16. Kapitel
Von einem zarten Schlag wurde ich wach. Blinzelnd blickte ich neben mich, nur um dann glücklich zu lächeln. Emily hatte sich um meinen Arm geschlungen und ihr Mund war leicht geöffnet. Ihre kastanienbraunen Haare hingen zerzaust in ihrem Gesicht oder auf dem Kissen verteilt. Noch immer war sie herrlich nackt. Ich konnte einen kleinen Blick auf ihre Brüste erhaschen. Jetzt in der Morgendämmerung konnte ich ihre wunderschöne, reine Haut noch besser betrachten. Ihre leicht blasse Haut würde bei anderen Frauen kränklich wirken, aber bei Emily war es hinreißend. Noch immer konnte ich es nicht begreifen, wie ein Mensch so weiche Haut haben konnte. Mit was hatte ich diese Frau verdient? Schmunzelnd zog ich sie noch ein Stückchen mehr zu mir, um ihr krauses Haar zu küssen. Tief zog ich dabei ihren Duft in mich auf. Nun roch sie intensiv nach mir, vermischt mit ihrem unverkennbaren Geruch. Diese Mischung ließ meine animalische Seite zufrieden auf knurren. Befriedigt, glücklich und mit meiner Mate im Arm lag ich hier. Wie konnte ich also nicht glücklich sein? All das hatte ich mir die Jahre so sehr gewünscht. Meine Mate schien mein Gestarre wohl zu bemerken, denn grummelnd öffnete sie die Augen. Verschlafen blickten mir zwei Moosgrüne Augen entgegen. "Guten Morgen" schmunzelte ich. Schlaftrunken nickte sie. "Morgen" nuschelte sie. Hatte ich sie so sehr ausgeknockt? Oder wieso konnte meine Emily sonst kaum die Augen offen halten? Sonst war sie am Morgen munterer. Aber das störte mich nicht. Kaum schien sie zu bemerken wo wir uns befanden. Erstarrte die Frau neben mir. Mit großen Augen wanderte ihr Blick zu ihren nackten Körper und dann zu meinem. Schwer schluckte Emily. "W-was macht...man nun?" stotterte sie mit rotem Kopf. Peinlich berührt biss sie sich daraufhin auf die Lippe. Sofort folgte ich dieser Bewegung. Fast beneidete ich ihre Zähne, dass sie diese weiche Lippe schmecken durfte. Schnell schüttelte ich diesen Gedanken ab. Ich war kein Teenager mehr! Aber dennoch machtlos bei Emily. Wenn das mein Rudel wissen würde, sie würden mich mein Leben lang aufziehen!
"Hm...ich weiß nicht was du meinst. Was würdest du denn gerne tun?" gab ich mich unschuldig. Dabei beobachtete ich meine Mate genau. Unruhig wanderte ihr Blick wieder zu meiner Brust. Gestern strich sie mir noch meine Muskeln nach. Allein der Gedanke ließ mich wieder hart werden. Oh ich hatte einfach viel zu lange auf Emily gewartet. "I-ich weiß nicht...macht man...danach nicht irgendetwas komisches? Ich kenne mich nicht aus" verwirrt stemmte ich meinen Arm ins Kissen und stützte meinen Kopf darauf ab. "Vielleicht so etwas komisches wie Frühstück bestellen? Dein Lieblingsfrühstück? Oder lieber so etwas komisches wie...gemeinsam duschen?" Bei meiner zweiten Bemerkung verschnellerte sich der Herzschlag von Emily und sie wurde wieder rot. Schnell wich sie meinem Blick aus. "Frühstück klingt gut" erwiderte sie. Lachend beugte ich mich zu ihr herüber und küsste sie. Kurz verspannte sie sich, erwiderte dann aber den Kuss. "Dein Wunsch ist mir Befehl" und mit einer geschmeidigen Bewegung angelte ich mir meine Boxershort vom Boden und zog sie mir an. Danach machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Wohl bewusst das Emily mir nachstarrte.
Kaum hatte ich das Frühstück bestellt, hörte ich tapsende Schritte hinter mir. Geschmeidig drehte ich mich um, nur um einen Augenblick später die Luft anzuhalten. Männliche Genugtuung ergriff mich als ich den Anblick vor mir registrierte. Emily stand in nichts als in meinem ihr viel zu großen grauen Schlafshirt vor mir. Ihre nackten Beine wurden dadurch wunderbar betont. Erstrecht ihre Brustwarzen die durch das T-Shirt hervortraten. So fucking sexy. Auch der animalischen Seite in mir gefiel der Anblick. Irgendwo hatte sich Emily also mein T-Shirt gemopst. Und ich wollte sie dafür knutschen. Sie sollte in nichts anderem mehr als meinen Klamotten herumlaufen. Der zerzauste Morgenlook war dazu noch ein Bonus. Irritiert blieb Emily vor mir stehen. "Ähm...hätte ich...etwas anderes anziehen sollen?" schüchtern überprüfte sie das graue Stück Stoff. Mit großen Schritten kam ich auf sie zu und umschlang ihre Taille. "Untersteh dich das hier auszuziehen. Es gefällt mir, es gefällt mir sogar sehr" hauchte ich ihr verführerisch gegen ihre Ohrmuschel. Erfreut stellte ich fest, dass sie Gänsehaut bekam. Lächelnd verteilte ich kleine Küsse gegen ihren Hals. "Siehst du, ich kann mich kaum noch beherrschen" während meine neckenden Berührungen immer weiter an ihrem Hals hinunter führten, stellte ich fest, dass der Knutschfleck an Emilys Hals immer noch gut sichtbar war. Perfekt. Ich küsste ebenfalls die geschwollene Haut noch einmal. Doch dann verspannte sich Emily auf einmal. "Lass mich los, Landon" brummte sie. Mit zusammengekniffenen Augen ließ ich etwas von ihr ab, ließ meine Hände jedoch um ihrer Taille. "Was ist los, Emily?" kurz flog ihr Blick zu mir, dann starrte sie auf die Tischplatte neben uns. "Das gestern war ein Fehler" flüsterte sie. Geschockt entfernte ich mich doch ein paar Schritte von ihr und ließ damit ihre Taille los.
Die Worte hallten immer wieder in meinem Kopf. Das gestern war ein Fehler. Ein Fehler. "Was?" meine Stimme war tonlos. Ich spannte mich automatisch an. Verlegen drehte sie sich von mir und senkte den Blick. "Ich weiß nicht was gestern mit mir los war, aber das hat alles nur verkompliziert. Du wirst wahrscheinlich in den nächsten Tagen verschwinden und jetzt haben wir...alles mit dieser Nacht verkompliziert. Also lassen wir uns das hier vergessen, okay? Lass uns da weitermachen wo wir aufgehört hatten. Einfach Mitbewohner. Keine Küsse mehr, egal ob auf die Stirn oder einen echten Kuss. Kein Streicheln, Tätscheln oder Liebkosen, okay? Du und ich sind Mitbewohner. Du der reiche Hotelkettenbesitzer, der bald wieder in Pittsburgh leben wird. Und ich eine Frau die in einem Cafe jobbt. In ein paar Wochen hast du das alles hier sowieso vergessen" Fassungslos als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen, starrte ich sie an. Ihre kleine Ansprache machte mich wütend, extrem wütend. Seit Wochen versuchte ich diese dummen Gedanken aus ihr herauszubekommen. Aber es ging einfach nicht. Diese Gedanken hatten sich festgesetzt wie ein Parasit. Warum verstand sie nicht, dass wir wohl noch nie einfach nur Mitbewohner waren. Von Anfang an war da etwas, die Matebindung. Von Anfang an hatte ich sie schon berührt und dann geküsst. Und das würde sich auch nicht ändern. Der Wolf in mir würde das auch nicht zulassen.
Noch immer sah sie sich in diesem schlechten Licht. Wütend presste ich sie gegen den Tisch hinter uns. "Du redest dir noch immer diese Geschichte ein? Die Geschichte von uns als einfache Mitbewohner? Die Story von unseren Berufen und Ansehen. Ob das wichtig wäre und eine Rolle spielen würde? Hör dir das einzureden. Warum machst du das die ganze Zeit?" Mit großen Augen starrte sie mich an. Wie ein Rehkitz, dass ängstlich auf den Tod wartete. Ihr Duft nach Veilchen und Rose stieg mir in die Nase und schaffte es etwas mich zu besänftigen. Dennoch konnte ich ihre Portion Angst riechen, ebenso ein kleines bisschen Respekt. Sie schüttelte den Kopf, als würde sie all das hier verdrängen und Vergessen wollen. "Weil...weil ich es einfach nicht verstehe. Es ist so...intensiv" als ich die Worte verarbeitet hatte, realisiert hatte, zauberten sie mir ein Lächeln auf die Lippen. Außerdem beruhigten es meine animalische Seite etwas. Intensiv. Die passendste Beschreibung für diese Situation. Es war intensiv. Das hatte die Matebindung an sich. Besonders zwischen einem Alpha und einem Menschen. Wir Alphas waren noch besitzergreifender als andere Wölfe im Bezug auf ihre Gefährten. Und Menschen konnten diese schnelle, intensive Zuneigung einfach nicht verstehen. Sie kannten es nicht und wen dann hatten sie mit solchen Verbindungen schlechte Erfahrungen gemacht, waren misstrauisch. "Intensiv ist doch gut. Was ist daran falsch? Warum versuchst du das zwischen uns zu ignorieren oder gar leugnen? Lass es einmal zu und ich werde dich nicht enttäuschen. Block deine Gefühle nicht immer ab. Du musst nicht immer alles allein mit dir ausmachen. Denn du hast jetzt mich."
Fast abfällig schnaubte Emily. "Du machst es dir so einfach, Landon. Willst du mich einschüchtern? Indem du mich packst und mir einreden willst das wir etwas füreinander empfinden? Ich habe keine Ahnung in welcher Welt du lebst, aber in meiner Welt funktioniert das so nicht. Du...du machst mir manchmal Angst. Mit deiner besitzergreifenden, über beschützenden und dominanten Art. Du möchtest immer alles kontrollieren. Und das verunsichert mich, ich bin das nicht gewohnt. Außerdem glaube ich das es nicht gesund ist. Es ist momentan alles so verwirrend"
Ich machte ihr Angst? Das war das letzte was ich wollte. Ich wollte für sie nur das Beste. Sie lieben. Seufzend hob ich ihr Kinn an, sodass sie mich ansehen musste. Ihre Pupillen weiteten sich, ihre zarten Lippen spalteten sich. "Du brauchst vor mir niemals Angst zu haben. Dich zu erschrecken oder verletzen wäre das letzte was ich machen wollte. In meiner Welt bin ich es gewohnt die Kontrolle auszuüben, mich durchzusetzen. Das wirst du eines Tages auch noch verstehen. Und dann hoffe ich, hasst du mich nicht. Aber ich hoffe einfach das du mich nicht immer von dir stößt. Letzte Nacht war kein Fehler und das weißt du so gut wie ich" Verunsichert wendete sie wieder den Blick ab und seufzte dann. "Können wir jetzt etwas essen?" ich wusste das sie ablenken wollte, willigte jedoch ein. Bei Mahlzeiten konnte man immer gut reden. Als wir beide unser Frühstück vor uns stehen hatten, fing ich erneut ein Gespräch an. "Wie wäre es wenn du eine Woche bei mir in Pittsburgh Probewohnen ausprobierst?" Emily trank gerade von ihrem Tee und als ich diese Worte aussprach, fing sie stark an zu husten. "Was?"prustete sie und hielt sich den Brustkorb. Sie klang vorwurfsvoll. Unschuldig zuckte ich mit den Schultern und schnappte mir die Butter. "Du weißt, dass ich dich nur ungern hier alleine in New York lasse. Und dabei ist es mir egal, ob du uns nur als Mitbewohner siehst oder endlich einsiehst, dass da mehr zwischen uns ist. Ich weiß durchaus das du dir gerade ein eigenes Leben wieder aufbaust. Aber ich finde du hast so viel mehr verdient, als in einem kleinen Laden zu arbeiten. Du bist so talentiert. Ergreif die Chance, Emily. Und ich verspreche dir, du wirst nicht enttäuscht. Egal in welcher Sicht" wir beide lieferten uns ein Blickduell. Ihre Augen drückten Starrsinn und Wut aus. Meine waren emotionslos. Mir machte es nichts aus, ich war es gewohnt Stärke zu zeigen. Schnaubend senkte sie letztendlich ihre Augen. Ich schmunzelte, gewonnen. "Du bevormundest mich, Landon. Ich bin kein kleines Kind das auf dich angewiesen ist. Versteh mich nicht falsch. Ich bin dir so dankbar. Für alles was du für mich tust, ohne etwas zu verlangen. Du schenkst mir ein Obdach, Klamotten, Nahrung und du hast mir geholfen einen Job zu finden. Aber dennoch bin ich ein eigenständiger Mensch. Auch wenn ich in New York so viel schlechtes erfahren musste, ist es dennoch meine Heimatstadt und ich kann nicht einfach hier verschwinden. Dieser Ort hat mich zudem gemacht was ich heute bin"
Ich schüttelte resigniert den Kopf, während ich von meinem Joghurt aß. "Es ist nicht der Ort, es waren die Menschen die dich zudem gemacht haben was du heute bist. Ich will dich zu nichts zwingen, Emily. Aber ich biete dir das Probewohnen an, weil ich weiß, dass du es in ein paar Jahren bereuen wirst, es nicht getan zu haben. Fang noch einmal neu an. In einer Stadt wo niemand deinen Ruf oder Namen kennt" die großen Augen waren wieder auf mich gerichtet. Unruhig musterte sie mich. Die rosa Unterlippe von Emily zitterte leicht. Man konnte es in ihrem Kopf fast rattern sehen. Schließlich wurden der satte Grün Ton dunkel. Mit emotionsloser Stimme meinte sie "Mein damaliger Chef hat dafür gesorgt, dass ich in diesem Land nie wieder einen Job in der Modebranche finden werde" mit knirschenden Zähnen umfasste ich fester den Löffel. Schon wieder dieser Chef. Wenn ich diesen Wichser jemals zufassen bekam, dann Gnade ihm Gott. Um Ruhe bemüht atmete ich einmal tief ein und aus. "Vertraust du mir, Emily? Denn auch ich bin ein wohlhabender und einflussreicher Mann. Viele Menschen würden ihre rechte Hand für einen Job bei mir abhacken oder wenn ich mich um sie Sorge. Man möchte mich nicht verärgern. Ich versichere dir, möchtest du einen Job wieder als Modedesignerin, dann wirst du ihn bekommen. Denn du bist talentiert und die Leute wären dämlich, solch ein Talent wegen irgendwelchem Geschwätz eines Idiotien, zu vergraulen. Bitte überleg es dir, in Ordnung? Selbst wenn ich weg bin, dann bin ich nur ein Anruf entfernt. Und ich werde dafür sorgen, dass du bei mir Probewohnen kannst, in Ordnung? Ich will dich zu nichts zwingen. Keine Verpflichtungen nur ein kleiner Test von...Freund zu Freund" ich musste meine Worte weise wählen, sonst würde ich Emily verschrecken. Wieder biss sie sich auf die plumpe Lippe, dabei malträtierte sie ihren Pfannkuchen. Sie schien wirklich darüber nachzudenken. "Keine Verpflichtungen nur ein Test unter Freunden?"
"Keine Verpflichtungen nur ein Test" bestätigte ich.
Fahrig strich sie sich ein Haar hinters Ohr. "Ich werde es mir überlegen"
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Hello people, ein kurzes Kapitel. Votet und kommentiert, das würde mich sehr freuen und motivieren, vermisse ein bisschen eure Kommibereitschaft, Hihi.
Und wg dem letzten Fail des Livestreams, leider war irgendwie gar keiner dabei :D Deswegen will ich dem ganzen Heute Abend nochmal ne Chance geben. Heute Abend auf meinem Instagram Kanal: pinklillystorys würde ich um 20uhr streamen. Ich würde quatschen und an einem neuen Kapitel schreiben. Seid gern dabei wenn ihr wollt :)
LG pink-lilly
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