mr. Scott, dem neuen Manager, jeweils ein Glas ein. In diesem Augenblick klingelte mein Telefon. Mit einer geschmeidigen Bewegung fischte ich das Telefon aus meiner Anzughose. Dylan stand dort. Sofort war die Weinkostprobe vergessen. Ich hatte Dylan für heute beauftragt auf Emily ein Auge zu werfen. Seitdem Emily von mir davongelaufen war, hatte ich meinen wenigen Rudelmitglieder die mich begleitetet haben, beauftragt ein Auge auf sie zu haben.
Ohne mich von den Herren zu entschuldigen stand ich auf und nahm den Anruf entgegen. "Ist etwas mit Emily?" kam ich sofort auf den Punkt. "Dir auch einen schönen Tag, Landon" begrüßte mich mein Kumpel. Ich verdrehte die Augen. "Wieso rufst du an?"
"Unsere Luna hat wirklich ein zu großes Herz" seufzte er. Ich runzelte die Stirn. "Was? Wieso?" natürlich hatte meine Emily ein großes Herz, das wusste ich. Sie stellte ihre Bedürfnisse fast immer zurück und ließ anderen den Vortritt. "Sie läuft schon seit Stunden mit einer Thermoskanne durch ganz New York und verteilt Suppe an Obdachlose" erklärte mir mein Rudelmitglied. Was? Das war verdammt gefährlich! Nicht alle Obdachlose waren freundlich, sie konnten Drogensüchtig sein, auf irgendeinem Trip und dann? "Ich hoffe für dich das du jederzeit einschreiten kannst, Dylan. Ich will nicht das Emily auch nur ein Haar gekrümmt wird. Obdachlose sind nicht alle so bedürftig. Manche sind..."
"Ich hab schon verstanden, Alpha. Ich will auch nicht das unsere Luna angegriffen wird. Keine Angst, ich bin immer nur ein paar Schritte von ihr entfernt. Wenn ihr jemand blöd kommen sollte, dann bin ich sofort da." Diese Aussage beruhigte mich etwas. Emily musste aber auch immer die Tapfere spielen! Wieso konnte sie nicht einfach etwas mit Lynn unternehmen oder im Hotelzimmer bleiben? "Jetzt geht sie in ein Cafe, ich melde mich später" verabschiedete sich Dylan dann abrupt und dann hatte er aufgelegt. Ich seufzte. Vielleicht trank Emily nun endlich etwas warmes. Es war immer noch bitterkalt hier in New York und meine Mate hatte sich gerade erst von ihrer Erkältung erholt. Mit trägen Schritten kam ich wieder auf die beiden Männer zu. Mr. Scott, mein Brünetter Mitarbeiter säuselte sofort los "Mr. O' Farrell, der Pinot blanc ist hervorragend, ich habe mir dir Freiheit genommen und eine Kiste davon bestellt." ich nickte. Mr. Scott hatte ausgezeichnete Referenzen, tadellose Weinkenntnisse und war deshalb perfekt geeignet für meine Hotelketten in New York, London und Paris, die Filialen die eine Vinothek erhalten. Es war erst einmal ein Pilotenprojekt. Und durch die verschiedenen Länder konnte ich testen ob es ankam. Die Europäer mochten Vinotheken, besonders die Franzosen hatten ein Faible für guten Wein. Aber was den Menschen betraf, mochte ich Mr. Scott nicht. Er wollte sich bei seinen Mitmenschen ein schleimen, immer seinen Vorteil aus allen zielen. Kurz gesagt, er wollte groß rauskommen und sich nicht die Hände schmutzig machen. Was eine Recherche alles ans Tageslicht fördern konnte. Das brachte mich wieder auf den Gedanken von dem Arschloch was Emily angefasst hatte. Als sie mir davon erzählt hatte, wollte ich am liebsten den Kerl töten. Nun wartete ich noch auf Ergebnisse von Lynn. Und sobald ich diese hatte, würde ich dieses Leben von diesem Mistkerl zerstören. Niemand nutzte Emily aus. Vor allem nutzte man nicht die Situation in der sich Emily damals befand aus. Halb verhungert und zerfroren.
Wir verabschiedeten uns von Mr. McKenzie der mehr als begeistert über unsere Großbestellung war. Nun grinste auch ich. Damit hatte ich einem Familienbetrieb geholfen. Und endlich konnte ich Emily einen kleinen Besuch abstatten. Dylan hatte mir geschrieben, dass sie wieder auf den Weg ins Hotel war. Ohne ein Wort mit Mr. Scott zu wechseln setzte ich mich in meinen Mercedes und fuhr los. Nach einer halben Stunde war ich im Hotel angekommen und gab einem Pagen meine Autoschlüssel. Der Aufzug brachte mich wieder in die Präsidentensuite und damit zu Emily. Es war erschreckend wie sehr ich ihr verfallen war. Aber war es mir zu verübeln? Ich hatte jahrelang nach ihr gesucht. Kaum öffnete ich die Tür sah ich eine Emily die in einer Jogginghose und einem T-Shirt wild im Wohnzimmer herum hopste. Dabei sang sie Lautstark und dabei traf sie keinen einzigen Ton. Bei jedem anderen hätte ich ihn dazu gebracht sofort damit aufzuhören, aber bei Emily? Grinsend schloss ich leise die Tür und beobachtete das Schauspiel. Sie war so vertieft das sie mich nicht einmal bemerkte.
"It's time for me to take it
I'm the boss right now
Not gonna fake it
Not when you go down
'Cause this is my game
And you better come to play"
schmetterte Emily Lautstark, das Lied war taff, sexy. Es gefiel mir. Ich ließ meine Tarnung auffliegen und räusperte mich. Erschrocken quiekte Emily auf und drehte sich zu mir. Mit großen Augen starrte sie mich an. "L-Landon, wie lange...stehst du schon da?" stotterte sie, dabei wurden ihre Wangen von einem zarten rosa Ton umspielt. Sexy. Und mein. Schlendernd kam ich auf sie zu, umrundete das Sofa und umschlang sie schließlich. Überrumpelt hielt sie sich an meiner Hüfte fest. Die grünen Augen immer noch groß. "Lange genug um dein niedliches Gehopse mit ansehen zu dürfen" nun wurden ihre Wangen Purpur rot und sie biss sich auf ihre Lippe. Wieder einmal war ich von diesem Anblick gefesselt. Und wieder einmal stellte ich mir die Frage, wie diese zarten Lippen wohl schmecken würde. Auch nach Rose und Veilchen? Oder nach Erdbeeren? Wie gern wollte ich sie endlich küssen...Schnell schüttelte ich den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben. Ein Schritt nach dem anderen. "Aber sehr interessantes Lied was du dir ausgesucht hast" lenkte ich ab. Nun schmunzelte meine Mate etwas. "Ja, es ist von Demi Lovato. Aber es drückt gerade aus was ich fühle! Denn ich habe einen Job!" quiekte sie begeistert und sprang wild auf und ab.
Mein Magen verkrampfte sich. Sie hatte doch keinen Job in diesem Casino oder Bordell angenommen oder? Nein, Dylan hätte mich angerufen, wäre sie in solch eine Gegend gegangen. Oder er hätte sie aufgehalten. Dennoch war ich angespannt. Doch ich versuchte ein glückliches Gesicht zu machen. "Das ist super! Aber in welcher Firma?" beschämt senkte sie wieder den Kopf. Wieso schämte sie sich? Das hieß doch nicht..."Es ist nur ein kleines Cafe mit einem kleinen Buchladen. Nichts großes." sofort entspannte ich mich und diesmal freute ich mich wirklich. Stolz presste ich sie an mich "Das ist doch wunderbar! Du liebst Bücher und Tee ebenfalls" ermutigte ich sie. Ich war mehr als erleichtert, keine schmierigen Typen die meiner Emily zu nahe kommen könnten. Überrascht musterte sie mich "Wirklich du freust dich für mich? Das hat gerade nämlich anders ausgesehen. Die Chefin war so nett! Und weil das Cafe noch neu ist, haben sie gesagt ich kann gerne Eigenkreationen im Laden mit anbieten. Meine Tante hat mir so ein wunderbares Kuchenrezept gezeigt als ich noch ein Kind war und vielleicht will ich das einmal ausprobieren. Nur wenn ich die Küche natürlich hier verwenden darf...Ich bin so aufgeregt, Landon! Ich hatte nicht einmal Bewerbungsunterlagen dabei, habe nur das Aushängeschild gesehen. Und sie hat mich sofort genommen!" quasselte sie sofort los. Aber das allerschönste dabei war, das ihre Augen so strahlten. Sie sah so glücklich aus. Ebenfalls mit einem großem Grinsen küsste ich ihre Stirn, dies konnte ich einfach nicht lassen. "Bewerbungsunterlagen sagen meist nichts aus, Emily. Du bist eine so großartige Frau, da muss man nur zuschlagen. Natürlich darfst du Rezepte ausprobieren, alles was du willst. Denk dran, das ist nun auch dein Zuhause. Ich würde mich auch freuen, wenn ich ebenfalls in den Genuss deiner Backkünste kommen dürfte" lachend nickte sie. "Du bist mein Versuchskaninchen. Ich habe jahrelang nicht mehr gebacken" kurz huschte ein Schatten über ihr Gesicht und ihre Augen wurden traurig, aber dann strahlten sie wieder. Glücklich strich ihr über die Wange. "In diesem Fall stelle ich mich gerne als Testobjekt zur Verfügung. Wann fängt dein erster Arbeitstag an?" hakte ich dann nach. "Schon nächste Woche! Das ist so aufregend. Ich habe das ganz alleine geschafft. Endlich bekomme ich wieder ein bisschen Geld. Ich gehe morgen gleich zur Bank und erstelle mir ein neues Konto" an Emily fröhlichen Anblick konnte ich mich nicht satt sehen. "Soll ich dir dabei helfen? Ich kann mit meinem Bankberater sprechen" bot ich ihr an. "Ich glaube nicht, dass wir in der gleichen Bank verkehren. Du bist schließlich Millionär! Und ich werde nur ein kleines Einkommen verdienen" ich verdrehte die Augen. "Das würde ich schon arrangieren." versicherte ich ihr.
Sie schüttelte den Kopf. "Und ich war heute auch Suppe an Obdachlose verteilen" das Emily mir dies freiwillig erzählte überraschte mich. Kurz verspannte ich mich. "Wirklich? Waren denn alle nett?" prüfend musterte mich meine Mate "Landon, das sind Obdachlose! Sie haben nichts mehr. Sie sind genauso wie ich. Natürlich waren alle nett zu mir, sie waren so dankbar" Diese Menschen sollten wie sie sein? Niemals. Diese Leute würden niemals so werden wie meine Emily. "Das bezweifle ich, dass sie wie du sind. Du hast nämlich mich. Und außerdem bist du nicht Alkohol oder Drogenabhängig" knurrte ich. Die Augen meiner Mate wurden dunkler und sie entriss sich mir. "Nicht alle sind so! Hör auf alle abzustempeln. All das war jahrelang mein Leben und es hat sich keiner um mich geschert. Hör also auf damit. Diese Menschen kennen mich alle. Und sie haben sich so gefreut" Da kam wieder der Herzensgute Mensch in meiner Emily hervor. Ihre Lippe bebte. Ich seufzte und nickte. "Ich wollte dich nicht verärgern. Ich glaube dir, aber bitte pass auf dich auf Emily. Nicht alle sind so nett. Ich will nur nicht das dir etwas passiert, verstehst du?" langsam nickte sie. "Ja, ich verstehe dich. Du machst dir manchmal wirklich unnötig Sorgen. Ich kenne New York wie meine Westentasche und ich kenne auch die Leute auf der Straße" Beruhigend küsste ich sie nochmal auf die Stirn. "In Ordnung. Ich vertraue dir" gab ich schließlich nach. Meiner Emily konnte ich einfach nichts abschlagen. Vielleicht war ich ein Alpha, aber wenn es um meine Mate ging war ich ihr so verfallen. Dann breitete sich ein Strahlen auf Emilys Gesicht aus. "Ich mache mich jetzt mal an den Blaubeerkuchen! Ich will Montag gleich ein paar Testkuchen mitbringen" strahlte sie. Ich lachte. "Aber nur wenn ich auch alle probieren darf" darauf war ich schon gespannt. Wenn Emily auch noch Backen konnte, dann hatte ich und mein Rudel den Jackpot. Schließlich liebten die meisten meiner Mitglieder Süßes, ebenso ich.
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Hey, it's me again.
Sorry das so lange nichts kam, aber ich bin etwas unmotiviert, hier gibt es oft kaum Reaktionen auf die Kapis. Mir fehlt ein bisschen die Interaktion hier.
PS: Außerdem suche ich Beta leser, kennt ihr jmd oder habt ihr selbst Erfahrungen?
LG pink-lilly
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